Ist der Mittelpudel eigentlich ein kleiner Großpudel oder doch eher ein großer Kleinpudel? Und gibt es außer der Größe noch andere Unterschiede zwischen den verschiedenen Pudeln? Lies weiter und finde es heraus!
In welchen Größen gibt es Pudel?
Laut dem FCI gibt es Pudel in vier verschiedenen Größen: Den Großpudel, den Kleinpudel, den Zwergpudel sowie den Toypudel.
Der Großpudel, auch unter dem Namen Königspudel bekannt, erreicht idealerweise eine Widerristhöhe von 45 bis 60 Zentimeter. Heutzutage ist es aber auch keine Seltenheit, wenn ein Großpudel mehr als die vorgegebenen maximalen 60 Zentimeter erreicht. Eine Schulterhöhe von ganzen 68 Zentimetern ist möglich. Alternativ wird der Großpudel auch als Standardpudel bezeichnet, dann zählt alles über 38 Zentimeter dazu.
Es handelt sich beim Großpudel einfach um einen vergrößerten Kleinpudel, die beiden Vierbeiner weisen – außer bei der Größe – die identischen Eigenschaften auf. Der Kleinpudel wird 35 bis 45 Zentimeter groß.
Der Zwergpudel hingegen erreicht lediglich eine Widerristhöhe von 28 bis 35 Zentimeter. Es soll sich dabei einfach um eine kleinere Kopie des Kleinpudels handeln. Idealerweise hat der Zwergpudel die gleichen Proportionen wie der Kleinpudel.
Der Toy Pudel wiederum ist eine Miniaturausgabe des Zwergpudels und der kleinste Vertreter der Pudel. Er wird unter 28 Zentimeter klein, ideal sind laut FCI 25 Zentimeter.
Eine Zuchtgemeinschaft, welche Pudel nach dem FCI oder VDH züchtet, richtet sich bei der Benennung von Pudeln einfach nach deren Größe. Werden beispielsweise zwei Zwergpudel miteinander verpaart, der ein oder andere dabei entstehende Welpe wird aber größer als die angegebene Norm, dann wird er einfach als Mittelpudel bezeichnet, ohne zu berücksichtigen, dass seine Elterntiere keine Mittelpudel sind. Bei der Benennung der Pudel kommt es also einzig und allein auf ihre Größe an, und nicht auf andere äußere Merkmale oder Charaktereigenschaften.
In einigen anderen Ländern jedoch, wie beispielsweise in England, den USA und in Australien, erfolgt die Einteilung der Größen nach einem anderen Maßstab. So gilt dort ein jeder Pudel, welcher größer als 38 Zentimeter wird, als Standardpudel. Alles darunter ist ein Zwergpudel.
Wie groß wird ein Mittelpudel?
Der Mittelpudel befindet sich, wie der Name schon sagt, von der Größe her in der Mitte der verschiedenen Pudelarten. Üblicherweise wird die Bezeichnung einfach für einen kleinen Großpudel oder einen großen Kleinpudel verwendet, ohne dass es genaue Richtlinien in Bezug auf die Widerristhöhe des Vierbeiners gibt.
Es gibt allerdings einige Kontroverse in Bezug auf den Mittelpudel. So wird der Begriff von Einigen auch einfach als Synonym des Kleinpudels verwendet. Bei dieser Einteilung würde der Mittelpudel also eine Größe von ca. 36 bis 45 Zentimeter und ein Gewicht von etwa 10 Kilo erreichen.
Wie entstanden die verschiedenen Größen der Pudel?
Beim Pudel handelt es sich um eine der ältesten Hunderassen der Welt. Somit hatten die Vierbeiner viel Zeit, sich zu entwickeln, und die Züchter hatten viel Zeit, verschiedene Varianten von Pudeln zu züchten.
So unterschied man schon im 18. Jahrhundert zwischen zwei verschiedenen Pudelgrößen: dem großen Pudel und dem kleineren, spanischen Pudel. Die große Variante reichte damals etwa bis zu den Knien – wie der heutige Mittelpudel. Weil der Vierbeiner für verschiedene Zwecke eingesetzt werden sollte, wurde er in zwei Richtungen weiter gezüchtet. So entstanden der heutige Großpudel wie auch der Kleinpudel, welche beide aus dem Urpudel entstanden sind.
Im weiteren Verlauf züchtete man den Zwergpudel, indem der Kleinpudel mit anderen, kleinen Hunderassen gekreuzt wurde.
Was sind die Eigenschaften eines Mittelpudels?
Grundsätzlich zeichnet sich der Mittelpudel durch ein stressfreies Wesen und eine gute Gesundheit aus. Der Mittelpudel wurde über die Jahre speziell als Familienhund gezüchtet. So wird auf eine große Freundlichkeit des Vierbeiners Wert gelegt. Auch lieben die meisten Vertreter der Rasse es, zu kuscheln.
Zudem spricht für den Pudel als Familienhund, dass er ein Begleithund ist und sich somit gut an die Lebensumstände seines Herrchens oder Frauchens anpassen kann. Der Pudel ist ein sehr treuer Hund, welcher liebend gerne von seiner Menschenfamilie umgeben ist und gemeinsam mit ihr etwas unternimmt.
Vor allem für ihre große Intelligenz sind Pudel berühmt. Sie zählen gar zu den intelligentesten Hunderassen und brauchen dementsprechend eine gute geistige Auslastung, um sich nicht unterfordert zu fühlen.
