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Schmerzmittel Hund Arthrose – Was wirklich bei Arthrose hilft

Schmerzmittel Hund Arthrose – Was wirklich bei Arthrose hilft

Etwa jeder fünfte Hund erkrankt im Laufe seines Lebens an Arthrose. Diese Gelenkerkrankung kann die Lebensqualität des Vierbeiners stark einschränken. Verschiedenste Schmerzmittel bei Hundearthrose versprechen eine Linderung der Beschwerden.

Die Diagnose Arthrose ist zunächst niederschmetternd. Denn die Erkrankung ist nicht heilbar und verschlimmert sich stattdessen immer mehr. Dennoch kann der Krankheitsverlauf mit den richtigen Mitteln positiv beeinflusst werden, wodurch das Leben des betroffenen Vierbeiners erheblich erleichtert werden kann.

Doch welches dieser Schmerzmittel hilft wirklich? Was genau ist Arthrose eigentlich? Und was kann man als Hundehalter tun, um die Beschwerden für den Vierbeiner zu lindern beziehungsweise um zu verhindern, dass er überhaupt an Gelenkproblemen zu leiden hat?

Diesen und noch mehr Fragen werde ich in diesem Artikel auf den Grund gehen. Schließlich sollten Hunde so lange wie möglich fit und agil bleiben.

Was ist Arthrose beim Hund?

Der ältere Hund ruht auf dem Boden

Damit du es früh erkennen kannst, wenn dein Vierbeiner unter Gelenkproblemen zu leiden hat, ist es wichtig, dass du weißt, worum es sich bei Arthrose überhaupt handelt.

Der Begriff Arthrose beziehungsweise Osteoarthrose bezeichnet eine chronische Gelenkerkrankung. Genauer gesagt handelt es sich dabei um Verschleißerscheinungen an einem oder mehreren Gelenken des Hundes.

In den Gelenken, welche von Arthrose betroffen sind, ist der Gelenkknorpel beschädigt. Außerdem findet man dort überschießendes Knochengewebe, Veränderungen bei der Gelenkschmiere wie auch eine verdickte Gelenkkapsel. Diese degenerativen Veränderungen im Gelenk des Hundes sind das Ergebnis von gescheiterten Reparaturversuchen vom Organismus des Vierbeiners.

All dies führt zu einer starken Einschränkung der Funktionen des jeweiligen Gelenks. Außerdem haben betroffene Hunde unter starken Gelenkschmerzen zu leiden.

Nicht zu verwechseln ist Arthrose mit Arthritis. Denn dabei handelt es sich um eine akute oder chronische Gelenkentzündung. Diese kann im schlimmsten Fall Schäden an den Gelenkstrukturen verursachen, also Arthrose.

Arthritis kann von verschiedenen Ursachen ausgelöst werden, am häufigsten sind allerdings Immunerkrankungen wie Rheuma oder aber bakterielle Infektionen, beispielsweise Borreliose. Genauso kann die Arthritis auch von einem Knorpelschaden ausgelöst werden. Denn dabei werden Knorpelbestandteile frei, welche vom Immunsystem als Fremdkörper identifiziert werden und deswegen durch eine Entzündungsreaktion bekämpft werden.

Wie bereits aufgeführt kommt es bei Arthrose zu einer Schädigung des Knorpels. Aus diesem Grund kann die Arthrose immer wieder Arthritisschübe auslösen, welche zu einer weiteren Schädigung des betroffenen Gelenks führen. Ein wahrer Teufelskreis entsteht also.

Arthrose ist nicht heilbar und schreitet immer weiter voran. Das von Arthrose betroffene Gelenk beziehungsweise die Gelenke werden also immer unbeweglicher. Dies hat zur Folge, dass sich die Gelenkbeschwerden auch immer deutlicher durch Lahmheiten oder steifen Gang zeigen. Außerdem bildet sich die Muskulatur bei den betroffenen Gelenken immer weiter zurück, was als Muskelatrophie bezeichnet wird. Dies wiederum führt zu einer Verschlimmerung der Beschwerden.

Was sind die Ursachen für Arthrose beim Hund?

Die fettleibigen Chihuahua lügen und ruhen

Das vorherige Kapitel hat dir sicherlich bereits gezeigt, wie schmerzhaft die Arthrose Erkrankung für Hunde ist. Aus diesem Grund solltest du alles daran setzen, zu verhindern, dass deine Fellnase an Arthrose erkrankt. Gegen manche Ursachen kannst du leider nichts tun, doch es gilt, dass du zumindest die vermeidbaren Ursachen vermeidest.

