Beim Einkaufen im Supermarkt bemerkst du frische Birnen im Angebot und möchtest dir gleich ein paar kaufen – dann fällt dir dein Vierbeiner ein. Er sitzt brav zu Hause und wartet auf sein Leckerli. Du fragst dich da sicher: Dürfen Hunde Birnen essen?
Obst als Hundefutter
Obst darf und kann nicht normales Hundefutter ersetzen. Hunde sind Fleischfresser und müssen täglich hauptsächlich Fleisch essen, um gesund zu bleiben. Damit ihre Ernährung auch artgerecht bleibt, sollte man zu einem Drittel die regelmäßige Portion mit Obst und Gemüse ergänzen.
Hunde sind als Vorfahren des Wolfs geborene Jagdtiere. Ihre natürliche Ernährung besteht aus sehr viel Fleisch. Wenn sie ein Beutetier fangen und verzehren, fressen sie auch deren Mageninhalt und kommen so an wichtige Obst- und Gemüsesorten heran.
Heutzutage müssen sich Hunde auf ihre Hundebesitzer verlassen. Sie sollten ihrem Liebling eine artgerechte Ernährung ermöglichen, indem sie sich informieren lassen und dementsprechend einen gesunden und leckeren Speiseplan entwerfen.
Dürfen Hunde Birnen essen – Birnen für ein süßes Geschmackserlebnis
Birnen sind heimische Obstsorten, die bei Menschen und Tieren sehr gut ankommen. Sie unterscheiden sich zwar nicht so stark von Äpfeln, enthalten aber mehr Zucker und weniger Säure.
Natürlich dürfen Hunde Birnen essen, sie lieben sie sogar. Reife und überreife Birnen sollte man ab und zu als Leckerli an den Hund verfüttern. Man sollte aber keineswegs damit übertreiben. Je nachdem, ob der Magen-Darm-Trakt des Vierbeiners Birnen verträgt, können sie wegen dem hohen Zuckergehalt zu Verstopfung oder Durchfall führen.
Die Birne und ihre Nährwerte
Birnen sind echte Vitaminbomben. Sie liefern dem Körper lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe und können in heißen Sommertagen für eine süße Erfrischung sorgen.
Das Vitamin A und die Kieselsäure sorgen für schönes Fell und eine gesunde Haut beim Vierbeiner. Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C stärken das Immunsystem und die natürlichen Abwehrkräfte, damit Hunde weniger anfällig für Erkältungen und Infektionen bleiben können.
Gerbstoffe und Mineralstoffe wie Zink, Kalzium und Magnesium sind für gesundes Bindegewebe und starke Knochenstruktur essenziell. Phosphor dient zur Erhaltung eines gesunden Nervensystems, mit Eisen kämpft man gegen Blutarmut und die Folsäure ist generell hilfreich für die Wachstumsprozesse im Körper.
Es ist ersichtlich, wie viel Gutes eine Birne mit sich bringt. Diese Inhaltsstoffe sind in geringen Mengen enthalten, bewirken aber Wunder, wenn sie dem Körper regelmäßig zugeführt werden.
Birnen als Schonkost
Interessanterweise bestehen Birnen bis zu 10-15% aus Kohlenhydraten, was sie zu Energielieferanten macht. Unter den Kohlenhydraten in einer Birne versteht man Ballaststoffe und Fruchtzucker. Gerade dieser Zucker versorgt ermüdete Hunde mit Energie und hilft bei Erholung.
Wenn der Hund keine Äpfel mag, dann sind Birnen eine ausgezeichnete Alternative für ihn. Birnen enthalten weniger Fruchtsäure als Äpfel und sind somit ideal als Schonkost oder Diätfutter für Vierbeiner mit Magenproblemen geeignet.
Du kannst einfach das Fruchtfleisch zerdrücken und mit Kartoffelpüree oder Reis mischen. Die Schale kannst du entfernen, wenn du dir nicht sicher bist, ob sie deinem Vierbeiner schmeckt.
Manchmal muss man auf Nummer sicher gehen und Obst schälen. Die Schale kann nämlich mit Pestiziden belastet sein. Wenn du regelmäßig Bio Obst kaufst, dann musst du sie nur mit reichlich Wasser auswaschen.
