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Dürfen Hunde Kirschen essen?

Dürfen Hunde Kirschen essen?

Es ist Sommer, du tobst mit deinem Hund im Garten und willst einen erfrischenden Snack vom Kirschbaum holen. Da siehst du den Bettelblick deines Vierbeiners und stellst dir die Frage: „Dürfen Hunde Kirschen essen?“.

Schließlich möchtest du deiner Fellnase die schmackhafte Obstsorte nicht vorenthalten, doch vergiften möchtest du sie natürlich auch nicht. Aus diesem Grund gehe ich hier dieser so häufig gestellten Frage nach.

Dürfen Hunde Kirschen essen?

Kirschen auf dem Tisch

Ja, grundsätzlich dürfen Hunde Kirschen fressen. Allerdings ist beim Verzehr von Kirschen darauf zu achten, dass der Hund nur die Frucht und nicht die Kerne frisst.

Denn die Kerne können bei übermäßigem Verzehr ‒ je nach Menge und der Größe des Hundes ‒ schwere Vergiftungserscheinungen auslösen, welche gar bis zum Tod des Hundes führen können. Dies kommt vom hohen Anteil an Blausäure in den Kirschkernen, welche für Hunde giftig ist.

Demzufolge ist es unbedingt notwendig, dass du die Kerne der Kirschen entfernst, bevor du sie deinem Vierbeiner zu fressen gibst. Außerdem solltest du es nicht zulassen, dass dein Hund im Garten oder beim Gassigehen Kirschen, die vom Baum auf den Boden gefallen sind, frisst.

Hast du mal nicht hingesehen und befürchtest, dass dein Hund die ein oder andere Kirsche mitsamt dem Kern gefressen hat? Dann ist es wichtig, dass du deinen Hund in der nächsten Zeit gründlich beobachtest.

Denn die giftige Blausäure wird nur dann freigesetzt, wenn der Vierbeiner die Kerne zerkaut hat. Schluckt er sie unzerkaut hinunter, werden die Kirschkerne nicht verdaut und die Blausäure wird somit auch nicht freigesetzt. Außer natürlich, die Kirschkerne öffnen sich im Verdauungstrakt von alleine, was auch manchmal vorkommen kann.

Wie erkenne ich, ob mein Hund Kirschkerne gefressen hat?

kleiner Hund neben Kirschen

Ist Blausäure, auch als Cyanid bekannt, in den Organismus des Hundes gelangt, ist es wichtig, dass du dies schnell erkennst. Ansonsten kann dies schlimmstenfalls zum Tod der Fellnase führen.

Hast du deinen Hund dabei erwischt, wie er Kirschen mitsamt dem Kern genascht hat, solltest du ihn im Anschluss genau beobachten. Kannst du dann eines oder mehrere der folgenden Symptome an deinem Hund beobachten, solltest du sofort mit ihm zum Tierarzt fahren:

• Durchfall

• Rötung der Schleimhäute, zum Beispiel sehr rotes Zahnfleisch

• Erbrechen

• Krämpfe

• Erweiterte Pupillen

• Fieber

• Speicheln

• Atemnot

• Ungewöhnlicher Geruch des Atems

Wird der Hund nicht schnell behandelt und hat er viel Blausäure aufgenommen, dann führt die Blausäure im weiteren Verlauf zu schweren Krämpfen. Später kann der Tod des Hundes eintreten.

Leider ist nicht viel darüber bekannt, wie viel Blausäure in Kirschkernen enthalten ist, und wie viel davon Hunde somit ohne Bedenken aufnehmen können. Laut Schätzungen sind etwa zwei Kirschkerne je Kilo Körpergewicht des Hundes unbedenklich, doch darauf sollte man sich im Zweifel natürlich nicht verlassen.

Allerdings zeigt die Schätzung, dass man bei großen Hunderassen, welche ein Gewicht von 40 Kilo oder mehr haben, in der Regel keine Angst zu haben braucht. Denn frisst ein Hund eine derartig große Menge an Kirschen, ist vermutlich die Blausäure nicht das einzige Problem, welches er dann haben wird.

Bei kleinen Hunden beziehungsweise bei Welpen können im Umkehrschluss aber schon sehr geringe Mengen sehr gefährlich sein. Wiegt ein Hund etwa nur 1 Kilo, dann können zwei verschluckte Kerne im schlimmsten Fall schon Lebensgefahr bedeuten.

