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Die Hündin sterilisieren oder kastrieren? Vorteile und Risiken!

Die Hündin sterilisieren oder kastrieren? Vorteile und Risiken!

Hundebesitzer weiblicher Fellnasen haben es nicht leicht. Wenn die Hündinnen langsam erwachsen und fortpflanzungsfähig werden, dann fragen sie sich: Soll ich meine Hündin sterilisieren lassen? Soll ich sie kastrieren lassen? Oder lasse ich es einfach sein?

Das Entfernen der Reproduktionsorgane, ganz oder teilweise, ist ein operativer Eingriff, der so manche Risiken birgt. Daher versteht es sich von selbst, dass man solch eine Entscheidung für seine Hündin nicht so einfach treffen kann.

Wer sich fürsorglich um seine Vierbeinerin kümmert, der möchte natürlich alles in seiner Macht tun, um ihr Leben zu erleichtern. Auch wenn das manchmal bedeutet, dass man sie unter das Messer legen muss.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über dieses Thema gibt es viele, aber für uns normale Menschen machen sie die Angelegenheit komplizierter als sie sowieso schon ist. Demzufolge haben wir uns hier bemüht, dir, lieber Leser, durch ausführliche Informationen, die alle auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, Klarheit zu verschaffen und dir hoffentlich deine endgültige Entscheidung zu erleichtern.

Sterilisation und Kastration der Hunde sind an sich sehr umstritten. Wissenschaftliche Belege widersprechen einander manchmal und Meinungen von Quasi-Experten erst recht. Sachliche und bewiesene Informationen gibt es aber kaum.

Deswegen findest du hier die Befunde aus der Praxis, die tierärztlichen Erfahrungen und die wissenschaftlichen Untersuchungen nochmal zusammengefasst, um dir bei deiner Entscheidung zu helfen oder dich und deine Hündin auf den Eingriff vorzubereiten.

Kastration der Hündin: Soll man den Eingriff durchführen lassen oder nicht?

Golden Retriever sitzt auf einem Sofa zu Hause

Wenn man über die Verhütungsmethoden bei Hunden spricht, dann betrachtet man die Kastration als eine der häufigsten Methoden, mit der man eine mögliche Trächtigkeit verhindern kann.

Hundehalter lassen die Hündin einem chirurgischen Eingriff aus unterschiedlichen Gründen unterziehen. Einerseits wollen sie potenziellen Erkrankungen vorbeugen und andererseits wissen sie meistens nicht, was sie mit dem Nachwuchs machen sollten.

Wer es noch nicht weiß: Kastration ist ein chirurgischer Eingriff, der in der Tiermedizin zum Zweck der Vorbeugung von Geschlechtskrankheiten und als operative Verhütungsmethode durchgeführt wird.

Die inneren Geschlechtsorgane der Hündin werden bei diesem Eingriff entfernt. Dazu zählen Eierstöcke, Gebärmutter, Eileiter und Muttermund. Inzwischen werden Eingriffe durchgezogen, die nur teilweise die Hündin kastrieren, damit nicht grundlos wichtige Organe beseitigt werden.

Man sollte, ehe man sich dafür oder dagegen entscheidet, alle Vor- und Nachteile in Erwägung ziehen. Beim Kastrationsprozess geht es nicht nur um die Operation und die darauffolgende Intensivpflege.

Hier sollte man sich auch der Faktoren bewusst sein, die indirekt eine Rolle spielen. Ein operativer Eingriff hat zwar seine Vorteile bezüglich der Gesundheitsvorsorge, aber das bedeutet nicht, dass keine Folgen entstehen können. Falls sich der Gesundheitszustand einer Hündin aufgrund des Eingriffs verschlechtern könnte, und dies ärztlich festgestellt wurde, dann ist für sie eine Operation keine Option.

In den folgenden Absätzen kannst du alles über die Kastration und Sterilisation von Hunden erfahren, was ein fürsorglicher Hundehalter wissen sollte. Empfehlenswert ist es, mit dem Tierarzt alles schön abzusprechen und sich mit allen Fragen an eine Fachperson zu wenden. Wir helfen dir aber bei der Entscheidung: Die Hündin kastrieren oder nicht?

Hündin sterilisieren oder kastrieren: Wann wird es empfohlen?

Hund beim Tierarzt

Die Kastration der Hündin ist keine schlechte Wahl. Tatsächlich hilft es, schweren Erkrankungen im späteren Alter vorzubeugen. Einige dieser Krankheiten haben ziemlich hohe Chancen, das Leben der Vierbeinerin um ein Vielfaches zu verschlimmern oder gar frühzeitig zu beenden.

