Sehr häufig liest man in der Zeitung oder hört von jemandem über verschiedene Vorfälle, die aggressive Hunde verursacht haben.
Das Thema „Aggressiver Hund“ ist in den vergangenen Jahren besonders akut geworden, nicht selten findet man sich in einer bedrohlichen Situation wieder, in der man von einem wilden Hund angeknurrt wird oder gar noch schlimmeres passiert.
Ein solches Ereignis macht besonders dem Hundehalter zu schaffen, da das aggressive Verhalten seines Vierbeiners nicht nur eine Bedrohung für ihn ist, sondern auch für das komplette Umfeld.
Greift ein Hund seinen Artgenossen an, ist es nicht ausgeschlossen, dass er eines Tages auch Passanten oder sogar den Nachbarn angreifen wird.
Wie kommt es aber dazu, dass „der beste Freund des Menschen“ so ein Problemhund wird? Was können die Auslöser für sein aggressives Verhalten sein?
Sicher ist keinem Hund die Aggression von Natur aus angeboren, sondern ist diese durch verschiedene äußere Faktoren entstanden.
Bist du jedoch in der Situation, dass dein Hund plötzlich wie ausgewechselt ist, dann stehst du als betroffener Hundebesitzer vor einer Herausforderung, und zwar deinem geliebten haarigen Freund diese Aggressivität abgewöhnen zu versuchen.
Wenn du dich in dieser oder einer ähnlichen Situation wiederfindest und mehr über dieses Thema erfahren willst, dann ist dieser Artikel der richtige für dich.
Was verursacht das Aggressionsverhalten?
Um das Problem des aggressiven Verhaltens bei einem Vierbeiner zu lösen, sollte man zunächst herausfinden, was dieses auslöst.
Meistens bekommt man die Antwort auf die Frage „Was verursacht das Aggressionsverhalten bei einem Hund“ schon, wenn man die potenziellen Auslöser für dieses unerwünschte Verhalten entdeckt.
Dann fällt es dem Hundehalter ein bisschen leichter, die nötigen Schritte einzuleiten, um seinem aggressiven Hund die bestmögliche Hilfe zu gewähren.
Welche aber können die Auslöser sein, dass sich ein Hund aggressiv gegenüber Menschen und seinen Artgenossen zu verhalten beginnt?
Hat der Hundehalter etwas Falsches in seiner Erziehung gemacht? Wie kann man die ganze Situation verbessern und seinem Hündchen helfen?
1) Mangelnde Hundeerziehung
Hast du deinen Hund aus dem Tierheim abgeholt, dann ist dir seine Vergangenheit vielleicht nicht ganz bekannt. Du kannst nicht mit Sicherheit wissen, ob er von seinem vorigen Besitzer eine gute Erziehung genossen hatte.
Wenn das eben nicht der Fall ist, dann brauchst du viel Zeit und Übung, um ein ausgelassenes, wildes Hundeverhalten unter Kontrolle zu bringen. Solltest du einsehen, dass du allein mit dieser Situation nicht umgehen kannst, dann wäre es gut, die Hilfe eines Hundetrainers oder Tierpsychologen in Anspruch zu nehmen.
Wenn du andererseits deinen Hund von klein auf hast und nicht so viel Aufmerksamkeit auf seine Erziehung gelegt hast, kann sich das im Laufe der Zeit negativ auf seinen Zustand auswirken.
Du solltest bei der Erziehung sehr vorsichtig sein und nicht denken, dass der Hund allein ein vorbildliches Benehmen annimmt. Bei der Erziehung eines Hundes ist es wichtig, ständig Teil seines Lebens zu sein und ihm nicht alles zu erlauben.
Obwohl es leicht passiert, dass man sich vom süßen Anblick seines Welpen täuschen lässt, sollte jeder Hundehalter aufpassen, da er ohne erzieherische Maßnahmen schrittweise die Kontrolle über seinen Hund verlieren kann.
Mache deswegen mit deinem Vierbeiner genügend Trainingseinheiten, damit er Disziplin und Organisation aufbauen kann und seine Grenzen kennenlernt.
2) Mangel an Sozialisation
Die Sozialisation ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn du einen vorbildlichen Hund haben willst. Schon von Anfang an solltest du deinem Vierbeiner ermöglichen, dass er Zeit mit seinen Artgenossen verbringen kann.
