Regelmäßiger Hundesport ist sehr zu empfehlen für Vierbeiner. Cavaletti für Hund ist eine Sportart, bei welcher du mit nur sehr wenig Aufwand tolle Übungen für deinen Hund erstellen kannst. Bei dieser gelenkschonenden Muskelschulung in Form von bodennahen Hindernisstangen erhält dein Vierbeiner nicht nur Bewegung, sondern auch sein Köpfchen wird gefördert.
Aus diesem Grund erfährst du hier, was genau Cavaletti für Hunde eigentlich ist und was für Vorteile dieser Hundesport für deinen Vierbeiner hat. Und natürlich bekommst du auch Infos dazu, wie genau das Cavaletti Training abläuft und was du alles dafür benötigst.
Was ist Cavaletti Training?
Wenn du Cavaletti hörst, hast du nur Fragezeichen in deinem Kopf? Dann erkläre ich dir nun zuerst einmal, worum es sich bei dieser Hundesportart eigentlich handelt.
Cavaletti kommt aus dem Reitsport. Erst später wurde der beliebte Pferdesport auf den Hundesport übertragen.
Cavaletti ist die Bezeichnung für kleine Hürden. Alternativ werden diese auch Bodenricks genannt. Ein Cavaletti besteht dabei aus einer Stange, welche auf niedrigen Ständern liegt.
Das Material dieser Cavaletti-Stangen ist entweder aus Kunststoff oder Holz. Es ist wichtig, dass die Stangen vom Hund als Hindernis erkannt werden. Aus diesem Grund sollten sie nicht besonders dünn sein, sondern einen ausreichenden Umfang haben. Um die Verletzungsgefahr zu minimieren, haben die Stangen eine glatte Oberfläche.
Cavaletti Hund: Der perfekte Ort
Bevor du den Parcours aufbaust, solltest du erstmal einen Ort suchen, an welchem der richtige Boden für den Hundesport vorhanden ist. So sollte der Trainingsplatz nicht nur eben sein, sondern es sollten sich auch keine Mulden oder Löcher darin befinden. Auch ist es wichtig, dass möglichst keine Störquellen in der Nähe sind.
Training draußen
Denkst du jetzt, dass Asphalt der richtige Ort ist, dann liegst du leider falsch. Denn der Boden sollte keinesfalls zu hart sein. So belastet der harte Boden die Gelenke stark und falls der Hund mal stolpert oder gar stürzt, dann ist das Risiko, dass er sich dabei verletzt, auf hartem Untergrund stark erhöht.
Zu weich sollte der Boden allerdings auch nicht sein. Denn der weiche Untergrund belastet Sehnen und Bänder stark. Darum scheidet auch der feine Sandstrand aus.
Doch wo soll man dann das Cavaletti Training betreiben? Am besten geeignet hierfür ist der Garten oder eine Wiese, denn am sichersten ist dichter Rasen. Schaue dir eben einfach den Untergrund genau an, damit du Stellen, an denen sich Löcher befinden, vermeidest. Alternativ kannst du das Training auch auf Sand abhalten – aber nur, wenn dieser nicht zu tief ist.
Es ist selbsterklärend, dass keine Gegenstände auf dem Übungsplatz herumliegen dürfen. Genauso ist es ratsam, das Training nicht auf einem Rasen mit sehr vielen Blumen (beispielsweise Gänseblümchen) abzuhalten. Denn dort tummeln sich im Sommer viele Tiere wie Bienen, welche deinem Hund Schmerzen zufügen können.
Am besten ist es zudem, wenn du einen Ort wählst, an welchem üblicherweise keine anderen Hunde vorbeikommen. Denn die Anwesenheit von anderen Vierbeinern wie auch ihre Duftmarken lenken deinen Hund unnötig ab.
Training drinnen
Falls du genügend Platz Zuhause hast, kannst du den Übungsplatz auch in deinen eigenen vier Wänden errichten. Denn zumindest kleine Hunde können auch im Wohnzimmer trainieren.
