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Hefepilz beim Hund: Diagnose und Behandlung der Hauterkrankung

Hefepilz beim Hund: Diagnose und Behandlung der Hauterkrankung

Es ist ganz normal, dass Hunde Hefepilze haben. Denn diese gehören zu ihrer natürlichen Hautflora. Doch in manchen Fällen kann der Hefepilz beim Hund auch zu Hautproblemen, welche behandelt werden müssen, führen.

Bei gesunden Hunden sind die Hefepilze, Malassezia genannt, in einem ausgeglichenen und stabilen Verhältnis vorhanden und kein Grund zur Beunruhigung. In manchen Fällen kann allerdings das Gleichgewicht gestört werden, was dazu führt, dass die Hefepilze so wuchern, dass es schädlich für deinen Vierbeiner ist. Darum ist es wichtig, als Tierhalter den Hefepilz früh zu erkennen, damit der Vierbeiner zeitnah behandelt werden kann.

Malassezia gehört zur Gattung Deuteromycetes, bei welcher sich zwölf verschiedene Arten unterscheiden lassen. Die Hefepilzart Malassezia pachydermis kommt am häufigsten bei Hunden vor.

Doch der Hefepilz ist nicht der einzige Pilz, der den Vierbeiner befallen kann. So sind beispielsweise auch der Trichophyton mentagrophytes sowie der Microsporum canis weitverbreitete Pilzarten. Die Hautpilzerkrankung, Dermatophytose genannt, gehört mit zu den häufigsten Hauterkrankungen von Vierbeinern.

Hefepilz beim Hund: Die Ursachen

Meist ist das Immunsystem des Hundes dafür verantwortlich, wenn die Hefepilze sich so verbreiten, dass sie für die Gesundheit des Vierbeiners schädlich werden.

So erkranken insbesondere Hunde mit einem schwachen Immunsystem am Hefepilz. Doch auch wenn der Hund an Allergien leidet, das Immunsystem also überaktiv ist, kann es passieren, dass auf der Haut des Hundes zu viele Hefepilze vorhanden sind.

Ganz egal, ob das Immunsystem deines Vierbeiners geschwächt oder überaktiv ist, häufig ist der Auslöser dafür die falsche Ernährung.

Hefepilz beim Hund: Die Symptome

Hund hat Hefe-Infektion auf der Haut

Damit du die Pilzinfektion bei deinem Vierbeiner schnell erkennen kannst, ist es wichtig, dass du auf typische Anzeichen dafür achtest.

Am auffälligsten ist hierbei der Geruch. Hat sich der Geruch deines Vierbeiners plötzlich verändert und er riecht anders als gewöhnlich, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass zu viele Hefepilze auf der Haut des Hundes entstanden sind. Vor allem ein muffiger oder strenger Geruch ist ein Hinweis für den Pilzbefall.

Dies kommt daher, dass die Malassezien die ungesättigten Fettsäuren, welche sich auf der Haut des Hundes befinden, oxidieren. Über die Einwirkung von Lipasen und Proteasen enstehen insbesondere kurzkettige Fettsäuren, welche eben diesen typischen ranzigen Geruch verströmen.

Auch kann die Pilzerkrankung durch haarlose kreisrunde Stellen im Fell des Hundes zu erkennen sein. Ist der Kopf des Hundes befallen, zeigt sich dies häufig durch eine sogenannte Brillenbildung. Dabei tritt an den betroffenen Stellen nicht nur Haarausfall auf, sondern es zeigt sich darunter zudem eine dunkel pigmentierte, verdickte Haut. Außerdem ist eine Lefzenentzündung möglich.

Zudem ist ein Hefepilz bei Hund-Pfoten nicht selten. Befindet sich der Hefepilzbefall auch an den Pfoten des Vierbeiners, kann eine Krallenbettentzündung entstehen. Zudem kann die Pilzinfektion eine Ohrenentzündung auslösen. Diese zeigt sich speziell dadurch, dass dein Vierbeiner häufig seinen Kopf schüttelt.

Außerdem löst die Pilzinfektion einen starken Juckreiz aus. Wenn sich dein Hund häufig kratzt und ständig an sich knabbert, kann das zwar viele Ursachen haben, doch es ist wichtig, dass du abklärst, ob die Hautirritationen von einem Hefepilz verursacht werden. Auch zur Symptomatik einer Infektion mit Hefepilzen gehört, dass der Vierbeiner mit seinem Hintern über den Boden rutscht.

Am häufigsten befällt Malassezia pachydermis die Schleimhäute, den Zwischenzehenbereich sowie den Gehörgang der Vierbeiner. Verläuft die Malassezien-Dermatitis sehr schwer oder handelt es sich um eine chronische Form, dann kann sie sich in seltenen Fällen auch über den gesamten Körper des Hundes ausbreiten.

