Wenn du dir einen mittelgroßen, speziellen, intelligenten und immer treu an deiner Seite stehenden Hund wünschst, dann ist der Kroatische Schäferhund vielleicht dein nächster bester Freund. Woher er kommt, sagt schon sein Name, aber wir bringen dir seine Geschichte ein bisschen näher.
Falls du ein Fan internationaler Hunderassen bist, dann hast du hier auch eine schöne Auswahl an Hunden aus dem schönen Irland, Portugal oder dem geheimnisvollen Tibet.
Herkunft und Geschichte
Seine Heimat ist Slawonien – der Kroatische Schäferhund – er ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse und gehört zu der FCI-Gruppe 1. Dieser mittelgroße Hund ist eine sehr typische Rasse für den Balkan. Er hat sich über mehrere Jahrhunderte in Slawonien entwickelt – einer Region, die sich im Osten Kroatiens befindet.
Die systematische Zucht des Kroatischen Schäferhundes wurde von Prof. Stjepan Romić im Jahre 1935 gestartet, aber die Rasse wurde öffentlich erst auf der 1. staatlichen Hundeausstellung am 29./30.10.1949 in Zagreb vorgestellt.
Der Rassestandard, der von Dr. Otto Rohr im Jahr 1951 verfasst wurde, wurde von der F.C.I. im Jahr 1969 veröffentlicht.
Der originale Name auf Kroatisch heißt „hrvatski ovčar“. Außerhalb seiner Heimat ist er aber dennoch relativ unbekannt, obwohl es diesen Rassenhund schon mehr als 1000 Jahre im Gebiet Kroatiens gibt.
Als sein Vorfahre wird der Pfahlbauhund oder Torfspitz genannt, der bereits in der Jungsteinzeit lebte. Es kann sein, dass Nachfahren der Torfhunde im 12. Jahrhundert mit Altdeutschen Hütehunden gekreuzt wurden, um ausdauernde und treue Hüte- und Wachhunde zu züchten.
In seiner Heimat ist der Kroatische Schäferhund heute mehr bekannt als Familienhund, früher hatte er wegen seiner Eigenschaften verschiedene andere Bezugsnamen u.a. Kroatischer Hütehund, Treibhund und Wachhund.
Er wurde früher und wird immer noch für das Hüten von Schafen genutzt oder für das Treiben von Rindern, zwei verschiedene und gegensätzliche Aufgaben, die dieser Hund mit einer Leichtigkeit meistern kann.
Warum kam es zur späten Anerkennung?
Der Kroatische Schäferhund wurde für den Gebrauch gezüchtet, denn er hat sich als ein guter Hüte- und Wachhund erwiesen. Warum wurde er eine lange Zeit nicht anerkannt?
Es bestanden Streitigkeiten bezüglich des Namens „kroatisch“. Erst 1968 wurde er vom Jugoslawischen Kynologenverband anerkannt und wie oben erwähnt, wurde er ein Jahr später von der FCI unter der Nummer 277 aufgenommen.
Welche Hunderassen kommen noch aus Kroatien?
Ihren Ursprung in Kroatien finden verschiedene Hunderassen, einige davon sind die Kurzhaarige Istrianer Bracke, der Dalmatiner, Tornjak und natürlich der mutige und intelligente aber nicht so bekannte Kroatische Schäferhund.
Es gibt so viele Eigenschaften neben seiner Geschichte, die den Kroatischen Schäferhund zu einem besonderen Hund machen. Wie besonders sein Aussehen und Charakter wirklich ist, erzählen wir dir in den folgenden Zeilen.
Das Aussehen des Kroatischen Schäferhundes
Sein Charakter und seine Eigenschaften sind nicht das Einzige, was diesen Hund so toll ausmacht, sondern auch sein Äußeres.
Der Körper ist kräftig aber harmonisch entwickelt, er wird oft als sehr elegant beschrieben, sein Rücken ist gut bemuskelt und wenn er sich bewegt, wirkt er sehr wuchtig.
