Milch und Milchprodukte sind für viele Menschen ein wichtiger Teil ihrer Ernährung. Milch verfügt über wertvolle Inhaltsstoffe, die zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Hundebesitzer, die ihren Vierbeinern gesunde Lebensmittel ermöglichen wollen, fragen sich daher: Dürfen Hunde Milch trinken?
Da Hunde zu den Säugetieren gehören, trinken sie als kleine Welpen Muttermilch. Diese ist äußerst wichtig für ihre Entwicklung und ein starkes Immunsystem. Nach einer bestimmten Zeit stellen sie sich auf eine andere Ernährung um.
Der Welpe braucht dann keine Muttermilch mehr, sondern feste Nahrung wie Fleisch und Gemüse. Es gibt aber Hundebesitzer, die befürchten, dass ihr lieber Vierbeiner nicht genug Nährstoffe allein durch die Einnahme von Fleisch bekommt. Aus diesem Grund wird für sie Milch als zusätzlicher Nährstofflieferant interessant.
Wenn Hunde Kuhmilch regelmäßig und in größeren Mengen einnehmen, kann das jedoch Folgen nach sich ziehen. Man sollte sich deshalb lieber zuerst fragen: Vertragen Hunde Milch? Auf diese Frage wird in diesem Artikel ausführlicher eingegangen.
Zuerst sollten wir klären, woraus Milch besteht bzw. welche Nährstoffe in ihr stecken und wie sie sich auf den Magen-Darm-Trakt des Hundes auswirkt. Darauffolgend kommen wir zu den verschiedenen Milchsorten und Nichtmilchgetränken und sehen, ob der Hund diese wirklich braucht.
Wie gesund ist Milch?
Milch und Milchprodukte sind heutzutage vom Speiseplan des Menschen nicht wegzudenken. Das ist auch gut so, denn Milch beinhaltet Nährstoffe, die unglaublich wichtig für die normale Funktion und Entwicklung des Körpers im Allgemeinen sind.
Säugetiere produzieren diese Flüssigkeit, um ihren Nachwuchs mit wichtigen Mineralstoffen, Vitaminen und anderen Nährstoffen zu versorgen. Es ist daher selbstverständlich, dass Milch alle für den Organismus notwendigen Inhaltsstoffe besitzt.
Milch ist vor allem proteinreich. Sie ist ein tierisches Produkt und daher auch eine gesunde Proteinquelle. Die Milchproteine bestehen aus den essentiellen Aminosäuren, die im Körper für den Aufbau und Erhaltung von Muskeln zuständig sind.
Milchzucker ist auch ein wichtiger Bestandteil. Dieser wird Laktose genannt und gehört zu den Kohlenhydraten, die in der Milch enthalten sind. Sie ist für den leicht süßen Geschmack verantwortlich. Später schauen wir uns genauer an, was es mit der Laktose auf sich hat.
Des Weiteren befinden sich in der Milch wichtige Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor. Milch ist der vielleicht bekannteste Kalziumlieferant. Dieser Mineralstoff ist für Knochen und Zähne von großer Bedeutung, weil er ihre Struktur bewahrt und die Entwicklung fördert.
Phosphor ist ebenfalls für den Aufbau der Knochen wichtig und stabilisiert zudem die ph-Werte im Blut. Phosphor spielt eine wichtige Rolle, wenn es um den Energiestoffwechsel im Organismus geht, denn dieser Mineralstoff hilft den Zellen, ihre Energie freizusetzen und Nährstoffe zu verwerten.
Kalium ist auch ein bedeutender Bestandteil, der das Nervensystem unterstützt und zu einer normalen Funktion des Herzmuskels beiträgt.
Milch enthält nebenbei noch zahlreiche Vitamine wie Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und Vitamin D, aber besonders erwähnenswert sind Vitamin B2 und Vitamin B12. Diese können Müdigkeit verringern und das Immunsystem stärken.
Außerdem kann das Vitamin B2 mit seiner antioxidativen Wirkung die Körperzellen vor Stress schützen. Dazu kommen noch Vorteile für die Gesundheit der Haut und Augen.
Wichtige Spurenelemente wie Zink sind ebenfalls enthalten. Zink hat wichtige Funktionen im Nervensystem, schützt die roten Blutkörperchen und hilft den Muskeln, sich nach einer bestimmten Anstrengung zu erholen.
