Gang egal, ob Hummus oder Falafel, Kichererbsen sind bei vielen Menschen nicht mehr vom Speiseplan wegzudenken. Da man als Hundebesitzer dem Hund gerne das ein oder andere Stück der eigenen Mahlzeit abgibt, fragen sich viele Hundehalter, ob Kichererbsen für den Hund geeignet sind.
Kichererbsen sind für Menschen sehr gesund, doch nicht alles, was gut für den Menschenmagen ist, ist automatisch gut für den Hundemagen. So gibt es gar Obst- und Gemüsesorten, welche für Hunde giftig sind und darum keinesfalls von ihnen gegessen werden sollten. Aber dürfen Hunde Kichererbsen essen?
Kichererbsen Hund: Darf der Hund Kichererbsen essen?
Hunde dürfen ausschließlich gekochte Kichererbsen essen. Denn Kichererbsen gehören zu den Hülsenfrüchten, welche in rohem Zustand den Bitterstoff Saponin sowie das Gift Phasin, welches nicht verdaut werden kann, enthalten.
Durch das Phasin klumpen die roten Blutkörperchen im Hundekörper zusammen. Je nachdem, wie viele rohe Hülsenfrüchte der Vierbeiner gegessen hat, kann es dadurch zu schwachen oder auch sehr schweren Vergiftungserscheinungen kommen. Beispiele hierfür sind Durchfall, Erbrechen, Fieber und Übelkeit. Schlimmstenfalls kann sogar eine Magen-Darm-Blutung entstehen.
Bei gekochten Kichererbsen besteht die Gefahr zwar nicht, dennoch sollten sie nur in kleinen Mengen an die Fellnase verfüttert werden. Denn je mehr der Vierbeiner davon frisst, desto schlimmer sind auch die Blähungen, die durch die Hülsenfrüchte verursacht werden.
Kichererbsen kann man roh, in der Dose und im Glas kaufen. Die Kichererbsen aus der Dose beziehungsweise dem Glas sind bereits gekocht. Welche davon darf man seinem Vierbeiner verfüttern?
Rohe Kichererbsen dürfen, aufgrund des Bitterstoffs Saponin und des Gifts Phasin, keinesfalls an einen Hund verfüttert werden. Damit diese keinen Schaden mehr anrichten können, müssen rohe Kichererbsen für den Hund erst eingeweicht und dann gekocht werden.
Auch wenn dies aufwendiger ist, solltest du im Supermarkt dennoch lieber zu den rohen Kichererbsen greifen. Denn bei diesen kannst du dir sicher sein, dass keine Zusatzstoffe enthalten sind. Bei den vorgekochten Kichererbsen sind nicht nur häufig unnötige Zusatzstoffe enthalten, sondern sie enthalten auch mehr Natrium und Salz. Außerdem sind die rohen Kichererbsen in der Regel billiger.
Weiche die rohen Kichererbsen am besten über Nacht in kaltem Wasser ein. Am nächsten Tag werden die Kichererbsen dann abgeseiht und für etwa zwei Stunden in Kochwasser gegeben. Damit der Hund die Kichererbsen besser verdauen kann, empfiehlt es sich, etwas Bohnenkraut mit ins Kochwasser zu geben.
Die gekochten Kichererbsen solltest du am besten pürieren. Denn die pürierten Kichererbsen können vom Hund besser verdaut werden und zudem können die Nährstoffe besser aufgenommen werden.
Das Kichererbsenpüree kannst du dann ganz einfach unter das Hundefutter mischen. Denn Kichererbsen sind eine wertvolle pflanzliche Ergänzung im Napf. Doch auch wenn du Hundekekse backen möchtest, kannst du das Kichererbsenpüree dafür verwenden.
Genauso kannst du die gekochten Kichererbsen aber auch einfach unpüriert als Leckerli verfüttern. Dafür eignen sich auch geröstete Kichererbsen für den Hund gut. Möchtest du die Kichererbsen rösten, kannst du sie einfach auf einem Backblech verteilen und bei 200 °C für etwa 20 Minuten in den Backofen geben.
Um auszuschließen, dass deine Fellnase allergisch auf Kichererbsen reagiert, solltest du ihr zunächst nur eine sehr kleine Portion verfüttern. Dadurch kannst du erkennen, ob dein Hund die Kichererbsen gut verträgt, ohne ihn damit in Gefahr zu bringen.
Kichererbsen Hunde: Was sind die Inhaltsstoffe?
Vor allem aus veganen Gerichten ist die Kichererbse aufgrund ihres mild-nussigen Geschmacks nicht mehr wegzudenken. Doch nicht nur der Geschmack ist der Grund dafür, weshalb Kichererbsen heutzutage so beliebt sind.
So ist in Kichererbsen viel Eiweiß enthalten – sogar mehr, als man in manchen Fleischsorten finden kann. Zudem findet man zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente in der Kichererbse. Vor allem Kalzium, Folsäure und Eisen sind in großen Mengen enthalten.
