Dein Hund bellt, wenn er alleine ist? Das Haus zu verlassen, ist eine Herausforderung für dich geworden? Dein Hund will dir überallhin folgen?
Immer mehr Menschen beschweren sich darüber, dass ihr Hund nicht alleine in der Wohnung bleiben will und dass er ständig bellt, wenn er alleine ist.
Die Wohnung zu verlassen, um in die Arbeit oder zum Einkaufen zu gehen, ist eine richtige Tortur für dich als Hundebesitzer geworden, aber tagtäglich einen Hundesitter zu engagieren, ist auch keine Lösung.
Außerdem beschweren sich die Nachbarn über das konstante und laute Bellen deines Hundes, aber du hast keine Kraft mehr, um mit ihnen darüber zu diskutieren, da du selbst die Gründe seines Bellens nicht feststellen kannst. Mach dir aber keine Sorge!
Lese diesen Artikel weiter und erfahre, welche die Ursachen sein können, die deinen Hund zum unaufhörlichen Bellen bringen und was du machen könntest, um deinem Vierbeiner zu helfen.
1. Dein Hund bellt, wenn er alleine ist – Trennungsangst als wesentlicher Grund
Dein Hund lässt sich nicht von dir zu trennen, egal ob du nun für eine kurze oder längere Zeit die Wohnung verlassen willst, er will dir unbedingt den ganzen Tag folgen.
Du hast dich gerade fertig gemacht, um die Wohnung zu verlassen, aber dein Hund wird gleich aufgeregt und weicht nicht von deiner Seite.
Außerdem drückt er seinen Wunsch nach deinem Verbleib durch konstantes Jaulen und Winseln aus und fängt auch an, die Wohnungstür zu zerkratzen. In solchen Fällen spricht man oft von der Trennungsangst.
Was sind aber die Ursachen, die ein solches ängstliches Verhalten bei deinem Vierbeiner hervorrufen? Durch welche Anzeichen kannst du diesen Zustand erkennen?
1) Dein Hund fühlt sich einsam
Es kann sein, dass du zu wenig Zeit mit deinem Hund verbringst und das Bellen ist das Zeichen, mit welchem er dir zeigen will, dass du ihm mehr Zeit widmen solltest. Versuche deine Freizeit so zu planen, dass du mit deinem Hund mehr Zeit verbringst.
Du könntest vielleicht längere Spaziergänge mit ihm machen, in den Park gehen, mit anderen Hundebesitzern die Zeit verbringen oder mit deinem Vierbeiner zu trainieren beginnen.
Auf diese Weise würde sich dein Hund sicher weniger allein fühlen und hätte keine Probleme, wenn er während der Woche manchmal allein bleiben soll.
Versuche aber jeden Tag mindestens einmal mit deinem Hund rauszugehen. Egal ob du mit ihm nur eine halbe Stunde im Garten verbringst, oder nur kurz spazieren gehst, ihm würde das viel bedeuten.
Ideal wäre es aber, wenn du wenigstens zweimal pro Tag mit ihm rausgehen könntest.
2) Dein Hund ist gelangweilt
Die Langeweile kann ein weiteres Zeichen sein, dass dein Hund nicht alleine bleiben will, weswegen er laut bellt, um deine Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken. Ein solches Verhalten kann negative Folgen während deiner Abwesenheit nach sich ziehen.
Du kommst z.B. nach der Arbeit nach Hause und siehst, dass dein Hund an den Tischbeinen und Stühlen, oder an den Vorhängen gekaut hat. Er hat auch ins Wohnzimmer gepinkelt und hat die Decke von der Couch auf den Boden gezogen.
Außerdem hat dein Nachbar auf dich schon im Flur gewartet, um sich darüber zu beschweren, dass dein Hund sehr laut gebellt hat. Nicht gerade der perfekte Beginn deines Feierabends, oder?
