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Hund mit blauer Zunge: Rassen und Gründe für die außergewöhnliche Färbung

Hund mit blauer Zunge: Rassen und Gründe für die außergewöhnliche Färbung

Hunde mit blauer Zunge – Viele Hunderassen haben bestimmte Merkmale, welche sie besonders machen und von den anderen Rassen abheben. Es ist wohl unumstritten, dass ein Hund mit blauer Zunge zu diesen besonderen Hunderassen gehört. Du hast richtig gelesen: Es gibt Hunde, welche von Natur aus eine blaue Zunge haben.

Die meisten Menschen denken, wenn sie einen Hund mit einer blauen, schwarzen oder lilafarbenen Zunge sehen, dass er eine Krankheit hat. Beim Großteil der Hunderassen trifft diese Annahme auch zu, allerdings gibt es einige wenige Rassen, bei denen die Hunde bereits mit einer blauen Zunge geboren werden.

Doch was ist der Grund für diese Laune der Natur? Oder wurde diesen Hunderassen die blaue Zunge vielleicht nur angezüchtet?

Antworten auf diese und noch mehr Fragen erfährst du in diesem Artikel. Ich zeige dir auch, welche Hunderassen dieses besondere Merkmal aufweisen. Vielleicht spielst du ja sogar mit dem Gedanken, dir einen derartig besonderen Hund zuzulegen? Dazu habe ich dir hier die wichtigsten Eigenschaften dieser besonderen Hunderassen zusammengefasst.

Genauso wichtig ist es aber auch, dass wir den Ursachen auf den Grund gehen, wenn die Zunge eines Hundes sich plötzlich blau verfärbt. Denn ist die blaue Zunge nicht angeboren, dann ist eine blaue Färbung üblicherweise ein Grund zu Beunruhigung und weist auf eine Erkrankung hin.

Hund mit blauer Zunge: Die Gründe für die blaue Zunge

Ein wunderschönes Chow-Chow liegt im Gras

Hund blaue Zunge Rasse – Bis heute konnte es nicht genau geklärt werden, warum einige Hunderassen dieses besondere Merkmal der blauen Zungen haben. In der Zunge befinden sich winzige Gefäßendungen, welche eine einzelne Schicht bilden. Da das Blut, welches durch die Zunge fließt, voller Sauerstoff ist, haben die meisten Säugetiere eine rosafarbene Zunge.

Eine mögliche Ursache der blauen Zunge ist eine genetische Veränderung. Dies würde auch erklären, warum es nur so wenige Hunderassen gibt, welche keine rosafarbene Zunge haben. Man weiß allerdings noch nicht, ob es sich bei dieser genetischen Veränderung um eine evolutionsbedingte Anpassung handelt, oder sich die genetische Struktur einfach zufällig in einer Entwicklungsstufe änderte.

Vermutet wird zudem, dass die blaue Zunge in Zusammenhang mit Problemen der Regulierung der Körpertemperatur oder der Durchblutung des Körpers der Hunde steht.

Außerdem gibt es Theorien, dass eine erhöhte Melanin-Produktion zu der auffälligen Färbung der Zunge führt. Denn Melanin ist für die Färbung der Haut wie auch des Fells zuständig. So könnte also eine erhöhte Produktion von Melanin die Ursache für eine intensivere Zungenfarbe sein.

Allerdings könnte auch genau das Gegenteil der Fall sein. Denn wenn zu wenig Tyrosin vorhanden ist, kann nicht genug Melanin produziert werden. Dadurch kann der Körper nicht korrekt gefärbt werden.

Hund mit blauer Zunge: Der Chow Chow

Chow Chow steht auf dem Rasen

Beim Chow Chow handelt es sich um eine der ältesten Hunderassen der Welt. Das auffälligste Merkmal dieser Hunderasse ist ohne Zweifel die blaue Zunge. So wird er teilweise sogar als Hek She bezeichnet, was „blaue Zunge“ bedeutet.

Der Chow Chow stammt aus Asien und sieht sehr majestätisch und löwenhaft aus. Auch mit einem großen Teddybären ist er vergleichbar. Es wird vermutet, dass er ursprünglich aus Sibirien stammt und von der Mongolei nach China kam, wo es ihn bereits seit der Han-Dynastie gibt und er angeblich am Hof des Kaisers gehalten wurde.

Sein Zweck war hauptsächlich, chinesische, heilige Tempel, das Zuhause und die Felder zu beschützen. Zudem wurde er als Jagdhund und Hütehund eingesetzt. Sein Körper ist ideal für die chinesischen Wetterbedingungen und die Kälte Chinas. So gab es auch Chow Chows, welche als Schlittenhunde dienten.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand Königin Viktoria von England Gefallen an diesen Hunden, welche fortan in Großbritannien gezüchtet wurden. In Deutschland findet man den Hund mit blauer Zunge erst seit den 20er-Jahren. Allerdings zeugen uralte Skulpturen davon, dass es diese Hunderasse bereits im Jahr 220 vor Christus gab. Heutzutage gibt es in Europa wesentlich mehr Chow Chows als in China.