Der Fettgehalt variiert abhängig davon, ob und wie die Milch verarbeitet wurde. Die Fettsäuren sind wichtig für die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen. Sie fungieren auch als ein Energielieferant, aber sollten nicht im Übermaß konsumiert werden, wenn der Vierbeiner bereits Fette und Öle über normales Hundefutter einnimmt.
Für jeden Geschmack etwas dabei
Vollmilch, Magermilch oder laktosefreie Milch sind alle im Handel erhältlich. Diese und weitere Sorten unterscheiden sich nicht nur nach dem Geschmack. Milch wird im Laufe der Verarbeitung erhitzt und damit pasteurisiert, um mögliche Keime abzutöten und für den Konsum sicherzumachen.
Um den Fettgehalt einstellen zu können, wird die Sahne von der Milch getrennt und später beliebig wieder vermengt. Auf diese Weise können wir zwischen Magermilch, fettarmer Milch und Vollmilch unterscheiden.
Aber wie entfernt man die Laktose aus der Milch und wie beeinflusst sie die Verdauung deines Vierbeiners? Das sehen wir im Folgenden.
Dürfen Hunde laktosefreie Milch trinken?
In diesem Absatz befassen wir uns mit Milchzucker und seiner Wirkung auf den Hundekörper. Gleichzeitig wird auf die Frage eingegangen: Dürfen Hunde Milch trinken?
Du hast vielleicht schon geahnt, dass das größte Problem mit Milch eben die Laktose ist. Viele Menschen können sie heutzutage nicht verdauen. Sie verursacht bei ihnen Blähungen und andere Beschwerden. Aber was genau ist denn die Laktose?
Laktose kommt in der Muttermilch von Säugetieren vor. Fast den ganzen Anteil der Kohlenhydrate macht die Laktose aus. Auch Milchprodukte wie Käse oder Eis, die meist aus Kuhmilch hergestellt werden, enthalten den Milchzucker in einer bestimmten Menge. Die Menge kann je nach Herstellungsprozess variieren.
Wenn Welpen auf die Welt kommen, ernähren sie sich ausschließlich von Muttermilch. Die Evolution hat diesen Prozess so bedingt, dass bei Welpen ein Enzym im Dünndarm entsteht, das die Laktose spalten kann. Das ist die sogenannte Laktase.
Auf diese Weise wird es dem Körper ermöglicht, die Bestandteile des Milchzuckers durch die Schleimhaut zu absorbieren.
Nach einer bestimmten Zeit, wenn die Welpen stärker werden und sie ihre Mutter abweist, wechseln sie auf ein anderes Futter um und benötigen keine Milch mehr. Da der Körper keine Laktose mehr spalten muss, hört er auf, Laktase zu produzieren.
In der Regel sollten ab diesem Moment Hunde keine Milch mehr trinken. Natürlich können Hundebesitzer nicht wissen, wann der Hundekörper aufhört, dieses Enzym zu produzieren, aber wenn kein Bedarf an Milch besteht, dann sollte er auch nicht gedeckt werden.
Das gilt besonders für die Verabreichung von Kuhmilch, die laktosehaltiger als Muttermilch ist. Wenn der Vierbeiner zu viel davon trinkt, wird sein Darm überfordert. Er kann die Laktose nicht spalten und demzufolge auch nicht absorbieren.
Der Zucker bindet Wasser im Verdauungsprozess und führt zu Beschwerden wie Blähungen und Durchfall. In seltenen Fällen wird Erbrechen verursacht.
Bei der Herstellung der laktosefreien Milch wird Laktase verwendet, um die Laktose zu spalten und verdaulich zu machen. Dieser Prozess macht die laktosefreie Milch süßer.
Daraus lässt sich schließen, dass Milch ohne Laktose dem Hund bekömmlich ist. Das ist sie auch, aber der Herstellungsprozess kann den Anteil wichtiger Nährstoffe so beeinflussen, dass die Milch nur noch einen geringen Nährwert hat und daher nutzlos verabreicht wird.
Dürfen Hunde Milch trinken?
Man sollte es lieber mit kleinen Mengen normaler oder fettarmer Milch probieren. Es ist zwar wahr, dass Hunde Laktose nicht verdauen können, aber in geringen Mengen kann sie keinen Schaden anrichten.
Bei Hunden mit einem empfindlichen Verdauungssystem und bei Welpen sollte man lieber ganz darauf verzichten. Erwachsene Hunde, bei denen auch sonst keine Unverträglichkeit bemerkt wurde, dürfen 20 Milliliter Milch je Kilogramm Körpergewicht trinken.
