Wasseraufnahme ist für alle Lebewesen eine Notwendigkeit. Der Hundekörper braucht für seinen Stoffwechsel ausreichend Flüssigkeit, um einwandfrei funktionieren zu können. Dein Hund trinkt viel, weil ihm sein Körper signalisiert, dass er nicht genug Wasser auf Lager hat.
Das Durstgefühl hilft allen Lebewesen dabei, genau zu wissen, wann es an der Zeit ist, Flüssigkeit aufzunehmen. Das Trinkverhalten ist individuell. Manche Vierbeiner trinken kleinere Mengen mehrmals am Tag, anderen wiederum reicht es, wenn sie etwas seltener Flüssigkeit aufnehmen.
Auf jeden Fall regulieren alle Vierbeiner ihr Trinkverhalten den täglichen Umständen entsprechend. Wenn dein Hund mal mehr mal weniger Wasser aufnimmt, muss es nicht gleich Alarmstufe Rot heißen.
Andererseits kann ein ungewöhnliches Trinkverhalten auch ein Anzeichen dafür sein, dass sich Veränderungen im Hundekörper abspielen. Wenn das der Fall ist, muss man als Hundehalter unverzüglich handeln.
Hier kannst du Folgendes erfahren:
1. Wie sieht eine durchschnittliche Wasseraufnahme aus?
2. Wann trinkt mein Hund zu viel?
3. Was können die Ursachen eines erhöhten Wasserbedarfs sein?
4. Welche Krankheiten können zu einer gesteigerten Wasseraufnahme führen?
5. Wie kann ein fürsorglicher Hundebesitzer entsprechend agieren?
Mein Hund trinkt sehr viel – Worauf sollte man achten?
Hunde sollten ausreichend Flüssigkeit aufnehmen, damit ihre Gesundheit erhalten bleibt, denn das Wasser ist für unterschiedliche Körperfunktionen sehr wichtig.
Es ist für den Transport wichtiger Nährstoffe im Magen-Darm-Trakt unersetzlich. Das Wasser hilft bei der Auflösung aufgenommener Nahrung, deren Bestandteile dann über die Blutbahnen zu den Geweben geleitet werden und dort als Wirkstoffe ihre Funktion erfüllen.
Wasser ist auch für den Stoffwechsel in den Zellen nötig. Die Stoffe, die der Körper nach dem Stoffwechsel nicht mehr braucht oder nicht verbrauchen darf, werden über die Nieren und die restlichen Harnorgane ausgeschieden.
Zusätzlich erfolgt die Ausscheidung von Flüssigkeit über den Schweiß, die Atmung, Kot und bei Hündinnen auch über Milch, wenn sie ihre Welpen regelmäßig säugen. Hunde regeln ihre Körpertemperatur nicht nur durch das Hecheln, sondern auch, wenn sie ausreichend Wasser aufnehmen.
Wie viel trinkt ein Hund – Wie viel Wasser ein Vierbeiner pro Tag aufnehmen soll, wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. Sein Körpergewicht spielt dabei eine große Rolle. Darüber hinaus kommt es auf den Wasserverlust, die Außentemperaturen, den Aktivitätsgrad und das Hundefutter an.
Wie viel Wasser dein Lieblingsvierbeiner am Tag trinken soll, hängt vom Unterschied zwischen dem täglichen Wasserverlust und der aufgenommenen Trinkmenge ab.
Der tägliche Wasserbedarf wird teilweise durch den Stoffwechsel und das Hundefutter gedeckt. Hunde können Wasser anhand von Nassfutter oder Obst aufnehmen. Der restliche Wasserbedarf wird aber durch die Aufnahme des Trinkwassers gedeckt.
Wenn der Hund hauptsächlich Trockenfutter frisst, muss sein Bedarf an Wasser durch die Flüssigkeitsaufnahme aus dem Wassernapf gedeckt werden. Ansonsten kommt es zum vermehrten Durst und der Hund kann sein Futter nicht gut verdauen. Verstopfung kann da die Folge sein.
Die Wasseraufnahme des Vierbeiners ist auch durch die Jahreszeit bedingt. An heißeren Tagen oder wenn die Temperatur zu Hause zu hoch ist, trinken Hunde normalerweise mehr als sonst.
