Nicht ohne Grund gehört der kluge und freundliche Labrador mit zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Bei der Labradorzucht werden verschiedene Labrador Linien, also verschiedene Zuchttypen, unterschieden: Die Labrador Showlinie und die Arbeitslinie.
Doch was genau unterscheidet die verschiedenen Züchtungen der Labradore voneinander? Und welche dieser Labbi Linien passt am besten zu einem selbst? Was hat es überhaupt mit der “ Dual-Purpose -Linie“ auf sich?
Grundsätzlich gilt, dass es sich bei den verschiedenen Labrador Linien um verschiedene Zuchtziele handelt. Was genau es damit auf sich hat, erfährst du, wenn du weiterliest.
Was bedeutet Arbeitslinie beim Labrador?
Die Arbeitslinie beim Labrador wird gemeinhin auch als “ Field-Trial-Linie “ bezeichnet. Für die Zucht der Labrador Arbeitslinie findet vor allem eine Paarung von sportlichen, arbeitsfreudigen und leichten Labradoren statt.
Diese sportlichen Hunde haben eine verhältnismäßig feine und kleine Statur und eignen sich somit für Wettkämpfe des Jagdhundesports, auch “ Field Trial “ genannt, und allgemein für den Einsatz als Jagdhund. Hier übernimmt der Vierbeiner die klassische Rolle des „Retrievers“, also des Zurückbringers, indem er als Arbeitshund geschossenes Niederwild, wie Fuchs und Hase, apportiert.
Dies sind Eigenschaften, welche ein Labrador, der als Familienhund eingesetzt werden soll, natürlich nicht unbedingt haben braucht. Dies macht sie allerdings nicht gänzlich ungeeignet als Hund für eine Familie – solange er regelmäßig Hundesport betreibt oder mit auf die Jagd gehen darf, spricht auch nichts gegen einen Labrador der Arbeitslinie als Familienhund.
Die Labrador Arbeitslinie zeichnet sich also, im Gegensatz zu den Angehörigen der Labrador Showlinie, vor allem durch einen kleineren, wendigeren und leichteren Körperbau aus.
Was bedeutet Showlinie beim Labrador?
Die Labrador Showlinie zeichnet sich durch ein ruhigeres Temperament aus als die Labrador Arbeitslinie. Diese Labrador Linie ist somit ideal als Familienhund geeignet. Die Showlinie beim Labrador wird auch als “ klassische Linie “ bezeichnet.
Der Begriff “ Showlinie “ ist dabei ein wenig irreführend. Schließlich steht bei diesem Zuchtziel der Charakter der Vierbeiner im Vordergrund, und nicht ihr Aussehen oder besondere Schönheit und somit auch nicht ihre Tauglichkeit für Hundeshows.
Während die Labrador Arbeitslinie relativ klein, agil und wendig ist, sind ihre Artgenossen der Labrador Showlinie recht groß und auch gemütlich. So war das Ziel von Züchtern, einen ruhigen, großen Hund, welcher möglichst wenig Beschäftigung benötigt, zu züchten.
Viele Labradore der Showlinie unterscheiden sich optisch stark von dem Labrador Standard, da sie teils sehr kräftig sind und auch kürzere Beine und eine kürzere Nase haben. So haben viele Vertreter der Showlinie nicht mehr viel mit der Sportskanone und der großen Arbeitsfreude, welche die Arbeitslinien auszeichnet, gemein.
Darum solltest du beim Kauf auch darauf achten, zu keinem Welpen zu greifen, dessen Eltern sehr massig und schwer sind. Denn Labradore, vor allem die der Showlinie, neigen zu Übergewicht, wodurch das Risiko einer Erkrankung an einer Hüftdysplasie oder auch anderen Gelenkerkrankungen stark ansteigt.
Die typische Bezeichnung „Standardlinie“ beziehungsweise “ klassische Linie “ ist beim Showlinie Labrador ein wenig irreführend, da es sich dabei ja um Hunde handelt, welche stämmiger sind als es vom FCI als Standard vorgeschrieben wird.
