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Holländischer Schäferhund: Rasseportrait

Holländischer Schäferhund: Rasseportrait

Ein Holländischer Schäferhund, auch unter dem Namen Hollandse Herdershond, Hollandse Herder oder einfach Herder bekannt, ist ein beeindruckender Vierbeiner. Der arbeitswillige Schäferhund wird dich nicht nur liebend gerne bei zahlreichen Arbeiten unterstützen, sondern er ist auch ein liebenswürdiger und treuer Familienhund, mit dem es nie langweilig wird.

Spielst du mit dem Gedanken, einen Holländischen Schäferhund in dein Zuhause aufzunehmen? Dann bist du hier genau richtig, denn hier dreht sich alles rund um den Holländischen Schäferhund!

Wie sieht ein Holländischer Schäferhund aus?

Porträt des holländischen Schäferhundes im Winter

Sieht man einen Holländischen Schäferhund, ist es einem jeden klar, dass es sich dabei um einen Schäferhund handeln muss. So ähnelt er dem bei uns stark verbreiteten Deutschen Schäferhund.

Der Holländische Schäferhund ist mittelgroß und kommt in drei verschiedenen Varianten vor: als Rauhaar, Kurzhaar und Langhaar. Alle drei Varianten haben eine dichte Unterwolle. Die langhaarigen Vierbeiner haben an ihrem ganzen Körper glattes, langes Haar.

Zudem sind alle Holländischen Schäferhunde gestromt, in der Grundfarbe silber und gold. Die Farbe kann von einem dunklen Kastanienrot bis hin zu einem hellen Sandton reichen. Die rauhaarigen Holländische Schäferhunde können nicht nur silber- und goldgestromt sein, sondern auch blaugrau ist möglich.

Beachte, dass sich die Holländischen Schäferhunde nicht nur im Aussehen, sondern auch im Wesen unterscheiden. So sind kurzhaarige Holländische Schäferhunde eher temperamentvoller und umtriebiger, während rauhaarige und langhaarige Holländische Schäferhunde eher als verträglicher und ruhiger gelten.

Auch bezüglich der Proportionen des Holländischen Schäferhunds gibt es bestimmte Anforderungen: Das Ziel ist, dass die Schnauze des Hundes so lange wie der Schädel ist. Sein Körper sollte kräftig und muskulös sein.

Wie groß wird ein Holländischer Schäferhund?

Beim Holländischen Schäferhund handelt es sich um einen mittelgroßen bis großen Hund. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 57 bis 62 Zentimeter und Hündinnen eine Schulterhöhe von 55 bis 60 Zentimeter.

Bei dieser Größe erreichen die Holländischen Schäferhunde ein Gewicht von etwa 23 bis 30 Kilo. Dies zeigt, dass ihr Körper zwar kräftig ist, sie aber dennoch über gute Proportionen verfügen.

Wie gestaltet sich die Pflege des Holländischen Schäferhundes?

Holländischer Hirte in einem alten Baum

Ein Holländischer Schäferhund ist sehr pflegeleicht. Als Hundehalter muss man sich in Bezug auf die Fellpflege um nichts Besonderes kümmern. Bei der Kurzhaar-Variante reicht es, ihn hin und wieder zu bürsten – vor allem zur Zeit des Fellwechsels. Denn während des zweimal im Jahr stattfindenden Fellwechsels solltest du das Fell unbedingt täglich bürsten, um zu vermeiden, dass deine Wohnung über und über mit Hundehaaren bedeckt ist. Entscheidest du dich für einen Langhaar-Schäferhund, dann sollte das Bürsten natürlich regelmäßiger sein, damit die Haare nicht verfilzen.

Genauso wie bei einem jeden anderen Hund auch solltest du natürlich regelmäßig die Krallen deines Herders schneiden. Auch Augen und Pfoten müssen regelmäßig kontrolliert werden. Genauso solltest du es dir angewöhnen, immer mal wieder einen Blick in die Ohren deines Vierbeiners zu werfen. So kannst du beispielsweise Ohrmilben früh erkennen und behandeln.

Was ist der Charakter des Holländischen Schäferhundes?

holländischer schäferhund im freien

Der Holländische Schäferhund hat ein ausgesprochen lebhaftes Wesen und ist zudem sehr intelligent. Weitere Eigenschaften, die ihm vom FCI-Standard zugeschrieben werden, sind seine Treue und Zuverlässigkeit, seine Unabhängigkeit und seine Wachsamkeit. Auch sehr anhänglich ist der Vierbeiner laut Rassestandard.