Es kann sein, dass er all das gemacht hat, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Sei dabei aber vorsichtig! Das bedeutet nicht, dass du ihm dieselbe gleich geben und alle seine Wünsche erfüllen solltest. Die Aufmerksamkeit sollte nämlich im richtigen Moment kommen.
Zuerst sollte dein Hund dich respektieren und begreifen, dass du auch manchmal ein bisschen Ruhe brauchst. Der Hund sollte sich die Aufmerksamkeit verdienen, genauso wie er ein Leckerli verdient. Wenn du ihm z.B. das Leckerli jedes Mal gibst, wenn du die Wohnung verlässt, bedeutet das nicht, dass du das Problem gelöst hast.
Ist er gelangweilt und macht alles, um deine Aufmerksamkeit an sich zu ziehen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass er vielleicht mehr Bewegung braucht.
Auf jeden Fall solltest du versuchen, in euren gemeinsamen Alltag mehr Aktivität und Bewegung einzuführen. Egal ob du mit ihm laufen, spazieren, trainieren oder spielen gehst. Du solltest deinen Vierbeiner auf Trab halten und ihn ein bisschen fordern.
3) Dein Hund wurde als Welpe zu früh von seiner Mutter getrennt
Eine zu frühe Trennung eines Welpen von seiner Mutter kann zur Folge haben, dass der Hund Angst vor dem Alleinsein hat. Deswegen kann es dem Hund sehr schwerfallen, wenn er sich von seinem Frauchen oder seinem Herrchen auch nur für kurze Zeit trennen soll.
Daraus kann ein unkontrollierbares Bellen resultieren, wenn der Hund alleine bleiben soll. Dass dein Hund eine solche Trennungsangst hat, wird auf jeden Fall durch sein abhängiges Verhalten gezeigt. Immer wenn du zu Hause bist, folgt er dir überall durch die Zimmer und will ständig bei dir sein.
Das bedeutet, dass er mehr von deiner Fürsorge braucht und diese solltest du ihm geben. Du solltest ihn öfter streicheln und ihm zeigen, dass du immer für ihn da bist und dass er nicht verlassen wird.
4) Dein Hund hatte früher nicht viel Kontakt zur Außenwelt
Falls du deinen Hund von einer Person gekauft hast, die nicht so oft Kontakt zu anderen Menschen hatte und nur selten mit dem Hund draußen unterwegs war, sondern immer nur allein mit dem Hund zusammen war, kann es auch ein Zeichen für anhängliches Verhalten sein und das ständige Bellen ist Ausdruck des ungewohnten Verlassenwerdens.
Deswegen kennt der Hund keine anderen Menschen außer dich/sein Herrchen bzw. Frauchen, weswegen er dich nicht aus den Augen verlieren will.
Die Folge eines solchen Verhaltens kann sich beim Hund in der Angst vor der Außenwelt oder vor seinen Artgenossen widerspiegeln.
In diesem Fall könntest du versuchen, die Gewohnheiten deines Vierbeiners zu verändern, indem du mit ihm Schritt für Schritt den Kontakt mit anderen Menschen und Hunden übst. Zunächst versuche mit ihm einen kürzeren Spaziergang zu machen, dann am nächsten Tag einen längeren.
Sollte das klappen, könntest du einen Spaziergang mit einem anderen Hundehalter in Betracht ziehen oder es im Laufe der Zeit auch mit einem Hundetraining versuchen.
Auf diese Weise sollte sich dein haariger Freund allmählich sozialisieren und sein ängstliches Bellen könnte sich reduzieren.
So könntet ihr seine Angst allmählich abbauen.Vielleicht wird er sich eines Tages beim Spielen im Park sogar in einem ganzen Rudel von Hunden wohlfühlen.
5) Dein Hund hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich
Natürlich kann ebenso ein traumatisches Erlebnis bei manchen Hunden die Angst vom Alleinbleiben verursachen. Eine Krankheit oder im schlimmsten Fall der Tod eines Familienmitglieds kann Verhaltensänderungen eines Hundes hervorrufen.