Grundsätzlich gilt, dass Arthrose üblicherweise dann entsteht, wenn die jeweiligen Gelenke übermäßig belastet werden, und es dadurch zu einer Schädigung des Knorpels kommt. Dies kann zum einen eine absolute Überlastung sein, bei welcher starke Kräfte auf das Gelenk einwirken. Zum anderen kann es sich aber auch um eine relative Überlastung handeln, nämlich dann, wenn der Knorpel bereits vorgeschädigt ist.

Die Überlastung des Gelenkknorpels entsteht bei Hunden üblicherweise durch:

• Unfälle mit Verletzungen des Knorpels

• Fehlstellungen des Gelenks (Instabilitäten, Dysplasien)

• Übermäßige Belastung (vor allem bei Gebrauchs- oder Sporthunden der Fall)

• Knorpelveränderungen, welche genetisch bedingt sind (zum Beispiel Osteochondrosis dissecans)

• Übergewicht

Übergewicht gehört dabei eindeutig zu den vermeidbaren Ursachen einer Arthrose Erkrankung. Zudem fördert das Übergewicht die Arthrose gleich aus zwei Gründen. Denn zum einen werden die Gelenke durch das hohe Gewicht stärker belastet als bei normalgewichtigen Hunden. Zusätzlich fördern allerdings Hormone aus dem Fettgewebe, welches im Übermaß vorhanden ist, Entzündungen im Hundekörper.

Außerdem steigt mit höherem Alter auch das Risiko, dass ein Hund an Arthrose erkrankt. Denn mit steigendem Alter sinkt die Elastizität und Belastbarkeit der Gelenkknorpel.

Auch gibt es Hunderassen, welche überdurchschnittlich häufig an Arthrose erkranken. Dazu gehört zum Beispiel der Berner Sennenhund, der Rottweiler, der Deutsche Schäferhund sowie der Retriever.

Am höchsten ist das Risiko natürlich, wenn verschiedene Faktoren zusammenkommen. So sind Hunde, welche einer großen Rasse angehören und gleichzeitig an Übergewicht leiden, besonders gefährdet. Leiden sie dann auch noch an einer Gelenkfehlstellung oder wurde das Gelenk in der Vergangenheit verletzt, dann steigt die Gefahr, an Arthrose zu erkranken, noch weiter an.

Wie kann ich Arthrose bei meinem Hund erkennen?

Alter trauriger Hund, der nicht mehr spielen will

Viele Hundehalter gehen fälschlicherweise davon aus, dass ihr Hund keine Schmerzen verspürt, solange er nicht humpelt. Viele Hunde verbergen allerdings ihre Schmerzen und zeigen sie erst, wenn sie fast nicht mehr auszuhalten sind und die Arthrose bereits weit fortgeschritten ist.

Darum ist es wichtig, dass du die Anzeichen, welche schon in einem frühen Stadium auf Gelenkprobleme hinweisen, richtig zu deuten weist. Dazu gehören vor allem:

• Der Hund möchte nicht mehr so gerne spazieren gehen beziehungsweise keine weiten Spaziergänge mehr machen.

• Der Hund springt plötzlich nicht mehr ins Auto.

• Der Hund spielt viel weniger oder hört ganz auf zu spielen.

• Der Hund möchte oder kann keine Treppen mehr steigen.

• Der Hund meidet zugige, kühle oder harte Liegeplätze.

• Nach längeren Ruhepausen oder morgens nach dem Aufstehen ist der Hund unbeweglich und steif.

• Der Hund kann sich nicht mehr gut ausstrecken und hat einen steifen Gang.

Als Hundehalter ist es immer wichtig, ein genaues Auge auf seine Fellnase zu haben. Denn nur so können Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt haben.

Leidet dein Hund an Arthrose, dann muss er nicht alle der soeben genannten Symptome zeigen. Schon wenn sich eines der Symptome über einen längeren Zeitraum bemerkbar macht, solltest du ihn von einem Tierarzt durchchecken lassen.

Ein typisches Zeichen für Arthrose ist auch, dass sich die Symptome bei plötzlichen Wetterumschwüngen oder bei nasskaltem Wetter verstärken. Auch nach stärkerer körperlicher Belastung, beispielsweise wenn ihr am Vortag einen ausgiebigen Spaziergang unternommen habt, ist dies häufig zu beobachten.

Auch wenn der Vierbeiner plötzlich ängstlich oder aggressiv ist, kann dies ein Zeichen für Arthrose sein. Denn leidet der Hund unter Gelenkschmerzen, dann verweigert er bestimmte Bewegungen, weil diese ihm eben Schmerzen verursachen. Wenn du ihm nun beispielsweise ins Auto helfen möchtest, dann kann es sein, dass du ihm dabei weh tust. Dadurch kann es vorkommen, dass der Vierbeiner aufjault oder gar nach deiner Hand schnappt.