Die medizinischen Forschungen in diesem und in vielen anderen Gebieten stoßen regelmäßig auf neue Entdeckungen. Es ist völlig normal, dass sich bestimmte Vorgehensweisen ändern, sodass sie dem Forschungsstand entsprechen können.

Früher war es beispielsweise normal, schon ehe die erste Läufigkeit bei einer Hündin eintritt, eine Kastration durchzuführen. Heute weiß man aber, dass die Hündin wenigstens eine Läufigkeit erleben soll, damit sie körperlich und emotional reifen kann.

Ebenfalls ist es heutzutage bekannt und bewiesen, dass die Chancen für das Auftreten von bestimmten Krankheiten, die normalerweise ziemlich oft vorkommen, nach einem Eingriff stark gesenkt werden.

Gesäugeleistenkrebs ist eine dieser Krankheiten. Die Mammatumoren, die dabei entwickelt werden, zwingen die Hundehalter schon ziemlich früh, ihre Hündin kastrieren zu lassen.

Etwa 25% aller Hündinnen, die dem operativen Eingriff nicht unterzogen worden sind, entwickeln im Laufe des Lebens diese schwere Krankheit. Der Krebs ist zu 60% bösartiger Natur und bildet Metastasen in der Lunge.

Eine rechtzeitige Kastration hilft dabei, die Möglichkeit einer Entwicklung des Tumors fast auszuschließen. Die Mammatumoren können angeblich auch danach auftreten, aber dann sind sie eher gutartig.

Pyometra, oder auch Gebärmuttervereiterung genannt, betrifft ungefähr 25% aller unkastrierten Hündinnen. Diese Krankheit kann tödliche Folgen haben, falls man sie nicht rechtzeitig entdeckt.

Später wird in diesem Artikel mehr darüber gesagt. Jetzt ist es wichtig, zu erwähnen, dass die Kastration auch bei Gebärmuttervereiterungen die beste Lösung ist.

Als Vorsorgemaßnahme ist Kastration in medizinischen Kreisen ganz klar anerkannt worden. Allerdings kann man sie nicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt durchführen. Dazu gab es auch im Laufe der medizinischen Forschung unterschiedliche Meinungen.

Einerseits war man davon überzeugt, dass es am sichersten wäre, wenn die Vierbeinerin vor der ersten Läufigkeit kastriert wird. Andererseits zeigten neue Studien, dass eine Frühkastration doch Risiken birgt und lieber nicht so früh durchgeführt werden sollte.

Was genau unter einer Frühkastration verstanden wird und welche Folgen sie verursachen kann, sehen wir im Folgenden.

Frühkastration

Welpe des australischen Viehhundes

Die Entscheidung ist gefallen und du möchtest deine Hündin kastrieren lassen. Nun folgt aber die Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?

Falls keine Gesundheitsprobleme die Ursache für eine Kastration sind, dann gibt es auch keinen Grund zur Eile. Nimm dir genug Zeit, um alles mit dem Tierarzt zu besprechen und dich beraten zu lassen.

Tierärzte raten meist von einer Frühkastration ab. Generell sollte man das nicht ohne einen medizinischen Grund machen. Wenn so einer vorliegt, was ziemlich selten passiert, dann wird der Tierarzt die Situation einschätzen müssen und demzufolge auch handeln.

Die erste Läufigkeit ist für den körperlichen, emotionalen und psychischen Reifungsprozess einer Hündin zuständig. Hormone, die dabei ausgeschüttet werden, üben Einfluss auf die Entwicklung des Körpers aus.

In der Pubertät, bei Menschen und Hunden, werden Wachstumshormone ausgeschüttet, die die Entwicklung des Bewegungsapparats fördern und dabei helfen, die Knochen und Muskeln ausreifen zu lassen.

Die Sexualhormone sind wichtige Faktoren in diesem Reifungsprozess. Sie unterstützen auch die physischen Veränderungen. Wenn man ihre Produktion abbricht, ehe eine Hündin zum ersten Mal läufig wird, dann riskiert man die Entstehung verschiedener Erkrankungen an den Knochen und Gelenken.

Die emotionale und psychische Reifung hängt auch von den Sexualhormonen ab. In der Pubertät kommt es zu stärkeren Verhaltensänderungen, die mit der Zeit und wegen der geringeren Ausschüttung von Hormonen schwinden.

In dieser Phase versucht der Hund seine geistigen Entwicklungsprozesse durchzumachen, um letztendlich ein reifer und ruhiger Vierbeiner zu werden. Aber wenn die Sexualhormone aufgrund einer frühzeitigen Kastration wegfallen, wird auch der Reifungsprozess abgebrochen.