Es kann auch der Fall sein, dass jemand in deiner Abwesenheit deinen Vierbeiner schlecht behandelt hat oder dass er von seinen Artgenossen gebissen wurde.
All das können Gründe sein, warum dein Hund mit dem konstanten Bellen angefangen hat.
Das bedeutet, dass er mehr von deiner Fürsorge braucht. Wenn du aber siehst, dass deine Bemühungen ohne Folgen bleiben, wende dich an einen Hundetherapeuten. Er sollte dir die exakten Hilfestellungen geben, die du befolgen solltest, um deinem Hund zu helfen.
2. Warum bellt der Hund und welche physischen Symptome kann er haben?
Man solltesich nicht gleich zu viel Sorgen machen, wenn sein Hund mehr als gewöhnlich bellt. Das Bellen ist auch eine Art und Weise, auf welche die Hunde ihre Gefühle, Wünsche und den Stress äußern, genauso wie Menschen beim Sprechen ihre Meinung und ihren Gemütszustand äußern.
Es ist auch selbstverständlich, dass manche Hunde mehr bellen als andere Artgenossen. Manchmal können die Hunde bellen, wenn sie ihren Besitzer vor anderen Menschen oder Tieren beschützen wollen.
Wenn du z. B. einen Konflikt mit einem Familienmitglied oder deinem Freund hast, kann der Hund vielleicht denken, dass diese Person eine Bedrohung für dich ist und deswegen beginnt er mit dem Bellen.
Das Bellen deines Hundes, das von Angst ausgelöst wird, kann sich auch auf sein physisches Erscheinungsbild niederschlagen. Der Hund kann körperliche Reaktionen und Symptome vorweisen, wie z. B. Pupillenerweiterung, Zittern, erhöhten Puls.
Diese Erscheinungen sind ganz normal, insofern sie nicht ausarten.
3. Die Fehler, die ein Hundehalter oft macht!
Jeder Hundehalter will nur das Allerbeste für seinen geliebten Vierbeiner tun. Man sollte sich bewusst sein, dass die Hundehaltung keine leichtfertige Angelegenheit ist, da der Umgang mit einem bellenden, ängstlichen oder aggressiven Hund eine fordernde Aufgabe ist.
Aufgrund dessen sollte man sich im Klaren sein, dass selbstverständlich auch Hundehalter manchmal Fehler bei der Hundeerziehung machen. Hier sind zwei typische Fehler, die hin und wieder, trotz bester Absicht, gemacht werden:
1) Wenn dein Hund bellt, bekommt er deine Aufmerksamkeit, Zuwendung oder Leckerlis, damit er mit dem Bellen aufhört. Das kann falsch sein, weil der Hund sich einbilden könnte, dass ein solches Benehmen vielleicht normal ist.
Es ist vor allem wichtig, dass du als Hundebesitzer das Belohnungsprinzip begreifst. Der Hund soll erst ein Leckerli bekommen, nachdem er ein gewünschtes Verhalten zeigt und nicht schon im Vorhinein. Die Aufmerksamkeit solltest du ihm erst geben, wenn sein Verhalten entsprechend ist.
2) Wenn du z. B. einen Besucher erwartest und er an der Tür klingelt, springt dein Hund gleich zur Tür, du solltest, anstatt mit ihm zu schimpfen, ihm eine klare Anweisung geben und diese muss er sofort befolgen.
Du willst schließlich nicht, dass sich dein Besucher fürchten muss und sich das nächste Mal zweimal überlegt, ob er zu dir kommen will.
4. Wie kannst du deinem Hund das Bellen abgewöhnen?
Um deinem Hund das ständige Bellen abzugewöhnen, solltest du zuerst herausfinden, was die Ursachen seines Bellens sind. Weiter oben habe ich dir schon beschrieben, aus welchen Gründen dein Hund zum Bellen neigen könnte.
Wie schon erwähnt, solltest du dich mit dem Hund beschäftigen, indem du mit ihm regelmäßig verschiedene sportliche und spielerische Aktivitäten machst, damit er sieht, dass sich um ihn gekümmert wird.
