Beim Herdenschutzhund handelt es sich um ein wahres Kraftpaket. Du solltest ihn nicht mit einem herkömmlichen Hütehund verwechseln, da der Vierbeiner einzigartige Fähigkeiten mitbringt, welche ihn von anderen Hunden abgrenzen.
Manche der Herdenschutzhund Rassen erfreuen sich als Familienhunde einer immer größeren Beliebtheit. Doch bei Weitem nicht alle Herdenschutzhunde eignen sich für das Leben als Familienhund. Hier erfährst du nicht nur, warum das so ist, sondern lernst auch einige der Herdenschutzhund Rassen genauer kennen.
Wie verhält sich ein Herdenschutzhund?
Während Hütehunde lediglich Herden zusammenhalten und Herdentiere wie Schafe und Ziegen lenken können, hat ein Herdenhund noch viel mehr drauf. So können sie die Herde selbstständig bewachen. Außerdem bieten sie den Herdentieren Schutz – auch vor wilden Tieren, wie zum Beispiel Wölfen.
Doch Herdenschutzhunde verteidigen nicht nur ihre Herde bis aufs Blut, sondern sie sind auch ihrer Menschenfamilie gegenüber treue Beschützer. So haben sie ein stark ausgeprägtes Schutzverhalten und Territorialverhalten.
Dringt also jemand in ihr Revier ein – ganz egal, ob Mensch oder Tier – dann sind sie extrem wachsam und dazu bereit, sofort zu handeln, wenn sie den Eindruck haben, dass Gefahr droht. Viele Herdenschutzhunde machen zunächst einen recht schwerfälligen und verschlafenen Eindruck.
Doch davon solltest du dich nicht in die Irre führen lassen. Denn die mit einer sehr schnellen Reaktionsfähigkeit ausgestatteten Vierbeiner können in Windeseile ihr Revier verteidigen.
Die positiven Eigenschaften, die Herdenschutzhunde mitbringen, sind schon seit langer Zeit bekannt. So wurden sie bereits vor tausenden von Jahren dazu eingesetzt, Herden von Ziegen, Rindern und Schafen zu bewachen.
Sollen Herdenschutzhund Welpen, wenn sie ausgewachsen sind, eine Herde bewachen, dann ist es sinnvoll, sie im Stall bei den Herdentieren aufwachsen zu lassen. Denn so bauen sie eine Bindung mit den Herdentieren auf.
Ist der Herdenschutzhund gefährlich?
Grundsätzlich sind Herdenschutzhunde nicht gefährlicher als andere Hunde. Dringst du allerdings in ihr Revier ein, kann der eigentlich harmlose Vierbeiner plötzlich zu einer Gefahr werden.
Das ist primär dann der Fall, wenn du in die Herde gerätst, die der Herdenschutzhund bewacht. Denn dann dringst du nicht nur in sein Territorium ein, sondern stellst in seinen Augen zudem eine Gefahr für die Tiere dar, für deren Schutz er verantwortlich ist.
Bemerkst du, dass du in das Territorium eines Herdenschutzhundes eingedrungen bist, solltest du sofort versuchen, dich von der Herde, die er bewacht, so weit wie möglich zu entfernen. Herdenschutzhunde beißen zwar meist nur in Ausnahmefällen, dennoch solltest du es natürlich nicht darauf ankommen lassen.
Kann ein Herdenschutzhund als Haushund und Familienhund gehalten werden?
Nicht ein jeder Herdenschutzhund eignet sich dazu, als Haushund oder gar als Familienhund gehalten zu werden. Du solltest dies nur dann in Erwägung ziehen, wenn du bereits einiges an Erfahrung in der Hundehaltung mitbringst.
Außerdem sollte der Vierbeiner natürlich auch grundsätzlich vom Wesen her als Familienhund geeignet sein. So kommen manche Hunde einfach nicht mit Kindern zurecht, weshalb sie in einer Familie mit kleinen Kindern nichts zu suchen haben.
Zudem ist es unbedingt notwendig, dass der Herdenschutzhund ausreichend Auslauf bekommt. Dies bedeutet nicht nur, dass du lange Ausflüge mit ihm ins Grüne unternehmen solltest, sondern auch, dass du bestenfalls in einem Haus mit großem Garten, in welchem sich der Vierbeiner frei bewegen kann, wohnen solltest.
Bedenken solltest du zudem, dass Herdenschutzhunde ein extrem stark ausgeprägtes Territorialverhalten haben. Vor allem in Gegenden, welche dicht bewohnt sind, ist ihre Haltung darum in den meisten Fällen mit vielen Problemen verbunden.
So sehen sie häufig nicht nur das Grundstück, auf welchem sie leben, als ihr Revier an, sondern auch die umliegende Umgebung. Diese versuchen sie dann ständig zu verteidigen. Dies kann, wenn in dem Gebiet zum Beispiel ein Spielplatz liegt, auch schnell mal böse ausgehen.
Herdenschutzhunde haben zwar keinesfalls einen böswilligen Charakter und sie neigen auch nicht zu Aggressivität, dennoch sind die Vierbeiner übertrieben wachsam und achtsam.
Da kann es schon mal vorkommen, dass sie Gefahr wittern, wo eigentlich gar keine Gefahr droht. Und selbst erfahrenen Hundehaltern gelingt es dann nicht immer, richtig einzugreifen.
Spielst du mit dem Gedanken, dir einen Herdenschutzhund anzuschaffen, dann lebst du also idealerweise auf einem großen Hof, welcher recht einsam und abgelegen ist. Nachbarn sollte es in der unmittelbaren Umgebung keine geben.