Schreibst du ihn in eine Welpenspielstunde ein, dann umso besser. Auf diese Weise wird er zusätzlich Kontakt mit einem Hundetrainer haben, aber auch mit anderen Hundebesitzern.
Erlebt dein Hund im Welpenalter schlechte Erfahrungen mit seinen Artgenossen, solltest du ihn nicht gleich von der Welt isolieren, nur damit sich eine ähnliche Situation nicht wiederholt. Dies könnte später nur zur Entwicklung von noch größerer Angst bei deinem Vierbeiner führen, was uns gleich zum nächsten Punkt bringt.
3) Selbstverteidigung aus Angst
In vielen Fällen kann der Hund aggressiv gegenüber Menschen oder einem anderen Tier auftreten, wenn er spürt, dass er oder sein Herrchen in Gefahr ist. Auf diese Weise will er nicht nur sein Herrchen, sondern auch sich selbst schützen.
Noch schlimmer wird es, wenn dieses Verhalten durch eine früher erlebte stressige Situation bei deinem Vierbeiner ausgelöst wird, weswegen er aus heiterem Himmel den Menschen angreift. Wenn es zu einem solchen Hundeangriff kommt, handelt es sich dann nicht nur um Selbstverteidigung, sondern auch um Gründe, die tief in der Psyche deines Lieblings verankert sind.
Angst und Wut sind meistens die beiden Hauptgründe, weswegen ein Hund gegenüber Menschen aggressiv wird. Deswegen greift ein aggressiver Hund nicht nur aus Angst und Verteidigung an, sondern auch Wut ist ein entscheidender Faktor.
4) Jagdtrieb oder Spielverhalten
Ein starker Jagdinstinkt kann auch der Auslöser für aggressives Verhalten sein. In diesem Fall werden die Hunde von allem, was sich bewegt, angezogen, da sie ihrem angeborenen Instinkt folgen.
Meistens werden Radfahrer oder Läufer die „Beute“ solcher Hunde. Jedoch bedeutet das nicht, dass der Hund in diesen Fällen ausnahmslos zu aggressivem Verhalten neigt.
Vielleicht will er nur spielen. Natürlich kann es passieren, dass der Hund manchmal beim Spielen übertreibt, was dann ebenso in Aggression münden kann.
Deswegen wäre in diesem Fall eine gute Idee, deinen Hund an die Leine zu nehmen, wenn ihr durch den Park spaziert.
Falls sich die Situation mit der Zeit verschlimmert und dein Hund auch Leinenaggression zeigt, könnte es bedeuten, dass sein Zustand schlimmer ist, als du es dir vielleicht vorgestellt hast.
Sind bestimmte Hunderassen aggressiver als andere?
Bei jeder Hunderasse gibt es Arten, die entspannter sind und diese, die leicht erregbar sind. Es ist selbstverständlich, dass bestimmte Hunderassen eine niedrigere Reizschwelle und eine höhere Beißkraft im Unterschied zu anderen haben.
Aufgrund dessen besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie zu aggressivem Verhalten neigen.
Diese Hunderassen werden in Deutschland auf die sogenannte Rasseliste gesetzt, wodurch ihre Besitzer gezwungen sind, bestimmte Kriterien erfüllen zu müssen wie z. B. eine Sachhundeprüfung zu bestehen, um einen solchen Hund überhaupt besitzen zu dürfen.
Diese „Listenhunde“ sind in Deutschland beispielsweise Pitbull-, Staffordshire-Terrier oder Mastiff.
Natürlich können auch diese Hunderassen ein vorbildliches Benehmen zeigen, insofern sie schon von Geburt an richtig erzogen wurden.
Woran erkennst du einen aggressiven Hund?
Durch die Körpersprache des Hundes kannst du leicht erkennen, ob er dich angreifen will. Wenn der Hund dich anblickt und dabei knurrt und seine Zähne fletscht, solltest du sehr vorsichtig sein, da das ein absolutes Warnzeichen eines aggressiven Hundes ist.
Ist die Körperhaltung des Hundes dabei angespannt und er mit den Hinterbeinen einknickt, dann dann ist Angst der Grund seines Verhaltens. Diese Körpersprache bei deinem Hund solltest du unbedingt ernst nehmen.