Weil der Herder eine nahezu endlose Ausdauer hat, benötigt er ausreichend Beschäftigung, um ausgelastet zu sein. So wurde der Holländische Schäferhund früher ausschließlich als Arbeitshund eingesetzt, und wird auch heutzutage noch für seinen Eifer bei der Arbeit geschätzt.

Vor allem als Hütehund und Treibhund erfreute sich der Vierbeiner einer großen Beliebtheit. So gehört er auch der FCI-Gruppe 1, der Gruppe der Hüte- und Treibhunde, an. Doch der Holländische Schäferhund kann noch für eine Vielzahl an weiteren Tätigkeiten eingesetzt werden. So spricht auch nichts dagegen, ihn für körperlich stark fordernde Aufgaben einzusetzen, wie beispielsweise als Zughund.

Durch seine große Unabhängigkeit kann der Holländische Schäferhund seine Aufgaben auch problemlos erledigen, ohne dass sein Herrchen oder Frauchen ständig anwesend ist. Das ist zum Beispiel beim Hüten von Schafherden hilfreich, wo er sogar die Fähigkeit haben muss, mit anderen Hunden zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig arbeitet er aber natürlich auch sehr gerne unmittelbar mit seinem Hundehalter zusammen.

Du siehst schon: Der Holländische Schäferhund ist äußerst robust und vielseitig einsetzbar. Er verfügt über eine außergewöhnliche Kraft und kann Höchstleistungen erbringen.

Während sie früher hauptsächlich Hütehunde und Treibhunde waren, erledigen sie heute meist andere Aufgaben. So sind sie als Rettungshund wie auch Polizeihund sehr beliebt. Doch auch als Therapiehund wie auch Blindenhund können sie einem wertvolle Dienste erweisen.

Der Holländische Schäferhund ist aber nicht ausschließlich ein Arbeitshund. Denn durch sein menschenfreundliches, ausgeglichenes Wesen und seine Gelassenheit kann er durchaus auch als Familienhund gehalten werden. Dies ist aber nur dann möglich, wenn er ausreichend ausgelastet wird, ansonsten langweilt er sich und kann unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten zeigen.

Doch was kann man mit einem derart arbeitswilligen Vierbeiner unternehmen, wenn man keine Arbeiten hat, die er erledigen muss? Besonders gut geeignet ist verschiedenster Hundesport.

Allerdings reicht dem Holländischen Schäferhund nicht ausschließlich Hundesport. Er benötigt dazu noch sehr viel Auslauf, weshalb du dir nur dann Gedanken darüber machen solltest, ob du einen Herder zu dir holen möchtest, wenn du sehr aktiv bist. Ausgedehnte Spaziergänge sind ein Muss.

Wenn man eine ausreichende Auslastung des Vierbeiners garantieren kann, spricht grundsätzlich auch nichts gegen die Anschaffung eines Holländischen Schäferhundes als Anfängerhund.
Bedenke aber, dass seine ausgeprägte Unabhängigkeit und Selbstständigkeit auch zu Problemen führen kann, wenn nicht richtig mit ihm umgegangen wird. Denn achtet der Hundehalter nicht auf eine ausreichende Führung, dann kann es durchaus passieren, dass der Holländische Schäferhund die Führung übernimmt und alles nach seinem Kopf entscheidet.

Eine konsequente Erziehung des Hundes ist also unerlässlich. Es gilt, darauf zu achten, dass die Erziehung nicht nur konsequent, sondern auch sehr liebevoll ist. Am besten ist es, wenn die Erziehung hauptsächlich seine Bezugsperson übernimmt. Denn der Holländische Schäferhund ist stark auf eine Führungsperson fokussiert, welche für ihn den Rudelführer darstellt. Dennoch kommt er natürlich auch gut mit den übrigen Familienmitgliedern aus.

So versteht sich ein Holländischer Schäferhund grundsätzlich sehr gut mit Kindern. Wichtig ist nur, den Kindern von Beginn an den richtigen Umgang mit dem Hund beizubringen und sie zudem nie mit ihm alleine zu lassen. Auch mit anderen Hunden versteht sich der Herder üblicherweise gut.

Was ist die Herkunft des Holländischen Schäferhundes?

Holländischer Schäferhund Welpe mit einem süßen hängenden Ohr

Der Holländische Schäferhund kommt, wie der Name schon vermuten lässt, ursprünglich aus der Niederlande. So ist er auch bis heute in Deutschland nur wenigen bekannt und somit hierzulande recht selten.

