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Du musst Hundepsychologie nicht studieren – Hier gibts die Fakten für dich!

Du musst Hundepsychologie nicht studieren – Hier gibts die Fakten für dich!

Dank der Hundepsychologie kann der Mensch seine Verbindung mit seinem Hund stärken und das gegenseitige Vertrauen vertiefen.

Was in den Köpfen der Vierbeiner passiert, war für uns immer schon ein Rätsel. Was und wie denken die Hunde? – das interessiert uns doch schon eine Ewigkeit.

Grundsätzlich befasst sich die Hundepsychologie mit dem Hundeverhalten und damit, wie man lernen kann, richtig mit dem Hund zu kommunizieren.

Ein Missverständnis zwischen einem Hund und dem Hundebesitzer führt oft zu einem Fehlverhalten des Hundes.

Diese Missverständnisse entstehen meistens dadurch, dass die Menschen ihre Hunde humanisieren bzw. vermenschlichen.

Dabei muss dir vor allem bewusst sein, dass dein Hund nur den Tonfall deiner Worte versteht und nicht die Bedeutung.

Auf der anderen Seite tut der Hund mit Menschen kommunizieren, auf die gleiche Weise, wie er mit anderen Hunden kommuniziert.

Somit sind Missverständnisse von beiden Seiten quasi vorprogrammiert und unvermeidlich.

In solchen Fällen kann ein ausgebildeter Hundepsychologe als Übersetzer fungieren.

Er beobachtet das Verhalten von Herrchen/Frauchen und dem Hund in alltäglichen Situationen, wie z. B. wenn sie in der Wohnung bleiben oder Gassi gehen.

Anhand seiner Beobachtungen kann er dann Ratschläge und Empfehlungen geben, um das Vertrauensverhältnis zwischen ihnen zu stärken und die Mensch-Hund-Kommunikation verbessern.

Obwohl manche Dinge, die in ihren Köpfen vorgehen, für uns vielleicht immer unzugänglich sein werden, hier sind ein paar Sachen, die wir über das Verhalten des Hundes wissen.

Interessante Fakten aus der Hundepsychologie

Du brauchst weder ein Hundepsychologie Studium noch eine spezielle Hundepsychologie Ausbildung, die wichtigsten Aspekte möchte ich dir hier vor Augen führen!

1. Hunde Träumen

Bestimmt hat jeder Hundebesitzer schon bemerkt, wie sein Hund im Schlaf mit den Pfoten zuckt, leicht bellt, winselt oder andere merkwürdige Geräusche und Bewegungen macht.

Ob die Hunde träumen, ist eine häufig gestellte Frage und ein sehr beliebtes Thema unter den Besitzern.

Die Wissenschaftler haben letztendlich bewiesen, dass die Aktivität des Hundegehirns im Schlaf, dem des Menschen sehr ähnlich ist.

Sie erleben sogar verschiedene Schlafphasen. Wegen dieser Ähnlichkeit wird fest angenommen, dass auch Hunde träumen.

So wie wir, erleben sie in der Schlafphase, in der der Körper am aktivsten ist, sehr intensive Träume, was dazu führen kann, dass sie hin und her mit den Muskeln zucken.

Ihre Träume sind meistens glücklich und beinhalten Sachen wie Fangenspielen, Bälle werfen oder einfach Laufen.

Wer weiß, vielleicht träumt er auch von der nächsten Mahlzeit.

2. Das Bellen ist nicht nur ein Warnsignal

Viele Aspekte der Hundepsychologie sind denen der Menschen ähnlich.

Wie kleine Babys nach einiger Zeit merken, dass sie durch das Weinen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf sich ziehen, so merken auch Hunde, dass ihre Besitzer auf ihr Bellen reagieren.

Mit Bellen wollen sie Aufmerksamkeit erregen.

Durch das Bellen unterscheiden sich Hunde voneinander. Es ist ihr größtes Kommunikationsmittel.

Deswegen bellen Hunde nicht nur, wenn sie wütend oder aggressiv sind, sondern auch, wenn sie dich begrüßen wollen oder Dankbarkeit zeigen möchten.

Das Bellen kann auch ein Ausdruck von Freude sein.

Wie du sehen kannst, kann das Bellen auch einen positiven Hintergrund haben.

Um dies aber richtig zu deuten, musst du die Körperhaltung des Hundes beachten, denn sie ist ein sehr wichtiges Zeichen ihrer Stimmung.

