Die meisten Hunde lieben Nüsse. Darum knacken sie die Nüsse auch liebend gerne im Garten oder auf Spaziergängen. Doch viele Hundehalter haben jedes Mal einen Schreckmoment, da sie sich nicht sicher sind, ob Vierbeiner die Nüsse überhaupt essen dürfen. Darum beantworte ich heute die Frage „Dürfen Hunde Mandeln essen?“.
Denn die Frage, ob Hunde Nüsse fressen dürfen, lässt sich nicht pauschal beantworten. So muss man die verschiedenen Nussarten einzeln bewerten. Denn während man beispielsweise mit der Kokosnuss nichts falsch machen kann, kann der Verzehr einer Schwarznuss für den Vierbeiner unter Umständen tödlich enden.
Beachte zudem, dass die weitverbreitete Meinung, dass es sich bei Mandeln um Nüsse handelt, falsch ist. Somit kann die Mandel nicht gleichgesetzt werden mit Walnüssen oder Erdnüssen. Stattdessen handelt es sich bei den Mandeln genau genommen um die Steinkerne einer Steinfrucht. Mandeln gehören also genauso zu den Steinfrüchten wie zum Beispiel Pfirsiche und Aprikosen.
Dürfen Hunde Mandeln essen? Süße Mandeln
Süße Mandeln sind zwar nicht giftig für den Hund, wenn er sie aber in größeren Mengen frisst, können sie Magenschmerzen, Durchfall und Erbrechen verursachen. Darum solltest du deinem Vierbeiner, falls überhaupt, süße Mandeln nur in sehr kleinen Mengen zu fressen geben.
In Mandeln sind viele wichtige Nährstoffe wie Vitamin B, Vitamin E, Kalium, Magnesium, Kalzium und Folsäure enthalten. Außerdem sind sie reich an Ballaststoffen. Darum sind die Inhaltsstoffe grundsätzlich als wertvoll für den Vierbeiner zu sehen.
Bekommt ein Hund allerdings regelmäßig Mandeln zu fressen, dann kann dies Pankreatitis auslösen. Dies ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, welche weitreichende Folgen nach sich ziehen kann.
Zudem sind Mandeln anfällig für einen Schimmelpilzbefall, insbesondere vom Schimmelpilz Aspergillus. Dieser enthält unter anderem Aflatoxin, welches in hohen Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen kann.
Bei Untersuchungen wurden in circa zehn Prozent der Mandeln Aflatoxine festgestellt, welche nicht nur für Hunde, sondern auch für uns Menschen giftig sind. Darum solltest du, ganz egal, ob du die Mandeln deinem Hund geben oder aber selbst essen möchtest, beim Kauf unbedingt auf eine gute Qualität achten. Denn es muss gewährleistet sein, dass der Hersteller die Mandeln gut getrocknet hat, da Schimmelpilze vor allem in feuchtem Umfeld wachsen können.
Außerdem enthalten Mandeln viele gesättigte Fette, sie sind also sehr kalorienreich. Ist dein Hund sowieso schon übergewichtig, dann können Mandeln das Problem des Vierbeiners durch den hohen Fettgehalt noch verstärken, doch auch bei normalgewichtigen Hunden können sie zu einer Gewichtszunahme und auch zu Trägheit führen. Bei Hunden, welche allerdings an Gewicht zulegen sollten, sind Mandeln wie auch andere Nüsse wie etwa die Walnuss gut als kalorienreicher Snack geeignet.
Doch nicht nur die Inhaltsstoffe von Mandeln können gefährlich für den Vierbeiner sein. Denn durch die Konsistenz und Größe von Mandeln besteht Erstickungsgefahr, wenn Hunde die Mandel im Ganzen verschlucken. Am besten gibst du ihm darum die Mandeln zerkleinert zu fressen, alternativ kannst du sie aber auch abschälen.
Darf ein Hund Mandeln essen? Bittermandeln
Während die süßen Mandeln nicht grundsätzlich schlecht für den Vierbeiner sind, darf er auf keinen Fall Bittermandeln zu fressen bekommen.
So können Bittermandeln gar tödlich für Hunde sein. Doch auch hier gilt: Die Menge macht das Gift. Frisst dein Hund eine Bittermandel, bevor du eingreifen kannst, wird im Normalfall nicht viel passieren. Doch wenn er mehr Bittermandeln erwischt, kann die Sache schon ganz anders aussehen.