Vorsichtshalber gibst du dem Hund einen kleinen Löffel Milch und beobachtest, ob Symptome auftreten werden. Falls Durchfall oder Blähungen auftreten, ist dein Vierbeiner laktoseintolerant.
Mach dir aber keine Sorgen! Unsere Vierbeiner bekommen ihre Nährstoffe durch den Verzehr von Nass- und Trockenfutter. Hundehalter, die ihre Vierbeiner artgerecht füttern und Gemüse verabreichen, decken bereits den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen.
Trockenfutter wird sowieso mit Nährstoffen verfeinert, damit der Hund sich ausgewogen ernähren kann.
Milchsorten und Milchprodukte im Napf
Bis jetzt war die Rede nur von Kuhmilch und Muttermilch, aber es gibt natürlich auch andere Sorten von Milch, die man bezüglich der Hundeernährung in Erwägung ziehen sollte.
Nehmen wir mal an, dass man jede Art von Milch, egal, ob Ziegenmilch oder Kuhmilch, nur in kleinen Mengen verabreichen darf. Und zwar nur, wenn der Hundemagen sie vertragen kann. Welche Vorteile haben dann Ziegenmilch, Buttermilch, Mandelmilch und Co.?
1. Ziegenmilch
Ziegenmilch wird von manchen Hundebesitzern bei der Ernährung von mutterlosen Welpen eingesetzt. Sie haben aufgrund ihres Alters kein Problem mit Laktose und können sich auf Ziegenmilch verlassen.
Natürlich kann keine Milch die Muttermilch ersetzen. Sie ist auf die Bedürfnisse der Welpen abgestimmt und versorgt sie mit sämtlichen Nährstoffen, die ihr kleiner Körper benötigt. Ziegenmilch hat aber einen hohen Fettgehalt und ist aufgrund des ebenfalls hohen Vitamin A-Anteils der Muttermilch sehr ähnlich.
Allerdings sollte man bei der Fütterung von Welpen aufpassen, dass Milchsorten, die mit synthetischen Vitaminen bereichert sind, den Stoffwechsel der kleinen Vierbeiner nicht überfordern. Daher sollte man immer auf die Fütterungsmenge achten.
Ausgewachsene Hunde und Hunde mit Allergien können Ziegenmilch ziemlich gut vertragen.
2. Hüttenkäse
Hüttenkäse gehört zu Milchprodukten mit einem sehr geringen Laktosegehalt und eignet sich daher ausgezeichnet für Hunde. Von Vorteil ist auch, dass Hüttenkäse nur sehr wenig Fett enthält. Deswegen können ihn auch übergewichtige Hunde sorglos verspeisen.
Wenn der Hund Probleme mit der Verdauung hat oder Schonkost und Diätkost zu sich nimmt, dann kann man ihm diese Käsesorte mit Kartoffelpüree vermengen und mit seiner täglichen Portion Fleisch servieren.
3. Buttermilch
Buttermilch ist Vitaminreich und enthält wichtige Aminosäuren, sie hat weniger Fett als Kuhmilch und auch viele Mineralstoffe. Ihre probiotische Wirkung ist für Hunde mit Verdauungsproblemen eine große Hilfe.
Leider entsteht hier das gleiche Problem wie bei anderen Milchsorten – die Laktose. Falls der Vierbeiner etwas empfindlicher reagiert, sollte man ihm auch keine Buttermilch geben.
4. Magermilch
Darf der Hund Milch trinken, wenn sie weniger Fett beinhaltet? Für Hunde, die mit Übergewicht zu kämpfen haben, ist fettarme und Magermilch sicherlich besser geeignet als Vollmilch. Bedauerlicherweise bleibt der Laktosegehalt unverändert.
Man kann aber eine kleine Menge Magermilch für die Zubereitung von Kartoffelpüree verwenden. Das Verdauungssystem des Vierbeiners sollte darauf nicht reagieren.
5. Mandelmilch und Sojamilch
Mandelmilch und Sojamilch gehören zu den Nichtmilchgetränken, die aus pflanzlichen Sorten hergestellt werden. Sie enthalten keine Laktose und sind meistens auch sehr fettarm.