Wie diagnostizieren Tierärzte Arthrose beim Hund?

Ein Tierarzt untersucht eine französische Bulldogge

Es ist wichtig, Arthrose so früh wie möglich zu erkennen, um das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen zu können beziehungsweise den Krankheitsverlauf abzuschwächen. Der Tierarzt wird dir passende Medikamente empfehlen, doch auch Hausmittel können helfen.

Denn zwar ist Arthrose nicht heilbar, doch das Fortschreiten der Gelenkprobleme kann durchaus mithilfe verschiedener Maßnahmen verlangsamt werden. Dadurch kannst du dazu beitragen, dass dein Vierbeiner noch lange Zeit mit nicht allzu schlimmen Beschwerden sein Leben genießen kann.

Wichtig dabei ist nur, möglichst frühzeitig zu handeln. Denn der Verlauf der Arthrose kann nicht rückgängig gemacht, sondern nur verlangsamt werden. Denn wurde Knorpelmasse abgebaut, dann kann diese vom Körper nicht wieder ausreichend aufgebaut werden.

Darum solltest du, wenn du eines oder mehrere der zuvor genannten Symptome bei deinem Hund beobachten kannst beziehungsweise den Verdacht hast, dass dein Vierbeiner Gelenkprobleme hat, möglichst bald einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann im Rahmen von Untersuchungen ausschließen, dass die Schmerzen von einer anderen Ursache kommen.

Zuerst wird der Tierarzt deinen Hund bei der Untersuchung gründlich abtasten. Denn durch die Beobachtung der Schmerzreaktionen des Hundes kann er das Gebiet, welches betroffen ist, näher eingrenzen.

Im Anschluss werden Röntgenaufnahmen der jeweiligen Stelle angefertigt. Denn in den meisten Fällen ist die Arthrose schon auf den Röntgenbildern gut zu erkennen. Auch kann man hier meist den Grad vom Gelenkverschleiß gut erkennen.

Hat der Tierarzt dennoch Zweifel und möchte seine Diagnose absichern, dann besteht noch die Möglichkeit zur Anwendung weiterer bildgebender Verfahren. Dazu gehören die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT), die Computer-Tomografie (CT) und der Ultraschall (Sonografie). Alternativ ist auch die Durchführung einer Gelenkspiegelung, Arthroskopie genannt, möglich.

Unter Umständen wird beim Vierbeiner auch eine Punktion am betroffenen Gelenk durchgeführt. Dabei wird ihm mithilfe einer Hohlnadel ein wenig Gelenkflüssigkeit aus dem Gelenk entnommen. Diese kann dann untersucht werden. Beispielsweise können so Entzündungszellen gefunden werden.

Hat der Tierarzt nun eine Arthrose diagnostiziert, dann wird er auch nachschauen, ob es sich dabei um eine sekundäre Arthrose handelt. Eine sekundäre Arthrose entsteht durch eine Vorerkrankung oder eine Verletzung, wie beispielsweise eine Hüftgelenksdysplasie oder ein Kreuzbandriss. Denn in diesem Fall muss natürlich auch die ursprüngliche Ursache für die Arthrose behandelt werden.

Wie kann man Arthrose beim Hund behandeln?

Bestätigt der Tierarzt deinen Verdacht auf Arthrose, kann er überprüfen, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Basierend darauf stellt er dir dann einen individuellen, auf deinen Vierbeiner zugeschnittenen Behandlungsplan auf.

Schmerzmittel-Hund-Arthrose

Die Frau gibt dem Hund die Schmerzkapsel

Falls dein Hund bereits durch die Arthrose unter Schmerzen zu leiden hat, dann sollte unbedingt umgehend mit einer passenden Schmerzbehandlung begonnen werden. Es gibt viele verschiedene Schmerzmittel, dein Tierarzt wird dich beraten, welche am besten für die Beschwerden deines Vierbeiners geeignet sind.

Wichtig ist, dass das Schmerzmittel für Hund bei Arthrose nicht nur die Schmerzen lindert, sondern zudem auch eine entzündungshemmende Wirkung hat. Diese Medikamente werden auch als NSAID bezeichnet, also als „nonsteroid antiinflammatory drugs“ beziehungsweise „nichtsteroidale Entzündungshemmer“.

Ist ein Gelenk sehr stark entzündet, dann kann es auch erforderlich sein, dass der Vierbeiner Kortison erhält. Am effektivsten ist die Kortisonbehandlung, wenn das kortisonhaltige Mittel direkt in das betroffene Gelenk gespritzt wird. Kortisonhaltige Medikamente haben neben der entzündungshemmenden auch eine abschwellende Wirkung.

