Seit einiger Zeit wird angenommen, dass ein Hund Schweinefleisch nicht essen darf. Das liegt vor allem daran, dass früher Hunde oft nach dem Verzehr von Schweinefleisch erkrankt sind. Diese Krankheit dauerte nicht lange und innerhalb von wenigen Tagen starben die Hunde einen qualvollen Tod.
Damals wusste man nicht, was genau die Ursache dieser Krankheit war. Hundebesitzer haben daher lieber ganz auf die Verfütterung von Schweinefleisch verzichtet.
Heute dürfen Hunde Schweinefleisch generell bedenkenlos fressen. Aber das gilt nur für gekochtes Schweinefleisch, das bei sehr hohen Temperaturen gegart wurde.
Zum Thema Hund und Schweinefleisch ist heutzutage viel mehr bekannt, was den Vierbeinern ermöglicht, auch mit dieser Fleischsorte gefüttert zu werden.
Warum darf der Hund kein Schweinefleisch essen?
In der Regel dürfen Hunde kein rohes Schweinefleisch fressen. Das gilt nicht nur für Muskelfleisch, sondern auch für die Haut und die Innereien der Schweine, aber was hat es damit auf sich?
Im Laufe der Jahre hat man entdeckt, dass Wildschweine, aber auch seltener Hausschweine, das sogenannte Aujeszky-Virus übertragen können. Für Tiere wie Hund und Katz ist das Virus tödlich. Für Menschen hingegen besteht keine Gefahr.
Das Aujeszky-Virus beim Hund
Das Aujeszky-Virus verursacht die Aujeszky-Krankheit beim Hund, die umgangssprachlich auch Pseudowut genannt wird. Das Virus ist im Grunde genommen ein Herpesvirus, das Entzündungen des Nervensystems verursacht und zum sicheren Tod führt.
Hunde werden meist infiziert, wenn sie rohes Schweinefleisch fressen, das das Virus bereits beherbergt. Auch andere fleischfressende Tiere können daran erkranken.
Das Virus kann über eine längere Zeit im Körper des Wirts verweilen, bis es bestimmte Umstände wie Stress aktivieren. Wenn der Vierbeiner dann das infizierte Fleisch frisst, fängt das Virus an, in seinem Körper schädliche Veränderungen hervorzurufen.
Anfangs benimmt sich der Hund seltsam, sein Wesen verändert sich ähnlich wie bei der Tollwut. Er ist oft unruhig und kann aggressiv werden. Manche Hunde können auch energielos und träge sein.
Nach einigen Tagen, je nachdem wie schnell sich die Krankheit entwickelt, kommt es zu Durchfall, Erbrechen, starkem Hecheln und vermehrtem Speicheln. Der Puls beschleunigt sich und es kann auch hohes Fieber auftreten.
Ein typisches Symptom dieser Krankheit ist ein starker Juckreiz. Es gibt Hunde, die sich sogar selbst verletzen, um das Jucken zu verhindern.
Innerhalb von zwei Tagen, nachdem die ersten Symptome aufgetreten sind, endet die Krankheit tödlich. Gegen dieses Virus ist kein Heilmittel und keine Impfung vorhanden. Hunde können sich aber nicht gegenseitig anstecken.
Hundebesitzer müssen daher äußerst vorsichtig mit der Verfütterung von Schweinefleisch umgehen, damit ein kleiner Snack nicht zum Verhängnis wird.
Der Hund hat Schweinefleisch gefressen? Sofort den Tierarzt aufsuchen! Er sagt dir Bescheid, wie du vorgehen sollst. Vielleicht war das Fleisch nicht infiziert und dem Vierbeiner passiert nichts, aber du darfst keine Zeit verlieren.
Das Aujeszky-Virus in Deutschland
Was Deutschland angeht, ist das Virus bei Hausschweinen schon seit mehr als 20 Jahre nicht registriert worden. Daher gilt Deutschland zurzeit als frei von der Pseudowut.
Allerdings kann man die Existenz dieser Viren bei Wildschweinen nicht ausschließen. Einige Statistiken besagen, dass bei 10 Prozent ihrer Population das Virus noch vorhanden ist.
Leider ist es nicht so einfach, Wildschweine zu kontrollieren, weil sie sich nicht in nur einem Gebiet aufhalten. Daher besteht für Jagdhunde die Gefahr einer Infektion, wenn sie das Fleisch wilder Schweine während der Jagd verzehren.