Doch selbst dann, wenn du die ideale Wohnsituation hast und auch schon einiges an Erfahrung in der Haltung und Erziehung von Hunden sammeln konntest, solltest du dir niemals unüberlegt einen Herdenschutzhund anschaffen.
Denn ein Kauf einer derartigen Hunderasse muss unbedingt wohlüberlegt sein, und du solltest dich ausgiebig darauf vorbereiten. Zudem solltest du sehr viel Zeit mitbringen, während derer du dich mit deinem Herdenschutzhund beschäftigen kannst.
Wenn man einen Herdenschutzhund als Haushund hält und Spaziergänge mit ihm unternimmt, dann sollte man niemals seine Kraft und die potenzielle Gefahr, die von ihm ausgeht, vergessen. Ein Hund, der einer Herdenschutzhund Rasse angehört, muss unbedingt stets an der Leine geführt werden.
Doch diese Leine muss man als Hundebesitzer im Zweifel natürlich auch fest im Griff haben und der Kraft eines Hundes, der vielleicht ganze 70 Kilo auf die Waage bringen kann, etwas entgegensetzen können.
Denn legt der ansonsten so träge und gemütlich wirkende Vierbeiner erst einmal los, dann hat er nicht nur eine unbändige Kraft, sondern ist zudem auch noch blitzschnell.
Wie ist die Erziehung von Herdenschutzhund Rassen?
Herdenschutzhund Rassen sind meist recht intelligent, weshalb sie sich grundsätzlich Kommandos gut und schnell merken können. Das Problem bei diesen Hunden ist vielmehr ihre Dickköpfigkeit, welche der Erziehung im Weg stehen kann.
Aus diesem Grund sollte man als Hundehalter bei der Erziehung eines Herdenschutzhundes viel Geduld mitbringen. Das Schlüsselwort ist neben Geduld liebevolle Konsequenz.
Auf Gewalt, wie beispielsweise die Anwendung vom Schnauzengriff, sollte in der Erziehung gänzlich verzichtet werden, auch wenn einen der Vierbeiner vielleicht manchmal zur Verzweiflung treiben wird.
Falls du bemerkst, dass deine Fellnase hin und wieder aggressiv reagiert, dann solltest du dieses Verhalten sofort unterbinden. Mit der Erziehung des Vierbeiners sollte unbedingt bereits früh im Welpenalter begonnen werden, um den größtmöglichen Erfolg zu haben.
Um einen Herdenschutzhund erziehen zu können, sollte man unbedingt bereits einiges an Erfahrung in der Hundehaltung mitbringen. Zudem solltest du respekteinflößend auftreten können. Denn Herdenschutzhunde erkennen nur Personen als Rudelführer an, welche sie als Respektspersonen wahrnehmen.
Herdenschutzhunde sind absolut keine Anfängerhunde. Auch wenn du bereits über viel Erfahrung verfügst, empfiehlt sich dennoch der Besuch einer Hundeschule – bestenfalls einer, welche sich auf die Erziehung derartiger Herdenschutzhund Rassen spezialisiert hat.
Wie lange dauert die Ausbildung von einem Herdenschutzhund?
Die meisten Hirten handhaben es seit Jahrtausenden so, dass sie den Herdenschutzhunden keine besondere Ausbildung zuteilwerden lassen. Die intelligenten Vierbeiner schauen sich ihre Aufgaben einfach von den älteren Hunden ab.
Aus diesem Grund lassen die Hirten die jungen Hunde von klein auf bei der Herde, die sie später bewachen und beschützen sollen, aufwachsen.
Bereits mit zwei oder drei Monaten bringt der Hirte sie mit erwachsenen, erfahrenen Herdenschutzhunden zusammen, damit die jungen Vierbeiner in den nächsten Monaten und Jahren alles von ihnen lernen können.
Denn bei den erfahrenen Herdenschutzhunden lernt der Nachwuchs, wie er sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat.
Zunächst ist es wichtig, dass die jungen Arbeitshunde lernen, dass sie nicht mit den Nutztieren spielen oder sie ärgern und jagen dürfen. Auch nach ihnen schnappen ist natürlich tabu. In den ersten Monaten mit der Herde lernen die jungen Hunde somit, den Herdentieren mit Gleichgültigkeit zu begegnen, und sie nicht weiter zu beachten. Schaffen sie dies, ist das der erste große Schritt im Werdegang der Ausbildung eines Herdenschutzhundes.
Im Anschluss schauen sie sich immer mehr das Verhalten der erfahrenen Herdenschutzhunde ab. Was machen sie, wenn ein Wanderer sich der Herde nähert?
Und was passiert, wenn sich gar ein Wolf in die Nähe der Herde wagt? So lernen die jungen Herdenschutzhunde nach und nach alles, was sie bei ihrer Arbeit wissen müssen.
Nach ein bis maximal zwei Jahren hat der Hirte ein gutes Bild davon, ob sich der Vierbeiner wirklich als Herdenschutzhund eignet. Denn zwar liegt das Beschützen der Herde in seinen Genen, doch nicht bei allen Hunden kommen die gewünschten Eigenschaften gleichermaßen hervor.
Was gibt es für Herdenschutzhunde?
Es gibt zahlreiche Hunderassen, welche zu den Herdenschutzhunden gezählt werden. Die meisten von ihnen stammen ursprünglich aus der Bergregion von Asien beziehungsweise Europa. Bereits dies zeigt, dass die Vierbeiner sehr robust und wetterunempfindlich sind.