Daraufhin kannst du langsam beginnen, dich ihm temporär zu entwöhnen. Versuche, deinen Hund nur kurze Zeit in der Wohnung allein zu lassen, damit du siehst, ob er in deiner Abwesenheit bellt und wie er sich bei deiner Rückkehr benehmen wird.
Dann könntest du jeden Tag die Zeit deiner Abwesenheit vergrößern, indem du deinen Vierbeiner später für das gute Verhalten belohnen kannst, wenn du merkst, dass er weniger bellt.
Du solltest aber die Zeit deiner Abwesenheit unbedingt kompensieren, damit du die Balance zwischen der Abwesenheit und der Zeit, die du an deinem Hund widmest, haltest.
Es ist auch erwähnenswert, dass du nicht jedes Mal beim Verlassen des Hauses und beim Wiederkommen ein großes Abschieds- und Willkommensritual veranstaltest. Dies könnte die Sensibilität deines Hundes noch mehr strapazieren, indem dein Hund bei deinem aufgeregten Verhalten noch mehr gestresst wird.
Vergiss auch nicht, den Hund während deiner Abwesenheit mit Futter und Wasser zu versorgen. Außerdem ist eigener gemütlicher Platz für den Hund, an dem er sich ausruhen kann von großer Bedeutung.
Es wäre gut, wenn der Hund sein Körbchen in einer Ecke des Hauses und seine eigene Decke hätte. Damit wird er sich nicht vernachlässigt fühlen und sich als Teil der Familie begreifen.
Dabei ist es noch wichtig, dass du ihn in seine Ecke öfter schickst und nicht nur, wenn du das Haus verlassen musst. Auf diese Weise wird er lernen, dass dies “sein” sein Platz ist, an dem er alleine Zeit verbringt.
Bevor du deine Wohnung verlässt, kannst du ihm z. B. ein Spielzeug, einen Kauknochen oder ein Leckerli geben. Die Hauptsache ist, dass er beschäftigt ist, wenn du die Wohnung verlässt.
Auf diese Weise lernt er, dass es nicht das Ende der Welt ist, wenn sein Frauchen oder Herrchen rausgeht. Sei dir bewusst, dass du mit den Leckerlis und anderen Belohnungen nicht übertreiben solltest. Dann könnte der Hund denken, dass er die Belohnung jeden Tag bekommen sollte, auch wenn er auf deine Befehle nicht immer hört.
Klappt aber diese Lösung nicht, wie auch die oben erwähnte Tipps, beachte die folgende Empfehlung.
5. Du schafft es nicht, deinem Vierbeiner das Bellen abzugewöhnen
Obwohl du alles Mögliche gemacht hast, um deinem Hund das Bellen abzugewöhnen, hattest du keinen Erfolg. Dein Hund bellt stundenlang, wenn er alleine ist, obwohl du dieser Situation mit Fürsorge, Training, Kommunikation, Beschäftigung, Belohnung und Bewegung begegnet bist.
Er zeigt manchmal auch aggressives Verhalten gegenüber dir und deinen Besuchern, etwa wenn du ihn an seinen Platz zurückschickst oder du ihm eine erwartete Belohnung vorenthältst. Du siehst, dass diese Situation dir aus den Händen entgleitet und brauchst die Hilfe eines Experten.
In diesem Fall könntest du die Hilfe von einem im Bereich der Verhaltenstherapie ausgebildeten Hundetrainer oder von einem Hundetherapeuten aufsuchen.
6. Bleib geduldig und verzichte nicht auf deinen Vierbeiner!
Auch wenn es klar ist, dass du dich nicht rund um die Uhr um dein Hündchen kümmern kannst, braucht dein Weggefährte, so wie alle Haustiere, so viel Liebe und Fürsorge wie möglich. Es ist wichtig, dass du geduldig mit den Defiziten deines Hundes umgehst.
Nur so kannst du deinem haarigen Freund helfen, die Ursachen des Bellens zu bekämpfen.