Den Hund zu baden ist ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Hundepflege. Doch viele Hundehalter wissen nicht, dass häufiges Baden nicht gut für die Hundehaut ist.
Wie und wie oft du den Hund baden darfst, erfährst du hier.
Wann ist ein Bad notwendig?
Und schon wieder ist es passiert. Du warst gerade mit deinem Hund Gassi. Damit sich der kleine Racker auch richtig entspannen kann, hast du dir gedacht, lasse ich ihn am besten von der Leine los.
Da läuft der Kleine so glücklich vor dir. Aber wo nur? Natürlich in die erste Pfütze, die er sehen konnte. Danach ist er nicht nur dreckig, sondern stinkt auch unerträglich.
Aus irgendeinem Grund mögen Hunde solche dreckigen und stinkenden Tümpel. Sogar den Geruch von Kuhdung, scheinen die Vierbeiner zu mögen.
Egal ob nach einer solchen Gassirunde oder nachdem sich dein Hund im Schlamm gewälzt hat, ist in solchen Fällen eine Dusche mehr als angesagt.
Stell dir mal vor, wie unerträglich der Gestank des Hundes wäre, nachdem er sich in z. B. Kuhdung gewälzt hätte. Diesen Gestank kann sich jeder ersparen.
Wenn du beispielsweise im Regen mit ihm Spazieren gehst, weil sein täglicher Spaziergang nicht ausfallen darf, kommt es vor, dass dein Hund nur seine Pfötchen dreckig macht oder, was bei Regen eher unvermeidlich ist, sein Fell nass wird.
Dreckige Pfoten heißen nicht, dass dein Hund unbedingt in die Badewanne gehen muss. Der Dreck lässt sich wundervoll mit einer Bürste wegkriegen. In anderen Worten, hier gilt lieber bürsten statt baden.
Ist dein Hund zudem auch nass geworden, kannst du mithilfe einer saugfähigen Matte das Wasser aufsaugen. Solche Matten wurden auch speziell dafür entwickelt, Schlamm und Schmutz aus dem Hundefell aufzusaugen.
Wenn du dein Haus oder Auto vor Schmutz und Wasser schonen willst, ist diese Matte eine gute Option für dich.
Selbst bei Hauterkrankungen ist das Baden wichtig. Hunde, die Hautpilz haben oder von Parasiten befallen sind, müssen mit speziellen Produkten behandelt werden und viel öfter gebadet werden als normal.
Doch bevor du dich entscheidest, auf eigene Faust zu handeln, solltest du beim Verdacht auf Parasitenbefall erstmal zum Tierarzt gehen und dir von ihm Anweisungen geben lassen.
Ein Hundebad vorbereiten
Du musst wissen, dass nicht alle Hunde die gleiche Reaktion auf das Baden zeigen werden. Es hängt davon ab, ob du deinen Hund von klein auf an das Baden gewöhnt hast oder nicht.
Die meisten Hunde baden nicht sehr gerne und lassen sich nur schwer in die Wanne kriegen. Das gilt besonders für die Hunde, die schlimme Erfahrungen mit der Badewanne hatten.
Deswegen ist es notwendig, gewisse Vorkehrungen zu treffen, bevor man seinen Hund in die Badewanne steigen lässt. Da für ihre Pfoten der Boden der Wanne nicht geeignet ist, passiert es immer wieder, dass sie ausrutschen.
Dabei wird der Hund nervös und kriegt Panik. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich dein Hund beim ständigen Zappeln verletzt.
Um das alles zu vermeiden, ist es am besten, wenn du eine Gummimatte oder ein feuchtes Handtuch in der Badewanne auslegst. Somit wird dein Hund nicht verrutschen und sich auch nicht verletzen.
Der Hund weiß jetzt, dass er sicher ist und kann stressfrei baden. Wenn du dabei selber ruhig bleibst, wird es dein Hund spüren und selber ruhig sein.
