Man muss bei der Ernährung von Hunden auf vieles achten. Wenn sich ein Hundebesitzer dazu entschließt, mit Gemüsesorten selbst für genug Vitamine und Mineralstoffe im Hundefutter zu sorgen, dann fragt er sich früher oder später: Dürfen Hunde Kartoffeln essen?
Was gesundes Hundefutter ausmacht
Hunde sind auf ihre Hundehalter angewiesen, wenn es um gesunde Ernährung geht. Schmeckt das Futter gut genug, wird es dein Hund auch verputzen – aber sie haben keine Vorstellung davon, ob sie ihre Lieblingsportion auch mit Nährstoffen versorgt.
Vierbeiner sind Fleischfresser – das heißt, dass ihre Nahrung hauptsächlich aus Fleisch bestehen sollte. In der Natur fressen sie aber Beutetiere und nehmen aufgrund deren Mageninhalts auch pflanzliche Nahrung zu sich. Auf diese Art und Weise sind sie mit Fleisch und Pflanzen versorgt.
Aber Hunde in einem Haushalt sind auf ihr Frauchen oder Herrchen angewiesen. Du solltest dich also darum kümmern, dass dein Vierbeiner keine einseitige Ernährung hat, sondern abwechslungsreiche Futterportionen täglich bekommt.
Das heißt jetzt nun auch wieder nicht, dass man sich jeden Tag etwas Neues einfallen lassen muss. Versuche auf wöchentlicher Basis, deinem Hund seine lebensnotwendigen Vitamine und Mineralstoffe zu verschaffen.
Ein durchschnittlicher Futternapf sollte generell folgende Nährstoffe enthalten:
1. Hauptsächlich Fleisch, das als die wichtigste Proteinquelle dient,
2. Reis, Buchweizen und sonstige Getreidesorten,
3. Gemüse- und Obstsorten, die beim Vierbeiner keine Vergiftungserscheinungen hervorrufen,
4. Gesunde Fette,
5. Reichlich Mineralstoffe
Falls du das Hundefutter meistens im Supermarkt kaufst, dann kannst du die Inhaltsstoffe von der Verpackung ablesen. Aber versuche, dich nicht stets auf Trockenfutter zu verlassen, weil es nicht ausreichend für eine ausgewogene Ernährung ist.
Wann dürfen Hunde Kartoffeln essen?
Gemüse und Obst sind für Hunde von großer Bedeutung. Sie versorgen den Vierbeiner mit vielen Wirkstoffen, die zu einem unbekümmerten Leben führen.
Natürlich gibt es Gemüsesorten, die bei Vierbeinern gesundheitsschädliche Folgen verursachen können. Manche davon können sogar verhängnisvolle Auswirkungen haben. Daher sollte man sich immer ausführlich informieren, bevor man Änderungen an den Fressgewohnheiten vornimmt.
Kartoffeln sind generell nicht giftig für Hunde. Es kommt aber auf die richtige Zubereitung an. Wenn man Kartoffeln als Teil der Ernährung einführen möchte, dann sollte dieses Gemüse auch der Hundeernährung gemäß zubereitet werden.
Wichtig: Auf keinen Fall rohe Kartoffeln an den Hund verfüttern! Das ist ein großes No-Go. Kartoffeln enthalten Wirkstoffe, die der Stoffwechsel eines Hundes einfach nicht verarbeiten kann.
Dürfen Hunde gekochte Kartoffeln essen?
Das ist eine gute Frage. Schauen wir zuerst mal, was sich so Gefährliches in den Kartoffeln versteckt.
Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen – das heißt, dass sie Alkaloide enthalten, die für Vierbeiner ungesund sind. Diese Wirkstoffe verstecken sich in der Schale, in den Keimen und in den grünen Stellen einer Kartoffel.
Solanin – so heißt der giftigste Wirkstoff in Nachtschattengewächsen und kann bei Vierbeinern ernste Schäden anrichten. Von Erbrechen und Durchfall, über Schleimhautentzündungen, bis hin zu Störungen der Gehirnfunktion, das giftige Solanin sollte jedes Mal aus der Kartoffel entfernt werden.