Dies ist aber nur dann möglich, wenn du in dem jeweiligen Raum keine Fliesen oder Parkettboden hast. Denn nicht nur, dass der Untergrund dann zu hart ist, die Verletzungsgefahr ist auch dadurch erhöht, dass der Vierbeiner auf derartigem Untergrund leicht mal wegrutschen kann. Grundvoraussetzung für das Training drinnen sind also ein Teppichboden oder zumindest ausgelegte Matten.
Weil der beengte Raum eine größere Verletzungsgefahr birgt, solltest du hier auch ausschließlich die Gangart Schritt anwenden. Achte zudem darauf, dass du alle Stolperfallen wie auch Ablenkungen entfernst. Dazu gehört zum Beispiel, dass Fernseher wie auch Radio ausgeschaltet bleiben müssen und sich weitere Familienmitglieder unauffällig im Hintergrund halten sollen. Denn derartige Ablenkung bedeuten Stress für den Vierbeiner und stören zudem seine Konzentration.
Cavaletti Hund: Die Hindernisse
Damit es nun losgehen kann, benötigst du natürlich die Cavaletti Hindernisse.
Cavaletti Hund selber bauen
Du kannst die Cavalettis fertig kaufen oder alternativ, wenn du ein leidenschaftlicher Heimwerker bist, auch selbst herstellen. Wenn du erstmal nur ausprobieren möchtest, ob der Hundesport etwas für dich und deinen Vierbeiner ist, musst du allerdings nicht zwingend den Aufwand des Selberbastelns betreiben und auch kein Geld für die Anschaffung der Cavalettis ausgeben. Denn für den Anfang reichen auch Besenstiele, welche auf Pappkartons gelegt werden.
Cavaletti Hund kaufen
Hast du festgestellt, dass deinem Vierbeiner und dir das Cavaletti Training großen Spaß bereitet, dann kannst du natürlich darüber nachdenken, dir ein Cavaletti Steckhürdenset zuzulegen. Es gibt eine große Auswahl an diesen Sets, doch vor allem mit diesem Hürdenset sind Hundehalter sehr zufrieden:
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Wie groß ist ein Cavaletti und wie steht es um den Aufbau?
Mit das Wichtigste beim Cavaletti Hundesport ist, dass der Vierbeiner die Hindernisse in einem möglichst gleichmäßigen Tempo überwindet. Dabei habt ihr die Wahl zwischen den drei Grundgangarten, also zwischen Schritt, Trab und Galopp. Diese Beibehaltung der jeweiligen Grundgangart liegt allerdings nicht nur beim Hund, sondern der Aufbau des Parcours spielt eine sehr große Rolle dabei.
Die Höhe wie auch die Abstände der einzelnen Calvettis sind dabei abhängig davon, wie groß dein Hund ist und in welcher der drei Grundgangarten er den Parcours durchschreiten soll. Die Höhe der Stangen ist optimalerweise so gewählt, dass der Vierbeiner nicht darüber hüpfen muss, sondern sie stattdessen in gleichmäßigem Rhythmus und Tempo überwinden kann.
Beim Abstand der Cavalettis solltest du darauf achten, dass die einzelnen Hindernisse so platziert sind, dass der Vierbeiner seine Pfote mittig zwischen zwei Hindernissen hochhebt und sie dann mittig zwischen den folgenden zwei Cavalettis wieder auf den Boden aufsetzt. Zwischenschritte zwischen den Cavalettis sind zu vermeiden.
Doch wie ist dies zu schaffen, ohne dass man den Vierbeiner unzählige Probeläufe machen lässt, damit man die Cavalettis exakt so platzieren kann, dass der Hund sie optimal überschreiten kann? Messe dazu am besten die Schrittlänge von deiner Fellnase. Dies kannst du machen, indem du seine Pfoten anfeuchtest und ihn über Asphalt gehen lässt. Nun kannst du die Länge seiner Schritte ganz einfach mit einem Meterstab messen.