Außerdem hat die Kichererbse einen hohen Ballaststoffanteil, weshalb sie gerne auch bei Übergewicht gegessen werden kann. Denn die unlöslichen Ballaststoffe wandern bis in den Dickdarm, wo sie nicht nur den Darm säubern, sondern auch die Darmtätigkeit anregen. Dies fördert die Darmgesundheit. Außerdem können die Kichererbsen gegen Verstopfung helfen.
Die komplexen Kohlenhydrate in Kichererbsen sind die Ursache für die Blähungen, die nach dem Verspeisen von Hülsenfrüchten auftreten können. Genauso wie der Mensch hat auch der Hund nicht die erforderlichen Enzyme, um die komplexen Kohlenhydrate aufspalten zu können. Weil sie dadurch unverdaut durch den Magen und den Darm wandern, verursachen sie vor allem in größeren Mengen sehr unangenehme Blähungen.
Grundsätzlich haben Kichererbsen allerdings viele gesundheitliche Vorteile für Hunde, weshalb sie gerne in kleinen Mengen verfüttert werden dürfen.
Kichererbsen Hund: Darf mein Hund Hummus essen?
Hunde können zwar gerne Kichererbsen essen, Hummus, welcher aus Kichererbsen hergestellt wird, ist allerdings nichts für Hunde. Denn Vierbeiner sollten möglichst unverarbeitete Lebensmittel fressen, und da gehört Hummus nicht dazu.
Denn in Hummus sind üblicherweise eine Vielzahl an Zutaten enthalten, die im Hundemagen nichts zu suchen haben. Auch Gewürze sind nicht für Hunde geeignet.
Kichererbsen Hund: Wissenswertes zur Kichererbse
Auch wenn sie in der mitteleuropäischen Küche erst seit einigen Jahren so beliebt ist, handelt es sich bei der Kichererbse keineswegs um etwas Neuartiges. Stattdessen wurde sie in Kleinasien bereits in der Jungsteinzeit angebaut. Von dort aus gelang sie dann nach Indien, in den Vorderen Orient und später auch in den Mittelmeerraum.
So kennt man die Kichererbse in Italien und Griechenland bereits seit dem Altertum, seit der Römerzeit wurde sie dann auch in Deutschland angebaut.
Nach dem Ersten Weltkrieg verwendete man eine Art der Kichererbse als Ersatz für Kaffee. Außerdem galt sie lange Zeit als Mittel gegen Fieber.
Was darf ich meinem Hund nicht verfüttern?
Avocado, Zwiebel, rohe Hülsenfrüchte, Lauch und Rhabarber sind Gemüsesorten, welche keinesfalls an Hunde verfüttert werden sollten. Bei Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Kürbis, Aubergine und Kohl muss man bei der Verfütterung vorsichtig sein. Zu verbotenem Obst gehören Weintrauben und Rosinen.
• Zwiebel
Zwiebeln sind roh hochgiftig für Hunde, doch auch gekocht sollten sie nicht verfüttert werden. Denn die enthaltenen Sulfide können die roten Blutkörperchen des Hundes zerstören, was eine akute Blutarmut zur Folge hat.
Zunächst zeigt sich dies durch Symptome wie Erbrechen und Durchfall. Hat der Hund eine größere Menge Zwiebeln gegessen, kann sich dies durch Appetitlosigkeit, Schwäche und einer Beschleunigung der Herzfrequenz äußern. Es sollte nun unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.
• Avocado
Das in Avocados enthaltene Persin ist sehr gefährlich für Hunde und kann schlimmstenfalls gar zum Tod der Fellnase führen. So kann es eine Herzmuskelschwäche auslösen. In geringeren Mengen führen Avocados beim Hund zu Erbrechen und Durchfall. Sie haben also im Hundenapf nichts zu suchen.
• Rohe Hülsenfrüchte
Wie in diesem Beitrag bereits erläutert, sollten Hunde keinesfalls rohe Hülsenfrüchte zu fressen bekommen. Dazu gehören neben den Kichererbsen auch Linsen, Erbsen und Bohnen.
Grund dafür ist vor allem das zuckerbindende Eiweiß Phasin, welches in den rohen Hülsenfrüchten enthalten ist. Dadurch verklumpen die roten Blutkörperchen. Dies kann sich durch Bauchkrämpfe, Erbrechen und Fieber äußern, aber auch durch blutigen Durchfall.
Doch auch gekochte Hülsenfrüchte sollten nur in Maßen verfüttert werden. Denn ansonsten können sie schmerzhafte Verstopfungen und Blähungen verursachen.
• Rhabarber
Auch Rhabarber sollte auf keinen Fall im Hundenapf landen. Denn darin sind Oxalate enthalten, welche das Kalzium im Hundekörper binden. Dies bedeutet, dass durch das Fressen von Rhabarber der Kalziumspiegel im Körper des Hundes sinkt.
Kalzium wird allerdings für die Stabilität der Knochen benötigt. Außerdem kann ein Mangel an Kalzium zu Schäden an den Nieren wie auch Entzündungen im Magen-Darm-Trakt führen. Schlimmstenfalls kann sogar Herzversagen die Folge sein, wenn die Fellnase Rhabarber frisst.