Es gibt noch einen zweiten Schäferhund aus den Niederlanden: Den Schapendoes. Die beiden lassen sich aber gut unterscheiden, so ist ein Holländischer Schäferhund nicht nur größer als ein Schapendoes, sondern hat auch eine andere Körperform. Eine viel größere Ähnlichkeit hat der Holländische Schäferhund mit dem Deutschen Schäferhund wie auch dem Belgischen Schäferhund.

Das ist auch nicht weiter verwunderlich, so haben der Belgische und der Holländische Schäferhund eine gemeinsame Geschichte: Beide Hunderassen stammen aus dem Süden der Niederlande, vor allem aus Brabant, wie auch aus Belgien. Als sich Belgien und die Niederlande dann getrennt haben, erfolgte auch eine Trennung der Hunderasse, welche bis dahin einheitlich war, in zwei nationale Hunderassen.

Dennoch veränderte sich ihr Wesen und ihr Aussehen zunächst nur wenig, da die Bauern ja nach wie vor die gleichen Anforderungen an die Vierbeiner stellten. Dies änderte sich später, als sich beim Belgischen wie auch beim Deutschen Schäferhund auf die Reinzucht fokussiert wurde.

Besonderheit des Holländischen Schäferhundes ist, dass er sich im letzten Jahrhundert nicht nennenswert verändert hat. Ganz im Unterschied zu den meisten anderen Hunderassen, welche sich üblicherweise innerhalb von 100 Jahren stark verändert haben – hauptsächlich aufgrund der Rassehundezucht.

Im frühen 18. Jahrhundert wurde der Holländische Schäferhund hauptsächlich als Hirtenhund für Schafherden eingesetzt. Holländische Schäferhunde waren aber nicht nur als Hütehunde so beliebt. Stattdessen war die Hunderasse auch als Diensthund für verschiedenste Tätigkeiten nicht mehr wegzudenken.

So arbeitete der Holländische Schäferhund beispielsweise auch als Treibhund, indem er Rinderherden vom Stall zum Schlachthof trieb. Auch wurde der Vierbeiner als Zughund vor Karren eingespannt, um Waren zu transportieren. Dass er sogar dazu in der Lage war, eine Einpersonenkutsche zu ziehen, verdeutlicht seine extreme Kraft. All diese Aufgaben fielen natürlich weg, als sich Autos und Lastwägen immer weiter verbreiteten und Autobahnen entstanden.

Doch der vielfältige Vierbeiner konnte noch weitere Aufgaben übernehmen, um seine Menschenfamilie zu unterstützen. So erfreute er sich auch als Wachhund und Hofhund großer Beliebtheit.

Allerdings ist das noch nicht alles. So war der Vierbeiner auch ein gern gesehener Gast auf Hundeausstellungen – und das schon im Jahr 1874 in Amsterdam. Kurze Zeit später, im Jahr 1898, gründete sich dann der offizielle Zuchtverein der Holländischen Schäferhunde in Utrecht, Nederlandse Herdershonden Club genannt.

Dieser Club bemühte sich in der Folge darum, dem Vierbeiner neue Aufgaben zukommen zu lassen und ihn so vor dem Aussterben zu retten. Denn als die großen Schafherden zurückgingen, benötigte der Holländische Schäferhund neue Aufgaben, welche er dann unter anderem als Blindenführhund und Polizeihund fand.

Im Jahr 1955 wurde der Vierbeiner dann als eigenständige Hunderasse vom FCI anerkannt. Im Jahr 2008 wurde der Holländische Schäferhund Club Deutschland im VDH gegründet. Allerdings gibt es hierzulande weniger als hundert Welpen jährlich.

Das Problem lag aber schon von Beginn an in der Konkurrenz mit seinen vierbeinigen Verwandten aus Deutschland und Belgien. Denn durch deren Beliebtheit konnte sich der Holländische Schäferhund nicht so weit verbreiten – die Zahl der Züchter ging sogar seit Gründung des Zuchtvereins für Holländische Schäferhunde sogar zurück.

Dies liegt wohl vor allem an einem schlechteren Marketing. Denn vergleicht man den Holländischen Schäferhund mit dem Deutschen und Belgischen Schäferhund, wird deutlich, dass Wesensschwächen und Krankheiten eher die beiden Letzteren betreffen.

Wie alt wird ein Holländischer Schäferhund?

Niederländischer Schäferhund im Freien in der Natur

Die Lebenserwartung des Holländischen Schäferhundes beträgt 12-15 Jahre. Bei dem Vierbeiner handelt es sich um einen sehr robusten Hund, der sich in der Regel einer guten Gesundheit erfreut.