Welche Labrador Linie passt besser zu mir?
Es gibt also Labrador-Linien-Unterschiede. Wie bereits erwähnt, gilt die Labrador Showlinie eher als Familienhund als die Arbeitslinie. Du solltest allerdings im Hinterkopf behalten, dass jeder Hund eine eigene Persönlichkeit hat, und dabei immer nur von Tendenzen zu sprechen ist. So eignen sich manche Labradore, die der Arbeitslinie angehören, besser für Familien als die Showlinie.
Denn für jeden Vierbeiner gilt, dass er möglichst seinem Herrchen oder Frauchen gefallen möchte. Darum sind alle Labradore nicht nur sehr umgänglich, sondern zugleich auch lernfähig und eifrig.
Die Vertreter der Arbeitslinie verspüren aber in der Regel ein stärkeres Bedürfnis, ihren Lieblingsmenschen alles recht zu machen und zu gefallen, auch “ will to please “ genannt. Umgekehrt sind die Labradore der Showlinie meist eher gelassener wie auch gemütlicher.
Für einen Labrador der Arbeitslinie benötigst du sehr viel Zeit. Denn diese Hunde benötigen sehr viel Beschäftigung – beispielsweise durch Jagdspiele, Apportieren wie auch Hundesport. Auch die Arbeit als Rettungshund ist für die Arbeitslinie Labradore geeignet.
Bist du noch relativ unerfahren in der Hundehaltung, dann ist ein Labrador der Arbeitslinie nicht unbedingt etwas für dich. Wenn du allerdings ein erfahrener Hundehalter bist, der nach einem Vierbeiner sucht, mit welchem er intensiv Hundesport betreiben und vielleicht auch an Turnieren teilnehmen kann, dann ist die Labrador Arbeitslinie die richtige Wahl für dich. Auch wenn du einen Begleiter für die Jagd suchst, solltest du dich für die Arbeitslinie und nicht für die Showlinie entscheiden.
Wenn du allerdings unerfahren in der Hundehaltung bist und als Elternteil einen anpassungsfähigen, toleranten und sehr verlässlichen Vierbeiner für deine Familie suchst, dann empfiehlt sich der Kauf eines Labradors der Showlinie. Dies bedeutet allerdings nicht, dass du dir damit einen Wohnungshund nach Hause holst. Denn auch ein Labrador, welcher der klassischen Linie angehört, benötigt viel Bewegung.
So gehören Labradore allgemein zu den aktiven Hunderassen – ganz egal, für welche der Labrador Linien du dich letztendlich entscheidest. Allerdings hat ein Labrador der Showlinie typischerweise weniger Bewegungsdrang und einen weniger ausgeprägten Jagdtrieb. Wird ein Labrador nicht ausreichend beschäftigt, dann kann er im schlimmsten Fall sogar Verhaltensauffälligkeiten entwickeln.
Möchtest du dir einen Labrador zu dir nach Hause holen – ganz egal, welcher Linie er angehört – erhältst du hier wertvolle Tipps zur Labrador Erziehung.
Wieso gibt es verschiedene Labrador Linien?
Bei jeder Hunderasse gibt es einen bestimmten Standard, durch welchen geregelt wird, wie ein Vertreter der jeweiligen Rasse idealerweise aussehen sollte. Auch Wesensmerkmale werden in diesem Standard benannt.
In Europa hat der FCI Labrador Standard allgemeine Gültigkeit für Züchter der Hunderasse. In diesem Standard lautet die Rassebeschreibung bezüglich des Aussehens der Labradore, dass sie einen tiefen und breiten Brustkorb und einen breiten Schädel haben, kurz und breit in der Hinterhand wie auch der Lendenpartie sind und allgemein stark gebaut sind.
