Der Patterdale Terrier hat dein Interesse geweckt und du überlegst dir, diesen kleinen Jäger in dein Zuhause zu holen? Dann bist du hier genau richtig, denn du erhältst in diesem Beitrag zahlreiche Infos rund um den Charakter des Vierbeiners und erfährst, ob er für dich geeignet ist.
Vielleicht hast du aber diesen besonderen Jagdhund, welcher auch unter den Namen Schwarzer Terrier, Fell Terrier und Black Fell Terrier bekannt ist, schon in deine Familie aufgenommen und suchst nach Ratschlägen rund um die Pflege und passende Beschäftigungsmöglichkeiten der Fellnase? Dann solltest du weiterlesen!
Über die Herkunft und Geschichte des Patterdale Terriers
Beim Patterdale Terrier handelt es sich um einen englischen Jagdhund. Den ersten Vertreter dieser Rasse gab es um das Jahr 1800 herum in Nordengland, genauer in Cumberland. Dort stammt der Patterdale aus dem gleichnamigen Ort Patterdale.
Seine Züchtung erfolgte speziell für die Baujagd auf Füchse und Dachse – deshalb hat er auch so eine kompakte Größe. Weil hierbei die Gebrauchstüchtigkeit eindeutig im Vordergrund stand, legten die Züchter keinerlei Wert auf das Aussehen beziehungsweise die Schönheit des Patterdale Terriers.
Im Jahr 1978 kamen die ersten Vertreter dieser Hunderasse nach Amerika. Dort erlangten sie mit der Zeit eine große Beliebtheit. Dies ist allerdings das einzige Land neben dem Ursprungsland Großbritannien, wo der Jagdhund bekannt ist – in Deutschland findet man ihn nur extrem selten. Neben den USA ist der Patterdale Terrier nach wie vor in Teilen Englands verbreitet – vor allem in Yorkshire und in Lake District.
1995 kannte der UKC (United Kennel Club) den Patterdale offiziell als Hunderasse an. Er ist nicht FCI anerkannt und auch der KC kennt den Vierbeiner noch immer nicht als Hunderasse an.
Wie sieht ein Patterdale Terrier aus?
Der Patterdale Terrier kommt in den Farben Schwarz, Braun, Grau, Rot und Schwarz-loh vor. Häufig sieht man Hunde mit weißen Abzeichen an den Füßen. Manche haben auch eine weiße Brust.
Der Kurzhaar-Terrier hat ein glattes Fell, welches recht rau ist.
Weil es eben keinen FCI Standard gibt, den der Patterdale erfüllen muss, gibt es viele verschiedene Erscheinungsbilder des Hundes. Gut erkennen kann man die Hunderasse an den Ohren. Denn diese sind dreieckig und stehen im vorderen Teil nach oben, gleichzeitig hat er aber Hängeohren, welche nach vorne geklappt sind.
Außerdem ist der Patterdale relativ klein, muskulös und stämmig. Vor allem beim Hals fällt auf, wie muskulös er ist, zudem hat der Hund einen kräftigen Nacken. Die Schnauze wie auch der Kopf des Hundes sind sehr kräftig. Zudem sind etwa 95 Prozent der Patterdales schwarz.
Die Rute des Vierbeiners ist hoch angesetzt. Es war üblich, ein Drittel davon zu kupieren.
Der Patterdale erreicht eine Widerristhöhe von 25 bis maximal 38 Zentimeter. Dabei wird er 6 bis 12 Kilo schwer.
Was ist der Charakter des Patterdale Terriers?
Die Patterdale Terrier unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch im Charakter. Doch sie sind nunmal Terrier, weshalb sie alle einige Eigenschaften gemein haben: Nahezu grenzenlose Energie, ein großes Selbstbewusstsein sowie einen störrischen Dickschädel.