Unterstützend ist bei der Arthrosetherapie in vielen Fällen auch die Gabe von knorpelschützenden Wirkstoffen. Denn diese helfen dabei, die Knorpelstruktur zu verbessern und einen weiteren Abbau des Knorpels im betroffenen Gelenk zu verhindern.

Die NSAID -Schmerzmittel müssen dem Hund bei Arthrose über einen längeren Zeitraum regelmäßig verabreicht werden. Es nützt nichts, ihm das Schmerzmedikament nur an Tagen zu geben, an denen er offensichtlich unter starken Schmerzen zu leiden hat. Denn nur durch die regelmäßige Einnahme kann der Kreislauf der Entzündung in den Gelenken durchbrochen werden.

Denn mit jedem neuen Entzündungsschub wird der betroffene Gelenkknorpel noch weiter zerstört. Dabei entstehen zudem starke Schmerzen für den Hund. Und je schlimmer das Gelenk entzündet ist, desto schneller verschlimmert sich auch die Arthrose und damit einhergehend werden auch die Schmerzen immer schlimmer.

Dennoch schrecken viele Hundehalter davor zurück, ihrem Vierbeiner die Medikamente regelmäßig zu verabreichen. Nicht nur, dass sich viele Hunde gegen die Einnahme sträuben, auch wenn die Tablette noch so geschickt im schmackhaftesten Futter versteckt wurde. Sondern die NSAID -Schmerzmittel können auch zu Nebenwirkungen führen, beispielsweise indem sie auf den Magen schlagen.

Doch diese Hemmungen, die Schmerzmittel bei Hundearthrose regelmäßig zu verabreichen, führen dazu, dass die Arthrosebehandlung sinnlos bleibt und keine Früchte trägt. Und damit ist dem Hund auch nicht geholfen.

Gelenkunterstützende Nährstoffe

Omega-3-Kapseln

Darum ist es umso erfreulicher, dass es neue Erkenntnisse zu der positiven Wirkung von natürlichen Entzündungshemmern auf Arthrosepatienten gibt. Denn zusätzlich zu den NSAID – Schmerzmitteln können sich auch gelenkunterstützende Nährstoffe positiv auf den Verlauf der Arthrose und die Gelenkfunktion auswirken. Diese werden DMOA, also „disease modifying osteoarthritis agents“, genannt.

Grundsätzlich spielt also auch die Ernährung des Hundes eine große Rolle bei der Bekämpfung des Voranschreitens der Arthrose. Denn der Vierbeiner sollte Nahrung aufnehmen, welche gezielt mit natürlichen Entzündungshemmern und Antioxidantien ergänzt wurde.

Diese Nährstoffe versorgen den Organismus des Hundes mit Baustoffen, welche wichtig für den Gelenkstoffwechsel sind. Teilweise haben sie zudem eine entzündungshemmende Wirkung.

Bei diesen gelenkunterstützenden Nährstoffen handelt es sich zum einen um Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Außerdem ist die Gabe von Chondroitinsulfat beziehungsweise Chondroitin und Glykosaminoglakane beziehungsweise Glucosamin, teils zusammen mit Mangan, sinnvoll. Auch verschiedenste Antioxidantien können helfen. Dazu gehören zum Beispiel Vitamin C, Vitamin E, Zink, Selen und Methyl-Sulfonyl-Methan.

Zudem ist Grünlippmuschel ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel beziehungsweise Spezialfutter für Hunde, welche an Arthrose leiden. Sie stammt aus Neuseeland und enthält neben Glykosaminoglaykane und Omega-3-Fettsäuren auch Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren. Damit erzielt es laut Studien eine ähnliche Wirkung wie die herkömmlichen NSAID -Schmerzmittel.

Es gibt noch weitere Ergänzungsmittel, welche die Funktion natürlicher Entzündungshemmer haben und somit viel bekömmlicher für den Arthrosepatienten sind als herkömmliche Medikamente. Dazu gehören beispielsweise Mariendistel, Teufelskralle, Weidenrinde und Weihrauch, welche dem Hund als Nahrungsergänzungen verabreicht werden können.

Leidet dein Vierbeiner lediglich unter einer leichten Arthrose, dann kann es unter Umständen auch ausreichen, wenn er nur gelenkunterstützende Nährstoffe erhält. Dies ist dann möglich, wenn der Hund noch nicht unter starken Schmerzen zu leiden hat. Der behandelnde Tierarzt wird dich darüber aufklären, ob die ausschließliche Behandlung mit DMOA bei deinem Vierbeiner ausreichend ist.