Außerdem bringen Pudel eine große Ausdauer mit und sind sehr eifrige, gut gelaunte Vierbeiner. So sind zahlreiche Hundesportarten wie auch Apportieren für den Mittelpudel geeignet. Betrachtet man die Sportlichkeit des Vierbeiners verwundert es nicht, dass er früher gerne als Jagdhund eingesetzt wurde. Sein Bewegungsdrang ist allerdings nicht zu übermäßig – lange, abwechslungsreiche Spaziergänge genügen dem Vierbeiner in der Regel.
Ein entscheidender Vorteil des Pudels ist zudem, dass er hypoallergen ist. Leidest also du oder eines deiner Familienmitglieder unter einer Tierhaarallergie, dann könnt ihr dennoch einen Pudel in eure Familie mit aufnehmen.
Der Pudel eignet sich auch gut als Behindertenbegleithund sowie als Anfallswarnhund, beispielsweise für Epileptiker oder Diabetiker. Zwar trifft das auf alle Pudelgrößen zu, doch der Mittelpudel bringt den entscheidenden Vorteil der idealen Größe mit. So ist er klein genug, um ihn einfach überall mithin nehmen zu können und ist auch nicht zu groß für einen Schoßhund. Gleichzeitig ist er aber groß genug, um Türen öffnen und Lichtschalter erreichen zu können.
Wie sieht ein Mittelpudel aus?
Der Mittelpudel hat, wie auch die Pudel anderer Größen, einen geradlinigen Körperbau mit einem länglichen Schädel. Die Ohren hängen und sind recht tief angesetzt. Die Rute hingegen ist hoch angesetzt und richtet sich gerade nach oben.
Typisch für den Pudel ist zudem sein gekräuseltes Haarkleid, welches recht dicht ist. Er kann in verschiedensten Farben vorkommen. Häufig sind einfarbig weiß, schwarz, apricot, rot und silber, seltener kommt der Pudel auch in schwarz-apricot beziehungsweise in schwarz-weiß vor.
Der Pudel hat keinen Fellwechsel. Dies hat einen großen Vorteil, so verliert er nicht übermäßig Haare, welche sich in der ganzen Wohnung verteilen. Allerdings bedeutet das auch, dass du regelmäßig mit deinem Pudel einen Hundefriseur aufsuchen oder alternativ sein Fell selbst scheren musst.
Sind Pudel schwer zu erziehen?
Aufgrund ihrer Intelligenz und ihrer Freude daran, neue Sachen zu erlernen, sind Pudel grundsätzlich recht leicht erziehbar. Es handelt sich um eine ausgesprochen schlaue und aufnahmefähige Hunderasse, was die Erziehung auch für ungeübte Hundehalter recht einfach macht.
Wichtig ist nur, dass man die Fellnase viel lobt und ihr positive Bestätigung zukommen lässt. Dann ist der Grundgehorsam in der Regel innerhalb kürzester Zeit erlernt.
Bist du noch etwas unsicher, was die Erziehung von Hunden angeht? In diesem Beitrag geht es um 10 Dinge, die du beim Hundetraining beachten solltest. Auch das sogenannte Deckentraining kann eine sinnvolle Methode sein, dem Vierbeiner gutes Benehmen beizubringen.
Um den Pudel auch geistig auszulasten, empfiehlt es sich zudem, ihm, sobald er alle wichtigen Kommandos beherrscht, kleine Kunststückchen beizubringen. Damit kannst du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. So liebt es der Pudel, im Mittelpunkt zu stehen, was, wenn er seine Kunststückchen vorführt, sicherlich der Fall sein wird.
Was kostet ein Pudel vom Züchter?
Hat man sich dazu entschieden, einen Pudel in sein Zuhause aufzunehmen, dann muss man für einen Welpen mit einem Preis von etwa 750 bis 1800 Euro rechnen.
Doch woher kommt die enorme Preisspanne? Zum einen ist der Preis vom jeweiligen Züchter abhängig, doch auch die Ahnentafel spielt eine Rolle bei der Preisfestsetzung. Zudem beeinflusst die Testung der Elterntiere auf verschiedenste Erbkrankheiten den Preis des Vierbeiners. Möchtest du einen Mittelpudel kaufen, solltest du also nicht beim Geld sparen, um später keine böse Überraschung zu erleben.
Wichtig ist, dass der Mittelpudel Züchter die Rüden und Hündinnen, welche zur Verpaarung eingesetzt werden sollen, auf alle möglichen Erbkrankheiten der Pudel testet. Dazu gehören zum Beispiel HD, PRA, Patella und Katarakt. Hat der Deckrüde oder die Hündin eine dieser Krankheiten, beziehungsweise trägt der Rüde oder die Hündin das jeweilige Schadgen, ohne dass die Krankheit ausbricht, dann ist der Vierbeiner nicht für die Zucht zu empfehlen.
So sind Erbkrankheiten, welche relativ häufig bei Pudeln vorzufinden sind, die Hüftgelenksdysplasie wie auch genetische Augenerkrankungen, welche im weiteren Verlauf zum Erblinden des Vierbeiners führen können.
Und beides möchte man doch möglichst vermeiden, um seinem vierbeinigen Liebling unnötige Qualen zu ersparen!