Kauft man den Holländischen Schäferhund von einem seriösen Züchter, hat man bezüglich rassetypischer Krankheiten eigentlich kaum etwas zu befürchten. Denn durch Gentests haben sie die Möglichkeit, Krankheiten wie die Degenerative Myelopathie zu bekämpfen und betroffene Tiere von der Zucht auszuschließen.

Was frisst der Holländische Schäferhund?

Der Holländische Schäferhund ist auch in Bezug auf die Ernährung äußerst robust. Dennoch sollte natürlich darauf geachtet werden, ihn mit hochwertigem Futter zu versorgen. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um Nassfutter oder Trockenfutter handelt.

Der Holländische Schäferhund kann aber auch gerne gebarft werden. So liebt der Vierbeiner frisches Fleisch und fleischige Knochen. Möchtest du mehr über die Rohfleischfütterung von Hunden erfahren? Dann lies dir diesen Beitrag durch!

Ist der Holländische Schäferhund für mich geeignet?

Holländischer Hirte in der Heide

Wie bereits erklärt, eignet sich ein Holländischer Schäferhund grundsätzlich als Familienhund – auch für Anfänger. Denn der Vierbeiner ist lernwillig und lässt sich somit sehr leicht erziehen.

Dennoch ist es unbedingt zu empfehlen, mit ihm eine Hundeschule aufzusuchen – bestenfalls erhält er dort eine Ausbildung, die an seine besonderen, arbeitslastigen Bedürfnisse angepasst ist. Damit er schon als Welpe gut sozialisiert wird, ist zudem der Besuch einer Welpenspielstunde ratsam.

Das einzige, was es wirklich zu beachten gibt, ist, dass der Holländische Schäferhund ausreichend ausgelastet werden muss. Sind Ausflüge in die Natur also eher nicht so dein Ding und du faulenzt stattdessen lieber vor dem Fernseher? Dann solltest du dich lieber nach einer gemütlicheren Hunderasse umsehen, sonst werden weder du noch der Holländische Schäferhund glücklich.

Liebst du aber Aktivitäten wie Reiten, Radfahren oder Joggen, und gehst diesen Hobbys auch regelmäßig nach, dann ist der Holländische Schäferhund wie für dich gemacht. Denn er wird dich liebend gerne dabei begleiten. Dies kombinierst du dann am besten mit verschiedenem Hundesport, damit der Vierbeiner auch mental herausgefordert wird.

Wahrscheinlich vermutest du es schon: Wohnst du in einer kleinen Wohnung mitten in der Stadt, kann es eher schwer werden, den Holländischen Schäferhund ausreichend auszulasten. Es ist aber kein Ding der Unmöglichkeit, wenn du täglich ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten schaffst. Der Idealfall ist aber ein Haus mit Garten, inmitten einer ländlichen Umgebung, damit der Vierbeiner immer raus ins Grüne kann.

Wie viel kostet ein Holländischer Schäferhund?

entzückender kleiner holländischer Hirtenwelpe

Entscheidet man sich dazu, einen Holländischen Schäferhund Welpen zu kaufen, muss man für diesen etwa 750 bis 1.500 Euro bezahlen. Ganz anders verhält es sich, wenn man einen voll ausgebildeten, erwachsenen Holländischen Schäferhund in sein Zuhause aufnehmen möchte. So kostet ein K-9 Schutzhund um die 5.500 Euro.

Wie bei jedem Hund solltest du auch bei einem Holländischen Schäferhund Welpe nicht auf den Preis, sondern auf die Seriosität des Züchters achten. In Deutschland bedeutet dies, dass ein Holländischer Schäferhund Züchter Mitglied im Holländischen Schäferhund Club Deutschland sein sollte.

Du solltest vorsichtig sein, wenn der Welpe als x-Herder angeboten wird. Denn dies bedeutet, dass er nicht reinrassig ist und andere Rassen mit eingekreuzt wurden. Dazu können zum Beispiel der x-Mechelaar oder der Malinois gehören.

Grundsätzlich dient die Homepage des Züchters als erster Anhaltspunkt dazu, herauszufinden, ob seine Zuchtziele wie auch die Zuchtstätte deinen Vorstellungen entsprechen. Entscheidend ist natürlich dann der Besuch beim Züchter, wo du mit ihm sprechen und einen Holländischen Schäferhund Welpen kennenlernen kannst. Erst wenn dann alles in Ordnung ist, solltest du dich für einen Kauf entscheiden.

Bedenke zudem, dass der Vierbeiner relativ selten ist. Es kann also durchaus sein, dass du eine Weile warten musst, bis du deinen Welpen bekommst – aber du wirst sehen: Das Warten lohnt sich!