Genauso verbessern die natürlichen Entzündungshemmer in manchen Fällen die Wirkung von den herkömmlichen NSAID -Medikamenten. Dadurch muss dem Vierbeiner weniger von den Schmerzmitteln verabreicht werden und die Nebenwirkungen fallen somit auch schwächer aus. Die gelenkunterstützenden Nährstoffe sollten also immer als erfreuliche und wirksame Ergänzung zu der Schulmedizin gesehen werden, und diese nicht ersetzen.

Weitere Behandlungsmethoden

Tierärzte führen eine Hüftoperation am Hund durch

In manchen Fällen der Arthrose ist es nicht ratsam, diese mit Medikamenten zu lindern. Stattdessen empfiehlt sich hier ein operativer Eingriff. Dies ist zum Beispiel bei der Hüftgelenksarthrose der Fall. Denn dort kann sogar ein neues, künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden.

Auch schwören manche Tierärzte auf den Einsatz von Hyaluronsäure als Injektion in den betroffenen Gelenkknorpel. Denn diese verbessert die Gleitfähigkeit der Knorpel und beugt unter anderem Lahmheit vor.

Absolut ungeeignet als Schmerzmittel bei Hundearthrose sind Schmerzmittel, welche jeder Mensch Zuhause hat, wie beispielsweise Paracetamol, Ibuprofen oder Aspirin. Man ist leicht dazu geneigt, dem Vierbeiner, wenn er unter akuten Schmerzen zu leiden hat und man nichts Passendes für den Hund Zuhause hat, Schmerzmittel aus der eigenen Hausapotheke zu verabreichen.

Medikamente aus der Humanmedizin sind allerdings nicht verträglich für Hunde und du fügst ihm mit der Gabe deiner eigenen Medikamente mehr Schaden zu, als du ihm hilfst. Schmerztabletten für Hundearthrose dürfen ausschließlich für Hunde hergestellt worden sein.

Was verfüttere ich am besten meinem Hund bei Arthrose?

Grüne Lippenmuschel auf weißem Hintergrund

Sinnvolle Futterergänzungen bei Arthrose sind beispielsweise Hagebutten, Ingwer, Leinöl, Fischöl, Kurkuma, Grünlippmuschel, Knochenbrühe, Knorpel und Naturjoghurt.

Hagebutten deshalb, weil sie sehr reichhaltig an Vitamin C sind. Dieses hilft gegen Entzündungen im Hundekörper. Das Vitamin fängt die freien Radikale im Körper ab und eliminiert sie. Dadurch kann der Gelenkknorpel vor weiteren Beschädigungen geschützt werden.

Auch Ingwer wirkt entzündungshemmend. Beachte allerdings, dass Hunde, welche Schmerzmittel einnehmen, Ingwer nur mit Vorsicht genießen dürfen. Denn verschiedene Inhaltsstoffe von Ingwer regen die Bildung von Magensaft an. In Kombination mit Schmerzmitteln kann dies zu Magen- und Darmgeschwüren wie auch einer Gastritis führen.

Verschiedenste Öle, wie Nachtkerzenöl, Rapsöl, Leinöl, Hanföl, Algenöl, Fischöl und Krillöl können bei einer Arthrose helfen. Denn sie sind reichhaltig an Omega-3-Fettsäuren, deren Aufnahme wichtig bei einer Arthroserkrankung ist. Öle sollten aber, unter anderem aufgrund ihrer hohen Kalorienzahl, nur in Maßen verfüttert werden. Alternativ zu den Ölen kannst du auch ein- bis zweimal wöchentlich ein wenig Fisch an deinen Vierbeiner verfüttern.

Wie bereits erklärt, hat auch Grünlippmuschel eine positive Wirkung auf die Arthroseerkrankung. Denn sie hat neben der entzündungshemmenden auch eine schmerzlindernde Wirkung. Grünlippmuschelextrakt versorgt den Vierbeiner zudem mit vielen wichtigen Nährstoffen und kann dazu beitragen, den Verlauf der Arthrose zu verlangsamen.

Auch Kurkuma wird nachgesagt, den Verlauf der Arthrose verlangsamen zu können. Außerdem kann es die Schmerzen lindern. Zudem hat Kurkuma eine entzündungshemmende Wirkung, wodurch es dazu beiträgt, den Abbau des Gelenkknorpels zu verhindern und die Symptome der Arthrose zu verbessern.

Außerdem ist die Verfütterung von Naturjoghurt ratsam. Denn in diesem sind Probiotika enthalten, welche einen positiven Effekt auf die Arthrose haben.