So vermeidest du eine Blausäurevergiftung

Den Hund mit schweren Vergiftungssymptomen zum Tierarzt zu bringen, ist wohl eines der schlimmsten Dinge, die einem Hundebesitzer passieren kann. Darum gilt es, möglichst zu vermeiden, dass dein Vierbeiner Kirschkerne frisst. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen:

1. Kaufst du frische Kirschen, solltest du sie stets so aufbewahren, dass dein Hund nicht an sie gelangen kann.

2. Verfüttere keine ganzen Kirschen, sondern ausschließlich das Fruchtfleisch ohne Kerne an deinen Hund.

3. Hast du einen Kirschbaum im Garten und dein Hund liebt es, das Fallobst zu fressen, solltest du um den Baum herum einen Zaun aufstellen.

4. Um grundsätzlich zu vermeiden, dass dein Hund etwas frisst, was ihm schaden kann, spielt die Erziehung eine wichtige Rolle. Bringe deinem Hund schon im Welpenalter bei, dass er ausschließlich dann fressen darf, wenn er die Erlaubnis von dir dazu erhält.

Sind Kirschen gesund für Hunde?

Hund mit Kirschblüte auf der Nase

Dass die meisten Hunde Kirschen aufgrund ihres Geschmacks als kleine Leckerei lieben, ist nicht der einzige Vorteil, der für die Verfütterung von Kirschen spricht. Denn sie bringen zahlreiche Vorteile für die Gesundheit von Hunden mit sich und stellen so einen wichtigen Bestandteil einer gesunden Ernährung dar.

So liefern sie Mineralstoffe und Vitamine. Dazu gehören zum Beispiel Folsäure, Kalzium, Kalium, Eisen, Magnesium, Vitamin A, Vitamin B und Vitamin C. Außerdem sind sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidantien und Flavone enthalten.

Somit stellen sie eine wertvolle Ergänzung der Hundeernährung dar. Denn durch die in den Kirschen enthaltenen Vitamine wird das Immunsystem des Vierbeiners gestärkt. Das Vitamin A ist zudem wichtig für die Augen wie auch das Knorpelgewebe und die Haut, während die B-Vitamine vor allem für das Nervensystem und den Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielen.

Magnesium und Kalzium sorgen für starke Knochen und die Folsäure hilft bei der Zellteilung. Magnesium ist zudem für Nerven und Muskeln nicht wegzudenken. Kalium wirkt als Elektrolyt, vor allem bei der Regulierung des Wasserhaushaltes des Körpers. Außerdem helfen Kirschen dabei, Entzündungen zu lindern.

Doch das ist noch immer nicht alles: Kirschen haben nicht nur ein ausgeglichenes Verhältnis von Kalzium und Phosphor, sondern zudem ein gutes Säure-Basen-Verhältnis.

Grundsätzlich sind Kirschen für ein jedes Alter zu empfehlen, doch vor allem Welpen profitieren von den Inhaltsstoffen. Denn diese unterstützen den Aufbau von den Zähnen und den Knochen des Vierbeiners.

Trotz der vielen für die Gesundheit förderlichen Inhaltsstoffe von Kirschen, solltest du sie nicht in großen Mengen an deinen Hund verfüttern. Denn wie die Süße der Früchte schon vermuten lässt, enthalten sie eine große Menge an Fruchtzucker.

Vor allem dann, wenn dein Hund an Übergewicht leidet, solltest du eher Sauerkirschen an ihn verfüttern ‒ falls er den Geschmack mag. Denn diese Kirschen enthalten viel weniger Zucker.

Kann mein Hund allergisch auf Kirschen reagieren?

Deutscher Schäferhund neben Kirschbaum

Allergien gegen Kirschen treten bei Hunden extrem selten auf. Viel wahrscheinlicher ist es, dass eine allergische Reaktion durch eine Kreuzallergie ausgelöst wird. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn dein Vierbeiner unter einer Birkenpollenallergie leidet.

Beobachtest du,nachdem dein Hund Kirschen gefressen hat, verdächtige Symptome, solltest du auf ein erneutes Verfüttern der Kirschen verzichten. Typische Symptome von allergischen Reaktionen sind zum Beispiel geschwollene Schleimhäute und juckende Hautstellen.

Wie bei einem jeden anderen Lebensmittel auch, solltest du deinem Vierbeiner beim ersten Mal nur eine sehr kleine Menge zu fressen geben. Dadurch kannst du ausprobieren, ob dein Hund das Nahrungsmittel gut verträgt. Tut er das nicht, ist bei geringen Mengen in der Regel noch keine schlimme oder gar lebensgefährliche Reaktion des Körpers darauf zu befürchten.

