Die Arbeit eines Tierretters ist eine der erfüllendsten Aufgaben, die ein Mensch haben kann. Zu sehen, wie ein Tier von seiner Angst und Einsamkeit zu einer liebevollen Familie und einem guten Leben findet, kann selbst den grauesten Tag erhellen.
Eine unglaubliche Tierretterin liebte ihre Arbeit so sehr, dass sie sich angewöhnte, während der Fahrt den Straßenrand abzusuchen, um zu sehen, ob ein streunendes Tier ihre Hilfe benötigte.
Oft entdeckte sie etwas, von dem sie dachte, es sei ein Tier, und dann fuhr sie bis zu einer Ausfahrt, drehte um und fuhr zu der Stelle, an der sie es gesehen hatte, nur um festzustellen, dass es eine Schachtel oder eine Tasche war.
Aber trotz dieser Fehlalarme hielt die Retterin weiter Ausschau nach Streunern.
Welpe in der Schlucht
Eines Tages fuhr die Retterin auf einer viel befahrenen Autobahn, als sie in einer Schlucht zwischen den beiden Straßen etwas Braunes entdeckte.
Diesmal war es jedoch keine Kiste, sondern ein verängstigtes Hündchen, das vor Kälte zitterte und einen Unterschlupf suchte, um sich aufzuwärmen.
Die Retterin hob den Welpen sofort auf und brachte ihn in ihr Auto. Da der Welpe ein Halsband trug, war es sehr wahrscheinlich, dass er ausgesetzt worden war, aber das spielte keine Rolle mehr – wichtig war nur, dass er jetzt sicher und warm war.
Nach einer neunstündigen Fahrt erreichten der Retter und der Welpe schließlich eine Tierklinik.
Er wurde sofort gründlich untersucht, wobei die Tierärzte feststellten, dass er sich am Hinterbein verletzt hatte. Sie fanden auch heraus, dass er einige Knochen gefressen hatte, die sich nun in seinem Rektum befanden – etwas, das nun seinen Appetit beeinträchtigte.
Der Welpe, der jetzt Pea heißt, wurde einer Ultraschalluntersuchung unterzogen, die ergab, dass er einen Beckenbruch hatte. Glücklicherweise musste er nicht operiert werden, aber man musste Pea in seinen Bewegungen einschränken, damit der Bruch von selbst heilen konnte.
Das größte Problem war leider das Futter. Pea weigerte sich, irgendetwas zu fressen, erbrach sich von Zeit zu Zeit und war nicht in der Lage, auf die Toilette zu gehen.
Die Ärzte stellten fest, dass dies auf Schmerzen, Stress und Entzündungen in seinem Magen zurückzuführen war. Da es wichtig war, dass er unter ständiger Beobachtung stand, musste Pea im Krankenhaus bleiben.
Ein langer Weg vor uns
Nach weiteren Tests wurde festgestellt, dass Pea einen Riss irgendwo in seinem Urogenitalsystem hatte und sofort operiert werden musste.
Leider handelte es sich um zwei Brüche, einen in der Harnröhre und einen im Harnleiter. Pea erhielt eine Urethroplastik, aber nach ein paar Tagen machten die Tierärzte einen Ultraschall und stellten Probleme bei der allgemeinen Urinanalyse fest.
Pea litt nun unter Entzündungen im Nierenbecken und im Harnleiter und konnte nicht mehr urinieren.
Der Welpe gab sein Bestes, um stark zu bleiben, aber er weigerte sich immer noch, zu fressen. Nach 16 Tagen in der Klinik fing Pea schließlich an, selbständig zu fressen, aber er konnte immer noch nicht pinkeln, so dass die Tierärzte keine andere Wahl hatten, als ihn an einen Katheter anzuschließen.
Außerdem hatte er eine Erweiterung des Nierenbeckens und des Harnleiters, so dass die Tierärzte ständig Ultraschalluntersuchungen durchführen mussten, um sicherzustellen, dass sich Pea nicht in einem kritischen Zustand befand.
Alles im grünen Bereich
Nach zwanzig Tagen sah es schon viel besser aus. Sein Leben war nicht mehr in Gefahr, und alle konnten sich endlich entspannen.
Ein paar Tage später wurde Pea zu einer weiteren Ultraschalluntersuchung gebracht, bei der festgestellt wurde, dass er sich vollständig erholt hatte!
Er konnte endlich als Pflegewelpe zu einer Familie ziehen, die ihn mit Liebe und Zuneigung überschüttet.
Er hat jetzt den größten Appetit und räumt jeden Futternapf auf, der ihm gereicht wird.
Ich bin mir sicher, dass Pea schon bald Teil einer wunderbaren und liebevollen Familie sein wird, die niemals zulassen wird, dass diesem kleinen Engel auch nur annähernd etwas Ähnliches passiert.
Er ist einer der stärksten Welpen, denen ich je begegnet bin, und er verdient nur das Beste, was das Leben zu bieten hat – ich hoffe, er bekommt es!