Der Name Chow Chow kann mit „Leckerbissen“ übersetzt werden – und als genau das wurde er angeblich auch gesehen und sein Fleisch als Delikatesse verkauft. Allerdings kann der Name auch mit „aufgeplusterter Löwenhund“ übersetzt werden – eine Bezeichnung, welche seinem Aussehen alle Ehre macht.

Die Fellfarbe des Chow Chows ist meist schwarz oder rot-braun. Doch auch Fellfarben in Creme, Weiß, Zimt, Rehfarben und Blau kommen vor. Es gibt ihn als Kurzhaar- wie auch Langhaar-Hund.

Er hat eine dichte Unterwolle und ein weiches und plüschiges Fell, weshalb er sehr kompakt wirkt und eine intensive Fellpflege benötigt. Seine dicke Fettschicht deckt seinen gesamten Körper ein.

Da der Chow Chow eine Schulterhöhe von 46 bis 56 Zentimeter hat, gilt er als mittelgroßer Hund. Er wiegt üblicherweise zwischen 20 und 30 Kilogramm.

Der Chow Chow ist sehr wachsam und lebhaft. Allerdings gilt er auch als sehr eigensinnig, weshalb sich seine Erziehung in vielen Fällen recht schwierig gestaltet. Ein Chow Chow ist kein Anfängerhund und sollte somit nur von erfahrenen Hundehaltern aufgenommen werden.

auf einer Parkbank schöner Chow-Chow-Welpe sitzend

Sein Wesen wird häufig mit dem von Katzen in Verbindung gebracht – denn genauso wie Katzen ist auch der Chow Chow nicht unterwürfig, lässt sich nicht kontrollieren und hat einen ausgeprägten Dickschädel. Zudem ist er fremden Personen gegenüber eher misstrauisch, weshalb er auch heutzutage noch gerne als Wachhund eingesetzt wird.

Er hat einen sehr starken Freiheitsdrang und benötigt somit viel Auslauf. Durch seinen ausgeprägten Jagdtrieb ist er unter Umständen nicht immer abrufbar.

Wichtig ist es, bei seiner Erziehung möglichst frühzeitig eine Sozialisierung stattfinden zu lassen. Gleichzeitig benötigt der Chow Chow aber auch einen ruhigen Rückzugsort.

Wichtig ist auch, zu wissen, dass es sich bei dem Chow Chow um einen Ein-Mann Hund handelt, er also mit seiner Bezugsperson eine sehr starke Bindung aufbaut. Ein Chow Chow Welpe kostet üblicherweise um die 1.000 Euro.

Doch nun zu seinem außergewöhnlichen Merkmal: Der blauen Zunge. Beim Chow Chow ist nicht nur die Zunge blau gefärbt, sondern auch seine Lefzen.

Dies ist aber kein Grund zur Besorgnis und kommt bei jedem Chow Chow vor. Dieses „blaue Gen“ ist beim Chow Chow so ausgeprägt, dass bei manchen Vertretern dieser Hunderasse die Zunge violett oder gar schwarz ist.

Da der Chow Chow eine der urtümlichen Hunderassen ist, gibt es zahlreiche Legenden um die Ursache seiner blauen Zunge. Eine dieser Legenden besagt, dass bei der Erschaffung der Welt, als die Sterne am Himmel befestigt wurden, einige Stücke des blauen Firmaments auf die Erde heruntergefallen sind.

Der Chow Chow hat dann einige dieser Stücke aufgeschleckt, wodurch sich seine Zunge blau wie das Firmament verfärbt hat.

Eine weitere Legende besagt, dass es sich beim Chow Chow um einen Drachenhund handelt, welcher den Tag liebte. Aus diesem Grund beschloss er, nachts die Dunkelheit vom Himmel abzuschlecken.

Dafür wurde er allerdings von den Göttern mit einer dunklen Zunge bestraft, damit er für immer an seine Tat erinnert werden würde – schließlich wollte er den Göttern widersprechen.

Hund mit blauer Zunge: Der Eurasier

Der schöne Eurasier steht draußen

Doch der Chow Chow ist nicht der einzige Hund, welcher mit einer blauen Zunge geboren wird. So kann man auch beim Eurasier eine blaue Zunge vorfinden.

Noch häufiger hat der Eurasier aber eine gefleckte Zunge, also eine Mischung aus Rosa und Blau. Es gibt allerdings auch Eurasier, welche eine „normale“ rosafarbene Zunge haben.