Wie soll ich Kirschen an meinen Hund verfüttern?

Kirschen in einer Schüssel

Kirschen eignen sich besonders gut dazu, roh an Hunde verfüttert zu werden. So kannst du sie ihm beispielsweise zwischendurch als kleines Leckerli verfüttern, etwa als Belohnung, wenn er eine Übung gut ausgeführt hat.

Außerdem entscheiden sich viele Hundehalter, die ihren Hund barfen dazu, Kirschen in den Speiseplan mit einzubauen. Schließlich orientiert man sich beim Barfen an der Ernährungsweise des Wolfes, und dieser nimmt über die Mägen seiner Beutetiere unter anderem Fallobst zu sich.

Selbstverständlich eignen sich Kirschen aber nicht dazu, das Hundefutter zu ersetzen. Sieh sie eher als eine wertvolle und nährstoffreiche Ergänzung an.

Beachte aber, dass Kirschen nicht lange frisch bleiben ‒ selbst im Kühlschrank nicht. Du solltest sie innerhalb von zwei bis drei Tagen an deinen Hund verfüttern beziehungsweise selbst essen. Viel besser schmecken sie aber sowieso frisch vom Baum 🙂

Achte dabei darauf, dass die Kirschen, die du deinem Hund zu fressen gibst, schon sehr reif sind, auch überreif ist in Ordnung. Außerdem solltest du sie ‒ sofern sie nicht aus dem eigenen Garten stammen ‒ zunächst gründlich abwaschen. Dies tust du am besten in einer mit Wasser gefüllten Schüssel.

Wissenswertes rund um Kirschen

Da die Frage „Dürfen Hunde Kirschen essen?“ nun beantwortet ist, wollen wir uns der Obstsorte widmen, um die es sich in diesem Beitrag dreht: Die Kirsche.

So zählt die Kirsche zum Steinobst und ist, was wohl fast niemand vermuten würde, ein Rosengewächs.

Man unterscheidet dabei zwischen Sauerkirschen und Süßkirschen. Die beiden Arten werden aber noch weiter unterteilt, denn die Kirschen gibt es in verschiedenen Formen: rund, oval, herzförmig und eiförmig. Auch die Farben unterscheiden sich: Es gibt orange, gelbe, hellrote, dunkelrote und schwarzrote Kirschen.

Welches Obst ist nicht für Hunde?

Hund isst Weintrauben

Genauso wie bei Kirschen sollte man als Hundehalter auch bei anderem Steinobst vorsichtig sein. Dazu gehören zum Beispiel Nektarinen, Pfirsiche, Pflaumen und Aprikosen ‒ diese sollte der Vierbeiner immer nur ohne den Stein zu fressen bekommen. Auch die Kerne von Äpfeln sollten nicht in großen Mengen von Hunden gefressen werden.

Noch bedenklicher sind allerdings Weintrauben und somit auch Rosinen. Denn diese sind absolut giftig für Hunde und können schon in sehr geringen Mengen zu Nierenversagen führen.

Des Weiteren haben Zitrusfrüchte, Avocados, Bittermandeln und Macadamia Nüsse nichts auf dem Speiseplan von Hunden zu suchen.

Fazit

Kirschen mit rosa Hintergrund

Kirschen sind der ideale Snack für zwischendurch ‒ nicht nur für dich, sondern auch für deine Fellnase! Denn sie sind nicht nur sehr lecker, sondern enthalten zudem zahlreiche wichtige Nährstoffe, welche der Gesundheit deines Vierbeiners zugutekommen.

Wichtig dabei ist nur, dass du darauf achtest, dass dein Hund ausschließlich Kirschen ohne Kerne zu fressen erhält. Denn diese enthalten Blausäure, welche je nach Menge und nach Größe deines Hundes schwere Vergiftungen verursachen kann. Da diese schlimmstenfalls zum Tod des Hundes führen können, ist damit nicht zu spaßen.

Hast du also den Verdacht, dass sich dein Vierbeiner an den Kirschkernen vergiftet hat, solltest du darum nicht zögern und sofort mit ihm zum Tierarzt fahren.

Doch keine Sorge: Entfernst du stets die Kerne, bevor du die Kirschen an deinen Vierbeiner verfütterst, brauchst du keine Bedenken zu haben. Aufgrund ihres recht hohen Zuckergehalts sollten Hunde Kirschen allerdings nur in kleinen Mengen fressen.