Genauso kannst du deinem an Arthrose erkrankten Hund Knorpel zu fressen geben. Denn durch die Aufnahme des Knorpels kann die Produktion der eigenen Knorpel angeregt werden. Im Knorpel sind Chondroitinsulfat wie auch Glucosamin enthalten, welche eine wichtige Rolle beim Knorpelaufbau spielen.

Auch in Knochenbrühe ist ein großer Anteil an Glucosamin enthalten. Außerdem findet man in der Brühe viel Hyaluronsäure, welche dabei hilft, Versteifungen zu lindern und somit die Beweglichkeit der Gelenke zu erhöhen.

Vermieden werden sollte – nicht nur bei Arthrose, sondern immer – die Verfütterung von minderwertigem Hundefutter. Zudem sollte auf das Verfüttern von fettem Fleisch, Salz, Zucker und Getreide verzichtet werden.

Wie kann ich meinem Hund bei Arthrose helfen?

Neben der Verabreichung der passenden Schmerzmittel und gelenkunterstützenden Nährstoffen kannst du deinem Hund bei Arthrose auch noch dadurch helfen, dass du ihn abnehmen lässt und für ausreichend Bewegung sorgst. Zudem sind eine spezielle Physiotherapie und die Gewährung von ausreichenden Ruhezeiten zu empfehlen.

1. Gewichtsreduktion

Der Hund sitzt nach einem Spaziergang im Park

Ist dein Vierbeiner übergewichtig, dann ist es höchste Zeit, dass du dafür sorgst, dass er die überflüssigen Pfunde verliert. Denn nicht nur, dass Übergewicht die Ursache für eine Arthrose sein kann, es fördert auch die Beschwerden und das Fortschreiten der Krankheit.

Dabei führt jedes zusätzliche Gramm Körpergewicht zu einer zusätzlichen Belastung der bereits angeschlagenen Gelenke. Auch wenn dein Vierbeiner nur leicht übergewichtig ist, solltest du unbedingt für eine Reduktion des Körpergewichts sorgen. Denn bereits dann können die Symptome deutlich abgeschwächt werden.

Grundsätzlich gilt also, dass Hunde, welche an Arthrose leiden, sich im Hinblick auf das Körpergewicht lieber im unteren Bereich des jeweiligen Idealgewichts befinden sollten.

2. Ausreichende und angepasste Bewegung

Ehepaar mit ihrem Hund auf einem Spaziergang

Eine ausreichende Bewegung hilft zum einen dabei, das Übergewicht, falls vorhanden, möglichst schnell abzubauen. Außerdem fördert regelmäßige Bewegung die Beweglichkeit der Gelenke.

Wichtig bei der Bewegung ist, dass du darauf achtest, dass die Gelenke deines Vierbeiners dabei nicht überlastet werden. Ganztägige Wanderungen, wilde Apportierspiele oder ausgiebige Joggingrunden sind also tabu.

Am besten ist es, wenn du für eine regelmäßige, aber mäßige Bewegung sorgst. Gehe darum lieber jeden Tag eine halbe Stunde lang gemütlich mit deiner Fellnase spazieren, als dass du deinem Hund 15 Minuten lang Bälle wirfst, welche er zurückbringen muss. Denn bei Apportierspielen rennt der Vierbeiner häufig schnell los und stoppt dann wieder abrupt ab, was eine enorme Belastung für die Gelenke darstellt.

Bei den Spaziergängen solltest du, wenn möglich, möglichst wenig auf der Straße gehen. Stattdessen sind Gassirunden auf Wiesen und in Wäldern vorzuziehen. Denn der weiche Untergrund wirkt schonend auf die Gelenke des Vierbeiners.

Zusätzlich ist auch Schwimmen eine geeignete Bewegungsmöglichkeit für Arthrosepatienten. Denn nicht nur, dass dies die Gelenke schont, gleichzeitig werden beim Schwimmen auch Muskeln aufgebaut.

Lass dich aber unbedingt von deinem Tierarzt dazu beraten, wie viel sich dein Hund bewegen und auf was genau verzichtet werden sollte. Denn dies hängt individuell davon ab, wie schwer die Gelenkerkrankung bei deinem Vierbeiner ist.

Grundsätzlich gilt aber bei Arthrosen immer, dass betroffene Hunde möglichst keine Treppen laufen sollten. Wenn du in einer Etagenwohnung lebst, ist es also sinnvoll, deinen Vierbeiner die Treppen hoch- und runterzutragen. Für große Hunde gibt es dazu extra spezielle Traghilfen.

Auch in das Auto sollten betroffene Hunde nicht mehr hinein- und hinausspringen. Hast du einen kleinen Hund, kannst du ihn ganz einfach rein- und rausheben. Für große Hunde empfiehlt sich die Anschaffung einer speziellen Rampe, mithilfe derer der Vierbeiner ganz einfach in das Auto hinein und wieder hinausspazieren kann.