Die Gerbstoffe können angeblich eine Übersäuerung des Magens mildern und da sie reich an Ballaststoffen sind, helfen sie gegen Verdauungsprobleme.
Ballaststoffe können zwar nicht verdaut werden, aber sie dienen als Nahrung für die Darmbakterien und tragen auf diese Weise zu einer gesunden Darmflora bei.
Dürfen Hunde Birnen fressen – Mit Birnen sollte man nicht übertreiben!
Diese Obstsorte hat wirklich viele Vorteile. Man sollte es mit dem Verzehr trotzdem nicht übertreiben. Birnen haben einen hohen Wassergehalt und können daher abführend wirken. Das ist bei älteren Vierbeinern mit Verstopfung vorteilhaft, aber bei gesunden Hunden stört es das Verdauungssystem.
In der Regel sollte man nicht mehr als eine Birne an den Hund verfüttern, und das auch nicht jeden Tag.
Ihre abführende Wirkung führt in schweren Fällen zu Wassermangel oder sogar zu Nierenversagen. Ganz wichtig: An Hunde mit Nierenproblemen sollte man Birnen überhaupt nicht verfüttern.
Eine positive Wirkung haben Birnen erst, wenn sie reif oder überreif im Napf landen. Unreif sind sie noch zu sauer und können Durchfall hervorrufen.
Da sie große Mengen an Fruchtzucker enthalten, können sie zu Übergewicht führen. Übermäßiger Verzehr ist aus angeführten Gründen nicht zu empfehlen.
Heimische Obstsorten für Vierbeiner
Birnen sind nahrhaft und eignen sich gut als Ergänzung zum Hundefutter. Ihre Wirkung auf das Verdauungssystem hängt von der verzehrten Menge ab, aber meistens sind sie bekömmlicher als getrocknetes Obst aus der Dose.
Im Falle einer Abneigung gegen diese Obstsorte steht glücklicherweise eine große Auswahl zur Verfügung. Im Folgenden kannst du dich darüber informieren, welche Obstsorten dein Lieblingsvierbeiner sorglos verspeisen darf.
1. Der Apfel
Wenn man über fruchtige Leckerlis spricht, dann sind Äpfel neben Birnen die vielleicht beliebteste Zwischenmahlzeit. Sie enthalten zahlreiche Vitamine und Spurenelemente, die zur Gesundheit deiner Fellnase beitragen und ihrem Magen bekömmlich sind.
Sie haben einen geringeren Zuckergehalt als Birnen, sind aber dafür ein wenig säurehaltiger und sollten mäßig an Hunde verfüttert werden.
Erwähnenswert ist der in Äpfeln enthaltene Wirkstoff Pektin, der mit seiner probiotischen Wirkung für eine einwandfreie Verdauung bei Vierbeinern sorgt. Außerdem sind Äpfel mit Mineralstoffen vollgepackt. Kalium reguliert die Verdauung und das Ausscheiden von Hormonen, währenddessen Kalzium für starke Knochen und Zähne sorgt.
2. Erdbeeren
Eine weitere heimische Obstsorte, die bei Hunden spitzenmäßig ankommt, ist die Erdbeere. Hunde lieben sie. Warum auch nicht, wenn die Erdbeere voller Vitamine ist und dazu auch noch fantastisch schmeckt.
Als Leckerli oder mal zwischendurch, Erdbeeren sind bei Vierbeinern ein Volltreffer. Aber Vorsicht! Nicht zu viele auf einmal genießen! Zwei bis drei Erdbeeren am Tag sind genug, sonst treten wieder Probleme mit der Verdauung auf.
Kleinere Hunde können vom übermäßigen Verzehr Durchfall bekommen, wogegen man größeren Vierbeinern auch ein paar Früchte mehr geben kann. Du solltest auch darauf achten, dass das Obst frisch und ungespritzt ist. Am besten geeignet sind Erdbeeren aus dem Biogeschäft oder aus dem Garten.
3. Heidelbeeren
Noch eine Beerensorte, die als Vitaminbombe für die Gesundheit der Hunde unbedenklich ist. Man nennt sie auch Blaubeeren in bestimmten Regionen, aber sie sind überall als eine der gesündesten Obstsorten bekannt.