Dabei ist natürlich wichtig, dass du die Schrittlänge deines Vierbeiners in der Gangart misst, in welcher er auch die Cavalettis überwinden soll. Denn im Galopp benötigt man einen größeren Abstand zwischen den Cavalettis als im Schritt und im Trab.
Achte zudem darauf, die Cavalettis so aufzubauen, dass dein Vierbeiner sie im rechten Winkel überwinden kann. Denn nur so kann er seinen Rhythmus optimal beibehalten. Darum ist auch der Schwierigkeitsgrad höher, desto länger die Cavalettistangen sind. Denn durch die langen Stangen ist der Hund dazu verleitet, die Hindernisse schräg zu überwinden.
Cavaletti Hund: Die Vorteile
Das Cavaletti Hundetraining hat viele Vorteile. Dazu gehört vor allem, dass es die Geschicklichkeit und Konzentration und Reaktionsfähigkeit des Hundes fördert. Es handelt sich wahrlich um ein richtiges Konzentrationstraining für den Hund, welches auch ziemlich anstrengend ist. Die Stärkung der Konzentration ist vor allem auch für Hunde, welche sehr überdreht oder nervös sind, förderlich.
Außerdem wird das Gleichgewicht und das Körperbewusstsein des Vierbeiners gefördert. Verschiedenste Bodentricks trainieren, gezielt die Motorik und den Raumgriff des Hundes. Trittsicherheit und Balance verbessern sich also und ein physiologisches Gangbild wird gefördert.
Außerdem fördert der Sport mit Cavalettis den Muskelaufbau – vor allem in der Hinterhand – da es sich dabei um kontrolliertes Muskeltraining handelt. Denn beim Cavaletti Sport findet man sich wiederholende, gezielte Bewegungen. Zudem lockert der Sport die Muskeln des Hundes und beseitigt Steifheit. Auch die Ausdauer und die Belastungsfähigkeit des Hundes werden durch das Cavaletti Training gesteigert.
Cavaletti Übungen helfen also Hunden, welche an Defiziten zu leiden haben, dabei, wieder beweglicher und agiler zu werden. Doch auch für gesunde Hunde ist die Hundesportart sehr zu empfehlen. Schließlich hilft sie ihnen dabei, in Form zu bleiben und gar nicht erst an Defiziten zu erkranken.
Denn durch den Sport wird nicht nur die Muskulatur erhalten, sondern auch die Beweglichkeit der Gelenke gefördert. Außerdem kann die Sportart trägen Hunden dabei helfen, Spaß an der Bewegung zu finden.
Weiterer Vorteil der Hundesportart ist, dass sie schonend für Sehnen und Gelenke ist. Denn der Vierbeiner muss dabei weder enge Wendungen noch harte Sprünge absolvieren. Außerdem müssen in den Parcours auch keine steilen Hindernisse überwunden werden, was auch die Gelenke und Sehnen schont.
Der Gesundheitsaspekt ist beim Cavaletti Training also deutlich ausgeprägter als bei den meisten anderen verbreiteten Hundesportarten.
Doch auch wenn du einen Ausstellungshund Zuhause hast, kann sich das Cavaletti Training positiv auf seinen Erfolg auswirken. Denn die Vierbeiner können dadurch mehr Ausstrahlung und Raumgriff erlangen.
Und das Wichtigste dabei ist: Cavaletti macht nicht nur dem Hund, sondern auch dem Hundehalter enorm viel Spaß. Es ist selbsterklärend, dass dieses gemeinsame „Hobby“ die Verbindung und das Vertrauen zwischen Vierbeiner und Herrchen oder Frauchen stärkt.
Für welche Hunde ist die Sportart geeignet?
Grundsätzlich gilt, dass jeder Hund den Cavaletti Sport betreiben kann. Es ist also ganz egal, ob dein Hund jung oder alt und groß oder klein ist, du kannst die Hundesportart auf jeden Fall mit ihm ausprobieren.