Wenn du andererseits angespannt und aufgeregt bist, überträgt sich das auf den Vierbeiner und er wird unruhig.
Hunde, die von klein auf an das Baden gewöhnt sind, haben meistens keine Angst und hoppen freiwillig in die Wanne. Wenn der Hund schon als Welpe Stress und an Baden nur schlechte Erinnerungen hatte, dann wird sich das später an seinem Verhalten sehen lassen.
Deswegen solltest du den ersten Badetag deines Hundes gut planen und nicht unvorsichtig sein. Wenn du beim ersten Hunde baden unbedacht handelst, kann das sogar das Vertrauen, das zwischen euch besteht, beeinflussen.
Hinweis: Welpen sollten überhaupt nicht gebadet werden. Da sich ihre Fell- und Hautschutzschicht noch nicht richtig aufgebaut hat, trocknet die Hundehaut sehr schnell und es kommt zur Schuppenbildung.
Wenn es unbedingt sein muss, kann der Welpe ab der 12 Woche gebadet werden.
1. Das richtige Hundeshampoo auswählen
Die Auswahl des passenden Pflegeprodukts ist von sehr großer Bedeutung. Anders als Menschen, mögen Hunde keine Shampoos, die Duftstoffe beinhalten.
Da die Vierbeiner einen sehr feinen Geruchssinn haben, sind für sie Düfte, die wir angenehm finden, eher unangenehm.
Außerdem enthalten Shampoos, die wir Menschen benutzen, viele chemische Stoffe, die sehr aggressiv sind und den natürlichen Säureschutz der Hundehaut angreifen.
Dies wiederum führt später zu Juckreiz, trockener oder gereizter Haut. Bei hartnäckigen Verschmutzungen ist ein mildes Hundeshampoo, das keine Duftstoffe enthält, die beste Option.
Bei der Auswahl des Hundeshampoos musst du immer darauf achten, dass der pH-Wert bei etwa 7,4 ist und dass es im Shampoo keine Duftzusätze gibt. Der Nachteil der Duftstoffe ist, dass sie den Eigengeruch des Hundes überdecken.
Solltest du deinen Hund aus Versehen mit einem duftenden Shampoo gebadet haben, wird er beim nächsten Spaziergang versuchen, diesen Geruch loszuwerden.
Der Eigengeruch ist für einen Hund ziemlich wichtig, weil er seine Stellung im Rudel spiegelt.
Bei manchen Hunderassen kann der pH-Wert des Shampoos auch höher sein. Natrium-Lauryl, Formaldehyd, Phthalate und Moschusverbindungen dürfen nicht in dem Shampoo enthalten sein.
Wenn dein Hund nicht so dreckig ist, reicht es meistens, ihn nur mit lauwarmen Wasser abspülen.
2. Das Baden des Hundes
Einige Hunde lassen sich am besten draußen im Hof baden. Das gilt vor allem für die großen und ganz großen Rassen. Auch für Hunde, die mal gerne aus der Wanne entfliehen wollen, ist das eine gute Option.
Hunde baden im Freien ist jedoch nicht für jede Saison geeignet und natürlich nicht bei jedem Wetter. Im Sommer kann man seinen Hund sehr wohl draußen baden.
Einige Hundebesitzer verwenden dafür einen Gartenschlauch mit niedrigem Druck. Allerdings sollte man erstmal die Wassertemperatur im Schlauch überprüfen, bevor man den Hund badet.
Im Sommer kann das Wasser im Schlauch sehr heiß sein, was die Haut des Hundes verbrennen könnte. Im Winter sollte man auf das Draußen-Baden verzichten und lieber im Badezimmer bleiben.
1. Fellpflege
Am besten sollte man das Fell des Hundes vor dem Baden durchbürsten. Dadurch werden heruntergefallene Haare und Schmutz vom Fell entfernt.