Viele der Herdenschutzhund Rassen wurden mittlerweile offiziell vom FCI anerkannt. Allerdings gibt es nach wie vor zahlreiche Rassen, welche nicht offiziell als Hunderasse gelten.
Dies kommt unter anderem auch daher, dass den Haltern von Gebrauchshunden viel wichtiger ist, dass die Hunde in ihrem Nutzen überzeugen, und nicht dass es einen offiziellen Rassestandard gibt.
Im Folgenden findest du eine Auswahl der bekanntesten Herdenschutzrassen. Insgesamt werden etwa 30 Rassen zu den Herdenschutzhunden gezählt.
1. Chien de Montagne des Pyrénées (Pyrenäen-Berghund)
Der Pyrenäen-Berghund stammt ursprünglich aus Frankreich, genauer: Aus den Bergen in Südfrankreich. Er erfreut sich als Herdenschutzhund großer Beliebtheit, kann aber auch als Familienhund gehalten werden – bereits im 15. Jahrhundert wurde er in den Pyrenäen als solcher geschätzt.
Das Aussehen
Der Vierbeiner hat ein sehr langes und dichtes Haarkleid, was ihn wetterresistent macht. Es hat entweder eine hellgelbe oder eine strahlend weiße Farbe. Charakteristisch für diese Hunderasse ist die dichte Mähne, die sie um den Hals hat, und die ihr das Aussehen eines Löwen gibt.
Der Pyrenäen-Berghund erreicht eine maximale Widerristhöhe von stolzen 80 cm, dabei erreicht er ein Gewicht von bis zu 70 Kilo. Sein Körper ist sehr muskulös mit einem recht großen Kopf. Als Kontrast hat er recht kleine Schlappohren.
Der Charakter
Der Pyrenäen-Berghund hat, wie für Herdenschutzhunde üblich, einen sehr eigensinnigen und selbstständigen Charakter. Zudem ist der Vierbeiner sehr mutig. Er hat kein Problem damit, über einen längeren Zeitraum im Freien zu leben.
Gleichzeitig hat er aber auch ein ausgesprochen ausgeglichenes und gutmütiges Wesen. Vor allem Kindern gegenüber ist er sehr freundlich und geduldig. Durch seine Intelligenz lernt er schnell.
Als Herdenschutzhund zeichnet er sich durch eine große Wachsamkeit aus. Er ist dazu bereit, seine Tierherde wie auch seine Menschenfamilie bis aufs Blut zu verteidigen.
2. Maremmen-Abruzzen-Schäferhund (Maremmano Abruzzese)
Beim Maremmen-Abruzzen-Schäferhund handelt es sich um einen aus Italien stammenden Herdenschutzhund. Ursprünglich kommt er aus einem Gebiet an der italienischen Adria, nähe der Berge der Abruzzen und der westlichen Toskana.
Bis heute werden sie in dieser Gegend als Herdenschutzhunde eingesetzt. So gibt es dort zahlreiche Wölfe, vor denen sie ihrer anvertrauten Herde Schutz bieten.
Der Hund ist heutzutage noch immer hauptsächlich in Italien anzutreffen. Auch in Spanien, England und den USA ist er verbreitet. In Deutschland ist der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund allerdings kaum anzutreffen.
Das Aussehen
Der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund hat ein mittellanges bis langes Fell von schneeweißer Farbe. Er hat einen kräftigen Körperbau, dennoch wirkt er recht agil und elegant.
Hündinnen werden maximal 68 cm groß. Rüden sind ein wenig größer und erreichen eine Widerristhöhe von maximal 73 cm. Dabei erreichen Hündinnen ein Gewicht von bis zu 40 Kilo, während Rüden maximal 45 Kilo schwer werden.
Der Charakter
Der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund wächst meist innerhalb der Schafherde auf. So lernt er von Welpenbeinen an, seine Herde zu beschützen. Zwar wird er meist als Herdenschutzhund für Schafherden eingesetzt, doch er kann auch Rinder, Pferde oder Geflügel beschützen.
Wird der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund darauf trainiert, Menschen zu beschützen, dann kann er auch diese Aufgabe problemlos übernehmen.
Wie der Charakter des Maremmen-Abruzzen-Schäferhunds sein wird, hängt von seiner Sozialisierung im Welpenalter ab. Hunde, welche fast ausschließlich unter Schafen aufwachsen und fast keinen Kontakt zu Menschen haben, werden auch in ihrem späteren Leben meist keinen besonders zutraulichen Charakter haben.
So findet eine viel stärkere Prägung auf die Schafe als auf Menschen statt, Erstere sieht der Vierbeiner meist als seine Familie an.
Weil der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund darauf hingezüchtet wurde, eigenständig eine Herde zu bewachen und verteidigen, hat er einen stark ausgeprägten eigenwilligen und selbstbewussten Charakter.
Unterwürfigkeit wirst du bei diesem Hund vergeblich suchen. Zwar ist er durchaus fähig zu lernen und Anweisungen des Schäfers Folge zu leisten, doch er hat auch kein Problem damit, ohne Anweisungen seiner Arbeit nachzugehen.
Der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund wird fast ausschließlich als Herdenschutzhund gehalten. Als Familienhund sucht man die Fellnase vergeblich.
3. Kuvasz (Ungarischer Hirtenhund)
Bei diesem Vierbeiner handelt es sich um eine ungarische Herdenschutzhund Rasse. Allerdings geht sein Ursprung vermutlich eher auf die türkisch-asiatische Region zurück. Von dort brachten ihn die Magyaren im ersten Jahrtausend nach Christus nach Ungarn.