Neben schnellen können natürlich auch langsame Hunde den Cavaletti Parcours überwinden. Denn du kannst den Parcours individuell an deinen Vierbeiner anpassen.
Dies hat auch den Vorteil, dass er für Anfänger nicht unüberwindbar ist und Fortgeschrittene sich dabei nicht langweilen. Schließlich kannst du den Parcours immer weiter an die Fähigkeiten deines Vierbeiners anpassen. Außerdem habt ihr die Wahl, ob ihr es bei der Sporteinheit lieber ein wenig gemütlicher angehen möchtet, oder ob sich der Hund vollständig auspowern soll.
Auch wenn dein Hund an einem Defizit leidet, kannst du in vielen Fällen mit ihm diese Hundesportart betreiben. Frag dazu am besten bei deinem Tierarzt oder Physio -Therapeuten nach, ob er sein Einverständnis dafür gibt. Denn durch die vielen Vorteile, die das Cavaletti Training mit sich bringt, kannst du damit deinem Vierbeiner helfen, wieder ganz gesund und fit zu werden.
Denn musste dein Hund beispielsweise eine Operation überstehen, dann helfen unter anderem Massagen wie auch spezielle Übungen ihm dabei, wieder fit zu werden. Doch begleitet kann – in Abstimmung mit dem behandelnden Tierarzt – auch Cavaletti Training den Genesungsprozess unterstützen.
Dabei kommt es aber natürlich darauf an, mit welchem Defizit der Vierbeiner zu kämpfen hat. Leidet er beispielsweise an einer Erkrankung von seinem Bewegungsapparat, wie zum Beispiel einer Hüftgelenksdysplasie, dann ist das Cavaletti Training in vielen Fällen nicht möglich.
Ganz tabu ist das Training für trächtige Hündinnen und jene, welche derzeit Welpen säugen. Auch Hunde mit schweren inneren Krankheiten, wie beispielsweise Krebs, sollten den Parcours nicht bewältigen. Bei sehr alten oder sehr jungen Hunden spricht in den meisten Fällen nichts gegen die Überwindung der Cavalettis, dies sollte allerdings nur schrittweise geschehen.
Die Trainingsdauer
Wie bereits erklärt, hat das Cavaletti Training viele Vorteile für die Gesundheit des Vierbeiners. So handelt es sich dabei um ein effektives Koordinationstraining, Konzentrationstraining und auch Agilitytraining.
Dennoch solltest du im Hinterkopf behalten, dass es sich dabei um einen Sport handelt, welcher, wie jede Sportart, nicht in zu extremem Ausmaß praktiziert werden sollte. Denn ansonsten können sich die Vorteile ins Gegenteil umwandeln.
Wird der Bewegungsapparat des Hundes dauerhaft überanstrengt, dann kann dies nicht nur zu unnötigem Gelenkverschleiß führen, sondern auch Muskelabbau und Muskelschäden zur Folge haben. Auch wird beim Vierbeiner irgendwann die Konzentration nachlassen. Doch ist er im Parcours unkonzentriert, dann kann dies schlimmstenfalls Verletzungen zur Folge haben.
Es ist also wichtig, bei der Dauer des Cavalettitrainings nicht zu übertreiben. Grundsätzlich gilt, dass die Trainingseinheit nicht länger als ein paar Minuten dauern sollte. Die genaue Trainingsdauer ist dabei abhängig vom Alter, dem Gesundheitszustand und der Trainiertheit des Hundes. Anstatt einmal lange zu trainieren, solltest du mehrere kurze Einheiten des Trainings über den ganzen Tag verteilen.
Außerdem solltest du deinen Vierbeiner genau beobachten. Denn spätestens dann, wenn du Zeichen von geistiger oder aber körperlicher Ermüdung bei ihm beobachten kannst, solltest du unbedingt mit dem Training aufhören.