Es kann auch sein, dass dein Hund zu jaulen beginnt. In diesem Fall hat der Hund vielleicht Schmerzen oder fühlt sich nicht wohl.

Vielleicht ist er nur traurig, weil er einen Freund vermisst.

3. Hunde sind klüger als du denkst

Auch Leute, die kein Hundepsychologe sind oder eine Ausbildung dazu gemacht haben, wissen, dass die Hunde viel intelligenter sind als Menschen einst glaubten.

Sie mögen vielleicht keine Matheaufgaben lösen, aber so leicht kannst du sie auch nicht auf den Arm nehmen.

Außerdem lernen die Hunde sehr schnell. Ihre Fähigkeit zu lernen ist dermaßen entwickelt, dass sie rund 150 Wörter lernen können.

Darüber hinaus sind sie in der Lage, viele Tricks zu lernen und Streiche zu spielen.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Hund über die Intelligenz und Verständnis eines zweijährigen Kindes verfügt.

4. Sie verstehen die Tonlage der Stimme

Obwohl der Hund nicht über das komplexe Vokabular eines Kindes verfügt, ist er sehr wohl in der Lage, ein großes Spektrum von Tonlagen zu unterscheiden.

Ein Hund hört zum Beispiel nicht nur seinen Namen, sondern auch den Ton, mit dem wir ihn aussprechen. Somit ändert sich seine Reaktion je nach Stimmlage.

Ein fröhlicher Ton macht deinen Hund glücklich und verspielt. Ein strenger Ton macht ihn dagegen traurig und kann ihm manchmal sogar Angst einjagen.

Wenn dein Hund Angst in deiner Stimme verspürt, dann erahnt er, dass etwas nicht stimmt und eilt zu dir, um dich zu beschützen.

5. Hunde werden eifersüchtig

Noch eine Sache, über die wir uns nicht ganz sicher waren.

Uns allen war schon längst bekannt, dass Hunde die grundlegenden Emotionen, wie Glück, Angst und Trauer erleben können.

Doch wie sieht es mit etwas Komplexerem wie zum Beispiel Eifersucht aus?

Studien haben gezeigt, dass selbst Hunde dazu neigen, eifersüchtig zu sein.

Zwar nicht auf die gleiche Art und Weise wie der Mensch, aber dennoch haben sie Anzeichen der Eifersucht.

Um diese Annahme zu bestätigen, haben die Wissenschaftler ein Experiment durchgeführt.

Sie haben zwei Hunde in denselben Raum gebracht und ihnen gleichzeitig einen Befehl gegeben.

Beide Hunde haben den Befehl gemacht, doch nur der eine wurde dafür belohnt.

Derjenige Hund, der nicht belohnt wurde, ist unruhig geworden und vermied den Kontakt mit dem Hund, der belohnt wurde.

Außerdem kratzte er sich viel öfter als der andere. Das gleiche Experiment wurde an mehreren Hunden durchgeführt und alle haben ähnliches Verhalten aufgezeigt.

Es ist interessant zu erwähnen, dass keiner der beiden Hunde Anzeichen von Eifersucht hatte, als beide Hunde belohnt wurden.

Obwohl der eine ein größeres Stück Fleisch als der andere bekommen hatte.

Daraus kann man schließen, dass die Belohnung an sich, für die Hunde nicht so wichtig ist.

Was für sie wichtig ist, ist, dass sie, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt und etwas richtig gemacht haben, überhaupt belohnt werden und Anerkennung finden.

6. Hunde haben keine Schuldgefühle

Jeder Hundehalter glaubt, dass sich sein Hund schuldig fühlt, nachdem er etwas falsch gemacht hat, und dass sich diese Schuld in seinen Augen ablesen lässt.

Stell dir mal vor. Du kommst nach Hause, auf dem Boden steht der zerrissene Müllsack und neben ihm dein Hund.

Er schaut dich so traurig an, als ob er wissen würde, dass es seine Schuld war und er jetzt Ärger kriegt. Leider ist das nicht der Fall.

Wenn der Hund dein trauriges oder wütendes Gesicht sieht, oder spürt, dass du mit seiner Aktion oder seinem Verhalten nicht zufrieden bist, dann reagiert er quasi automatisch mit Trauer.

Wahrscheinlich spürt er auch, dass es negative Folgen geben wird, was ihm sogar ein bisschen Angst macht.

In einer Situation wie dieser macht sich der Hund Sorgen über die möglichen Folgen. Schuldig fühlt er sich nicht.