Außerdem stellt man sicher, dass alle Knoten abgebürstet werden, die man bei nassem Fell nur schwer entfernen kann.
Außer das Fell zu kämmen, machen manche Hundebesitzer, bevor sie ihren Hund baden, die Anti-Shedding-Behandlung.
Durch diese Behandlung wird das tote Haar entfernt und die Aussichten, dass sich Pilze und unangenehme Gerüche auf dem Fell bilden, bleiben gering.
2. Wassertemperatur einstellen
Nachdem du das alles gemacht hast und dein Hund in der Badewanne steht, kannst du das Wasser langsam aufdrehen. Der Wasserstrahl sollte sanft und angenehm für den Hund sein.
Man muss sicherstellen, dass die Wassertemperatur der Körpertemperatur des Hundes entspricht. Dank des Fellaufbaus darf sie auch ein bisschen kälter sein.
Du musst nur aufpassen, dass sie nicht zu warm ist, weil zu warmes Wasser zu Kreislaufproblemen und Verbrennungen führen kann.
3. Abbrausen und Einseifen
Empfehlenswert ist, dass du mit den Pfötchen anfängst und dich langsam nach oben vorarbeitest, bis der ganze Körper nass ist. Den Kopf solltest du ganz am Ende nass machen.
Allerdings solltest du den Kopf nicht mit der Duschbrause nass machen, sondern leicht mit einem nassen Waschlappen rüberfahren. Somit verhinderst du, dass zu viel Wasser in seine Augen und Ohren gelangt.
Falls es sich um kleine Hunde handelt, dann wäre es besser, wenn du nicht den Duschkopf benutzen würdest, sondern mit einem kleinen Behälter das Wasser langsam über den Hund gießt. Für sehr kleine Hunde reicht sogar eine Babybadewanne aus.
Sobald das Fell deines Lieblings vollständig nass ist, kannst du das Hundeshampoo langsam einmassieren. Am besten ist es, eine Fellpartie nach der anderen einzumassieren.
Das Shampoo solltest du in kleineren Mengen nehmen und aufpassen, dass es nicht in den Mund oder die Augen und Ohren deines Hundes gelangt. Selbst speziell für Hunde angefertigte Shampoos brennen in den Augen.
Nachdem du mit dem Shampoonieren fertig bist, kannst du deinem Hund eine entspannende Massage geben.
Du darfst mit dem Rücken anfangen und dann auf seine Beine und Pfoten übergehen. Nachdem dein Hund jetzt völlig entspannt ist, massierst du ihm den Bauch.
Wenn du fertig bist, fange langsam mit der Spülung an. Es ist ganz wichtig, dass du alle Rückstände des Shampoos mit klarem Wasser entfernst, weil es ansonsten Juckreiz verursachen kann.
Falls du dir nicht sicher sein solltest, ob die Shampooreste weg sind, kannst du deinen Hund noch einmal abduschen.
4. Den Hund richtig abtrocknen
Nach einer schönen Dusche wird sich dein Hund wahrscheinlich schütteln. Wenn du nicht willst, dass dein gesamtes Badezimmer mit Wasserflecken bedeckt ist, dann solltest du folgendes machen.
Streiche deinen Hund langsam mit der Hand ab. So kommt das erste Wasser von seinem Fell. Sieh zu, dass du ein großes Handtuch in der Nähe hast, um den Hund abzutrocknen.
Du kannst deinen Hund bereits in der Wanne trocken rubbeln. Dabei musst du vorsichtig sein, dass du sein Fell nicht beschädigst und dass sich seine Haare nicht verknoten oder abbrechen.
Wenn du fertig bist, kannst du ihn aus der Wanne nehmen. Sieh zu, dass sich vor der Badewanne ein Handtuch auf dem Boden befindet, damit der Hund nicht ausrutscht.
Im Winter darf man seinen Hund nach der Dusche nicht aus dem Haus lassen, da sich selbst Hunde erkälten können. Es ist besser, wenn dein Liebling nah an der Heizung ist.