Cavaletti Hund: Tipps für Anfänger
Sind du und dein vierbeiniger Liebling Neulinge im Cavaletti Hundesport? Dann erhältst du hier einige wertvolle Tipps, wie der Einstieg in das Cavaletti Training am besten gelingt.
1. Schritt als Gangart
Da es sich beim Schritt um die langsamste Gangart handelt, solltet ihr damit beginnen. So könnt ihr euch beide erstmal an die Sportart gewöhnen. Entsprechend solltest du die Höhe und den Abstand der Cavalettis auch auf diese Gangart abstimmen.
2. Nur wenige Cavalettis
Hat dein Vierbeiner noch niemals etwas in der Art gemacht, muss er die Hindernisse zu Beginn erstmal kennenlernen. Darum reicht es völlig aus, wenn du am Anfang lediglich ein bis maximal drei Cavalettis aufbaust.
3. Stangen auf dem Boden
Das Cavaletti Training sieht zwar vor, dass der Vierbeiner Hindernisse, welche sich in einer gewissen Höhe befinden, überwindet, zu Beginn ist diese Praktik allerdings für einige Hunde ein Rätsel. Darum empfiehlt es sich, dass du deinen Hund die ersten Male über auf dem Boden liegende Stangen oder Besenstiele laufen lässt.
Dann brauchst du dir auch über die richtige Höhe keine Gedanken machen und musst lediglich auf den richtigen Abstand der einzelnen Stangen achten. Beachte zudem, dass du die Stangen mit Stoppern sichern solltest, damit sie nicht wegrollen können.
Auf diesem Weg kann dein Vierbeiner langsam vertraut mit der Sportart werden, ohne Angst vor den vermeintlich hohen Hindernissen zu entwickeln. Erst, wenn dein Hund sich an das Training und die Hindernisse gewöhnt hat, solltest du die Hindernisse langsam erhöhen – beispielsweise, indem du die Stangen oder Besenstiele auf Holzklötze legst.
Während die handelsüblichen Cavalettis fixiert werden können, um das Verletzungsrisiko zu minimieren, musst du bei den selbstgebauten Hindernissen darauf achten, dass die Stangen nicht von alleine wegrollen.
4. Verwendung einer Leine
Es empfiehlt sich zudem, den Hund bei den ersten Malen an die Leine zu nehmen. Denn so kannst du ihm Hilfestellung geben und zeigen, wie er durch den Parcours laufen soll. Anstatt eines Halsbandes nimmst du dafür aber lieber ein Brustgeschirr. Denn wenn dein Vierbeiner stolpert, gibt es dadurch keinen unangenehmen Ruck an seinem Hals.
Die Leine kann zwar am Anfang verwendet werden, doch nach einer Weile solltest du deinen Hund frei über den Parcours laufen lassen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn der Parcours langsam länger und fordernder für den Vierbeiner wird. Schließlich sollte er den Parcours so eigenständig wie nur möglich durchlaufen können, damit unter anderem auch seine Konzentrationsfähigkeit so viel wie möglich gefördert werden kann.
5. Begleite deinen Hund
Dein Vierbeiner wird zu Beginn keine Ahnung haben, was er mit den Cavalettis machen soll. Darum ist es wichtig, dass du ihn zu Beginn unterstützt.
Gehe darum mit ihm im rechten Winkel auf das erste Hindernis zu und bring ihn dazu, es zu überwinden. Du solltest deinen Hund dabei seitlich begleiten, allerdings nicht selbst über die Cavalettis steigen. Schließlich soll dein Hund von Beginn an lernen, dass er den Parcours alleine bewältigen muss.
Sehr wichtig ist dabei die Einhaltung des rechten Winkels. Denn dadurch kann der Vierbeiner gut sehen, was da auf ihn zukommt und wenn er gerade auf die Cavalettis zugeht, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit größer, dass er sie überwindet und nicht nach einem oder zwei Hindernissen einfach daran vorbeiläuft.