Für Fellnasen sind Heidelbeeren ein gesunder Snack. Sie enthalten Antioxidationsmittel und Flavonoide, die vor allem in farbigen Fruchtsorten vorkommen. Diese Wirkstoffe bekämpfen sogar Krebszellen. Es heißt, je dunkler, desto gesünder ist die Frucht.
Bitte aufpassen, wenn du deinem Hund Beeren servierst, weil sie daran wegen ihrer Größe leicht ersticken können. Du kannst sie pürieren und mit anderen Früchten an den Vierbeiner verfüttern.
Heidelbeeren können auch Durchfall erzeugen, daher unbedingt in Maßen zum Fressen geben.
4. Johannisbeeren und Brombeeren
Rote und schwarze Johannisbeeren sind reich an Vitamin C, Vitaminen der B-Gruppe und enthalten reichlich Mineralstoffe. Diese Inhaltsstoffe beugen bei Hunden Krankheiten vor, unterstützen ihre Abwehrkräfte, fördern das Immunsystem und den Stoffwechsel. Interessanterweise helfen sie auch gegen Durchfall.
Johannisbeeren haben einen säuerlichen Geschmack, aber du kannst deinem Lieblingsvierbeiner frische Beeren zerdrücken und mit süßen Früchten mischen, damit es nicht zu unangenehm schmeckt.
Brombeeren beinhalten neben vielen nützlichen Vitaminen auch das Provitamin A, das die Haut und das Fell der Hunde pflegt und schön aussehend macht. Flavonoide in Brombeeren und der Wirkstoff Anthozyane haben antioxidative Eigenschaften und schützen auf diese Weise unsere Hunde vor schweren Krankheiten.
In ihnen sind noch Spurenelemente und Ballaststoffe sowie Mineralstoffe enthalten. Das Beste an dieser Beerensorte ist, dass sie auch als Heilmittel verwendet werden kann.
In der Heilkunde ist sie als Mittel gegen Durchfall bekannt. In diesem Fall macht man sich oder seinem Vierbeiner einen Tee, aber nicht aus getrockneter Frucht, sondern aus Brombeerblättern.
Die Gerbstoffe in den Blättern sind dafür zuständig, dass der Tee gegen Entzündungen im Rachenraum und im Mund als natürliches Heilmittel ausgezeichnete Resultate zeigt.
5. Pflaumen
Pflaumen sollten nur in kleinen Mengen dem Hund zugänglich sein. Sie enthalten zwar Nährstoffe, haben aber eine starke verdauungsfördernde Wirkung, die beim unkontrollierten Verzehr zu Blähungen und Durchfall führt.
Dieses Steinobst schmeckt Hunden fantastisch, daher muss man wachsam sein, damit sie nicht zu viel davon verspeisen. Bei schlechtem Stuhlgang können sie tatsächlich helfen. Man sollte jedoch nur auf die Menge achten.
Pflaumen können bei Welpen das Wachstum fördern und ihren Energiestoffwechsel unterstützen.
Giftstoffe, die tödliche Folgen haben können
Neben vielen Obstsorten, die sich positiv auf die Gesundheit unserer Vierbeiner auswirken, gibt es bedauerlicherweise auch Obst- und Gemüsesorten, in deren Nähe Vierbeiner unter keinen Umständen gehen sollten.
Diese Sorten enthalten starke Giftstoffe, die ihnen als natürliche Abwehr gegen Fressfeinde dienen. Leider richten sie auch Schaden bei Hunden an, wenn sie konsumiert werden.
Es ist aber möglich auf verschiedene Zubereitungsarten diese Giftstoffe unschädlich zu machen, damit man die köstliche Frucht dann doch genießen kann.
1. Blausäure
Steinobst wie Pflaumen, Äpfel, Birnen oder Aprikosen sind generell gesund für Hunde. Man sollte jedoch die Kerne aus dem Kerngehäuse entfernen, bevor man sie dem Hund verabreicht.
In den Kernen befindet sich nämlich Cyanid – ein Giftstoff, der in Blausäure umgewandelt wird. Auch Bittermandeln beinhalten den gleichen giftigen Wirkstoff. In großen Mengen aufgenommen, führt die Blausäure zu Beschwerden wie Atemnot, Fieber, Durchfall, Erbrechen und Krämpfen.