3. Gewährung von Ruhe

Der Beagle-Hund ruht im Haus auf dem Boden

Doch nicht nur Bewegung, sondern auch ausreichende Ruhe sollte dem Arthrosepatienten gewährt werden. Dazu gehört zum einen, dass sich der Hund an seinem Liegeplatz wohlfühlt und dieser seine Beschwerden nicht noch verschlimmert. Darum sollte dieser Liegeplatz unbedingt weich, zugfrei und warm sein.

Zum anderen solltest du es deinem Vierbeiner gestatten, sich zurückzuziehen und nicht ständig am Familienleben teilzunehmen. Falls du mehrere Haustiere besitzt, ist es wichtig, dass du dafür sorgst, dass diese ihn möglichst in Ruhe lassen. Genauso verhält es sich mit Begegnungen mit Tieren auf dem Spaziergang.

Denn Stress fördert Entzündungen und hemmt die Heilung. Außerdem reagieren gestresste Hunde, welche gleichzeitig unter Schmerzen zu leiden haben, leichter mal aggressiv.

4. Physiotherapie

Ein Physiotherapeut massiert einen schwarzen Hund

Für an Arthrose erkrankte Hunde gibt es eine spezielle Physiotherapie, welche zu einer Linderung der Schmerzen beitragen kann. Dazu gehören Mobilisierungstechniken, Wärmeanwendungen wie auch Massagen.

Eine derartige Physiotherapie für Hunde kann nicht nur Schmerzen lindern und Verspannungen lösen, sondern auch die Muskulatur stärken. All dies bewirkt, dass die Gelenke stabiler und beweglicher bleiben. Denn durch die gezielte Physiotherapie wird der Versteifung des Bewegungsapparates und besonders der betroffenen Gelenke entgegengewirkt und durch die Muskulatur können die Gelenke entlastet werden.

Wie viel Bewegung bei Arthrose beim Hund?

Neben täglichen, gemütlichen Spaziergängen und gelegentlichen Schwimmeinheiten sollte der an Arthrose erkrankte Hund auch mindestens zweimal im Monat zur Physiotherapie gebracht werden.

Denn nur so kann gewährleistet werden, dass der Bewegungsapparat funktionstüchtig bleibt und die Gelenke des Hundes nicht mit der Zeit durch Bewegungsmangel steif werden.

Wie kann Arthrose beim Hund vorgebeugt werden?

Der Tierarzt untersucht den Hund mit Hilfe des Hundebesitzers

Der Idealfall ist natürlich, dass es gar nicht erst zu Gelenkerkrankungen bei deinem Hund kommt und du dir über die vorherigen Kapitel keine Gedanken machen musst. Doch wie kann man Arthrose vorbeugen?

Die Wachstumsphase

Die Vorbeugung beginnt bereits im Welpenalter. Denn ein Hundewelpe sollte seine Endgröße möglichst langsam erreichen. Ein zu schnelles Wachstum kann zu schwerwiegenden Gelenkproblemen führen. In meinem Beitrag zur Wachstumskurve erhältst du nähere Informationen zum idealen Wachstum von Hundewelpen.

Außerdem solltest du bei Hundewelpen darauf achten, dass sie möglichst keine gelenkbelastenden Bewegungen ausführen. Dies ist vor allem bei großen Hunderassen und auch Riesenrassen von Bedeutung. Zu diesen gelenkbelastenden Bewegungen gehören zum Beispiel das Springen ins Auto wie auch das Treppensteigen.

Passende Fütterung und Vermeidung von Übergewicht

Wie bereits erklärt, fördert Übergewicht die Entstehung von Problemen mit den Gelenken. Denn durch das zusätzliche Gewicht werden die Gelenke bei jeder Bewegung mehr belastet als notwendig.

Darum solltest du darauf achten, dass du deinen Hund nicht zu viel fütterst. Dazu gehört auch das Widerstehen beim Bettelblick.

Gleichzeitig solltest du beachten, dass du die Futtermenge stets an die Lebensumstände und das Alter des Hundes anpassen musst. Ein in die Jahre gekommener Hund, welcher sich relativ ruhig verhält, benötigt weniger Futter als ein hyperaktiver Hund, welcher den ganzen Tag am Rumrennen ist.