Von Mandelmilch in der Hundeernährung wird abgeraten, weil Mandeln auch sonst dem Verdauungssystem des Hundes schwerfallen. Sie sind nicht giftig, ganz im Gegenteil, Mandeln enthalten wichtige Fettsäuren. Aber bei der Herstellung von Mandelmilch wird der Anteil dieser Nährstoffe reduziert.
Außerdem besteht die Gefahr einer Vergiftung mit Zuckerersatzstoffen wie Xylit, die für Menschen sicher, aber für Hunde verhängnisvoll sind.
Sojamilch ist eine pflanzliche Alternative, die ebenfalls für den Hund ungefährlich ist. Es gibt Hundefuttersorten, die bestimmte Sojaprodukte in Spuren enthalten und keine Verdauungsprobleme verursachen.
Manche Befürworter sagen sogar, dass Sojamilch bei Problemen mit Harninkontinenz helfen kann, aber das wurde nicht wissenschaftlich bewiesen.
Sojamilch kann in Maßen und nur gelegentlich verabreicht werden. Achten sollte man viel mehr auf Sojabohnen, die für den Hund giftig sind und unter keinen Umständen an ihn verfüttert werden dürfen.
6. Joghurt und Quark
Joghurt vertragen Hunde recht gut, aber natürlich nur in geringen Mengen. Er ist mit guten Bakterien vollgepackt und enthält sehr wenig Laktose. Es ist aber Vorsicht geboten, denn zuckerhaltige Fruchtjoghurts sind ein No-Go für Hunde.
Im Fruchtjoghurt befinden sich viele Zusatzstoffe wie Zuckerersatzstoffe, die für unsere Vierbeiner giftig sind. Verfüttern sollte man lieber nur reinen Naturjoghurt an den Hund und gegebenenfalls ein paar Stückchen seines Lieblingsobsts dazu geben.
Quark hat besonders viele Proteine und eignet sich nicht für Allergikerhunde, aber er ist umso gesünder für laktoseintolerante Hunde aufgrund seines niedrigen Laktosegehalts.
Quark beinhaltet außerdem viele Aminosäuren, die für gute Laune sorgen, weil sie die Bildung von Dopamin und Noradrenalin begünstigen. Ebenfalls versorgen sie die Muskeln mit ausreichend Energie und beugen Muskelabbau vor.
Milchallergie oder Laktoseintoleranz
Häufig werden Milchallergie und Laktoseintoleranz gleichgesetzt, aber es handelt sich um zwei völlig verschiedene körperliche Reaktionen auf Milch und Milchprodukte. Hundehalter sollten unbedingt zwischen ihnen unterscheiden können.
Eine Milchallergie ruft Symptome hervor, die von den Symptomen einer Laktoseintoleranz abweichen. Je nachdem welche Symptome auftreten, sollte man entsprechend vorgehen.
Bei einer Milchallergie ist der Hund eigentlich gegen Proteine allergisch, die in der Milch enthalten sind. Diese verursacht starken Juckreiz und Schwellungen. Auch Atemnot kann die Folge einer starken allergischen Reaktion sein.
Laktosefreie Milchprodukte sind für allergische Hunde nicht geeignet, denn sie enthalten immer noch Proteine. Am besten verzichtet man in diesem Fall total auf Milch.
Hunde, die gegen Milch allergisch sind, vertragen keine Milchproteine. Laktoseintolerante Hunde dagegen vertragen keinen Milchzucker. Symptome, die nach dem Verzehr auftreten, sind Durchfall, Erbrechen, Blähungen, Bauchschmerzen und starker Durst.
Bei schweren Symptomen solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Abschließende Gedanken
Hundebesitzer sollten sich stets gegenseitig helfen und einander informieren, um das Leben ihrer Vierbeiner angenehmer zu gestalten. Aus diesem Grund versuche ich dich, lieber Hundeliebhaber, auf dem neuesten Stand zu halten, wenn es um das Wohlbefinden unserer Lieblingsvierbeiner geht.
Dürfen Hunde Milch trinken? Ich persönlich würde davon abraten. Es gibt aber immer wenigstens eine Möglichkeit deinem Vierbeiner ein bestimmtes Lebensmittel zu geben. Man sollte nur den eigenen Hund gut genug kennen, um seiner Gesundheit nicht zu schaden.
Jetzt kennst du dich mit Milch und Milchprodukten, die für Hunde unverträglich sind, gut aus. Ich bin mir sicher, dass du auch weiterhin gute Entscheidungen treffen wirst. Bis zum nächsten Mal!