Man sollte die Kartoffeln ausschließlich geschält und gekocht essen. Auf diese Weise wird Solanin unschädlich gemacht und deine Fellnase kann seine Kohlenhydratquelle sorglos verspeisen.
Kartoffeln und ihre Nährstoffe
Kartoffeln sind eigentlich sehr nahrhaft und vollgepackt mit Nährstoffen. Auch für Menschen stellen sie eines der wichtigsten Nahrungsmittel überhaupt dar.
Sie enthalten Vitamine, Mineralstoffe und Kohlenhydrate – und eignen sich super als Teil einer Ausschlussdiät, mit der man ermitteln kann, gegen welche Nahrungsmittel der Hund allergisch ist.
Roh sollten die Kartoffeln nie an den Hund verfüttert werden, aber gekocht kann man sie auf vielerlei Art und Weise dem Vierbeiner anbieten. Die darin enthaltenen Vitamine wie Vitamin C und Vitamine der B-Gruppe sorgen für einen gesunden Stoffwechsel und schützen den Hund vor Erkältungen.
Kalzium, Kalium und Magnesium führen zur Erhaltung von gesunden und starken Muskeln und Knochenstrukturen. Proteine und Fette enthalten sie in geringen Mengen, aber dafür sind sie reich an Kohlenhydraten – ganze 16 Prozent stecken in nur einer Knolle.
Kartoffelpüree für Vierbeiner mit Verdauungsbeschwerden
Kartoffeln eignen sich hervorragend als Zusatzfutter, aber auch im Falle einer Diät. Falls der Lieblingsvierbeiner Verdauungsprobleme bekommt oder gegen ein bestimmtes Hundefutter allergisch ist, kannst du mit Kartoffelpüree diesen unangenehmen Zustand in den Griff bekommen.
Als Schonkost eignen sie sich ausgezeichnet. Nachdem beim Hund aus irgendeinem Grund Erbrechen und Durchfall bemerkt wird, sollte man an ihn sofort Kartoffeln als Schonkost verfüttern, damit er so schnell wie möglich wieder gesund und munter wird.
Kohlenhydrate sind eine wichtige Energiequelle, wie für den Menschen so auch für den Hund. Sie geben dem Hund Kraft und haben positive Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden.
Falls beim Vierbeiner die Magenschleimhaut irritiert zu sein scheint, hilft es wieder, mit zerdrückten Kartoffeln die Beschwerden rückgängig zu machen. Man kann nach Bedarf leichtere Käsesorten dazumischen wie beispielsweise Hüttenkäse.
Kartoffeln als Alternative bei Getreideallergien
Zu Allergien neigende Vierbeiner reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel mit Unverträglichkeit. Es passiert oftmals, dass Hunde gegen gewisse Getreidesorten allergisch sind und man diese Kohlenhydratquelle dann vom Speiseplan streichen muss.
Dabei geht es manchmal eigentlich um eine Art Glutenunverträglichkeit, die bei der Fellnase Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen kann. Glücklicherweise können Kartoffeln als Alternative verfüttert werden, um die Kohlenhydrate im Getreide zu ersetzen.
Hundefutter selber machen
Es mag sein, dass Menschen und Hunde verschiedene Essgewohnheiten haben, aber das heißt nicht, dass man ab und zu mal nicht auch ein Gericht für beide gleichzeitig kochen kann.
Kartoffeln passen ausgezeichnet in einen Eintopf. Mit etwas Fleisch dazu erwartet deine Fellnase ein unglaubliches Geschmackserlebnis.
Du kannst es auch mit Karotten- und Kartoffelpüree versuchen. Einfach das Gemüse kochen und pürieren und als Beilage zum normalen Trockenfutter servieren.
Hier solltest du nur beachten, dass du den Gerichten keine Gewürze dazugeben solltest. Erst nachdem du dem Hund seine Portion serviert hast, kannst du nach Belieben würzen. Gewürze sind nämlich zu intensiv für die Nase des Vierbeiners.
Nachtschattengewächse, Hülsenfrüchte und ihre Schattenseiten
Es gibt Hundehalter, die fälschlicherweise ihren Hunden Essensreste zum Fressen geben. Sie meinen, dass Hunde dieses Futter problemlos verdauen können und machen sich keine Gedanken, wenn sie ihnen beispielsweise sogar rohe Nachtschattengewächse in den Napf legen.