Das Aussehen
Der Kuvasz erreicht eine Widerristhöhe von maximal 76 cm und wird dabei um die 60 Kilo schwer. Bereits diese Angaben reichen aus, um zu verdeutlichen, was für eine beeindruckende Erscheinung der Vierbeiner ist. Trotz seines recht muskulösen Körpers wirkt er dennoch elegant. Er gehört mit zu den größten Herdenschutzhund Rassen.
Diese Hunderasse hat stets ein weißes Haarkleid, weshalb sie gemeinhin auch als „weißer Riese“ bezeichnet wird. Im Kontrast dazu hat der Kuvasz sehr dunkle Augen. Sein Fell ist sehr dicht und lang.
Der Charakter
In der Region aus der der Kuvasz stammt, gibt es nicht nur Wölfe, sondern auch Bären. Aus diesem Grund muss der Vierbeiner nicht nur über viel Mut verfügen, sondern auch sehr intelligent sein. Schließlich ist es vor allem bei den starken Bären wichtig, List einzusetzen, wenn man eine Herde vor ihnen verteidigen möchte.
Außerdem zeichnet er sich natürlich auch durch eine große Selbstständigkeit aus. Nicht unterschätzt werden sollte zudem sein Temperament und seine Eigenwilligkeit, die sogar noch stärker ausgeprägt ist als bei den meisten anderen Herdenschutzhund Rassen.
Mit diesen Eigenschaften eignet sich der Kuvasz nicht nur ideal dazu, eine Herde zu bewachen, sondern er kann auch einen Hof oder ein Haus mit Garten bewachen und beschützen. Auch als Fährtenhund kann er eingesetzt werden, wenn er die entsprechende Ausbildung erfährt.
Du siehst schon: Auch diese Herdenschutzhund Rasse ist nicht ausschließlich als Beschützer von Tierherden geeignet, sondern er kann zahlreiche weitere Aufgaben übernehmen. So ist er bei der entsprechenden Erziehung und Auslastung durchaus als Familienhund geeignet.
Wichtig ist nur, dass er von Welpenbeinen an Menschen und andere Hunde gewöhnt werden sollte und ausreichend Kontakt zu ihnen haben sollte. Damit wird erreicht, dass er umgänglicher und liebevoller im Umgang wird, und büßt dennoch nicht seine Wachsamkeit ein.
Der Kuvasz verfügt über eine große Ausdauer und somit über einen recht stark ausgeprägten Bewegungsdrang, welcher gestillt werden muss, wenn er nicht seiner ursprünglichen Aufgabe, dem Hüten von Herden, nachgeht. Er liebt es zum Beispiel, dich beim Joggen zu begleiten oder neben dem Fahrrad oder dem Pferd herzulaufen.
4. Kaukasischer Owtscharka (Russischer beziehungsweise Kaukasischer Schäferhund)
Der Kaukasische Owtscharka stammt, wie sein deutscher Name schon verrät, aus Russland – genauer, aus der Landenge zwischen Schwarzem Meer und Kaukasischem Meer. Er wird schon seit mindestens 600 Jahren als Herdenschutzhund gehalten.
In dieser Gegend gibt es zahlreiche verschiedene klimatische Bedingungen. Dies führt dazu, dass der Russische Schäferhund nicht nur sehr anpassungsfähig, sondern auch ausgesprochen robust ist.
Das Aussehen
Kaukasische Owtscharka Hündinnen erreichen eine Schulterhöhe von mindestens 64 cm, Rüden werden mindestens 68 cm groß. Dabei wiegen sie um die 45 bis 50 Kilo. Steppenkaukasen sind um einiges weniger massig als die Vertreter der Hunderasse, die in den Bergen leben.
Der Vierbeiner hat ein recht schlichtes Fell und verfügt über ein dichtes Unterhaar von heller Farbe. Sein Fell kann verschiedene Grautöne haben, aber auch erdfarben oder gescheckt sein. Das Fell kann lang, aber auch kurz sein.
Der Charakter
Der Kaukasische Owtscharka hat ein starkes Schutzverhalten, welches bereits in seinen Genen liegt. Allerdings findet man dies noch nicht beim Welpen, sondern es bildet sich erst in seinem späteren Leben heraus.
Wird er fachgerecht erzogen, dann kann der Kaukasische Owtscharka durchaus in einer Familie mit Kindern leben.
Denn er ist nicht nur sehr kinderlieb, sondern hat bei einer entsprechenden Erziehung und artgerechter Haltung auch ein sehr ausgeglichenes Wesen. Du solltest von dieser Hunderasse allerdings niemals erwarten, dass sie dir mit Unterwürfigkeit begegnen wird.
Besucher werden zudem kein leichtes Spiel mit der Fellnase haben. Denn Fremden gegenüber begegnet der Russische Schäferhund meist mit Misstrauen. Dafür eignet er sich umso besser als Wachhund.
Es bereitet dem Vierbeiner keine Probleme, über einen längeren Zeitraum im Freien zu leben. Wichtig ist nur, dass er die Möglichkeit hat, Unterschlupf zu bekommen, wenn es regnet oder stürmt.
Er ist, im Vergleich zu anderen Herdenschutzhund Rassen, nicht besonders bewegungsfreudig. Dies bedeutet, dass es beim Kaukasischen Owtscharka nicht ganz so herausfordernd ist, ihn ausreichend auszulasten.