Die Körperlänge des Kroatischen Schäferhunds übertrifft seine Widerristhöhe. Es ist auch bekannt, dass die Hündinnen etwas länger sein können als die Rüden.
Seine Augen sind meistens kastanienbraun bis schwarz und er hat einen lebhaften aber sehr freundlichen Blick.
Sein Gewicht variiert zwischen 12 bis 20 Kilogramm.
Manche Kynologen setzen ihn in Verbindung mit dem beliebten ungarischen Bauerngehilfen Mudi. Der kroatische Schäferhund hat aber auch mehr Verwandte hinter der ungarischen Grenze, neben Mudi sind das noch die Hundearten Pumi und Puli.
Wie groß wird ein Kroatischer Schäferhund?
Die Schulterhöhe der Rüden und Hündinnen beträgt 40-50 cm.
Die Widerristhöhe beträgt bei Rüden 45-50 cm und bei Hündinnen 43-48 cm.
Es bestehen aber natürlich Abweichungen von +/- 3,0 cm.
Welche ist seine typische Fellfarbe?
Für den Kroatischen Schäferhund ist sein dichtes mittellanges schwarzes Fell charakteristisch. Sein Fell besteht aus lockigem Deckhaar und kompaktem, weichem Unterhaar. In dieser Kombination bilden sie zusammen eine gute Schutzdecke für den kalten Winter.
Die Farbe des Fells ist schwarz, es kann aber sein, dass weiße Strähnen und Abzeichen am Körper, genauer nur an der Brust, hervorkommen können. Der Haarausfall ist moderat.
Nicht immer ist sein Fell schwarz. Beim Haarwechsel wird das Unterhaar leicht gräulich oder bräunlich.
Sein harmonisches und kräftiges Äußeres kündigt uns seine Intelligenz schon an.
Sein starker Charakter und verschiedene Eigenschaften
In ihrer Heimat gelten sie schon lange als Arbeitshunde, aber er ist noch mehr als das. Sein Beschützerinstinkt dient nicht nur, um ein guter Beschützer für eine große Herde, sondern auch ein treuer Freund seines Besitzers zu sein.
Wie gesagt, seine beste Eigenschaft ist sein Beschützerinstinkt und ihn wird er auch ausnutzen, egal, ob beim Hüten oder als treuer menschenbezogener Familienhund.
Das Bellen gehört deswegen auch dazu. Junge Hunde können auch grundlos bellen, aber da diese Hunderasse trainierbar ist, kann man dieses Verhalten natürlich schnell abgewöhnen, es ist auch üblich, den Kleinen sogar schon in den ersten Lebenswochen einiges zu lehren.
Da wir gerade vom Bellen sprechen, dieser Schäferhund ist öfters misstrauisch gegenüber Fremden, wenn sein angeborener Beschützerinstinkt das erfordert.
Er zeigt Fremden, dass er reserviert und vorsichtig ist, er geht aber sehr herzlich mit anderen Menschen um, wenn er sieht, dass keine Gefahr für seine Familie besteht.
Der Kroatische Schäferhund ist selbstständig, gehorsam aber auch energiegeladen.
Weil er so treu und ergeben ist, eignet er sich auch sehr gut für den Hundesport, da das Trainieren leichter fällt, wenn der Hund von sich allein verlässlich und scharfsinnig ist.
Wie die meisten Hütehunde hat auch er einen Bewegungsdrang, deshalb wird er auch nicht als Stadthund bezeichnet. Er braucht täglich ausreichend Bewegung.
Er ist nie ohne Grund aggressiv, es kann aber sein, wenn er seinen Raum für seine tägliche, durchschnittliche Bewegung nicht bekommt, dass er sein Verhalten ändert.
Es gibt keine genauen Angaben über seine Lebenserwartung. Kroatische Schäferhunde werden um die 12-14 Jahre alt.