Zudem verringert sich beim rechten Winkel die Gefahr, dass der Vierbeiner stolpert und auch die Schrittlänge bleibt gleichmäßig – schließlich ist die Entfernung der Hindernisse ja auch auf eine gerade Überwindung abgestimmt.
6. Zäune und Wände
Manche Hunde haben Probleme damit, richtig in den Parcours einzutreten. Wenn du am Eingang des Parcours einen Fangzaun aufstellst, kannst du ihm beim Eintritt helfen.
Häufig sind Hunde am Anfang recht unkonzentriert und verlassen den Parcours immer wieder. Wenn du diesen an einer Wand aufbaust, dann ist es einfach für ihn, den Hindernislauf nicht einfach so zu verlassen.
Falls du das Cavaletti Training auf einer Wiese abhalten möchtest, wirst du dich dort vermutlich eher vergeblich nach Wänden umschauen. Dann kannst du einfach links und rechts von den Hindernissen kleine Zäune, wie beispielsweise Schafszäune, aufstellen. Dadurch hat der Hund gar keine andere Möglichkeit, als die Hindernisse eins nach dem anderen zu überwinden.
7. Stelle die Stangen kreuzförmig auf
Bemerkst du, dass dein Vierbeiner Schwierigkeiten damit hat, die Hindernisse gerade und mittig zu überwinden, kannst du ihm eine Hilfestellung geben. Stelle dazu zwei Stangen als Kreuz auf. Denn Hunde neigen dazu, Hindernisse an der niedrigsten Stelle zu überwinden.
Nach einer Weile hat sich der Vierbeiner daran gewöhnt, die Hindernisse mittig zu nehmen und wird dies in der Regel auch automatisch ohne die gekreuzten Stangen machen. Doch auch dann, wenn er wieder damit beginnt, diagonal über die Stangen zu laufen, solltest du die Übung immer gleich abbrechen. Denn ansonsten riskierst du, dass er sich an die unregelmäßigen Schrittlängen und das quere Überschreiten gewöhnt.
8. Führe ein Kommando ein
Damit dein Vierbeiner weiß, wann er mit dem Cavaletti Parcours beginnen soll, solltest du es dir von Anfang an angewöhnen, den Parcours mit einem Kommando zu starten. Also auch dann, wenn du deinen Hund noch mit der Leine über die Hindernisse führst, startest du dies beispielsweise stets, indem du das Wort „Cavaletti“ sagst.
Denn mit der Zeit merkt sich deine Fellnase dieses Kommando und wird automatisch und ganz von alleine über die Hindernisse gehen, sobald du „Cavaletti“ sagst. Dies ist aber auch das einzige, was du zu deinem Vierbeiner sagen solltest. Denn während er den Parcours abschreitet, solltest du nicht mit ihm reden, damit er sich nach vorne konzentriert, anstatt auf die Seite zu blicken.
Im weiteren Verlauf solltest du deinem Vierbeiner auch beibringen, auf Kommando die Gangart zu ändern. Denn nur so kannst du es steuern, ob dein Hund den Parcours nun im Schritt, Trab oder Galopp überwinden soll.
9. Achte auf Regelmäßigkeit und vermeide Überforderung
Nicht nur, damit das Training auch Spaß macht und Fortschritte zu erkennen sind, sondern auch aufgrund des gesundheitlichen Aspekts solltest du das Cavaletti Training unbedingt regelmäßig abhalten.
Denn viele Hundehalter tendieren dazu, ihren Vierbeiner während einer Trainingseinheit zu überfordern, weil sie möglichst schnell Erfolge sehen möchten. Doch anstatt durch intensive, einzelne Übungseinheiten klappt dies viel besser, wenn das Training regelmäßig stattfindet.
Damit kannst du auch verhindern, dass dein Vierbeiner die Cavalettis mit Stress assoziiert und den Spaß an dem Training verliert. Überforderung wird dich also keinesfalls ans Ziel bringen!