5. Kangal (Anatolischer Hirtenhund)
Beim Kangal-Hirtenhund handelt es sich um eine aus der Türkei stammende Herdenschutzhund Rasse. Daher stammt auch sein Name: Kangal ist eine Kleinstadt, welche zentral in der Türkei gelegen ist.
Der Vierbeiner wurde im Jahr 1989 offiziell vom FCI als eigenständige Hunderasse anerkannt. Allerdings ist der Hund schon seit Jahrtausenden bekannt und geschätzt. Früher vorwiegend von Nomaden, welche in Anatolien und Zentralasien umherzogen.
Von ihnen wurde der Kangal-Hirtenhund als Herdenschutzhund von Schafherden eingesetzt.
Und noch heute ist der Kangal-Hirtenhund vorrangig in Anatolien weitverbreitet. Doch auch in Deutschland sind immer mehr Vertreter dieser Hunderasse anzutreffen.
Das Aussehen
Das Auffälligste am Aussehen des Kangal-Hirtenhundes ist die schwarze Zeichnung, die sich in seinem Gesicht befindet. So ist er in seinem Gesicht wie auch an seinen Ohren schwarz gefleckt. Am restlichen Körper hat sein Fell eine dunkelgraue bis cremefarbene Schattierung.
Er hat ein glattes Haarkleid. Je nach Jahreszeit ist sein Fell etwas länger oder kürzer, da das lange Fell ihn vor den sehr kalten Wintern im anatomischen Hochland schützen sollte. Es wird aber nie länger als 7 cm lang. Dabei verfügt der Vierbeiner über eine dichte Unterwolle.
Die verschiedenen Vertreter der Hunderasse unterscheiden sich stark in ihrem Gewicht. So können sie zwischen 30 und 70 Kilo schwer werden.
Die leichteren Kangal-Hirtenhunde sind eher in der Türkei anzutreffen. Ganz egal, wie viel der Vierbeiner wiegt, er ist immer ein muskulöses Kraftpaket. Dabei erreichen manche Kangal Rüden eine Widerristhöhe von stolzen 80 cm.
Der Charakter
Der Anatolische Hirtenhund sprüht förmlich vor Energie. So ist er nicht nur sehr lebhaft, sondern er benötigt selbst für Herdenschutzhunde verhältnismäßig viel Bewegung.
Üblicherweise handelt es sich beim Kangal um einen friedliebenden Vierbeiner, ohne den Hang zu aggressivem Verhalten. Voraussetzung dafür ist bei ihm aber – wie bei einem jeden Herdenschutzhund – die richtige, fachmännische Erziehung und Führung.
6. Tibet Dogge
Die Tibet Dogge, auch als Tibet Mastiff bekannt, ist ohne Zweifel eine der beeindruckendsten Erscheinungen unter den Herdenschutzhund Rassen. Selbst Marco Polo erwähnte im 13. Jahrhundert in seinen Büchern diesen besonderen Hund.
Er stammt ursprünglich – wie sein Name bereits verrät – aus den Bergregionen Tibets. Dort wurde er als Wächter von Dörfern und von Klöstern eingesetzt. Doch auch als Herdenschutzhunde erwiesen sie ihren Haltern wertvolle Dienste.
Das Aussehen
Das Aussehen des Tibet Mastiffs ähnelt ohne Zweifel dem eines Löwens. So hat er eine prachtvolle Mähne. Auch an seinem restlichen Körper verfügt er über ein sehr dichtes, struppiges Haarkleid – was nicht weiter verwunderlich ist, bedenkt man, wie kalt es doch in den Bergregionen Tibets werden kann.
Der Charakter
Die Tibet Dogge eignet sich nicht nur ideal als Herdenschutzhund, sondern auch als Wachhund – was ja auch sein ursprüngliches Aufgabengebiet in den Klöstern Tibets war. Allerdings können die vielseitigen Vierbeiner auch als Rettungshunde eingesetzt werden. Vor allem bei der Winterrettung sind sie wertvolle Helfer.
7. Cão de Castro Laboreiro
Der aus Portugal stammende Cão de Castro Laboreiro zählt zu den ältesten Hunderassen Europas.
Das Aussehen
Im Vergleich zu anderen Herdenschutzhunden ist der Cão de Castro Laboreiro recht klein, so hat er lediglich eine Widerristhöhe von etwa 60 cm. Auch mit seinem Gewicht von circa 35 Kilo kann er nicht beeindrucken.
Dennoch steht er anderen Herdenschutzhunden in seinen Fähigkeiten in nichts nach. Sein schlanker Körperbau macht ihn sehr agil und beweglich.
Der Cão de Castro Laboreiro hat ein kurzes Fell, welches zahlreiche verschiedene Farbtöne haben kann. Grau, Schwarz, Braun und Rot sind mögliche Töne.
Der Charakter
Der Vierbeiner eignet sich gut als Wachhund. Trotz seines recht unscheinbaren Auftretens hat er durchaus die Fähigkeit, das Vieh vor Wölfen zu verteidigen. Dazu ist er sehr anpassungsfähig.
Beachte allerdings, dass die Erziehung des Cão de Castro Laboreiros häufig noch herausfordernder ist als die von anderen Hunderassen.
So ist der sogenannte „will-to-please“ bei dieser Hunderasse nicht vorhanden, weshalb er keinerlei Bedürfnis verspürt, seinem Hundehalter zu gehorchen und zu gefallen. Zudem ist die Fellnase häufig recht misstrauisch.