Aggressiver Hund kommt dir in die Quere
Es ist wichtig, dass du in dieser Situation nicht in Panik gerätst und nicht plötzlich zu rennen beginnst, da es die entstehende Situation noch verschlimmern kann. Versuche ruhig stehenzubleiben und nicht zu schreien.
Du solltest nicht direkt den Hund anblicken, aber ihm auch nicht den Rücken zuwenden. Am besten wäre es, den Körper seitlich zu ihm zu positionieren, da er vielleicht das Interesse verliert, wenn er sieht, dass du ihn ignorierst.
Auf keinen Fall solltest du den Hund reizen oder ihn beschimpfen, da du ihn auf diese Weise noch nervöser machst.
Entscheidet er sich, dich anzugreifen oder sogar zu beißen, solltest du ein Objekt zwischen euch bringen, z. B. deine Tasche oder einen Stock, bis Hilfe kommt.
Zeigt dein Hund aggressives Verhalten?
Bist du dir nicht sicher, warum dein eigener Hund aggressiv zu seinen Artgenossen und anderen Menschen ist, solltest du das Benehmen deines Vierbeiners in verschiedenen Situationen beobachten. Auf diese Weise kannst du erfahren, was genau die Dinge sind, die deinen Hund stören.
Wenn du herausgefunden hast, was deinen Hund am meisten reizt und ihn aggressiv macht, solltest du diese gewissen Orte bzw. Situationen für eine Weile meiden.
Vielleicht hatte er gerade dort eine schlechte Erfahrung erlebt und mit einem solchen Benehmen will er sich nur verteidigen und seine Angst kanalisieren.
Wann kommt der Maulkorb infrage?
Benimmt sich dein Hund so aggressiv, dass du dich fürchten musst, dass er auf deine Befehle während eines Spaziergangs nicht mehr hören wird, dann wäre es am besten, ihm einen Maulkorb anzulegen.
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Denk nicht gleich, dass dies die ultimativ letzte Lösung für den Zustand deines Vierbeiners ist, der Maulkorb soll nur eine Weile als Sicherheit dienen.
Damit dein Hund durch das Anlegen des Maulkorbs nicht gestresst wird, solltest du das Anlegen zunächst schrittweise zu Hause mit ihm üben.
Du könntest z. B. sein Lieblingsspielzeug in den Maulkorb legen, sodass er nur zu diesem kommen kann, wenn er sein Maul in den Maulkorb steckt.
Auf diese Weise bekommt er ein positives Gefühl, wenn es um den Maulkorb geht, was dir dann das Anlegen desselben erleichtern wird. Als Belohnung kannst du ihm ein Leckerli geben oder sogar dieses in den Maulkorb legen, wenn es mit seinem Lieblingsspielzeug nicht klappt.
Du solltest jeden Tag das Anlegen des Maulkorbs mit deinem Vierbeiner üben, indem du ihm immer etwas länger den Maulkorb tragen lässt. Bemerkst du, dass es deinem Hund mit dem Maulkorb schon besser geht, kommt die Zeit, um den nächsten Schritt zu unternehmen, und zwar einen Spaziergang draußen zu machen.
Auf diese Weise wirst du sehen, wie sich dein Hund benimmt, wenn er von anderen Menschen und Tieren umgeben ist. Dabei solltest du nicht zulassen, dass dich die potenziellen seltsamen Blicke anderer Menschen stören.
Mit einem solchen Verhalten zeigst du Verantwortung und sorgst dafür, dass niemand von deinem Hund gebissen wird.
Hundeschule oder Anti-Aggressionstraining?
Du hast schon die Auslöser des Aggressionsverhaltens bei deinem Hund herausgefunden und danach noch die anderen Menschen vor seinen Angriffen geschützt, indem du deinem Vierbeiner einen Maulkorb angelegt hast.
Dann folgt der nächste Schritt, und zwar deinem haarigen Freund zu helfen, damit er sich diesem unerwünschten Verhalten entledigt.
Wenn du schon selbst versucht hast, die Grundkommandos mit deinem Hund zu trainieren, was aber nicht geklappt hat, dann solltest du professionelle Hilfe aufsuchen.
Ob du eine Hundeschule oder ein individuelles Anti-Aggressionstraining in Betracht ziehst, um deinen Hund umzuerziehen, hängt davon ab, was du denkst, was ihm am schnellsten helfen wird.