Die Folge ist unter anderem das Auftreten von Angstzuständen, Unruhe oder Aggressivität.

Einen idealen Zeitpunkt für die Kastration kann man nicht generell festlegen. Der allgemeine Gesundheitszustand eines Vierbeiners spielt da mit. Außerdem ist es für unterschiedliche Hunderassen individuell, wann sie kastriert werden sollten.

Eine unlängst durchgeführte Studie belegt, dass die Frühkastration rassenspezifisch ist. Was Hündinnen angeht, wird bei der Rasse Golden Retriever völlig von einem solchen Eingriff abgeraten, währenddessen Boxer, Deutscher Schäferhund und Cocker Spaniel erst ab dem zweiten Lebensjahr kastriert werden dürfen.

Rottweiler-Hündinnen dürfen sich ab dem ersten Lebensjahr einer Kastration unterziehen. Die Studie umfasste auch das männliche Geschlecht, aber damit befassen wir uns etwas später.

Eine allgemeine Regel ist, dass die Operation erst nach etwa neun bis zwölf Wochen nach der Läufigkeit stattfinden darf, um mögliche Komplikationen zu verhindern. Das Gewebe und die Organe sind kurz nach der Läufigkeit noch stark durchblutet und können daher nicht operiert werden.

Du fragst dich jetzt vielleicht, warum man früher häufiger die Hündinnen kastrieren ließ. Man kann es tatsächlich den Tierärzten nicht übel nehmen, weil sie nach dem derzeitigen Wissensstand handelten und der Überzeugung waren, dass sie eigentlich dem Vierbeiner helfen.

Mittlerweile haben sich die Meinungen aufgrund wissenschaftlicher Forschungen geändert. Sollte dir eine Fachperson die Frühkastration für die Vierbeinerin empfehlen, dann solltest du dich vergewissern, dass ein medizinischer Grund dahinter steckt und nicht nur seine persönliche Meinung.

Verstößt Kastration und Sterilisation gegen das Tierschutzgesetz?

kleiner Hund, der auf zwei Beinen steht und am Fenster wegschaut

Im Einzelfall ist es tatsächlich erlaubt, einen Hund zu kastrieren, wenn dafür medizinische Gründe vorliegen. Das Tierschutzgesetz untersagt jeden Versuch, dem Tier Schmerzen zuzufügen und Organe und Körperteile zu entfernen. Es sei denn, dass ein Tierarzt oder eine andere Fachperson die Situation anders einschätzt und eine Kastration oder Sterilisation empfiehlt.

Nur eine Fachperson sollte letztendlich darüber entscheiden, ob ein Eingriff durchgeführt werden darf. Unter keinen Umständen sollte man sich Ratschläge von Amateuren geben lassen. Vorteile und Nachteile einer Operation müssen in Erwägung gezogen werden.

Nachteile einer Operation

Auch wenn das Entfernen der Keimdrüsen in den meisten Fällen empfohlen wird, gibt es auch Nachteile, die man bedenken muss, bevor man sich dafür entscheidet.

1. Die Vollnarkose

Hund bei der Operation

Die Vollnarkose, oder auch Allgemeinanästhesie, hat zum Ziel, das Bewusstsein des Patienten völlig auszuschalten. Der Patient fühlt keine Schmerzen und ist sich des operativen Vorgangs nicht bewusst. Eine Vollnarkose wird geplant verabreicht, damit man die Operation ohne Komplikationen durchführen kann.

Es ist absolut notwendig, den Hund unter einer Narkose zu kastrieren. Alles andere würde als Tierquälerei verstanden werden. Die Narkosemittel und Narkosegeräte kosten zwar Geld, aber man sollte nicht sparen, den sonst riskiert man die Gesundheit seiner Vierbeinerin.

Während des Vorgangs muss eine Fachperson die Operation überwachen, damit die Narkose nicht zu flach, aber auch nicht zu tief wird. Die Fachperson (ggf. ein Anästhesist) kann im Falle einer kritischen Situation die Vollnarkose steuern. Auf diese Weise soll die Sicherheit des Patienten gewährleistet werden.

Bist du dir nicht sicher, wie das Narkoseprotokoll funktioniert, dann informiere dich umgehend in deiner Tierarztpraxis. Sie helfen dir dabei, alle Zweifel zu beseitigen.

2. Harninkontinenz

Hund in der Veterinärstation

Die Harninkontinenz kann als Nebenwirkung nach der Kastration auftreten. Dabei ist unwichtig, ob die Gebärmutter auch entfernt wurde oder nur die Eierstöcke.