8. Aïdi (Atlas-Berghund)
Der aus Marokko stammende Atlas-Berghund blickt auf eine lange Vergangenheit als Gebrauchshund zurück.
Das Aussehen
Er erreicht durchschnittlich eine Widerristhöhe von 52 bis 62 cm. Dabei wird er lediglich um die 25 Kilo schwer. Für einen Herdenschutzhund ist er also verhältnismäßig klein und leicht.
Das Fell des Aïdis wird mittellang. Der Vierbeiner kann in zahlreichen verschiedenen Fellfarben vorkommen.
Der Charakter
Trotz seines recht kleinen und zierlichen Körperbaus sollte man niemals den Fehler begehen, einen Aïdi zu unterschätzen. Denn reizt man ihn oder werden seine Instinkte geweckt, dann wird der so zierlich und harmlos wirkende Hund von einem auf den anderen Moment sehr aggressiv und angriffslustig.
Hinzu kommt, dass er durch seinen leichten Körperbau sehr beweglich und agil ist. Durch seinen stark ausgeprägten Bewegungsdrang muss er unbedingt ausreichend beschäftigt werden.
Der Atlas-Berghund ist nicht nur ein beliebter Herdenschutzhund, sondern wird auch gerne als Jagdhund eingesetzt. Dies bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass er über einen recht stark ausgeprägten Jagdinstinkt verfügt.
All dies macht klar: Ausschließlich wahre Experten in der Hundehaltung und -erziehung sollten den Kauf eines Atlas-Berghundes in Erwägung ziehen.
9. Mastín Español (Spanischer Mastiff)
Der Mastín Español gehört zu den spanischen Hirtenhunden. In Spanien erfreut er sich auch heute noch als Herdenschutzhund einer großen Beliebtheit.
Doch auch als Wachhund wird er gerne eingesetzt. Bereits durch sein tiefes und lautes Bellen, das den Spanischen Mastiff auszeichnet, jagt er Eindringlingen einen gehörigen Schrecken ein.
Das Aussehen
Der Spanische Mastiff ist nicht nur sehr robust, sondern er hat auch einen sehr massigen und kräftigen Körperbau. Dies sollte aber nicht über seine große Beweglichkeit hinwegtäuschen.
So erreichen Hündinnen eine Widerristhöhe von mindestens 72 cm, Rüden werden mindestens 77 cm groß. Dabei bringen die Vierbeiner bis zu 70 Kilo auf die Waage.
Diese Herdenschutzhund Rasse ist mit einem dicken Fell ausgestattet, welches sie wetterbeständig macht. Das Fell ist in der Regel einfarbig, der Spanische Mastiff kommt aber in vielen verschiedenen Farben vor.
So haben manche Vertreter der Rasse ein schwarzes Fell, während andere grau, braun, rot, rotgestromt, schwarz-weiß oder gelb sind.
Der Charakter
Der Spanische Mastiff ist in seinem Ursprungsland nach wie vor ein sehr beliebter Herdenschutzhund. Er wird vor allem dann eingesetzt, wenn die wenigen verbliebenen großen Viehherden Spaniens über eine größere Entfernung getrieben werden müssen.
So können mehrere Spanische Mastiffs gemeinsam nicht nur Wölfe, sondern auch Bären erlegen.
Aufgrund seines ausgesprochen geduldigen Wesens und der großen Ruhe, die er verströmt, entscheiden sich aber heutzutage immer mehr Personen dazu, den Mastín Español als Haushund beziehungsweise sogar als Familienhund zu halten.
Dabei ist es aber unbedingt erforderlich, dem Vierbeiner eine feste Aufgabe zuzuweisen. Nur so bekommt man sein ausgeglichenes Wesen zu spüren.
Das bedeutet, dass du ihn zum Beispiel als Wachhund für das Haus und den Hof einsetzen solltest. Kann er sich hier ausreichend auspowern, dann ist er den Kindern ein lieber Spielgefährte.
10. Polski Owczarek Podhalanski (Tatra-Schäferhund)
Der Tatra-Schäferhund stammt, wie sein Name bereits besagt, ursprünglich aus dem Tatra-Gebirge. Er gehört zu den Herdenschutzhund Rassen, welche vom FCI (Fédération Cynologique Internationale) offiziell anerkannt wurden.
Das Aussehen
Der Vierbeiner erreicht eine Widerristhöhe von 60 bis maximal 70 cm. Meist erreichen Vertreter der Rasse ein Gewicht von 45 bis 65 Kilo.
Betrachtet man den Polski Owczarek Podhalanski, dann fällt einem sofort sein auffälliges weißes Fell, welches recht lang wird, auf. Dieses Fell überrascht mit seiner Pflegeleichtigkeit. So neigt es nicht nur nicht zu verfilzen, sondern auch Schmutz bleibt meist nicht haften, sondern fällt einfach von selbst wieder ab.
Der Charakter
Der Tatra-Schäferhund erfreut sich nicht nur als Herdenschutzhund, sondern auch als Familienhund einer großen Beliebtheit. Denn erfährt er die richtige liebevolle und konsequente Erziehung, dann ist er ein sehr umgänglicher und geselliger Vierbeiner. Du wirst erstaunt sein, wie verspielt die meisten Vertreter dieser Hunderasse sind.
11. Ciobanesc Românesc Mioritic (Rumänischer Hirtenhund Mioritic)
Rumänische Herdenschutzhund Rassen beinhalten den Ciobanesc Românesc Mioritic, welcher ursprünglich aus den Karpaten in Rumänien stammt. Bis heute ist er in Deutschland kaum bekannt. „Mioritic“ steht für „mioritica“, was übersetzt „kleines Schaf“ bedeutet.