Außerdem liegt das ideale Gewicht laut dem FCI Standard für Hündinnen bei 30 bis 35 Kilo und bei Rüden bei bis zu 40 Kilo. Wichtig ist, dass der Labrador kein übermäßiges Gewicht hat, denn Übergewicht ist ein weitverbreitetes Problem bei Labradoren.
Dieser Rassestandard wird auch “ Dual-Purpose -Typ“ genannt. Dieser Standard vereint die Showlinie und die Arbeitslinie, es handelt sich also um die „goldene Mitte“.
Daneben haben sich aber eben in beide Richtungen zwei andere Labrador Linien etabliert: die kleinere und leichtere Arbeitslinie wie auch die stämmigere Showlinie. So wollten die Züchter bei der Züchtung in beide Richtungen gewisse Merkmale mehr hervorbringen.
Wie muss ein Labrador aussehen?
Laut der Rassebeschreibung handelt es sich beim Labrador um einen kräftig gebauten, mittelgroßen Hund, welcher einen breiten Schädel hat. Typisch für seine Rasse ist die “ Otterrute „. Diese ist mit dickem Fell bedeckt und am Ansatz zudem sehr dick.
Ursprünglich war nur die Fellfarbe schwarz anerkannt, heutzutage erlaubt der Standard allerdings auch gelbe und braune Labradore. Das Haarkleid sollte nicht wellig sein und über eine dichte Unterwolle verfügen.
Was sind typische Krankheiten von Labradoren?
Zwar ist das Zuchtziel, erbliche Krankheiten möglichst zu eliminieren, allerdings ist dies nicht immer von Erfolg gekrönt. So sind einige Erkrankungen bei den Labradoren recht weitverbreitet.
Dabei handelt es sich vor allem um erbliche Erkrankungen vom Bewegungsapparat. Beispiele hierfür sind Osteochondrosis, die Ellbogendysplasie und die Hüftgelenkgsdysplasie. Außerdem sind Augenkrankheiten bei Labradoren weitverbreitet. Auch HC und PRA, sowie in selteneren Fällen Epilepsie, können den Labrador betreffen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Labrador und einem Labrador Retriever?
Der größte Unterschied liegt in der Herkunft. So stammt der Labrador von den Indianerhunden ab, während die Labrador Retrievers aus Schottland stammen. Der Labrador sieht zudem äußerlich kompakter wie auch treuherziger aus als der Retriever. Während Retriever ausschließlich goldenes Fell haben, kann der Labrador eine strohgelbe, braune oder auch schwarze Fellfarbe haben.
Auch einen Wesensunterschied gibt es bei den beiden. So ist der Labrador Retriever eher bedachtsam und zurückhaltend, während der Labrador meist freundlicher und aktiver ist.
Laut FCI gehören Labradore wie auch Labrador Retrievers und der Golden Retriever zur Kategorie der „Retrievers“, also zu den Jagdhunden. So haben Labradore wie auch Labrador Retriever eher einen zurückhaltenden und freundlichen Charakter, damit keine Gefahr bestand, dass sie die Beute beschädigen. Als Wachhunde sind beide Hunderassen somit gänzlich ungeeignet.
Gleichzeitig haben beide viel Kraft und sind sehr ausdauernd. So können sie weite Strecken schwimmen und auch laufen. Außerdem sind sie sehr willig zu lernen. Weil sich beide Hunderassen im Aussehen und im Charakter stark ähneln, werden sie häufig verwechselt.
Was braucht man alles für einen Labrador?
Du hast dich dazu entschieden, einen Labrador in deine Familie aufzunehmen? Herzlichen Glückwunsch! Mit folgender Einkaufsliste wird sich der Vierbeiner sicherlich schnell bei dir wohlfühlen:
• Spielzeug (auf das Hundealter achten – ein junger Welpe benötigt anderes Spielzeug als ein erwachsener Hund!)
• Halsband oder Geschirr und Leine
• Transportbox
• Hundedecke
• Schlafplatz
• Körperpflege
• Wasser- und Futternapf
• Futter und Leckerlis