Tipps für den Trainingsfortschritt
Damit sich dein Vierbeiner beim Training nicht langweilt und aufmerksam bleibt, ist es wichtig, für einen stetigen Trainingsfortschritt zu sorgen. Darum solltest du den Cavaletti Parcours immer wieder verändern, um ihn an die steigende Leistung deines Lieblings anzupassen.
Dazu hast du unzählige Möglichkeiten und deiner Fantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Grundsätzlich gilt, dass je mehr Stangen du zur Verfügung hast, desto mehr Möglichkeiten du in der Variation hast.
Falls es dir zu teuer ist, so viele Cavalettis anzuschaffen oder dir der Stauraum dafür fehlt, kannst du dich ja vielleicht mit mehreren Hundebesitzern aus der Nachbarschaft zusammentun. Außerdem ist auch in der ein oder anderen Hundeschule das Cavaletti Training möglich.
Im Folgenden findest du einige Ideen, wie du das Training variieren kannst:
• Baue die Cavalettis so auf, dass der Hund innerhalb des Parcours verschiedene Höhen überwinden muss. Genauso kann auch bei den Abständen variiert werden.
• Entferne einzelne Stangen.
• Lege abwechselnd jeweils ein Ende von der Stange runter auf den Boden.
• Baue die Cavalettis so auf, dass sie leichte Bögen bilden.
• Lass den Hund innerhalb von einem Parcours alle drei Gangarten nutzen. Wichtig hierbei ist allerdings, dass du dann auch die Höhen und Abstände der Cavalettis auf die jeweilige Gangart anpasst.
• Es ist nicht erforderlich, dass die Cavalettis eine gerade Linie bilden. Stattdessen kannst du mit den Hindernissen beispielsweise auch einen Kreis formen.
• Außerdem kannst du die Stange so hoch legen, dass der Vierbeiner mit leicht gebeugten Beinen unter dem Hindernis hindurchkommt. Dies trainiert vor allem die Arm-, Oberschenkel- und Brustmuskeln und fördert die Konzentration des Hundes.
• Bei sehr geübten Hunden kann der Parcours auch so aufgebaut werden, dass sie abwechselnd ein Hindernis überschreiten und unten durchkriechen müssen.
• Zudem ist es bei fortgeschrittenen Hunden möglich, das Cavaletti Training mit anderen Übungen zu kombinieren. So kannst du in den Parcours beispielsweise auch einen Slalom einbauen.
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass dein Vierbeiner den Parcours stets in einem gleichmäßigen Rhythmus überwindet. Auch solltest du ihn nicht mit zu schwierigen Aufgaben überfordern, denn dies steigert das Verletzungsrisiko und dein Vierbeiner verliert leichter die Lust an der Übung. Steigere die Schwierigkeit darum immer nur langsam und immer erst dann, wenn der Hund die jeweilige Variation gut beherrscht.
Cavaletti Hund: Das gibt es noch zu beachten
Beim Cavaletti Training kann der Vierbeiner einiges an Energie abbauen. Dennoch solltest du Hundesport nie als Ersatz für das Gassigehen sehen. Denn ein Hund benötigt ausgiebige Spaziergänge. Das Toben auf Spaziergängen ist zudem der ideale Ausgleich für das konzentrierte Koordinationstraining mit den Cavalettis.
Und noch etwas ist ganz wichtig und du solltest es nie vergessen: Lobe deinen Hund für die Meisterung des Parcours. Denn auch dann, wenn dein Vierbeiner nur langsame Fortschritte macht und er nur wenige Minuten am Stück konzentriert bleiben kann, ist dies ein Erfolg für den Hund. Dein Lob hat er sich also redlich verdient. Neben ausgiebigen Streicheleinheiten sind dazu auch die Gabe von Leckerli oder des Lieblingsspielzeugs geeignet.