Macadamianüsse enthalten Amygdalin, das sich ebenfalls später bei der Verdauung in Blausäure umwandelt und ein gesundheitliches Risiko darstellt.
Bei diesen Nüssen besteht aber auch das Vergiftungsrisiko aufgrund weiterer Giftstoffe. Diese wiederum können sogar das Nervensystem schädigen. Selbst größere Hunde schaffen es nicht, damit umzugehen.
2. Persin
Ein Giftstoff, der vor allem in Avocados zu finden ist. Man glaubt, dass er nur im Kern und in der Schale steckt, sodass es unbedenklich ist, das eigentliche Fruchtfleisch zu verspeisen. Das ist aber nicht wissenschaftlich belegt worden.
Avocados sind bei Menschen als „Superfood“ berühmt und versorgen sie mit unzähligen Nährstoffen. Bei Hunden dagegen kann es zur Herzmuskelschwäche kommen. Man sollte es sich noch einmal überlegen, ob man sie an seinen Lieblingsvierbeiner verfüttern sollte. Gesunde Öle kann er auch woanders bekommen.
3. Solanin
Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten oder Paprika sind von Solanin fast umhüllt. Genauer gesagt, befindet sich dieser Giftstoff in der Schale und in den grünen Stellen einer Kartoffel.
Tomaten und Paprika sollten Hunde nicht mehr als in winzig kleinen Mengen fressen, aber bei Kartoffeln kommt es auf die Zubereitung an. Kartoffeln sind eigentlich ziemlich nahrhaft für Hunde und eignen sich als Schonkost auch super.
Bei der Zubereitung sollte man sie schälen und kochen, aber auf keinen Fall roh dem Lieblingsvierbeiner reichen. Ansonsten kommt es zu Vergiftungen und Entzündungen der Schleimhaut.
4. Weintrauben
Weintrauben und Rosinen sind für Hunde giftig. Man ist sich bis heute noch nicht sicher, was genau zu Vergiftungserscheinungen führt, aber es ist klar, dass dieses Obst dem Hund einfach nicht bekömmlich ist.
Falls der Hund ein paar Trauben verputzt, stirbt er nicht gleich, aber du kannst Erbrechen und Durchfall bei ihm erwarten. In den schlimmsten Fällen kommt es zu Nierenversagen.
Leckerlis, denen man nicht widerstehen kann
Ob Birnen, Äpfel oder Erdbeeren, sämtliche Vierbeiner lieben Obst. Es ist individuell, welche Obstsorte bei deinem oder meinem Hund am besten ankommt. Wichtig ist nur, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Mutter Natur hat schon dafür gesorgt.
Leckere Birnen werden meistens von Hunden bevorzugt, weil sie süß und saftig schmecken. Bei Durchfall sollte man lieber auf den Verzehr von Birnen verzichten und dem Hund seinen Wunsch nach Leckereien mit anderen Früchten erfüllen, die etwas bekömmlicher für den Magen sind.
Egal, welches Obst ihm Freude bereitet, du solltest auf die Menge achten, die du ihm gibst. Unterschiedliche Hunderassen haben ihre eigenen Bedürfnisse. Daher heißt es wie immer: Wenn du Zweifel hast, dann lass dich informieren! Das erspart dir und deinem Lieblingsvierbeiner so manche Unannehmlichkeiten.
Abschließende Gedanken
Lieber Hundeliebhaber, ich hoffe, du hast hier eine Antwort auf deine Frage gefunden. In den meisten Fällen dürfen Hunde Birnen essen. Es ist sogar wünschenswert, denn ihr Geschmackssinn ist verrückt danach. Aber sei vorsichtig, dass du Obst in Maßen zum Hundefutter dazugibst.
Achte darauf, dass du dich immer ausführlich informieren lässt, bevor du deinem Hund neue Nahrung servierst, die vorher noch nie auf dem Speiseplan stand. Unangenehmen Symptomen einer Vergiftung sollte man lieber vorbeugen.
Letztendlich solltest du stets versuchen, deinem Lieblingsvierbeiner eine artgerechte Ernährung zu ermöglichen, damit er lebenslang glücklich und zufrieden bleibt. Dafür bekommst du von ihm einen Freund fürs Leben.
Bis zum nächsten Mal und wir riechen uns später!