Der Aktivitätsgrad des Hundes geht einher mit der aufzunehmenden Wassermenge. Hunde, die mehr herumspringen und generell sehr aktiv sind, trinken auch mehr. Auf diese Art und Weise regeln sie ihre Körpertemperatur, weil ihre Haut keine hohe Anzahl an Schweißdrüsen besitzt, wie die Haut eines Menschen.
Es wird empfohlen, Hunden regelmäßig frisches Wasser zur Verfügung zu stellen. Die Wasserqualität kann sich auf ihr Verdauungssystem auswirken. Daher solltest du deinen Vierbeiner davon abbringen, aus Wasserquellen zu trinken, in denen sich Krankheitserreger befinden.
Leitungswasser ist in den meisten Fällen genügend. Solltest du an der Qualität zweifeln, kannst du dann zu Mineralwasser greifen. Du kannst auch beim Gassi gehen, immer eine Wasserflasche dabei haben, damit dein Hund nach Bedarf Wasser zur Verfügung hat.
Wasser sollte unter keinen Umständen zu heiß oder zu kalt sein. Eine angenehme Raumtemperatur des Trinkwassers ist ideal. Im Übrigen kann die falsche Temperatur den Magen deines Vierbeiners irritieren oder sogar Erbrechen und Durchfall erzeugen.
Zusätzlich sollte man Wassernäpfe regelmäßig säubern. Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger sammeln sich in schmutzigen Näpfen an und werden daraufhin vom Hund durch Flüssigkeitsaufnahme in den Körper aufgenommen.
Das gilt auch für den Futternapf. Hundebesitzer können mit Essiglösungen den Napf gründlich säubern und dann mit reichlich Wasser ausspülen. Rückstände und Verschmutzungen werden dadurch entfernt.
Mein Hund trinkt viel – Wie berechnet man den Wasserbedarf?
Den Wasserbedarf bei Hunden berechnet man nach ihrem Gewicht und der Art der Fütterung. Die Umgebungstemperatur spielt aber auch eine Rolle.
Hunde, die mit Trockenfutter gefüttert werden, benötigen täglich ca. 40 bis 100 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Gibt man ihnen aber regelmäßig Nassfutter, dann ist der Wasserbedarf etwas niedriger.
Bei einer durchschnittlichen Raumtemperatur benötigt ein Hund von 10 kg Körpergewicht eine Wassermenge von etwa einem Liter pro Tag. Das gilt für den Fall, dass seine Mahlzeiten hauptsächlich aus Trockenfutter bestehen.
Bei einer Fütterung mit Nassfutter, ist für einen 10kg schweren Hund ein halber Liter pro Tag ausreichend.
Wie sich die Umgebungsbedingungen ändern, so steigt ebenfalls der Wasserbedarf. Vermehrtes Trinken ist bei steigender Umgebungstemperatur völlig normal und sogar notwendig. Sollte der Hund ohne einen offensichtlichen Grund einen vermehrten Durst verspüren, dann geht es womöglich um gesundheitliche Probleme.
Wie viel ist zu viel?
Wenn du den Eindruck hast, dass dein Vierbeiner eine vermehrte Wasseraufnahme aufweist, dann kannst du es ganz einfach nachprüfen. Ein rechtzeitiger Verdacht auf mögliche Erkrankungen, die mit einem gesteigerten Flüssigkeitsbedarf zusammenhängen, könnte deinem Lieblingsvierbeiner das Leben retten.
So kannst du die täglich aufgenommene Wassermenge abschätzen:
1. Zuerst den höchsten täglichen Wasserbedarf deines Hundes nach seinem Gewicht berechnen. Dann einen Messbecher nehmen und ihn mit Wasser füllen. Die Wassermenge im Messbecher sollte den berechneten Wasserbedarf ein wenig überschreiten.
2. Den Messbecher an einen kühlen Ort stellen, damit das Wasser nicht verdunstet. Aufpassen, dass keine anderen Tiere Zugang zum Wassernapf haben.
3. Nach einem Tag das verbleibende Wasser wieder zurück in den Messbecher schütten. Auf diese Weise zeigt sich, wie viel der Vierbeiner getrunken hat.
4. Dieses Experiment sollte man für mehrere Tage durchführen, damit man die täglich aufgenommenen Wassermengen vergleichen kann. Falls der Bedarf langsam ansteigt, dann sollte man einen Tierarzt aufsuchen. Andernfalls ist mit dem Hund alles in Ordnung
5. Damit man die Ergebnisse des Experiments genau berechnen kann, sollte der Hund kein Wasser aus anderen Quellen aufnehmen dürfen.