Die Ansteckung kann außerdem über die Körperflüssigkeit oder durch den Verzehr von Kot erfolgen. Einzelne Fälle der Infektion treten auch heute auf, aber eben nur bei Jagdhunden.
Sollten Hundebesitzer auch Hausschweine haben und diese in der Nähe eines Gebiets halten, in dem sich Wildschweine aufhalten, dann sollte man besonders vorsichtig sein. Hausschweine müssen geschützt werden, damit sie mit Wildschweinen nicht in Kontakt kommen und somit die Ansteckung mit dem Aujeszky-Virus riskieren.
Schweinefleisch im Hundefutter
Vom Virus abgesehen, ist Schweinefleisch eigentlich nicht ungesund. Die Aminosäuren im Muskelfleisch ermöglichen, dass das Fleisch leicht und problemlos verdaut wird. Es ist nicht so fetthaltig, wie man vielleicht denkt, aber tierische Fette sollten Vierbeiner sowieso nicht oft einnehmen.
Fette und Öle in Nüssen und anderen pflanzlichen Produkten sind viel nützlicher. Omega-3-Fettsäuren aus Pflanzen wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. Tierische Fette enthalten diese und ähnliche Nährstoffe nur in sehr kleinen und eher unbedeutenden Mengen.
Hundeernährung sollte vor allem gesund und ausgewogen sein. Hundehalter glauben fälschlicherweise manchmal, dass Vierbeiner eine breite Auswahl an Fleisch- und Gemüsesorten haben müssen, um genügend Nährstoffe einzunehmen.
Fleisch ist aber unabhängig von der Sorte proteinreich und vollgepackt mit Aminosäuren. Daher besteht kein Grund, auch Schweinefleisch noch zu verfüttern. Vorsichtshalber sollte man Rindfleisch und Geflügel verfüttern. Auch Fisch eignet sich gut als Proteinquelle.
Möchte man trotz aller Risiken Schweinefleisch in die Hundeernährung mit einbeziehen, dann sollte man unbedingt das Fleisch vor dem Verzehr länger garen. Rohes Fleisch könnte die oben angeführten Viren enthalten.
Generell sollte man kein rohes Fleisch an den Hund verfüttern, weil es von anderen Keimen befallen sein könnte. Diese können zu Verdauungsproblemen führen.
Bei der BARF-Fütterung, die eine artgerechte Rohfütterung darstellen soll, wird bestimmtes Gemüse gekocht, um für den Hund bekömmlicher zu werden und giftige Wirkstoffe unschädlich zu machen.
Warum sollte man das nicht auch mit Fleischsorten machen? Der Proteingehalt wird kaum geändert. Das Fleisch wird leichter verdaut und es besteht keine Gefahr vor einer Viruserkrankung.
Schweinefleisch ist überraschenderweise für Hunde mit einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt sogar empfehlenswert, weil es keine Unverträglichkeit auslöst. Das gilt nicht für Bindegewebe wie Haut, sondern nur für reines Muskelfleisch.
Im Handel sind jede Menge tierischer Produkte erhältlich, die aus Schweinefleisch oder auch Wildschweinfleisch hergestellt werden. Diese kann man grundsätzlich ohne Bedenken an Hunde verfüttern.
Kausnacks wie getrocknete Schweineohren werden bei hohen Temperaturen hergestellt und garantieren einen risikofreien Verzehr.
Trockenfutter für Vierbeiner wird ebenfalls getrocknet und in Prozessen bearbeitet, in denen hohe Temperaturen erreicht werden.
Zweifelt man aus irgendeinem Grund an der sicheren Herstellung von Fertigprodukten, dann sollte man auf Schweinefleisch lieber völlig verzichten oder selbst Mahlzeiten zubereiten.
Kann der Vierbeiner gegen Schweinefleisch allergisch sein?
Sie können generell gegen Proteinquellen allergisch sein, daher auch gegen Schweinefleisch. Da diese Fleischsorte aber nicht regelmäßig verfüttert wird und die meisten Hunde Schweinefleisch noch nie probiert haben, konnten sie auch keine Allergien entwickeln.