Er würde auf die gleiche Art und Weise handeln, selbst wenn ihn keine Schuld treffen würde, und er sich z. B. nur am falschen Ort zur falschen Zeit befindet.

Das ist oft der Fall in einem Haushalt, wo es mehrere Hunde gibt.

7. Hunde haben ihre Mentoren

Wenn du Zuhause schon einen Hund hast und dir gerade einen neuen Welpen gekauft hast, dann brauchst du womöglich keinen Hundetrainer, um deinen Welpen auszubilden.

Denn es gibt nichts Besseres für einen Welpen als einen Hundementor.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Hunde viel schneller und besser in der Gegenwart eines ausgebildeten Hundes lernen.

Der Welpe kopiert sozusagen das Verhalten des anderen Hundes und versucht, so zu sein wie er.

Wenn der Welpe ein Verhaltensmuster sieht, das angewendet werden muss, um belohnt zu werden, dann kopiert er es schneller.

In diesem Sinne ist eine Hundemutter auch die erste Hundetrainerin des Kleinen.

8. Hunde sind nicht rachsüchtig

Viele Hundebesitzer sind sich sicher, dass ihre Hunde ihnen ab und zu die eine oder andere Sache übelnehmen und dass sie sich dann an ihnen rächen.

Schlechtes Benehmen wird besonders oft der Rache zugeschrieben.

Wenn du z. B. nach der Arbeit nach Hause kommst, und dich dann ein Geschenk auf dem Teppich erwartet, denkst du, dass sich dein Hund vielleicht an dir rächen wollte, weil du ihn alleine gelassen hast.

Die Wahrheit sieht aber ein bisschen anders aus.

Die Tatsache, dass du so lange weg warst, kann für deinen Hund sehr stressig sein.

Deine Abwesenheit kann dafür sorgen, dass sich die Routine deines Hundes ändert und dass das dann für ihn enormen Stress darstellt.

Dieses Geschenk, über das du dich nicht gerade freust, ist nur seine Reaktion auf die stressige Situation.

Das größte Problem bei Rache ist, dass sie einen Plan braucht, um durchgesetzt zu werden.

Hunde sind dagegen nicht in der Lage, etwas zu planen. Sie haben keine geistige Kapazität, um so etwas zu machen.

Eine Reaktion wie die gerade oben beschriebene, erfordert eine angemessene Methode, um gelöst zu werden.

Wenn man seinen Hund gleich beschimpft oder ihn bestraft, kann das einen Gegeneffekt verursachen.

9. Hunde brauchen nicht nur Liebe und Aufmerksamkeit

Natürlich sind Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung das A und O bei einer guten Hundeerziehung. Doch ein Hund braucht auch Disziplin.

Sie brauchen ein Gleichgewicht zwischen Liebe und Disziplin, damit sie sich sicher und wohlfühlen.

Wenn der Hund keine Disziplin lernt und keine dominante Person hat, dann kann er leicht unglücklich und verwirrt werden, denn er kann nicht unterscheiden, welches Benehmen akzeptabel ist und welches nicht.

Ein Hund wird dadurch emotional instabil.

10. Körperhaltung kann dir viel über deinen Hund sagen

1. Das Schwanzwedeln

Das Schwanzwedeln ist eines der bekanntesten Zeichen in der Tierpsychologie.

Es ist allgemein bekannt, dass das Schwanzwedeln etwas Gutes symbolisiert. Doch das Ganze stellt sich ein bisschen komplizierter heraus.

Schwanzwedeln bedeutet nicht immer, dass der Hund glücklich ist.

Wedelt der Hund mit dem Schwanz auf der rechten Seite, dann ist es mit Sicherheit ein Zeichen der Freude und dein Liebling befindet sich im Spielmodus.

Wenn er auf der linken Seite wedelt, bedeutet das, dass er womöglich auch ein bisschen Angst hat.

Wenn der Vierbeiner den Schwanz niedrig hält, dann ist er nervös.

Angespanntes Schwanzwedeln in Kombination mit angespannten Muskeln deuten klar auf Nervosität hin.

2. Kopfhaltung

Wenn dein Hund seinen Kopf aufrecht hält, dann bedeutet das meistens, dass er spielen möchte.

Wenn ein Hund allerdings den Kopf einzieht, oder ihn wegdreht, wirkt er unsicher oder hat Angst.

Es kann sein, dass der Hund auch die geduckte Haltung einnimmt. Diese drückt das Gegenteil von Freude aus. Der Hund macht etwas ungern.