Hefepilz Malassezia Hund: Die Behandlung

Der Tierarzt untersucht das Ohr des Hundes

Wenn du die genannten Symptome bei deinem Vierbeiner feststellen kannst, dann ist es wichtig, dass du mit ihm zum Tierarzt fährst. Denn nur dieser kann den Hefepilzbefall zweifelsfrei diagnostizieren und entscheiden, welche Behandlung notwendig ist. Denn er muss sichergehen, dass es sich nicht um andere Formen des Hautpilzes handelt oder die Entzündung vielleicht gar von Zecken, Milben oder anderen Parasiten ausgelöst wird.

In der Regel macht der Tierarzt zunächst einen Abstrich, um feststellen zu können, ob sich die Pilzsporen übermäßig ausgebreitet haben. Bei dieser zytologischen Untersuchung kann schnell und kostengünstig erkannt werden, ob der Vierbeiner an Malassezia pachydermatis leidet. Dazu nimmt der Tierarzt die Probe mithilfe eines Hautgeschabsels, Tupfers oder Klebebands, trägt sie auf einen Objektträger auf und färbt sie mit Methylenblau an. Unter dem Mikroskop kann er nun die erdnussartigen Gebilde, welche typisch für den Hefepilz sind, erkennen.

Außerdem kann der Tierarzt den Gehörgang des Hundes genauer unter die Lupe nehmen. Mithilfe von einem Otoskop kann er den Hefepilz an den dunkelbraunen, dicken Belägen erkennen.

Wurde ein Hefepilz diagnostiziert, werden in vielen Fällen Cortison oder Antibiotika verschrieben. Mit diesen Medikamenten wird allerdings lediglich die Erkrankung an sich bekämpft, nicht die Ursache, welche sie ausgelöst hat.

Darum sollten zusätzlich auch noch die Hautpartien, welche von dem Pilz befallen sind, behandelt werden. Verschiedenste Lotionen und Sprays sorgen dafür, dass die Hautflora gestärkt wird. Zusätzlich ist es wichtig, die betroffenen Hautpartien mit einer Lösung zu desinfizieren.

Außerdem solltest du deinen Hund von nun an regelmäßig mit einem speziellen Shampoo für Hunde gründlich waschen. Denn diese Shampoos schützen und reinigen nicht nur die Haut, sondern sie sind zudem wirkungsvoll gegen Bakterien.

Ist es dir wichtig, deinem Vierbeiner so wenig herkömmliche Medikamente wie möglich zu geben, dann gibt es unter Umständen auch eine alternative Therapie. So konnte erwiesen werden, dass auch Teebaumöl gegen verschiedene Hauterkrankungen und Hautveränderungen beim Hund helfen kann. Ob dies auch bei der Behandlung deines Vierbeiners in Frage kommt, solltest du mit deinem behandelnden Tierarzt besprechen.

Damit die Infektion schnell abklingt, ist es auch wichtig, dass du darauf achtest, deinem Vierbeiner ausschließlich hochwertige Nahrung zu verfüttern. Ganz egal, ob du zu Trockenfutter oder Nassfutter greifst, es sollte keinesfalls Zucker darin enthalten sein. Denn dieser nährt den Hefepilz noch zusätzlich. In vielen Fällen ist es zudem ratsam, deinem Vierbeiner Nahrungsergänzungsmittel, welche dabei helfen, das Immunsystem zu stärken, zu verabreichen.

Hefepilz beim Hund: Die Vorbeugung

Um zu verhindern, dass es in Zukunft nochmal vorkommt, dass sich der Hefepilz übermäßig ausbreitet, ist es außerdem notwendig, dass du auf die richtige Ernährung deines Vierbeiners achtest. Denn diese ist eine der Hauptgründe für den Hefepilzbefall beim Hund.

So enthält Hundefutter Allergene, welche eine Überreaktion des Immunsystems verursachen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du feststellst, auf welche Inhaltsstoffe des Futters dein Vierbeiner allergisch reagiert. Beispielsweise vertragen viele Hunde kein Getreide.

Hefepilz Malassezia Hund Ohr: Ohrhefen

eine Hautinfektion im Ohr eines Hundes

Der Hefepilz im Ohr tritt oft im Sommer auf. Besonders häufig betroffen sind Hunde, welche Hängeohren haben und gerne im Wasser spielen. Denn die Hefepilze lieben es, wenn es gleichzeitig feucht und warm ist, weshalb sie dann anfangen, sich stark in den Ohren zu vermehren.

Diese starke Vermehrung des Hefepilzes führt nicht nur zu starkem Juckreiz, sondern auch zu Entzündungen in den Ohren des Vierbeiners. Dadurch reagiert der Hund mit ständigem Kopfschütteln und Kratzen an den Ohren.