Befindet sich der Patterdale drinnen, dann ist er meist eher ruhiger. Den Menschen gegenüber ist er offen, weshalb er auch als Familienhund nicht ungeeignet ist. Er ist sehr liebevoll zu Kindern und weil er ein kleines Energiebündel ist, kann er nahezu unerschöpflich mit ihnen spielen.
Anders hingegen verhält es sich, sobald der Patterdale ins Freie gelangt. Denn dann explodiert er schier vor Energie und kann für einen ungeübten Hundehalter zu einer großen Herausforderung werden. So sollte sein ausgeprägter Jagdtrieb nicht unterschätzt werden.
Auf Spaziergängen solltest du niemals ohne Leine mit ihm gehen, denn ansonsten kann es leicht passieren, dass er für eine Weile verschwindet. So verspürt der Patterdale den unwiderstehlichen Drang, Tiere aufzustöbern oder einem flüchtenden Tier hinterherzujagen. Rufen und Pfeifen, wenn er auf und davon will, überhört er mit seinem Dickschädel dann grundsätzlich. Begegnet der Patterdale Rüde auf Spaziergängen anderen Rüden, dann verhält er sich in der Regel sehr dominant.
Der Vierbeiner muss, falls er nicht für die Jagd eingesetzt wird, unbedingt ausreichend beschäftigt und bewegt werden. Denn fühlt er sich unterfordert, zeigen sich eher Charakterschwächen und er neigt zu Raufereien.
Zwingerhaltung ist beim Patterdale Terrier grundsätzlich möglich. Beachte allerdings, dass er dennoch ausreichend Kontakt zu seiner Menschenfamilie benötigt.
Was sind Beschäftigungsmöglichkeiten für den Patterdale Terrier?
Der Vierbeiner wurde früher ausschließlich für die Jagd, vor allem für die Baujagd, verwendet. Heutzutage übernimmt er aber stattdessen häufig die Aufgaben eines Begleithundes.
Hältst du ihn weder als Jagd- noch als Begleithund, dann musst du den Patterdale Terrier unbedingt in ausreichendem Maße beschäftigen. Dazu gehören natürlich auch weite Gassirunden, doch das reicht dem Hund nicht.
Verschiedenste Hundesportarten sind für den Vierbeiner geeignet. Dazu gehören zum Beispiel Agility, Dogdancing, Obedience, Discdogging und Fährtenarbeit. Doch auch der Schutzhundesport wie auch der Turnierhundesport sind gut für den Patterdale geeignet. Probiere am besten einfach aus, was deiner Fellnase den meisten Spaß bereitet.
Wie gestaltet sich die Pflege des Patterdale Terriers?
Die Pflege des Patterdales gestaltet sich recht einfach. Da er sehr kurzes Fell hat, ist es zur Fellpflege ausreichend, dieses regelmäßig zu bürsten um Dreck und abgestorbene Haare und Hautschuppen zu entfernen.
Beachte allerdings, dass der Vierbeiner aufgrund seines kurzen Fells relativ viel haart. Damit er nicht alle Haare in der Wohnung verteilt, ist es darum empfehlenswert, ihn jeden Tag kurz zu bürsten.
Ansonsten ist die Fellpflege des Patterdales sehr unkompliziert. Er hat nicht viel Unterwolle und keine Falten, weshalb du diesbezüglich nichts Besonderes beachten musst.
Aufgrund der Hängeohren des Patterdale Terriers solltest du ein besonderes Augenmerk auf die Ohrenpflege legen. Denn durch das warme und feuchte Milieu sind die Ohren des Patterdales der ideale Ort für Parasiten wie Ohrmilben. Auch Ohrenentzündungen können auftreten.
Ganz egal, ob Fell-, Augen-, Krallen- oder Ohrenpflege des Vierbeiners, du solltest damit bereits im Welpenalter beginnen. Denn so wird es ein festes Ritual und er sträubt sich im Erwachsenenalter nicht gegen die notwendige Pflege.
Wie sieht die richtige Ernährung des Patterdale Terriers aus?