• Nachtschattengewächse
Kartoffeln, Paprika und Tomaten gehören zu den Nachtschattengewächsen. Das bedeutet, dass sie Solanin enthalten, was für Hunde giftig ist. Solanin führt bei Hunden vor allem zu Durchfall oder Erbrechen.
Möchtest du Nachtschattengewächse an deinen Vierbeiner verfüttern, dann musst du einiges beachten. Denn während Kartoffeln roh nicht verfüttert werden dürfen, sind sie gekocht nicht nur unbedenklich, sondern auch sehr gesund für Hunde.
Tomaten dürfen verfüttert werden, wenn sie rot und reif sind. Denn in den grünen Stellen ist Solanin in großen Mengen enthalten.
Auch eine Paprika darf nur dann verfüttert werden, wenn sie sehr reif oder aber gekocht ist. Für Hunde sind allerdings nur rote Paprikas erlaubt, die grüne Paprika darf nicht in den Futternapf gelangen. Doch auch die rote Paprika sollte nur in kleinen Mengen verfüttert werden.
• Aubergine
Auch in Auberginen ist Solanin enthalten. Bei gekochten Auberginen reduziert sich der Solaningehalt, weshalb Hunde dann kleine Mengen davon fressen dürfen. Möchtest du auf Nummer sicher gehen, dann solltest du allerdings auch keine gekochten Auberginen an deine Fellnase verfüttern.
• Kürbis
Die meisten Kürbisse können ohne Bedenken an Hunde verfüttert werden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass Bitterstoffe, sogenannte Cucurbitacine, im Kürbis enthalten sind. Diese können einen tödlichen Schock beim Hund auslösen.
Bei Kürbissen aus dem Supermarkt brauchst du dir im Normalfall keine Sorgen zu machen, doch in Kürbissen aus dem eigenen Garten oder aber in Zierkürbissen können die Bitterstoffe durchaus enthalten sein. Aus diesem Grund solltest du immer ein Stück vom Kürbis probieren, bevor du ihn an deine Fellnase verfütterst. Schmeckt er bitter, wirfst du ihn besser weg.
• Kohl
Ganz egal, ob Grün-, Blumen-, Wirsing-, Rot- oder Weißkohl, wird er roh an den Hund verfüttert, verursacht der Kohl Bauchkrämpfe und Blähungen. Denn in Kohl ist Thiocyanat enthalten, was die Funktionen der Schilddrüse unterdrückt.
Wird der Kohl gekocht, verursacht das Thiocyanat keine Probleme mehr und der Hund darf kleine Mengen vom Kohl essen. Doch auch gekocht solltest du nicht viel an deine Fellnase verfüttern, da Kohl sehr schwer verdaulich ist.
• Weintrauben
Weintrauben und Rosinen sollten keinesfalls an Hunde verfüttert werden. Denn sie können nicht nur Vergiftungserscheinungen verursachen, sondern auch zu Nierenversagen führen. Üblicherweise müssen Hunde nach dem Fressen von Weintrauben erbrechen und sind zudem sehr träge.
Welches Gemüse ist gut für Hunde?
Man sollte zunächst nur geringe Mengen von der jeweiligen Gemüsesorte verfüttern, um die Verträglichkeit beim Hund zu testen. Grundsätzlich unbedenklich sind vor allem: Gurken, Brokkoli, gekochte Kartoffeln, Kohlrabi, Spargel, gedünsteter Spinat, Blattsalat, Karotten, Mangold, Rote Beete, Sellerie, Rüben und Zucchini.
Auch wenn einige Gemüsesorten keinesfalls an Hunde verfüttert werden sollten, heißt dies nicht, dass Hunde gar kein Gemüse essen sollten. Denn aufgrund der zahlreichen enthaltenen Mineral- und Ballaststoffe wie auch Vitamine ist es wichtig für überlebenswichtige Körperfunktionen und macht darum einen essentiellen Bestandteil der Ernährung des Hundes aus.
Häufig ist in kommerziellem Hundefutter bereits eine ausreichende Menge an Gemüse enthalten. Doch auch dann kann geeignetes Gemüse hin und wieder als Snack gegeben oder, um den Geschmack ein wenig zu variieren, unter das Hundefutter gemischt werden. Beim Barfen macht Gemüse gar einen wichtigen Bestandteil des Barf-Menüs aus.
Hier erfährst du mehr über Gemüsesorten, die deine Fellnase essen darf.
Welches Obst ist gesund für Hunde?
Vor allem Äpfel und Birnen sind sehr gesund für Hunde. Doch auch Papaya und Ananas dürfen gerne hin und wieder an Vierbeiner verfüttert werden. Genauso dürfen Bananen, Kirschen (ohne Kern), Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Aprikosen (ohne Kern), Datteln, Kiwi und Melonen auf dem Speiseplan des Hundes stehen. Auch die exotische Kokosnuss wie auch Kokosöl sind für Hunde geeignet.
Doch bei allen Obstsorten gilt: Nur in Maßen verfüttern! Denn es ist viel Fruchtzucker enthalten, welcher in großen Mengen nicht nur ungesund ist, sondern den Hund auch dick machen kann. Dennoch darf Obst in einer abwechlsungsreichen Hundeernährung nicht fehlen.