Unsere Erziehungstipps
Es ist keine Überraschung, dass der Kroatische Schäferhund als kleiner Welpe schon erzogen werden sollte. Der Aufbau des Vertrauens und die gegenseitige emotionale Bindung zwischen Herrchen oder Frauchen und dem Hund sind das Wichtigste.
Er selbst hat die Charaktereigenschaften eines Beschützers und damit weist er auch eine gewisse Freiheit auf. Deshalb ist es nicht immer leicht, ihn zu führen und sein lebhaftes Temperament zu kontrollieren.
In ihrer Heimat ist es üblich, dass sie schon in ihrer vierten oder fünften Lebenswoche ausgebildet werden. Sie lernen durch ein Modell bzw. einen älteren Schäferhund, was sie machen sollten.
Diese Hunderasse lernt alle Kunststücke, ist ausdauernd und gut geeignet für den Hundesport wie Turnierhundesport, Mantrailing oder Agility.
Da der Kroatische Schäferhund so ausdauernd und wissbegierig ist, braucht er von seinem Besitzer im gleichen Maße Beachtung und Beschäftigung von ihm.
Seine Erziehung braucht also Zeit, aber deshalb kann er zu einem Lebenspartner in allen Lebenslagen werden.
Zeit spart man aber woanders. Einfacher ist es bei diesem Hund, sich auf die Erziehung zu konzentrieren, weil der Kroatische Schäferhund gesundheitlich gefestigt ist und wenig Zeit beim Tierarzt verbringt.
Gesundheit des Kroatischen Schäferhundes
Rassetypische Krankheiten sind für diese Hunderasse sehr selten. Der Kroatische Schäferhund ist bekannt für seine Ausdauer aber auch für seine robuste Gesundheit.
Diese Hunderasse benötigt sehr selten Arztbesuche, außer wenn es sich um regelmäßige Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen handelt.
So etwas ist sicherlich nicht überraschend, da er meistens an der frischen Luft ist. Wenn er dazu noch genug Nahrung kriegt, bleibt er lange ein gesunder Vierbeiner und dir treu ergeben.
Wie ernährt man einen Kroatischen Schäferhund
Eine besondere Ernährung braucht dieser Vierbeiner nicht. Das sollte aber nicht heißen, dass man nicht Acht auf essentielle Nährstoffe geben sollte, wie z.B. Proteine, verschiedene Vitamine, Mineralien, Kohlenhydrate, Ballaststoffe usw.
Welches Hundefutter solltest du bei diesem Hund wählen? Egal, ob Nass- oder Trockenfutter wichtig ist, dass das Futter keinen Zucker enthält, künstliche Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe. Ein hochwertiges Hundefutter hat einen großen Anteil an Fleisch.
Was ist aber mit dem Barf? Es ist bekannt, dass eine abwechslungsreiche Fütterung das Immunsystem stärken kann, so kann man durch BARF auch die Gesundheit des Hundes verbessern.
Man sollte aber bei der Dosierung immer aufpassen und die richtigen BARF Leckerlis auswählen, die frei von schädlichen Zusätzen sind.
Er ist also mit traditionellem Futter wie auch mit Trockenfutter zufrieden.
Wenn die Ernährung so unkompliziert verläuft, wie steht es um die Pflege?
Wie pflegeleicht ist diese Hunderasse?
Die Fellpflege ist nicht so anstrengend, wenn sie regelmäßig durchgeführt wird.
Das doppelschichtige Fell ist ein guter Schutz, aber man sollte das Fell regelmäßig kämmen und pflegen, damit es nicht schnell zu Knoten kommt. Durch das Bürsten entfernt man gleichzeitig auch den Schmutz.
Außer dem Fell benötigt er auch Ohrenpflege, da diese Hunde relativ anfällig für Ohrenentzündungen sind.
Seine Krallen sollten auch von Zeit zu Zeit geschnitten werden.