Ist ein Hund offensiv aggressiv, dann streckt er den Kopf weit nach vorne. Der Hals ist aufrechter als normal.

3. Eingezogener Schwanz

Diese Haltung bedeutet nichts Gutes. Wenn ein Hund seinen Schwanz einzieht, dann zeigt er, dass er von einer Sache Angst hat und angespannt ist.

Diese Körperhaltung tritt auch dann ein, wenn wir nach einer schlimmen Sache mit dem Hund schimpfen.

4. Ausgestreckte Haltung

Wenn sich ein Hund vor dir hinlegt und ausstreckt, dann kannst du dich glücklich schätzen, weil sich der Hund in deiner Nähe sehr wohlfühlt.

Diese Körperhaltung zeigt, dass er völlig entspannt ist.

11. Sozialverhalten des Hundes

Um psychisch ausgeglichen zu sein, brauchen Hunde Freunde.

Ein Hund ist ein Rudeltier und es liegt in seiner Natur, von anderen Hunden umgeben zu sein.

Nur so lässt sich schließlich ein Hierarchiesystem bilden, in dem es sich später zeigt, welcher Hund am dominantesten ist und als Anführer gilt.

Bereits nach 4 bis 5 Wochen kann man erkennen, welcher Teil des Wurfs dominanter ist.

Der dominante Welpe frisst zuerst, startet das Spiel und ist der Erste, der es wagt, aus dem Wurf herauszukommen.

Nachdem der Welpe den Wurf verlässt, bekommt er eine neue Gesellschaft. Diese setzt sich dann aus allen Mitgliedern des Haushalts zusammen.

12. Das Gähnen ist nicht nur ein Zeichen von Müdigkeit

Für uns Menschen gilt das Gähnen als ein Ausdruck von Müdigkeit. Bei Hunden ist das nicht immer der Fall.

Das Gähnen hilft ihnen, sich zu entspannen oder Stress abzubauen.

Grundsätze der Hundepsychologie

1. Ein Hund sollte niemals aus Angst gehorchen

Angst ist sowohl bei Menschen als auch bei Hunden kontraproduktiv und von Nachteil.

Die Beziehung zwischen dem Hund und seinem Besitzer sollte niemals auf Angst aufgebaut sein.

2. Rangordnung muss sein!

Dein Hund und du sind ein Rudel, in dem DU der Anführer sein solltest und nicht umgekehrt.

3. Ohne Regeln gehts nicht!

Bei einer guten Hundeerziehung ist es wichtig, Regeln aufzustellen und zu verfolgen. Zu wenige Regeln oder zu viele Regeln sind von Nachteil.

Wenn du aber eine Regel aufgestellt hast, kannst du sie nicht eine Zeit lang verfolgen und dann nicht mehr. Du musst konsequent sein.

4. Belohnungen und Lob für den guten Jungen

Wenn dein Hund etwas gut gemacht hat, ist es empfehlenswert, ihn in Form von Leckerlis dafür zu belohnen. Das Streicheln zählt auch als eine Art Lob.

5. Reg dich nicht auf

In einer Mensch-Hund-Beziehung sollte die Geduld Priorität haben. Bedenke immer, dass alles auf der Welt seine Zeit braucht.

Du solltest deinen Hund keinem Stress aussetzen. Diese Erziehungsart ist ein No-Go.

Tipps, wann die Hundepsychologie einzusetzen ist

1. Dein Hund leidet unter Trennungsangst

2. Wenn du mit ihm Gassi gehst, zieht er stark an der Leine

3. In der Wohnung zerstört er ständig das Mobiliar

4. Er ist sehr schreckhaft und ängstlich ohne Grund

5. Er bellt unkontrolliert

6. Er ist dreckig und unreinlich

7. Er zeigt Aggressivität gegenüber anderen Hunden

8. Er bellt oder knurrt Kinder und Fahrradfahrer an

Abschließende Gedanken

Ich bin mir sicher, dass es keinen Hundebesitzer gibt, der nicht einmal im Leben wissen wollte, was sich im Kopf seines Vierbeiners gerade tut.

Obwohl wir noch sehr viel über die Hunde lernen müssen, kommen wir jeden Tag näher und näher an das Geheimnis der Psychologie des Hundes.

Was auch immer die Hunde denken mögen, eins ist sicher, sie brauchen und verdienen unsere Liebe und Zuneigung.

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Du musst Hundepsychologie nicht studieren - Hier gibts die Fakten für dich!

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