Es ist bedauerlicherweise noch nicht klar untersucht worden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Harninkontinenz ist. Man konnte allerdings darauf schließen, dass Probleme mit Inkontinenz bei schwereren Hündinnen öfter auftreten.

Es ist außerdem mit dem Alter stark verbunden. Ältere Hündinnen haben höhere Chancen, an Harnträufeln zu leiden. Hat man das Tier vor seiner ersten Läufigkeit kastrieren lassen, besteht auch die Möglichkeit, eine Harninkontinenz zu bekommen.

Ganz wichtig ist hier, dass man sich beim Tierarzt vergewissert, dass es eigentlich nicht um ein völlig anderes Gesundheitsproblem geht. Wenn das der Fall ist, sind Medikamente und weitere Behandlungsmaßnahmen erforderlich, die dem bestehenden Problem entsprechen. Falsche Behandlung könnte zu größeren Problemen führen.

Harnorgane befinden sich im Körper nah bei den Geschlechtsorganen. Wenn man nun an den Geschlechtsorganen operiert oder sie völlig entfernt, kann es sein, dass bestimmte Nervensignale nicht mehr richtig übertragen werden und das Tier seinen Urin unkontrolliert verliert.

3. Übergewicht

Fetter Mops, der auf Marmorboden sitzt

Nach der Kastration wird der Energiebedarf fast halbiert. Hündinnen brauchen immer noch ihre Nährstoffe, um gesund zu bleiben, sich zu erholen und ihre normalen Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Allerdings müssen sie nicht so viele Kalorien einnehmen wie vor dem Eingriff. Der neue hormonelle Zustand lässt sie auch an der Gewichtszunahme ablesen, wenn man das Hundefutter den neuen Umständen nicht anpasst.

Empfehlenswert ist es, auf die Futtermenge im Napf zu achten. Man sollte ebenfalls die Qualität der Nahrung kontrollieren. Wenn man die Hündin entsprechend ernähren möchte, dann sucht man am besten die Nahrung aus, die wenige Kalorien, aber viele gesunde und hilfreiche Nährstoffe beinhaltet.

Andererseits kann man auch mit körperlicher Aktivität versuchen, das Gewicht im Zaum zu halten. Falls die Hündin, ehe sie operiert wurde, nur Gassi gegangen ist, sollte sie sich später mehr bewegen. Entweder längere Strecken mit der Vierbeinerin zurücklegen oder Bewegungsspiele in den Alltag einbauen.

4. Die Schilddrüsenunterfunktion

trauriger und einsamer Hund, der sich auf das Sofa legt

Kastrationen können leider das Risiko einer Schilddrüsenunterfunktion erhöhen. Da man bei Kastrationen eine Hormondrüse entfernt, stört es das Gleichgewicht der Hormonproduktion. Die Schilddrüse ist am stärksten davon betroffen, weil sie mehrere Prozesse im Körper durch ihre Funktion reguliert.

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion äußern sich genau wie bei Menschen. Das Tier ist ständig müde, es nimmt an Gewicht zu und das Fell sieht ungepflegt aus. Wenn man die Fehlfunktion rechtzeitig erkennt, kann man sie problemlos mit Medikamenten in den Griff bekommen.

Nach der Kastration werden die Chancen für das Auftreten der Schilddrüsenunterfunktion verdreifacht.

5. Tumore

süßer trauriger Hund, der auf dem Boden liegt

Der ganze Hundekörper kann nach einer schlecht durchgeführten Operation aus dem Gleichgewicht geraten und sogar bösartige Tumore entwickeln. Eine Frühkastration führt oftmals zu Knochentumoren bei größeren Hündinnen.

Bei ihnen werden ohnehin schon Wachstumshormone stark ausgeschüttet und wenn man mit einer Kastration vor der ersten Läufigkeit den Prozess einer Ausreifung unterbricht, schaffen es die Sexualhormone nicht, das Knochenwachstum zu beenden.

Die Folge davon ist, dass die Körperform ungleich wächst und das Tier Probleme mit Gelenken bekommt. Größere Tiere müssen sowieso mehr Gewicht auf ihre Gelenke legen.

Der Knochenkrebs metastasiert oft über das Blut in die Lunge, verursacht starke Schmerzen und erschwert generell das Hundeleben.

Kleinere Hunde erkranken seltener, aber es besteht immer noch die Möglichkeit, dass aufgrund einer anderen Ursache die Knochentumore gebildet werden. Mit kombinierten Behandlungsmethoden kann man dem Tier seine Lebenserwartung verlängern.