Mein Hund trinkt viel – Mögliche Ursachen
Du hast festgestellt, dass dein Hund tatsächlich ein verändertes Trinkverhalten aufweist. Seine vermehrte Wasseraufnahme macht dir vielleicht auch Sorgen. Man sollte zuerst die Ursachen ausschließen, die ganz natürlich zum vermehrten Durst führen.
Aufgrund einer Futterumstellung trinkt der Hund oft etwas mehr Wasser. Wenn er sich bereits an Nassfutter gewöhnt hat, kann eine Portion Trockenfutter ein starkes Durstgefühl auslösen.
Kommen mal Gäste vorbei und nehmen ihre Kinder mit, kann es für den Hund körperlich anspruchsvoll sein, die ganze Zeit mit ihnen zu spielen. Das Spiel macht ihm sicherlich Spaß und er muss an diesem Abend aufgrund der körperlichen Aktivität nicht Gassi gehen, aber die Wasseraufnahme sollte dementsprechend zunehmen.
Falls dich die genannten Gründe nicht weiterbringen, dann ist es vielleicht an der Zeit, über ernste Ursachen zu sprechen.
Mein Hund trinkt viel – Ist er krank?
Wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen sind, dann sollten Tierärzte für dieses Problem herangezogen werden. Der Hund trinkt viel Wasser, weil er möglicherweise krank ist.
Nierenerkrankungen beim Vierbeiner
Die Nieren sind dafür zuständig, den Körper von giftigen und schädlichen Stoffen zu befreien. Sie filtern diese Stoffe aus dem Blutkreislauf und entfernen sie über die Harnorgane aus dem Organismus.
Je wichtiger die Nieren für die Gesundheit sind, desto schwerwiegender sind die Folgen einer Nierenerkrankung.
Eine Nierendysplasie ist nur eine der unangenehmen Nierenerkrankungen. Sie kann obendrein noch vererbt werden. Dabei passiert es, dass die Nieren der Welpen nicht entsprechend ausgebildet werden und es daher zu Fehlbildungen kommt.
Die Lebenserwartung hängt von der Qualität der Behandlung ab. Falls die Niere von der Fehlbildung sehr schwer betroffen ist, kann der Welpe schon innerhalb des ersten Lebensjahres sterben.
Die Überlebenschancen gehen einher mit der rechtzeitigen Entdeckung der Erkrankung. Des Weiteren kommen wir zu der Niereninsuffizienz, genannt auch Nierenschwäche.
Diese Erkrankung tritt ein, wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten und keine Giftstoffe aus dem Körper herausfiltern können. Eine rechtzeitige Behandlung ist hier überlebenswichtig, damit es nicht zur Harnvergiftung kommt.
Dem Hund können spezielle Futtermittel verabreicht werden, die bei Niereninsuffizienz die Nierenfunktion unterstützen. Vetoquinol Ipakitine für Hunde ist ein Futtermittel, das funktionsstörende Toxine bindet und abführt. Es wirkt positiv auf die Nierenfunktion und verlängert die Überlebenszeit.
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Unter Morbus Cushing, bekannt auch als das Cushing-Syndrom, versteht man eine Erkrankung der Nebennieren. Diese Krankheit ist hormonell bedingt. Es kommt zur Überproduktion von Kortisol, wenn sich Tumore in den Nebennieren bilden.
Die häufigsten Symptome dieser Erkrankung sind vermehrtes Trinken und Harndrang. Als weitere Symptome können Gewichtszunahme oder Muskelschwund auftreten, aber man sollte auf Nummer sicher gehen und den Hund untersuchen lassen.
Nun kommen wir zu etwas häufigeren Erkrankungen. Eine Blasenentzündung ist eine Entzündung der Harnwege und betrifft manchmal auch andere Bereiche wie beispielsweise die Harnröhre.
Sie muss nicht unbedingt ansteckend sein, aber wenn sie es ist, dann wird sie über den Harn und Harnorgane an andere Hunde übertragen. In den meisten Fällen während eines Deckakts. Zu den Symptomen gehört ein vermehrter Harndrang und der damit verbundene größere Durst.
Blasenentzündungen verschwinden nicht von selbst, man sollte unverzüglich den Tierarzt kontaktieren.