Mit Nachtschattengewächsen sollte man aber besonders vorsichtig sein. Diese Gemüsesorten enthalten Giftstoffe in großen Mengen, die für Hunde und Menschen gefährlich sind.
Unter dieser Gemüsegruppe versteht man natürlich Kartoffeln, aber auch Tomaten, Paprika, Auberginen und weitere Sorten.
Hülsenfrüchte sind auch giftig, wenn man sie roh an den Hund verfüttert. Sie enthalten Phasin – ein starkes Gift, das zu Erbrechen, Durchfall, Fieber und Krämpfen führen kann. Dazu gehören Bohnen, Erbsen, Kichererbsen usw.
Einige davon kann man mittels entsprechender Zubereitung von Giftstoffen befreien, andere dagegen sollten überhaupt nicht gegessen werden.
Was dein Hund nicht fressen darf
Leider geht es nicht nur um Kartoffeln und Bohnen – es gibt noch weitere Nahrungsmittel, die dein Lieblingsvierbeiner nicht verzehren darf. Dabei geht es um bestimmte Obst- und Gemüsesorten, die eine Reihe von Gesundheitsbeschwerden erzeugen können.
1. Avocados
Dieses Lebensmittel gilt als eines der gesündesten überhaupt – jedenfalls für Menschen. Was Hunde angeht, sollte man Avocados lieber vom Futternapf weglassen. Genau wie Nachtschattengewächse und Hülsenfrüchte enthalten Avocados einen Giftstoff im Kern und in der Schale.
Persin heißt der giftige Wirkstoff. Er kann Krämpfe, Verdauungsbeschwerden, Atemnot und Herzmuskelschwäche verursachen, was im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
Im Fruchtfleisch ist zwar keine große Menge enthalten, aber man sollte lieber auf Nummer sicher gehen und Avocados komplett vom Speiseplan verbannen. Gesunde Fette und Öle kann der Hund auch durch andere Lebensmittel einnehmen.
2. Pilze (Champignons)
Pilze sind generell ein gesundes Nahrungsmittel. Sie enthalten Vitamine der B-Gruppe, Zink, Kalium, Magnesium und sind auf diese Weise nahrhaft und nützlich. Allerdings sind sie sehr schwer verdaulich, besonders für Hunde, die sowieso unter Verdauungsproblemen leiden.
Falls dein Lieblingsvierbeiner einen starken Magen besitzt, kannst du ihm hin und wieder mal eine Mahlzeit mit gedünsteten Pilzen auftischen. Keinesfalls solltest du mit verschiedenen Pilzen experimentieren.
Der Einfluss von Pilzen auf den Magen-Darm-Trakt der Hunde ist leider noch nicht genug erforscht worden. Sie wurden aber mit einer Vielzahl gesundheitsschädlicher Symptome in Verbindung gebracht.
Sobald der Hund mit Unverträglichkeit reagiert, können Symptome wie Nierenversagen, Übelkeit und Bauchschmerzen, Herzrasen und Krämpfe und andere unangenehme Vergiftungserscheinungen auftreten.
3. Weintrauben und Rosinen
Angeblich gibt es bislang noch keine Erkenntnisse, welcher Wirkstoff in Weintrauben zur Vergiftung bei Hunden führt. Es ist aber geklärt worden, dass es mit der verzehrten Menge zusammenhängt.
Bei etwa 5 kg Körpergewicht sind schon 20-30 Weintrauben giftig, je größer das Gewicht, desto besser kann der Hund mit Wirkstoffen aus dieser Obstsorte umgehen. In sehr kleinen Mengen können sie keinen großen Schaden anrichten.
Daher ist es kein Problem, wenn der Hund eine herumliegende Weintraube frisst. Man sollte allerdings aufpassen, dass er nicht in Versuchung kommt, mehr davon zu verputzen.
Falls es doch dazu kommt, treten Symptome wie Verdauungsprobleme und Teilnahmslosigkeit auf. Ohne ärztliche Hilfe kann es zu Nierenversagen kommen.