Das Aussehen
Der Rumänische Hirtenhund Mioritic ist ein großer Hund mit einem kraftvollen Körperbau. Trotz seiner Größe wirkt er nicht schwerfällig. So können Rüden eine stattliche Widerristhöhe von 75 cm erreichen, Hündinnen werden maximal 70 cm groß.
Der gesamte Körper des Vierbeiners ist von langem, üppigem Fell bedeckt. Laut Rassestandard darf das Fell am Körper und am Kopf des Ciobanesc Românesc Mioritic nicht wellig oder gelockt sein und muss mindestens 10 cm lang werden, an den Gliedmaßen darf das Fell kürzer sein.
Das Fell des Vierbeiners kann einfarbig, aber auch gescheckt sein. Wenn es einfarbig ist, hat es entweder eine graue oder weiße Farbe. Ist es gescheckt, dann muss die Grundfarbe Weiß sein. Darauf befinden sich graue oder schwarze Flecken.
Der Charakter
Der Ciobanesc Românesc Mioritic ist ein sehr ausgeglichener und ruhiger Vierbeiner, welcher seine zugewiesene Herde mit großem Eifer und Mut hütet und beschützt. So kann er sie erfolgreich vor Raubtieren wie Luchsen, Wölfen und Bären beschützen.
Grundsätzlich ist der Rumänische Hirtenhund Mioritic gut umgänglich und er kommt auch gut mit Kindern klar. Als Familienhund sollte er dennoch nur dann in Betracht gezogen werden, wenn man ihn artgerecht halten kann.
Ansonsten wird es mit großer Wahrscheinlichkeit zu Problemen mit dem Vierbeiner kommen.
12. Slovensky Cuvac (Slowakischer Tschuvatsch)
Diese Herdenschutzhund Rasse stammt ursprünglich aus der Slowakei. Die Bezeichnung „čuvač“ kommt vom slowakischen Wort „čúvať“, was übersetzt soviel wie „hören“, „Acht geben“ oder „bewachen“ bedeutet. Dieser Name zeigt bereits, wie wachsam diese Hunderasse ist. Beim Slovenský čuvač handelt es sich um einen Gebirgshirtenhund.
Das Aussehen
Slovenský čuvač Hündinnen werden maximal 65 cm groß, während Rüden eine Größe von bis zu 70 cm erreichen. Die Vierbeiner sind imposante Erscheinungen.
Auch diese Hunderasse hat ein reinweißes Fell. Die lange Haarpracht des Vierbeiners darf zwar nicht gelockt, sollte aber leicht gewellt sein. Trotz des langen, üppigen Fells ist der Slowakische Tschuvatsch sehr pflegeleicht (zumindest bezüglich der Fellpflege), da sein Fell selbstreinigend ist. Es reicht also, wenn er während des Fellwechsels hin und wieder gründlich gebürstet wird.
Der Charakter
Der Slovenský čuvač zeichnet sich durch seine große Wachsamkeit aus. Wird er bereits im Welpenalter ausreichend sozialisiert, dann ist er zudem ein aufgeschlossener und umgänglicher Vierbeiner.
Sein Misstrauen fremden Menschen gegenüber legt er aber nie ab. So begegnet er ihnen stets zurückhaltend und abwartend. Auch in fremden Situationen ist der Vierbeiner vorsichtig.
Während er früher hauptsächlich als Herdenschutzhund und Wachhund eingesetzt wurde, erfreut sich der Slovenský čuvač heutzutage einer immer größeren Beliebtheit als Familienhund. Doch auch als Rettungs- und Therapiehund beziehungsweise als Suchhund wird er immer häufiger eingesetzt.
13. Sarplaninac
Der Šarplaninac stammt ursprünglich aus Serbien und Nordmazedonien, wo er schon seit Jahrhunderten von den Hirten als Herdenschutzhund geschätzt wird. Seinen Namen erhielt er von dem Gebirge Šar Planina, welches zwischen Nordmazedonien und dem Kosovo liegt.
Das Aussehen
Vertreter dieser Hunderasse erreichen eine Widerristhöhe von maximal 62 cm und werden dabei bis zu 45 Kilo schwer.
Der Šarplaninac hat langes Stockhaar und verfügt über viel Unterwolle, welche ihn vor kalten Temperaturen schützt. Sein Fell ist stets einfarbig, allerdings sind verschiedene Farben möglich, wie dunkelbraun, grau, lohfarben und weiß.
Der Charakter
Typisch für einen Herdenschutzhund macht sich auch beim Šarplaninac eine gewisse Eigenwilligkeit bemerkbar. Zudem ist er sehr selbstbewusst und mag es am liebsten, wenn er eigenständig Entscheidungen treffen kann. Er verfügt über einen großen Arbeitseifer.
Aufgrund seiner Treue und Gutmütigkeit ist er mittlerweile auch ein geschätzter Begleithund. Die Erziehung des Šarplaninacs stellt dann aber eine Herausforderung dar, schließlich liegt es in den Instinkten des Vierbeiners, lange Zeit auf sich allein gestellt mit einer Herde zu verbringen. Hat er diese Aufgabe nicht, benötigt er – wie ein jeder Herdenschutzhund – Alternativen.