Der Eurasier stammt ursprünglich aus Deutschland. Dort wurde er in den 1960er-Jahren als eine Kreuzung zwischen dem Wolfsspitz, dem Chow Chow und dem Samojeden gezüchtet. Seit 1973 wird der Eurasier beim FCI als eigenständige Hunderasse gelistet.

Er hat eine kleinere Mähne als der Chow Chow und ist zudem um einiges schlanker und hat ein weißes Fell. Diese Hunderasse wird zwischen 50 und 60 cm hoch.

Der Eurasier ist ein sehr anpassungsfähiger und ruhiger Hund. Aufgrund seines intelligenten Wesens und seiner Lernbereitschaft ist er der perfekte Familien- und Begleithund. So baut er auch eine sehr enge Bindung zu den Menschen, die ihn bei sich aufnehmen, auf.

Hund mit blauer Zunge: Der Shar Pei

Shar Pei sitzt im Herbst im Gras

Auch beim Shar Pei ist die blaue Zunge der Rassestandard. Auffällig bei dieser Hunderasse ist zudem, dass sie sehr viele Falten hat.

Darum sind auch diese unverkennbaren Falten sein charakteristisches Erkennungszeichen, und nicht seine blaue Zunge. Diese Falten werden durch seine schwarze Fellfarbe nochmal richtig betont.

Bei den Welpen sind die Falten noch um einiges auffälliger. Beim Heranwachsen wachsen die Falten in die Haut hinein, weshalb sie beim erwachsenen Shar Pei weniger ausgeprägt sind. Der Shar Pei wird circa 50 cm hoch. Dadurch, dass er einen athletischen Körperbau wie auch kleine Ohren hat, wirkt diese Hunderasse sehr sportlich.

Da der Shar Pei sehr eigensinnig ist, ist er kein Anfängerhund. Mit einem Shar Pei holst du dir einen Hund mit einer sehr starken Persönlichkeit wie auch einem unbeugsamen Willen ins Haus.

Falls du Erfahrung mit Hunden mitbringst, wirst du aber gut mit einem Shar Pei zurechtkommen. Wichtig ist nur, dass du dich durchsetzen kannst, und dennoch liebevoll zu ihm bist – dann kannst du dir sicher sein, dass er dir treu ergeben sein wird.

Der Shar Pei liebt es, sich zu entspannen, ist sehr treu und bewacht stets seine Familie. Darum wurde er früher insbesondere von ärmeren Menschen gerne als Jagd- wie auch Wachhund gehalten. So kann er nicht nur das Haus hüten, sondern auch Schafe bewachen und Raubtiere fernhalten.

Der Shar Pei ist dem Chow Chow im Hinblick auf den Körperbau, den Gesichtsausdrücken wie auch den Beschützer- und Jagdinstinkten sehr ähnlich. Außerdem handelt es sich auch beim Shar Pei um eine sehr alte Hunderasse. So gibt es durch Keramikgegenstände, auf welchen ein Shar Pei abgebildet ist, Belege dafür, dass er bereits im dritten Jahrhundert vor Christus ein Begleiter der Menschen war.

Früher lagen die Preise für den Shar Pei in einem sehr hohen Bereich. Durch ein zeitweises Zuchtverbot verschwand die Rasse fast vollständig.

Darum wurde der Shar Pei in den 70er-Jahren als seltenste Hunderasse der Welt in das Buch der Weltrekorde aufgenommen. Denn im Jahr 1976 gab es nur noch 145 Shar Peis. Heutzutage wird der Shar Pei allerdings wieder gezüchtet, weshalb sich der Bestand erholen konnte.

Hund mit blauer Zunge: Die blaue Zunge als Anzeichen für eine Krankheit

Hund auf Sauerstoff beim Tierarzt

Gehört dein Hund keiner der soeben aufgezeigten Rassen an, welche schon von Geburt an eine blaue Zunge haben, und du stellst fest, dass sich die Zunge oder die Lefzen deines Hundes blau verfärbt haben, dann kann dies ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.

Denn verfärben sich die Lefzen oder die Zunge eines Hundes blau, dann deutet dies darauf hin, dass die Schleimhäute nur mangelhaft mit Sauerstoff versorgt werden. Dies kann auf Herz- und Lungenerkrankungen, einen Kreislaufschock wie auch eine starke Überanstrengung hindeuten.

Aus diesem Grund solltest du dich auf den Weg zum Tierarzt machen, wenn du eine blaue Verfärbung der Zunge oder der Lefzen deines Hundes feststellst.

Hund mit blauer Zunge Rassen und Gründe für die außergewöhnliche Färbung

Hund mit blauer Zunge Rassen und Gründe für die außergewöhnliche Färbung