Bestimmte Hunderassen sollte man gar nicht kastrieren lassen, weil die Folgen unvorteilhaft sind und man schwere Erkrankungen nicht riskieren darf, nur um den Sexualtrieb des Tieres zu hemmen.

Knochentumore treten bei männlichen Vierbeinern zwar häufiger auf, aber eine frühzeitige Kastration der Hündin sollte trotzdem nur vorgenommen werden, wenn sie der Tierarzt aus medizinischen Gründen empfiehlt.

Zu den Nachteilen einer Kastration der Hündin gehört auch der Milztumor. Diese Krebserkrankung ist zu 50% bösartig und eine Gewebeprobe kann nur sehr schwer entnommen werden, um den Tumor zu untersuchen.

Der Milztumor kann in die Leber metastasieren und starke Blutungen in der Bauchgegend verursachen. Wenn es darauffolgend zu keinen Begleiterkrankungen kommt, kann es durchaus möglich sein, die Milz operativ zu entfernen und auf diese Weise das Tier zu retten.

Das Risiko einer Erkrankung ist ebenfalls rassebedingt. Golden Retriever und Rottweiler erkranken häufiger als andere. Dazu haben unterschiedliche Forschungen noch gezeigt, dass der Milztumor öfter bei kastrierten Hunden vorkommt.

Wer regelmäßig seinen Vierbeiner untersuchen lässt, kann im Endeffekt tödliche Konsequenzen verhindern.

Hunde, die eine spezifische Körperform oder Übergewicht haben, neigen zu orthopädischen Erkrankungen. Ein Kreuzbandriss ist vielleicht die häufigste Folge davon.

Da Übergewicht und unproportionale Körperform nach einer Kastration sowieso auftreten können, erhöht dies die Chancen für einen Kreuzbandriss oder weitere Erkrankungen des Bewegungsapparats.

6. Verhaltensveränderungen

Hund sitzt an der Tür

Hündin kastrieren Wesensveränderung – Man denkt fälschlicherweise, dass man die Verhaltensprobleme beim Rüden oder bei der Hündin mit einer Kastration problemlos in den Griff bekommen kann. Wie sich die Vierbeiner nach dem operativen Eingriff benehmen, kann nicht generell vorhergesagt werden.

Es gibt Hunde, die sich tatsächlich nicht mehr aggressiv benehmen, oder ihr Auftreten völlig verändern. Dies ist jedoch individuell. Hundebesitzer, die aus diesem Grund ihre Hunde einer Kastration unterziehen, werden öfters enttäuscht, wenn sich das Verhalten des lieben Tieres verschlimmert.

Das passiert vor allem bei ängstlichen Vierbeinern. Nach der Kastration werden sie noch vorsichtiger und neigen häufiger zu Angstzuständen.

7. Fellveränderungen

Bei Hündinnen wie dem Langhaardackel kann es zu Fellveränderungen kommen. Nach dem Eingriff wächst die Unterwolle bei Hündinnen übermäßig. Diese Unterwolle nennt man auch Welpenfell.

Kastrierte Hunde und Hündinnen bekommen nach der Kastration seltener Haarausfall.

Welche Vorteile erwartet man, wenn man die Hündin sterilisieren oder kastrieren lässt?

Hund auf einem Feld im Sommer

Dass die Kastration für die weiblichen Vierbeiner von Vorteil ist, hat die Wissenschaft schon nachgewiesen. Nun sehen wir, um welche Vorteile es eigentlich geht.

Diabetes mellitus – so wird eine schwere Zuckerkrankheit bezeichnet, die bei Vierbeinern öfters in der zweiten Lebenshälfte auftreten kann. Die Entstehung dieser Krankheit ist unmittelbar mit der Ausschüttung des Insulins verbunden und seiner blutzuckerregulierenden Eigenschaften.

Wenn dieses Hormon seine Funktion nicht erfüllen kann, dann bekommen die Körperzellen keinen Zucker mehr, der normalerweise als Energiequelle dient. Demzufolge können diese Zellen nicht mehr richtig funktionieren und das ganze System wird schwächer.

Außerdem steigt in diesem Fall der Blutzuckerspiegel an und führt zu typischen Symptomen. Dazu zählen starker Hunger und Durst, Energielosigkeit, häufiges Wasserlassen, stumpfes Fell, verlangsamte Wundheilung und viele weitere Anzeichen einer Zuckerkrankheit.

An Diabetes mellitus erkranken unkastrierte Hündinnen viel öfter als Rüden. Damit ihnen lebenslang kein Insulin verabreicht werden muss, können Hundebesitzer ihre Lieblingsvierbeinerin kastrieren lassen.