14. Hellenikos Pimenikos (Griechischer Schäferhund)
Es wird vermutet, dass der Hellenikos Pimenikos aus den antiken Molossern hervorgegangen ist. Dieser hat sich im Laufe der Jahre wohl mit verschiedenen Berghunden in Griechenland vermischt, wodurch der Griechische Schäferhund, wie wir ihn heute kennen, entstand.
Das Aussehen
Der Vierbeiner ist nicht nur robust, sondern auch sehr muskulös und kräftig. Durch seine Trittsicherheit ist er wie geschaffen für die Arbeit im Gelände.
Vertreter dieser Hunderasse haben dichtes Stockhaar und eine kräftige Unterwolle. Sein Fell ist mittellang bis lang und kann leicht gewellt oder aber glatt sein.
Dabei sind verschiedene Fellfarben möglich. So kann der Hellenikos Pimenikos weiß, braun oder schwarz sein, auch gescheckte Varianten gibt es.
Der Charakter
Der Hellenikos Pimenikos hat einen sehr genügsamen Charakter. Er ist loyal gegenüber seinem Herrchen oder Frauchen. Zudem zeichnet er sich durch seinen großen Mut und seine Unabhängigkeit aus. Er verfügt über ein stark ausgeprägtes Schutzverhalten.
Beachte, dass es zu Problemen kommen kann, wenn der Hellenikos Pimenikos auf Artgenossen trifft. Denn häufig zeigt er dann ein starkes Dominanzverhalten.
15. Großer Schweizer Sennenhund
Der Große Schweizer Sennenhund stammt – aufgrund seines Namens keine große Überraschung – aus der Schweiz.
Das Aussehen
Charakteristisch für das Aussehen des Großen Schweizer Sennenhundes ist die dreifarbige Tönung seines Fells. So ist dieses stets schwarz, weiß und rot beziehungsweise hellbraun.
Der große Vierbeiner erreicht eine Schulterhöhe von maximal 72 cm. Sein Gewicht liegt zwischen 45 und 65 Kilo. Sein Körper ist nicht nur stämmig, sondern zudem versehen mit starken Muskeln.
Der Charakter
Schon seit vielen Jahren wird der Vierbeiner als Herdenschutzhund und Wachhund geschätzt, so zeichnet er sich durch seinen großen Arbeitseifer aus.
Nichts und niemand kann die Fellnase so schnell aus der Ruhe bringen – ganz egal, ob fremde Menschen, ein Rudel Hunde oder lärmende Lastwägen, der Große Schweizer Sennenhund ist die Ruhe selbst. Ängstliches oder aggressives Verhalten suchst du bei ihm vergeblich.
Dennoch zeigt er ein starkes Schutzverhalten – je nachdem, wofür er eingesetzt wird, entweder gegenüber seiner Herde oder seinen Bezugspersonen. Eindringlinge meldet der Vierbeiner sofort.
Aufgrund seiner Kinderfreundlichkeit wird er aber auch gerne als Familienhund gehalten. Im Kreise seiner Liebsten zeigt sich der Vierbeiner unerwartet verschmust. Gegenüber Babys und Kindern nimmt er eine Aufgabe als Schutzhund ein, und weicht ihnen nicht von der Seite.
Was hat es mit den Mythen rund um Herdenschutzhunde auf sich?
Um die Herdenschutzhund Rassen tummeln sich zahlreiche Mythen. Dies ist nicht weiter verwunderlich, sind sie doch wahrlich beeindruckende Hunde, welche sich alleine um ganze Herden von Tieren kümmern und sie verteidigen können.
Darum lernst du hier zwei der Mythen rund um Herdenschutzhunde kennen und erfährst zudem, ob sich ein wahrer Kern dahinter verbirgt.
1. Ein Herdenschutzhund kann seine Herde gegen mehrere Bären oder gegen ein ganzes Wolfsrudel verteidigen. Das ist natürlich Unsinn. Kein einzelner Hund, und mag er noch so stark sein, kommt gegen mehrere Bären oder zahlreiche Wölfe an.
2. Die Tibet Dogge kann es mit Yeti aufnehmen. Zwar ist der Tibet Mastiff ein wirklich beeindruckender Vierbeiner, mit dem Yeti – falls es ihn denn gibt – kann er es aber wohl doch nicht aufnehmen.
Fazit
Der Einsatz von Herdenschutzhunden ist nach wie vor bei Hirten von großen Herden sehr beliebt. So haben diese Hunde die Fähigkeit, selbstständig auf große Herden aufzupassen und sie nicht nur vor Menschen, sondern auch vor wilden Tieren zu beschützen.
Durch ihren einzigartigen Charakter benötigen sie dazu keine Anweisungen vom Hirten, sondern können selbstständig wichtige Entscheidungen treffen.
Immer mehr Personen entscheiden sich dazu, einen Herdenschutzhund als Haushund und Familienhund zu halten. Ziehst auch du dies in Betracht, solltest du bedenken, dass dies nicht bei allen Rassen möglich ist.
Denn manche der Herdenschutzhunde haben einen so besonderen Charakter, dass das Leben im Haus oder gar mit kleinen Kindern zusammen nicht möglich ist.
Doch auch bei den Herdenschutzhund Rassen, welche theoretisch als Familienhund gehalten werden können, gibt es einiges zu beachten. So kommt dies nur für erfahrene Hundehalter in Frage, da die Erziehung dieser Vierbeiner eine wahre Herausforderung darstellen kann.
Zudem ist unbedingt darauf zu achten, den Hunden die richtigen Lebensbedingungen und eine ausreichende Auslastung zuteilwerden zu lassen. Dann können sie eine wertvolle Bereicherung für die Familie darstellen.