Denn Bittermandeln enthalten den Stoff Amygdalin. Während des Verdauungsprozesses setzt dieser Stoff die giftige Blausäure frei. Diese kann, wenn sie in großen Mengen vorhanden ist, lebensbedrohlich für den Vierbeiner sein. Insbesondere bei kleinen Hunden reicht also schon eine geringe Menge an Bittermandeln aus, um eine Gefahr für sein Leben darzustellen.
Das Problem dabei liegt allerdings darin, dass man Bittermandeln optisch nicht von süßen Mandeln unterscheiden kann. Falls du deinem Vierbeiner Mandeln zu fressen geben möchtest, solltest du darum unbedingt zuerst selbst eine probieren, um durch den bitteren Geschmack herauszufinden, ob es sich um eine gefährliche Bittermandel handelt.
Wenn du deinem Vierbeiner hin und wieder ein kleines Stück Kuchen zum Naschen gibst, solltest du dich stets vergewissern, dass dieser mit süßen Mandeln und nicht mit Bittermandeln gebacken wurde. Auch Bittermandel-Extrakt sollte keinesfalls im Kuchen verwendet worden sein.
Dürfen Hunde Mandeln fressen? Mandelallergie
Nicht nur wir Menschen, sondern auch Hunde können auf Nüsse allergisch reagieren. Am häufigsten reagieren Menschen wie auch Hunde auf Erdnüsse allergisch.
Zwar ist eine Mandelallergie äußerst selten, kann aber dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund solltest du ihn beim ersten Mal, wenn er Mandeln zu fressen bekommen hat, genau beobachten.
Zeigt dein Vierbeiner ein ungewöhnliches Verhalten, dann solltest du ihm in Zukunft keine Mandeln mehr zu fressen geben. Denn bei starken allergischen Reaktionen kann beispielsweise die Luftröhre stark anschwellen.
Dürfen Hunde Mandelmilch trinken?
Manche Hundehalter möchten ihrem Vierbeiner etwas Gutes tun, und ihm zusätzlich zu herkömmlichem Hundefutter auch allerhand menschliches Essen geben. Weil Mandelmilch bei uns zurzeit so im Trend und zudem sehr gesund ist, fragt sich der ein oder andere, ob auch der Hund ein wenig von der Milch aus Mandeln trinken darf.
Doch auch diese Frage ist mit einem klaren „nein“ zu beantworten. Denn Hunde benötigen nur als Welpen Milch. Diese bekommen sie direkt von ihrer Mutter und sollte keinesfalls mit Mandelmilch ersetzt werden – schließlich geben wir unseren Babys ja auch keine Mandelmilch zu trinken.
Dürfen Hunde andere Nüsse essen?
Doch nicht nur Bittermandeln sind nicht für Hunde geeignet. Es gibt weitere Nüsse, welche noch um einiges schädlicher für Vierbeiner sind. Dazu gehören insbesondere Muskatnuss, Schwarznüsse und Macadamianüsse.
Nusssorten wie Haselnüsse, Maronen (Esskastanien), Erdnüsse, Paranüsse, Pekannüsse, Pistazien, Kokosnüsse, Walnüsse, Pinienkerne und Cashewkerne sind grundsätzlich genießbar. Dennoch solltest du dich im Voraus gründlich über die einzelnen Nusssorten informieren. Immer, wenn du deinem Vierbeiner eine Nuss das erste Mal zu fressen gibst, solltest du mit einer sehr geringen Menge beginnen, um auszutesten, ob er die jeweilige Nusssorte gut verträgt.
Du kannst also gerne Nüsse, welche für Vierbeiner weder giftig noch gesundheitsschädlich sind, von Zeit zu Zeit in kleinen Mengen an deinen Hund verfüttern und somit seinen Speiseplan bereichern. Denn Nüsse sind beispielsweise auch bei der Barf-Hundeernährung in geringen Mengen zu empfehlen.
Am besten ist es, wenn du die Nüsse reibst, bevor du sie unter das Hundefutter mischst. Denn auf diesem Weg können Hunde die enthaltenen Inhaltsstoffe am besten aufnehmen. Es spricht allerdings auch nichts dagegen, wenn du ihm hin und wieder eine Nuss als kleines Leckerli gibst.
Auf keinen Fall solltest du zu gewürzten oder gesalzenen Nüssen greifen. Gib deinem Liebling stattdessen stets unbehandelte Nüsse zu fressen.