Eine Kastration im Falle einer schweren Zuckerkrankheit gilt als medizinisch begründet, weil es dem Tier sein Leben retten kann. Wenn die Geschlechtsorgane entfernt werden, kann der Körper kein Progesteron mehr produzieren, das als Sexualhormon die Aufnahme und die Wirkung des Insulins hemmen kann.

Wenn der Vierbeiner regelmäßig seine Insulininjektion verabreicht bekommt, dann kann es sein, dass er die nach der Operation nicht mehr braucht. Genaue Untersuchungen geben mehr Auskunft darüber.

Wichtig ist dabei, eine entsprechende Diät zu finden, die dem Vierbeiner dabei hilft, seinen Blutzuckerspiegel zu regulieren. Da sich der Stoffwechsel nach der Kastration ändert und der Vierbeiner an Gewicht zunimmt, sollte man umgehend regelmäßige Sporteinheiten in den Alltag einbauen.

Ein offensichtlicher Vorteil ist, dass man sich keine grauen Haare mehr wachsen lassen muss, wenn die Hündin nach dem Deckakt trächtig ist. Für viele Hundebesitzer ist es schwierig, ein gutes und sicheres Zuhause für neue Welpen zu finden.

Diese Verhütungsmethode ist auch nützlich, wenn man die Hündin vor Infektionen schützen möchte. Keime, die während des unkontrollierten Deckakts übertragen werden, können Erreger von sexuell übertragbaren Krankheiten sein und somit wieder zu einem Besuch beim Tierarzt führen.

Stress lässt auch nach. Ist deine Hündin eher gestresst oder sogar während der Läufigkeit aggressiv, dann kann es ratsam sein, sie zu kastrieren.

Mit Scheinträchtigkeit haben die Hündinnen auch keine Probleme mehr. Milchfluss und Verhaltensänderungen aufgrund der fehlenden Trächtigkeit sind Schnee von gestern. Die Hündin ist gelassen und zufrieden.

Gebärmuttervereiterung

Hund draußen am Morgen

Wie oben schon erwähnt, beugt dieser Routineeingriff den schwersten Geschlechtskrankheiten vor. Eine Gebärmuttervereiterung (Pyometra, Gebärmutterentzündung) entsteht, wenn sich der Muttermund im Laufe des Zyklus öffnet und für Bakterien anfällig wird. Diese Bakterien dringen dann in die Gebärmutter ein und verursachen starke Entzündungen.

Damit sich die Gebärmutter von dieser Infektion befreien kann, fängt sie an, Eiter zu produzieren, der problemlos abfließen kann, solange der Muttermund geöffnet bleibt.

Nach der Läufigkeit wird sich der Muttermund normalerweise schließen und den überflüssigen Eiter in der Gebärmutter einschließen. Der eitrige Ausfluss hört auf zu fließen und die Gebärmutter schwillt an.

Von außen kann man nicht bemerken, ob die Hündin eine Entzündung hat oder nicht. Daher muss man auf andere Symptome aufmerksam werden. Bedauerlicherweise können diese Anzeichen einer Entzündung auf völlig unterschiedliche Erkrankungen schließen lassen, was die Diagnose erschwert.

Falls die Hündin einen Ausfluss während der Läufigkeit hatte, sollte man vorsichtshalber beim Tierarzt vorbeischauen, um sich zu vergewissern, dass die Gebärmutter nicht entzündet ist.

Bei einer Schwellung der Gebärmutter muss die Hündin umgehend operiert werden. Ansonsten riskiert man, dass dieses Organ zerreißt und die innere Bauchgegend infiziert.

Da die Krankheit manchmal nicht schnell genug entdeckt wird, endet sie in diesen Fällen eher tragisch. Eine Kastration wird hier als Vorsorgemaßnahme durchgeführt.

Sollte die Gebärmutter entfernt werden?

Hund in der Tierklinik

Wenn die Gebärmutterentzündung bereits aufgetreten ist, dann ist es erforderlich, die Gebärmutter zu entfernen, damit der Zustand nicht zu größeren Komplikationen führen kann. Studien haben aber bewiesen, dass man sie nicht entnehmen muss, wenn man nur das Risiko einer Entzündung ausschließen möchte.

Man hat das Entzündungsrisiko nach der Entnahme der Eierstöcke einschließlich Gebärmutter mit dem Risiko nach der Entnahme der Eierstöcke ohne Gebärmutter verglichen. Ergebnisse zeigten, dass es fast keinen Unterschied gibt.