Zu den ernsten Ursachen einer erhöhten Wasseraufnahme gehört auch die Gebärmuttervereiterung oder die Pyometra. Hier geht es um eine Erkrankung der Geschlechtsorgane, die meistens ab einem bestimmten Alter eintritt.
Unkastrierte Hündinnen erkranken daran in den ersten 10 Lebensjahren. Beschwerden treten normalerweise nach der letzten Läufigkeit auf. In diesem Fall sollte die Hündin unbedingt von einem Tierarzt untersucht und behandelt werden, weil die durch den Eiter erzeugte Infektion zur Blutvergiftung führen kann.
Typische Symptome umfassen Erbrechen und Durchfall, Fieber, vermehrtes Trinken und eine erhöhte Urinausscheidung.
Kommt es beim Vierbeiner zu einem erhöhten Harnabsatz aufgrund bestimmter Erkrankungen, dann spricht man von einer Polyurie. Eng mit ihr verbunden ist die Polydipsie – so heißt eigentlich krankhaft erhöhtes Durstgefühl und die darauffolgende übermäßige Wasseraufnahme.
Polyurie zeichnet sich durch eine erhöhte Menge an Urin aus. Wenn der Hund häufig uriniert, muss es nicht gleich bedeuten, dass er auch mehr Harn ausscheidet. Ursachen, die zu diesem krankhaften Zustand führen, können unterschiedliche Erkrankungen sein.
Eines haben sie jedoch gemeinsam: Ausschließlich Tierärzte dürfen sie behandeln. Sobald man die Ursache der erhöhten Blasenentleerung findet und das Problem medizinisch löst, sollten die damit verbundenen krankhaften Zustände auch verschwinden.
Wie sollte ein Hundebesitzer agieren?
Dein Hund trinkt viel Wasser mehrmals am Tag? Dann ist für dich die beste Vorgehensweise, deinen Lieblingsvierbeiner zum Tierarzt zu bringen.
Polydipsie kann mit Flüssigkeitsverlust in Verbindung stehen. In Fällen, wenn Durchfall und Erbrechen den Hund dermaßen anstrengen und Dehydration verursachen, muss er diese verlorene Wassermenge ersetzen.
Hundebesitzer sollten keineswegs das Wasser verwehren und den Hund absichtlich vom Wassernapf abhalten. Vierbeiner müssen in diesem Zustand so viel trinken, wie es ihnen passt, um dem Körper genug Flüssigkeit zu ermöglichen, damit er die Erkrankung bekämpfen kann.
Fazit
Der Hund trinkt viel, aber nie ohne Grund. Ist er an jenem Tag verspielter als sonst oder sein Frauchen oder Herrchen hat neues Futter gekauft, kann es durchaus zur gesteigerten Wasseraufnahme kommen. Auch hohe Temperaturen im Sommer erhöhen den Flüssigkeitsbedarf bei Hunden.
Grund dafür ist die Regulierung ihrer Körpertemperatur, aber auch andere Ursachen, die man nicht mit dem bloßen Auge bemerken kann.
Wenn du schon seine tägliche Wasseraufnahme berechnet hast und merkst, dass sie mehr als den normalen Wert beträgt, solltest du nicht zögern. Suche einen Tierarzt auf!
Erkrankungen, die zum ungewöhnlichen Trinkverhalten führen, können schreckliche Folgen verursachen und sogar zum Tod führen können.
Mit Nierenerkrankungen, Entzündungen der Harnorgane und weiteren Beschwerden können nur erfahrene Tierärzte helfen. Hundebesitzer sollten nicht zu lange abwarten, bis sie einen Tierarzt aufsuchen. Jede Stunde zählt.
Abschließende Gedanken
Lieber Hundeliebhaber, ich hoffe, dass ich dir wie immer mit ausführlichen Informationen weiterhelfen konnte. Wie du bereits weißt, ist es am wichtigsten, gut informiert zu sein, wenn man Hunden ein unbekümmertes Leben ermöglichen möchte.
Auch wenn es dir manchmal schwerfällt, deinen Hund in eine Tierarztpraxis mitzunehmen und ihn dort jeglichen Untersuchungen zu unterziehen, solltest du nicht verzweifeln. Ein Besuch beim Tierarzt kann ihm das Leben retten.
Passt gut aufeinander auf und bis zum nächsten Mal!