Vor allem dann, wenn für deinen Vierbeiner ein erhöhtes Arthroserisiko besteht, sollte er zur Vorbeugung ein Spezialfutter zu fressen bekommen, welches mit gelenkunterstützenden Nährstoffen angereichert wurde. Dieses Risiko kann beispielsweise aufgrund von Gelenkerkrankungen oder -verletzungen bestehen. Genauso verhält es sich bei großen Hunderassen und denen, welche aufgrund ihrer Rasse ein besonders hohes Risiko haben, an Arthrose zu erkranken.

Bewegung

Gleichzeitig sollte sich der Hund jeden Tag ausreichend bewegen. Dabei sollte wildes Herumspringen soweit wie möglich eingegrenzt werden. Natürlich musst du deinen ausgelassenen Hund nicht in seiner Freude dämpfen, indem du ihm verbietest, herumzuspringen. Gleichzeitig solltest du derartige gelenkbelastende Bewegungen nicht unbedingt fördern.

Stattdessen sind vor allem gleichmäßige und ruhige Bewegungen ratsam. Dazu gehören neben dem gemütlichen Spazierengehen auch langsames neben dem Fahrrad Hertraben und Schwimmen.

Gesundheitschecks

Eine regelmäßige Untersuchung beim Tierarzt sollte für jeden Hundehalter selbstverständlich sein. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass verschiedenste Krankheiten möglichst frühzeitig erkannt werden. Darum empfiehlt sich, einmal jährlich mit seiner Fellnase den Tierarzt für einen Gesundheitscheck aufzusuchen.

Wie schlimm ist Arthrose für den Hund?

Trauriger müder Beagle-Hund auf Sofa

Doch wie schlimm ist eine Arthrose Erkrankung überhaupt für den Vierbeiner? Verliert er alle Lebenslust oder ist es auszuhalten?

Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Fragen. Denn nicht nur, dass jeder Hund ein anderes Schmerzempfinden hat, sondern es kommt natürlich auch auf die jeweilige Ausprägung der Arthrose an. Auch das Wetter hat einen Einfluss darauf, wie stark die Arthroseschmerzen zu spüren sind.

Denn nur, weil das Röntgenbild eine Arthrose zeigt, heißt dies nicht automatisch, dass der Vierbeiner auch Schmerzen verspürt – selbstverständlich nur, wenn es sich um eine leichte Form der Arthrose handelt. Denn viele Hunde nehmen leichte Bewegungseinschränkungen von dem jeweiligen Gelenk gar nicht wahr.

Da es sich bei Arthrose allerdings um eine fortschreitende Erkrankung handelt, ist es unausweichlich, dass im weiteren Verlauf der Krankheit Schmerzen auf die Fellnase zukommen werden. Darum kannst du davon ausgehen, dass dein Vierbeiner durch die Arthrose zumindest unter leichten Schmerzen zu leiden hat.

Da viele Hunde dazu neigen, es sich nicht anmerken zu lassen, wenn sie Schmerzen verspüren, hinken, humpeln oder lahmen viele Hunde bei Gelenkschmerzen nicht und machen es darum schwer für den Hundebesitzer, die Beschwerden zu erkennen. Allerdings kannst du davon ausgehen, dass einige Handlungsweisen des Hundes, welche üblicherweise einfach auf „das Alter“ geschoben werden, von Arthrose verursacht werden.

Dazu gehören zum Beispiel ein steifer Gang wie auch Bewegungsunlust. Denn in Wirklichkeit zeigt dieses Verhalten in den meisten Fällen, dass der Vierbeiner unter Bewegungseinschränkungen und Schmerzen durch die Arthrose zu leiden hat.

Bei der Häufigkeit und Schwere der Schmerzen kommt es größtenteils darauf an, wie schwer die Arthroseerkrankung ist. Manche Hunde haben nur bei manchen Bewegungen unter Schmerzen zu leiden, während andere bei jeder Bewegung Schmerzen verspüren.

Andere leiden sogar dann unter Gelenkschmerzen, wenn sie einfach nur rumliegen. Derartige chronische Schmerzen führen zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität des Vierbeiners.

Wann Hund mit Arthrose einschläfern?

Der Tierarzt spritzt einem kranken Hund

Ist die Arthrose schon sehr weit fortgeschritten, ohne behandelt zu werden, dann hilft in vielen Fällen nur noch das Einschläfern des Hundes. Denn er hat dann unter extremen Gelenkschmerzen zu leiden und kann sich unter Umständen fast nicht mehr bewegen.

Wenn die Lebensqualität des Hundes so stark eingeschränkt ist, ohne Aussicht auf Besserung, und er starke Schmerzen verspürt, dann ist das Einschläfern als Erlösung zu sehen.

Schmerzmittel Hund Arthrose – Was wirklich bei Arthrose hilft

Schmerzmittel Hund Arthrose – Was wirklich bei Arthrose hilft