Für eine Eliminationsdiät ist Schweinefleisch bestens geeignet. Bei dieser Diät versucht man, durch Futterumstellung eine Futtermittelallergie beim Vierbeiner zu diagnostizieren. Es versteht sich von selbst, dass die Eliminationsdiät von Tierärzten überwacht werden sollte.
Fleischsorten für den Hund
Ob der Hund Schweinefleisch fressen darf, wurde geklärt. Nun fragen wir uns, welche Fleischsorten für Hunde am besten geeignet sind und zu einer optimalen Hundeernährung beitragen.
Hundeernährung sollte aus ca. 80 Prozent Fleisch bestehen. Um den Bedarf an abwechslungsreichen Lebensmitteln zu decken, braucht man Alternativen. Im Folgenden schauen wir uns mal an, welche Fleischsorten unsere lieben Vierbeiner gerne und bedenkenlos verspeisen dürfen.
1. Geflügel kommt vielleicht am häufigsten im Hundefutter vor. Hersteller von Hundefutter-Produkten verlassen sich gerne auf diese Fleischsorte, weil sie billig ist. Außerdem hat Geflügel einen niedrigen Fettgehalt und ist somit auch für übergewichtige Vierbeiner geeignet.
Man kann Geflügelfleisch auch roh verfüttern, aber um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man es vor dem Verzehr thermisch bearbeiten, um einer Salmonellenvergiftung vorzubeugen.
Als Schonkost eignet sich Geflügel auch. Man kann das Fleisch kochen und mit Kartoffelpüree vermengen. Die Fellnase freut sich darüber bestimmt.
Snacks aus Geflügelfleisch können während einer Diät die zuckerhaltigen Leckerlis ersetzen. Der Hund bekommt etwas zu knabbern und verliert Pfunde dabei.
2. Rindfleisch gehört zu den herkömmlichen Fleischsorten im fertigen Hundefutter, wird aber auch zu Hause zubereitet und an den Vierbeiner verfüttert.
Rind ist nicht so mager wie Geflügel, aber dafür ist es sehr nahrhaft. Innereien können auch problemlos verabreicht werden. Das Fleisch ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Der Gehalt an Nährstoffen unterscheidet sich abhängig davon, ob man Rinderherz, Rinderniere oder Rinderlunge verabreicht. Diese enthalten jede Menge nützlicher Inhaltsstoffe.
Bei Hunden sind die unangenehm riechenden Rinderpansen sehr beliebt. Lyra Pet Rinderpansen sind ein leckerer Kausnack, der für einen extra langen Kaugenuss sorgt und ohne chemische Zusatzstoffe hergestellt wird.
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3. Wild kostet zwar etwas mehr, aber dafür zahlt es sich aus. Hunde, die zu Allergien neigen, übergewichtig sind oder sonstige gesundheitliche Beschwerden haben, können mit Wild gefüttert werden. Diese Fleischsorte verursacht keine Verdauungsprobleme.
Der niedrige Fettanteil und der intensive Geschmack machen das Wild äußerst beliebt. Es ist reich an Vitaminen der B-Gruppe, Selen und Zink und sorgt für die Entwicklung und Erhaltung gesunder Muskeln und Knochen.
4. Ohne Fisch geht’s nicht. Er liefert hohe Mengen an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D. Außerdem enthält Fisch Mineralstoffe wie Phosphor, Jod und Kalzium. Hunde dürfen die meisten Sorten auch roh fressen, um die Nährstoffe unverändert einzunehmen.
Egal, für welche Sorte man sich entscheidet, Hunde werden ihre notwendigen Proteine und Spurenelemente bekommen. Hundehalter, die das Fleisch selbst zubereiten, sollten darauf achten, dass sie mit dem Fleisch entsprechend umgehen, weil es für Keime und Viren anfällig ist.
Abschließende Gedanken
Frisst dein Hund Schweinefleisch gerne? Mach dir keine Sorgen, wenn dem so ist. Pass nur auf, dass das Fleisch immer gut durch ist!
Hunde lieben Fleisch, aber haben keine Ahnung, welche Gefahren in bestimmten Fleischsorten lauern können. Deshalb solltest du die Beschützerrolle übernehmen und sein Futter so gestalten, dass es für ihn sicher ist.
Auf diese Weise erwartet dich und deinen Vierbeiner ein langes Zusammenleben voller Spaß und Schmusestunden.