Auch wenn die beiden Eingriffe, Ovariohysterektomie und Ovariektomie, das Entzündungsrisiko senken, kann sie trotzdem auftreten, weil nach der Operation Restgewebe verbleibt und zu einer sogenannten Stumpfpyometra führen kann. In diesem Fall ist es leichter, die Krankheit in den Griff zu bekommen.

Da das Entzündungsrisiko in etwa gleich ist und man die Hündin operativ überfordert, wird davon abgeraten, ohne einen medizinischen Grund die Gebärmutter bei der Kastration zu entfernen. Sobald das Organ einen krankhaften Zustand aufzeigt, muss es operativ entnommen werden.

Die Hündin sterilisieren: Alternativen zur Kastration

Hund In einer modernen Tierklinik

Kastration ist natürlich nicht die einzige Verhütungsmaßnahme bei Hündinnen. Zur Verfügung stehen: Sterilisation, Halbkastration, chemische Kastration und weitere Methoden, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.

In letzter Zeit ziehen viele Hundebesitzer in Erwägung, ihre lieben Hündinnen sterilisieren zu lassen, um ihren Fortpflanzungstrieb kontrollieren zu können.

Dabei werden keine Organe der Hündin entnommen, die Eierstöcke und die Gebärmutter bleiben intakt, aber sie wird trotzdem unter einer Vollnarkose operiert. Während der Operation werden die Eileiter abgebunden. Genauer gesagt verwenden Ärzte Clips und Fäden, mit denen sie die Eileiter unterbinden oder ein Stück davon entfernen, damit Keimzellen nicht an die Eizellen herankommen können.

Wenn man den Nachwuchs verhindern möchte, eignet sich diese Methode als Verhütung. Aber was bedeutet das für den Körper der Hündin?

Das Tier wird wie bei der Kastration unter die Vollnarkose gesetzt und steht unter dem gleichen Risiko. Anders aber als bei der Entnahme von Geschlechtsorganen wird hier die Hormonausschüttung nicht unterbrochen.

Sexualhormone sorgen immer noch dafür, dass die Hündin läufig wird, einen Sexualtrieb verspürt, eine Scheinträchtigkeit durchmacht und unzähligen Infektionsrisiken eines Deckakts ausgesetzt ist.

Falls die Eileiter mit Fäden und Clips nur unterbunden wurden, kann es durchaus dazu kommen, dass sich die Fäden loslösen und die Hündin problemlos wieder Welpen bekommen kann. Diese Verhütungsmethode ist vielleicht als operativer Eingriff weniger invasiv, aber nicht unbedingt effektiv.

Für die Hündin besteht immer noch das Risiko einer Gebärmuttervereiterung, weil Bakterien ungestört eindringen können. Weitere schwere Krankheiten wie der Gesäugetumor oder Diabetes können auch auftreten, weil die Ausschüttung von Hormonen durch die Sterilisation nicht gehemmt wird.

Leider wurden keine langfristigen Studien bezüglich der Sterilisation durchgeführt, um ihre Wirkung ausreichend zu analysieren. Es gab aber Fälle, bei denen nach der Sterilisation sogar Zysten und Tumore gebildet wurden, die man nur schwer behandeln konnte.

Darauffolgend wurden Hündinnen wieder operiert und man entnahm ihnen die Geschlechtsorgane, um die Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.

Eine weitere Verhütungsmethode, die fast nur Nebenwirkungen zu haben scheint, ist die Halbkastration. Sie war eine Zeit lang ziemlich verbreitet, bis man aufgrund neuer Studien die Halbkastration nicht mehr durchführen wollte.

Bei dem Eingriff wird nur ein Eierstock und die Gebärmutter entfernt. Der zweite Eierstock bleibt intakt. Es wird behauptet, dass dadurch der Zyklus erhalten bleibt und dass die Hündin später keine Probleme mit Harninkontinenz bekommt. Das Gesundheitsrisiko, dem sich die Vierbeinerinnen aussetzen, ist einfach zu hoch.

Zahlreiche Fallberichte haben bewiesen, dass dieser Eingriff zu ernsten gynäkologischen Problemen führen kann. Entartungen wie Eierstocktumore, Zysten und Pyometra des verbleibenden Gewebes sind häufig vorgekommen, weswegen man den Vorgang in tierärztlichen Kreisen abgelehnt hat.

Die Hündin kastrieren: Kosten der Operation

Untersuchung in der Tierklinik

Die liebe Hündin zu kastrieren kostet Geld. Ein Tierarzt verrechnet seine Gebühren, Narkosemittel und Personal, Arzneimittel, die vor und nach dem Eingriff eingenommen werden müssen und die Verbände, die zum Schutz der Wunde angelegt sein müssen.