Die Hefepilzinfektion im Ohr kann man auch daran erkennen, dass im Gehörgang sowie in manchen Fällen auch in der Ohrmuschel sehr viel schwarzes Cerumen, also Ohrenschmalz, vorhanden ist. Zudem verströmen die Ohren einen ganz eigenartigen Geruch. Hast du diesen Geruch einmal gerochen und mit dem Hefepilz in Verbindung gebracht, wirst du von nun an eine Hefepilzerkrankung deines Vierbeiners problemlos erkennen können.

Denn es ist sehr wichtig, die Hefepilzinfektion im Ohr zweifelsfrei zu diagnostizieren, damit es zu keiner falschen Behandlung kommt. So ist die Ohrerkrankung, welche bei Hunden am häufigsten vorkommt, die Außenohrentzündung, Otitis externa genannt, bei der eine Entzündung des äußeren Gehörgangs vorliegt.

Durch das ständige ausgiebige Kratzen besteht die Gefahr, dass die Hefen vom Ohr auf andere Körperstellen übertragen werden. So verbreitet sich der Hefepilz vom Ohr ausgehend häufig zuerst auf die Zehen und den Kopf des Hundes.

Der Hefepilz im Ohr wird üblicherweise mit Ohrentropfen beziehungsweise Ohrsalben behandelt. Um es für den Vierbeiner erträglicher zu machen, ist es jedoch in vielen Fällen erforderlich, dass der Juckreiz sowie die Entzündung zusätzlich mit Injektionen oder Tabletten bekämpft werden. Mit dieser Behandlung klingt die Erkrankung üblicherweise schnell ab.

Falls die Hefepilzerkrankung im Ohr häufiger auftritt, sollte unbedingt abgeklärt werden, ob die Ursache dafür, wie bei der Hefepilzerkrankung am übrigen Körper des Hundes, am Immunsystem liegt. Denn in diesen Fällen ist die Hefepilzerkrankung nur eine Folgeerkrankung von beispielsweise einer Allergie. Dann bringt es nichts, nur immer die Ohrentzündung zu behandeln, stattdessen muss der Stoff, welcher die Allergie auslöst, gefunden werden.

Denn die Ohrentzündung ist nicht nur sehr unangenehm für den Vierbeiner, sondern kann schlimmstenfalls noch weitere Folgen nach sich ziehen. Denn durch das ständige Kopfschütteln des Hundes kann es passieren, dass ein Blutohr, also ein Othämatom, entsteht. Dies passiert dann, wenn die Ohrmuschel an eine harte Kante geschlagen wird, wodurch ein Blutgefäß platzt. Das Ohr fühlt sich für den Vierbeiner dann wie ein Nadelkissen an.

Hefepilz beim Hund: Diese Hunderassen sind besonders anfällig

Tierärzte untersuchen den Cockerspaniel

Es gibt einige Hunderassen, welche häufiger am Hefepilz erkranken. Denn auf ihrer Hautoberfläche befindet sich immer eine höhere Hefepilzpopulation als bei anderen Rassen.

Zu den besonders anfälligen Hunderassen gehören insbesondere Cocker Spaniel, Bassets, Labrador Retriever, Westhighland White Terrier sowie Neufundländer.

Denn sie alle neigen entweder zu einer fettigen Haut oder aber haben eine starke Hautfaltenbildung. Beides sorgt für ein optimales Hautmilieu für die Vermehrung von Malassezien. Denn sie fühlen sich vorzugsweise bei einer erhöhten Hautfettproduktion, einer erhöhten Umgebungstemperatur sowie einer erhöhten Feuchtigkeit wohl.

Wie bereits erwähnt, erkranken zudem Hunde, welche Schlappohren haben und sich gerne im Wasser aufhalten, überdurchschnittlich häufig an einem Hefepilz.

Hefepilz beim Hund: Übertragung auf den Menschen

Leidet dein Vierbeiner an einem Pilzbefall, dann kannst auch du dich damit anstecken. Denn durch die Pilzsporen können die Erreger jederzeit auch auf den Menschen übertragen werden. Dadurch musst du nicht zwingend direkt mit dem infizierten Hund in Kontakt kommen, aufgrund der Pilzsporen kann stattdessen beispielsweise schon ein Kontakt mit Decken, Möbeln oder Bürsten ausreichend sein.

Aus diesem Grund ist es essenziell, während des Pilzbefalls auf eine gute Hygiene im Haushalt zu achten.

Hefepilz beim Hund Diagnose und Behandlung der Hauterkrankung

Hefepilz beim Hund Diagnose und Behandlung der Hauterkrankung