Beim Patterdale musst du bezüglich der Ernährung nichts Besonderes beachten. Wie bei anderen Hunderassen sollte das Hundefutter hauptsächlich aus hochwertigem Fleisch bestehen. Daneben sind auch Obst und Gemüse wichtig. Welche Gemüsesorten deine Fellnase essen darf, erfährst du hier.
Tischreste sollten absolut tabu für die Fellnase sein – ganz egal, mit welch süßem Bettelblick sie dich ansieht. Denn neben Gewürzen sind in unserem Essen meist noch zahlreiche weitere Inhaltsstoffe enthalten, welche für Hunde ungesund oder gar schädlich sind.
Auch kann das zusätzliche Verfüttern von ungesundem Essen dazu führen, dass der Vierbeiner übergewichtig wird, was eine Reihe von Krankheiten zur Folge haben und seine Lebenszeit stark verkürzen kann.
Gewöhne dir darum am besten an, regelmäßig zu überprüfen, ob dein Patterdale zu dick geworden ist. Dazu gibt es neben dem Wiegen noch eine weitere Möglichkeit: Streichel ihm über den Brustkorb, kannst du seine Rippen spüren, ohne dass sie sichtbar sind, dann hat er das ideale Gewicht. Wenn du die Rippen nicht mehr ertasten kannst, dann ist wohl oder übel eine Diät erforderlich.
Wie alt wird ein Patterdale Terrier?
Bei guter Pflege und Gesundheit kann ein Patterdale ein Alter von etwa 13 bis 14 Jahren erreichen.
Was kostet ein Patterdale Terrier?
Möchtest du einen Patterdale Terrier kaufen, kannst du mit Preisen von 1000 Euro aufwärts für ihn rechnen. Da er fast nicht in Deutschland anzutreffen ist, gestaltet sich auch die Suche nach einem Patterdale Terrier Züchter alles andere als einfach. Am ehesten Erfolg hast du, wenn du in Großbritannien nach einem geeigneten Züchter Ausschau hältst.
Sind Patterdale Terrier gefährlich?
Der Patterdale Terrier hat grundsätzlich ein friedfertiges Wesen und ist nicht gefährlich. Fremden gegenüber ist der Patterdale zwar oft misstrauisch, er wird aber nie ohne Grund aggressiv. Nicht außer Acht zu lassen ist allerdings sein ausgeprägter Jagdtrieb. Dies kann vor allem für Kleintiere, welche sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen können, böse ausgehen.
Ist der Patterdale Terrier für mich geeignet?
Der Patterdale ist zwar grundsätzlich als Familienhund geeignet, er ist aber absolut kein Anfängerhund. Du kannst mit ihm nur glücklich werden, wenn du ausreichend Erfahrung mitbringst, um ihm eine sehr konsequente Erziehung geben zu können.
Neben ausreichender Hundeerfahrung solltest du auch über ein gutes Durchhaltevermögen verfügen. Denn du musst in der Erziehung viel Geduld und Feingefühl mitbringen – mit Strenge erreichst du nur das Gegenteil, denn dann schaltet der kleine Dickschädel einfach auf stur.
Außerdem benötigt der Patterdale sehr viel Bewegung und Auslauf. Wohnst du in einer kleinen Wohnung mitten in der Stadt, dann wirst du den Vierbeiner mit Sicherheit nicht glücklich machen können. Am besten wohnst du in einem Haus mit großem Garten, in welchem sich der Patterdale nach Herzenslust austoben kann.
Zusätzlich musst du aber natürlich auch viel Zeit haben, um dich mit der Fellnase zu beschäftigen. So solltest du täglich einen längeren Spaziergang mit dem Hund machen und auch bestenfalls mehrmals die Woche Hundesport mit ihm betreiben.
Hast du bereits andere Haustiere? Dann solltest du dir keinen Patterdale in dein Zuhause holen. Denn sein ausgeprägter Jagdinstinkt macht auch vor Katzen und Nagetieren, welche mit im Haushalt leben, nicht halt.