Die Gebührenordnung für Tierärzte bestimmt, wie viel der Tierarzt abrechnen wird. Je aufwendiger der Eingriff, desto höhere Gebührensätze werden eingehoben. Die Kosten einer Kastration der Hündin können bis zu 600 Euro betragen, daher sollte man sich bei verschiedenen Tierärzten vorher erkundigen.

Die operativen Eingriffe, die Hündin kastrieren und die Hündin sterilisieren, kosten ungefähr gleich viel, wenn sie unter den gleichen Umständen durchgeführt worden sind. Bei Rüden ist es bedeutend weniger, weil der Eingriff nicht dermaßen invasiv ist.

Kastration und Sterilisation beim Rüden

Hund sitzt auf dem Tisch in der Tierklinik

Was die männlichen Vierbeiner angeht, gibt es auch in ihrem Fall mehrere Möglichkeiten, den Fortpflanzungstrieb im Auge zu behalten. Kastration bei einem Rüden erfolgt so, dass bei ihm die Hoden operativ entfernt werden. Darauffolgend kann er keine Spermien produzieren und bleibt unfruchtbar.

Die Kastration wird unter Vollnarkose durchgeführt, weshalb man entsprechende Vorbereitungen treffen muss und nur Fachpersonen an diesem Eingriff beteiligt sein dürfen.

Bei der Sterilisation werden die Samenleiter abgebunden, allerdings wird die Produktion von Spermien nicht gehemmt. In der Regel kann eine Hündin beim Deckakt mit diesem Rüden nicht trächtig werden, obwohl der Rüde eigentlich noch fruchtbar ist.

Unvorteilhaft ist es, wenn die Samenleiter zusammenwachsen und der Rüde wieder ganz der Alte ist.

Der Hauptunterschied zwischen den beiden Eingriffen ist, dass bei Kastration die Ausschüttung von Sexualhormonen unterbrochen wird. Dies führt dazu, dass der Rüde sein Interesse an Hündinnen verliert.

Medizinisch gesehen kann eine Kastration beim Rüden Hodenkrebs vorbeugen, was bei Sterilisation nicht der Fall ist. Auch hier wird nicht empfohlen, die männlichen Welpen zu früh zu kastrieren.

Bei der Rasse Dobermann Pinscher wird davon völlig abgeraten, weil der Bewegungsapparat an den Folgen der Kastration leidet. Boxer, Standardpudel und Deutscher Schäferhund dürfen gegebenenfalls erst nach dem zweiten Lebensjahr einer Kastration unterzogen werden.

Nachsorge der kastrierten Vierbeiner

Die ersten paar Tage nach der Operation sollten sich Hündinnen und Rüden lediglich ausruhen und entspannen. Man sollte stets wachsam und vorsichtig sein, damit sie sich an der Wunde nicht verletzen.

Toben und Spielen sollte untersagt sein, so lange, bis die Wunde einigermaßen verheilt ist oder bis der Tierarzt wieder grünes Licht gibt. Am wichtigsten ist, dass der Vierbeiner oder die Vierbeinerin die Wunde nicht leckt und kratzt. Man könnte ihnen vorsichtshalber einen Schutzkragen oder einen passenden Body besorgen, der die Wunde schützt.

Wie empfehlen den Suitical Recovery Suit – ein Regenerationsanzug, der eine ausgezeichnete und bequeme Alternative zum Schutzkragen ist. Er schützt die Wunden und Verbände, bietet aber Komfort für den Hund.

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Schonkost und ausreichend Flüssigkeit sind dabei angesagt. Der Hund muss langsam wieder auf die Beine kommen. Falls die Wunde eitrig oder geschwollen erscheint, oder gar blutet, dann sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Abschließende Gedanken

Lieber Hundeliebhaber, du hast dich hier ausführlich mit unterschiedlichen Verhütungsmethoden bei Vierbeinern bekanntgemacht. Wie du sehen konntest, ist es wie immer am wichtigsten, dass deine Entscheidungen zugunsten der Gesundheit deines Vierbeiners getroffen werden.

Bevor du dich zu diesen Maßnahmen entschließt, lass dich vom Tierarzt gut informieren. Nur durch eine sorgsame Überlegung kannst du das Wohlbefinden deiner Lieblinge sichern.

Ob du nun die Hündin sterilisieren oder kastrieren lässt, hängt von deinem Urteil ab.

Die Hündin sterilisieren oder kastrieren Vorteile und Risiken!

Die Hündin sterilisieren oder kastrieren Vorteile und Risiken!