Du kannst ihm für sein gutes Benehmen in der Wanne eine Belohnung geben. So wird er eine Zeit lang beschäftigt sein, während sein Fell schön trocknet.
Im Sommer kann sich der Hund auch in der Sonne trocknen. Draußen kann er auch sein Fell ordentlich ausschütteln und du musst dir keine Sorgen machen, dass etwas nass wird.
Wenn dein Hund keine Angst vor lauten Geräuschen hat, kannst du sein Fell auch föhnen. Einige Hundebesitzer stellen ihren Föhn auf Kühle-Luft-Einstellung, um das Fell des Hundes zu trocknen.
Falls du dich für den Föhn entscheiden solltest, achte auf die Temperatureinstellung, um die Haut deines Hundes nicht zu verbrennen.
Hinweis: Hunde mit langem Haar oder Fell mit viel Unterwolle dürfen sich, unabhängig von der Jahreszeit, nicht auf natürliche Weise (in der Sonne) trocknen lassen.
Wie oft den Hund baden?
Alle Hunde müssen manchmal ein Bad nehmen. Wie oft, hängt weitgehend von ihrem Lebensstil ab. Aktive Hunde, die viel Zeit draußen verbringen, müssen wahrscheinlich häufiger baden als diejenigen, die die meiste Zeit drinnen sind.
Jedoch musst du wissen, dass Hunde baden eine Ausnahme sein sollte. Wenn man es häufig macht, schadet es seiner Gesundheit.
Der Grund dafür ist, dass Hunde selbstreinigendes Fell haben, das mit einem Fettfilm überzogen ist. So werden Flüssigkeiten und Schmutz ferngehalten.
Die natürliche Schutzschicht wird durch das häufige Baden zerstört und der Hund braucht bis zu sechs Wochen, bis sich sein Fell wieder regeneriert.
Deswegen ist es empfehlenswert, den Hund alle 2 Monate zu baden, oder nur dann, wenn es unbedingt nötig ist.
Wenn deine Fellnase noch ein Welpe ist, sieh zu, dass du ihn lieber bürstest statt badest. Vor der zwölften Woche solltest du ihn auf gar keinen Fall baden.
Bedenke, dass Welpen eine sehr empfindliche Haut haben, die leicht austrocknen kann.
Hund baden in kleinen Schritten
1. Die Haare entwirren – alle Knoten entwirren und den Hund gut kämmen
2. Das Fell einweichen – mit einem Duschkopf den Hund bis zur Haut gut abbrausen und einweichen. Von Kopf bis Fuß. Empfindliche Körperteile wie den Kopf und insbesondere die Ohren meiden.
3. Shampoonieren – Augen, Ohren und Mund meiden. Den Schaum langsam auf dem ganzen Körper verteilen. Der Schaum muss alle Haarschichten erreichen.
4. Massage – Mache es deinem Haustier bequem, massiere seinen Rücken, Beine und Pfoten. Wenn er völlig entspannt ist, kannst du seinen Bauch und Unterkörper massieren
5. Spülen – Laufe mit den Fingern durch alle Haarschichten, bis das Shampoo vollständig verschwindet
6. Trocknen – Obwohl der Hund das Wasser abschüttelt, musst du ihm mit einem hochsaugfähigen Handtuch und einem Föhn helfen. Achte auf die Stärke und Wärme des Föhns!
7. Belohnung – Belohne deinen Hund mit seinem Lieblingssnack! Es ist eine Belohnung für das gute Benehmen.
Abschließende Gedanken
Wie du sehen konntest, brauchen unsere Hunde in der Regel eher selten ein Bad. Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel auf alle deine Fragen geantwortet habe und du jetzt bereit bist, deinen Liebling zu baden.
Ich wünsche dir eine fröhliche Schaumparty mit deinem Vierbeiner!