Wenn du denkst, dass die Umerziehung in einer Hundeschule zu viel für ihn wäre, da er dort im Kontakt mit seinen Artgenossen sein wird und du Angst hast, dass er sie oder andere Hundebesitzer vielleicht angreift, solltest du dich lieber nach einer anderen Lösung umschauen.
Wenn du denkst, dass sogar kleine Reize auf deinen Hund negativ wirken und er Aggressionsverhalten zeigt, solltest du ihm ein Training in einer ruhigen Umgebung gewährleisten.
Am besten wäre es, einen Hundetrainer zu kontaktieren, damit er einschätzen kann, was du im Umgang mit deinem Hund genau falsch gemacht hast und dir hilft, es zu korrigieren. Diese Trainingseinheiten helfen nicht nur deinem Hund, sondern auch dir.
Du kannst dabei lernen, wie du deinen Vierbeiner behandeln solltest und besonders, wenn es zu einer kritischen Situation kommt.
Auf keinen Fall solltest du ein solches Training selbst abhalten, nur aus Infos, die du allein aus dem Internet rausgesucht hast.
Mit der Hilfe von einem Hunde-Experten wirst du das Aggressionsverhalten deinem Hund schrittweise abgewöhnen.
So wirst du erreichen, dass euer Verhältnis immer stärker wird und dass sich der Zustand deines Hundes im Laufe der Zeit verbessern wird.
Wann sollte man den Tierpsychologen kontaktieren?
Du hast schon alles Mögliche probiert, um deinem Hund mit seinem Problemverhalten zu helfen. Du hast die Ursachen dieses Verhaltens herausgefunden und viele Situationen und Orte gemieden, die bei deinem Vierbeiner Aggressionen hervorrufen könnten.
Du hast es sogar mit dem Maulkorb versucht, aber es war keine zufriedenstellende Lösung für dich. Die Hundeschule war zu stressig für deinen Hund, da er durch die Anwesenheit anderer Artgenossen immer nervöser und aggressiver wurde.
Das Anti-Aggressionstraining hat sich anfangs bewährt, aber letztlich konnte das aggressive Verhalten bei deinem haarigen Freund nicht zur Gänze abgewöhnt werden.
Du hast sogar schon darüber nachgedacht, deinen geliebten Vierbeiner abzugeben, aber das fällt dir auch schwer, wenn du dich an all die glücklichen und ruhigen Tage erinnerst, die du mit deinem geliebten Freund verbracht hast.
Auch wenn du momentan vielleicht keinen Ausweg mehr siehst, solltest du nicht gleich irgendwelche voreiligen Entscheidungen treffen, welche du später bereuen könntest.
Am besten wäre es, in diesem Fall den letzten Schritt zu machen, und zwar den Kontakt zu einem Tierpsychologen aufzunehmen.
Ein Tierpsychologe ist besonders dafür qualifiziert, den inneren Zustand des Tieres zu analysieren, verstehen und dann praktisch daran zu arbeiten. Der Tierpsychologe weiß sehr gut, welche psychologischen Hintergründe beim Aggressionsverhalten deines Hundes eine Rolle spielen könnten und mit welchen Maßnahmen er ihm helfen kann.
Lass deinen haarigen Freund nicht im Stich!
Für keinen Hundehalter ist es leicht, mit dem aggressiven Verhalten seines Vierbeiners zurechtzukommen. Das Zusammenleben mit einem aggressiven Hund kann fast unmöglich werden und niemand sollte sich in einer solchen Situation wiederfinden müssen.
Ich hoffe, du gehörst zu jenen Hundebesitzern, die alles daran setzen und alle Hebel in Gang bringen, um ihren Vierbeiner zu unterstützen.
Vielleicht konnte ich dir einige Denkanstöße liefern! Egal welcher von meinen Tipps bei deinem Hund funktioniert, wichtig ist, dass du ihn niemals im Stich lässt.
Du solltest unbedingt alles versuchen, um die Ursachen des aggressiven Verhaltens bei deinem Hund zu entdecken und ihm das Aggressionsverhalten abgewöhnen versuchen. Obwohl es eine sehr schwere und anstrengende Aufgabe ist, die dir viel Mühe abverlangen wird.
Deinem Hund fällt es sicher auch sehr schwer, mit seinem eigenen Zustand umzugehen, weswegen er deine komplette Aufmerksamkeit braucht, um sich diesem unerwünschten Zustand zu stellen.
Dein haariger Freund zählt auf dich!