4. Zwiebeln und Lauch
Die einen lieben sie, die anderen können sie nicht ertragen – die Meinungen sind gespalten, was Zwiebeln und Lauch angeht. Sicher ist, dass diese Gemüsesorte sehr gesund für Menschen ist. Was Hunde angeht, ist das leider nicht der Fall.
Lauch kann schon in kleinen Mengen Prozesse beim Hund hervorrufen, die Beschwerden und Gesundheitsschäden verursachen. Sulfide und ähnliche Wirkstoffe führen zu Blutarmut und zerstören die roten Blutkörperchen.
Falls dein Hund zufällig ein Stückchen Lauch verspeist hat, dann achte auf Symptome wie Durchfall und Erbrechen. Gegebenenfalls kann der Hund auch Futter verweigern, weil ihm die Futteraufnahme zu anstrengend ist, während sein kleiner Körper geschwächt ist.
5. Schokolade
Jeder fürsorgliche Hundeliebhaber würde vom Verzehr von Schokolade abraten. Es kommt zwar auf die Größe des Hundes, die verzehrte Menge und den Inhalt an, aber man sollte trotzdem aufpassen, damit es nicht zu unerwünschten Folgen kommt.
Das Problem ist nicht Schokolade per se, sondern der Kakaoanteil in jeder Tafel. Kakaobohnen beinhalten Theobromin – einen Wirkstoff, mit dem Menschen super umgehen können, Hunde andererseits fast überhaupt nicht.
Kakaopulver, Kochschokolade und Schokoladen mit höherem Kakaoanteil sind für Hunde nicht geeignet. Milchschokolade ist nicht so gefährlich und weiße Schokolade hat fast überhaupt keinen Kakaoanteil. Lieber mal den Hund mit überreifen Früchten belohnen, als an sie ungesunde Süßigkeiten zu verfüttern.
Symptome wie Durchfall und Erbrechen gehören noch zu den leichteren Beschwerden. Probleme treten auf, wenn Anfälle, Herzrasen und Krämpfe als Folge der Ausschüttung von Stresshormonen vorkommen. Dann solltest du schnell den Tierarzt aufsuchen.
Dürfen Hunde Kartoffeln essen – Fazit
Kartoffeln sind eine der lebenswichtigsten Gemüsesorten. Sie sind leicht anzubauen, wachsen unter verschiedenen Umständen problemlos und versorgen uns mit Energie und Vitaminen.
Schon seit eh und je werden sie als Beilage zu jeder Fleischsorte verspeist. Heutzutage gibt es mehrere Zubereitungsarten, wie man Kartoffeln zu einer Spezialität macht und das alles auch für Hunde.
Menschen können auch nicht rohe Kartoffeln essen – wir schälen sie, kochen sie, pürieren sie – genau wie sie der Lieblingsvierbeiner auch mag. Man muss ja keine besonderen Mahlzeiten zubereiten, wenn man nicht möchte. Aber es schadet nicht, dem Hund ein wenig vom ungewürzten Eintopf in den Futternapf zu schütten.
Giftstoffe werden aus den Kartoffeln sehr leicht entfernt. Solanin steckt ja meist nur in der Schale und den grünen Stellen einer Knolle – hohe Temperaturen machen den Wirkstoff völlig unschädlich.
Vorsicht bei anderen Nachtschattengewächsen! Sich immer gut informieren lassen, bevor man dem Hund neue Futtersorten anbietet.
Abschließende Gedanken
Lieber Hundeliebhaber, wieder hast du dich an der richtigen Stelle darüber informiert, was für deinen Vierbeiner am besten ist. Du bist jederzeit willkommen, bei uns mal vorbeizuschauen, wenn dir irgendwas am Herzen liegt.
Hier konntest du sehen, dass auf manche Fragen nicht nur mit JA oder NEIN geantwortet werden kann. Wie oftmals im Leben haben Dinge auch Schattenseiten, die man beachten muss, um ein unbekümmertes Leben zu führen und für ein Hundeleben zu sorgen.
Sei also wachsam und vorsichtig, wenn du deine Fellnase fütterst! Aber vor allem hab sie ganz doll lieb! – So bleibt ihr beide noch lange beste Freunde.