Ich möchte mir einen Kroatischen Schäferhund anschaffen – was soll ich beachten?
Egal, ob du einen Sportpartner suchst, einen vierbeinigen Freund und Familienhund, einen Begleithund mit einem hohen Beschützerinstinkt, der Kroatische Schäferhund könnte die richtige vierbeinige Wahl für dich sein.
Er ist sehr anpassungsfähig, aber um einen so treuen und scharfsinnigen Hund zu haben, sollte man ihn von Anfang an fördern.
Notwendig wäre in diesem Falle eine Hundeschule, die genau weiß, in welchem Ausmaß konsequente Erziehungsmethoden angewendet werden sollten.
Beim Anschaffen von diesem Hund ist zu beachten, dass ein Züchter für diese Hunderasse sehr selten zu finden ist.
Die Zucht begrenzt sich bis heute noch auf das Gebiet Kroatiens.
Dieser Hund braucht aber sehr viel Auslauf und Gelegenheiten seinen Beschützerinstinkt zu benutzen. Wenn du in einer Wohnung lebst, solltest du darauf achten, dass der Hund dennoch seinen Freiraum regelmäßig bekommt.
Er ist auf jeden Fall mehr für das Freie gedacht. Besitzt du vielleicht ein Haus mit großem Garten, dann bist du der richtige Besitzer für ihn.
Wenn du dir einen treuen, intelligenten Freund wünschst, dann kann er dir seine Loyalität und Talent zeigen. Dafür musst du ihm nur ausreichend Aufmerksamkeit schenken.
Womit kann er sich beschäftigen?
Wie gesagt, dieser Hund ist ein Naturtalent im Sport, aber was soll er machen, wenn der Besitzer nicht da ist?
Dabei können Intelligenzspielzeuge helfen. Damit kann er sich beschäftigen, solange er in der Wohnung auf seine täglichen Aktivitäten draußen wartet.
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Nichts in der Wohnung kann aber seinen Auslauf im Freien ersetzen. Du solltest also auch manche Charakterzüge mit ihm teilen.
Wir haben nun sehr viel über unseren vierbeinigen, sportlichen, intelligenten Freund gesprochen in Verbindung mit seinem Herrchen/Frauchen. Doch wie harmoniert er mit anderen Vierbeinern zusammen?
Der Kroatische Schäferhund ist auch für das Zusammenleben mit anderen Tieren geeignet. So könnte er auch die Zeit mit ihnen verbringen, egal, ob es sich um andere Hunde handelt oder um Katzen, bei ihnen ist es aber leichter, wenn sie zusammen aufgewachsen sind.
Was ist aber mit dem Besitzer? Wie ist der optimale Besitzer für diesen Schäferhund?
Der optimale Besitzer
Wenn du dich fragst, welche Eigenschaften du besitzen solltest, um ein guter Besitzer für so einen intelligenten Hund zu sein, haben wir dir ein paar wichtige Infos hier aufgelistet. 🙂
• freut sich über einen treuen menschenbezogenen Familienhund
• hat Zeit und schenkt ihm genügend Aufmerksamkeit
• kann ihm Kontrolle zeigen – der Kroatische Schäferhund kann mit dem richtigen Maß an Kontrolle sehr diszipliniert sein
• gibt dem Schäferhund aber genug Platz für seine Eigenständigkeit
• mag Outdoorsport – eine tolle Weise, wie der Hund mit dir seinen Auslauf an der frischen Luft bekommen kann, Radfahren oder Wandern sind dann die optimalen gemeinsamen Aktivitäten
• sportlich – er ist halt auch ein Naturtalent bei verschiedenen Hundesportarten, einen Couch-Potato würde er nie verstehen
• besitzt einen Garten – diese Hunderasse braucht ihren täglichen Auslauf
• was die Jahre betrifft, wären Kinder, Erwachsene aber auch ausreichend aktive Senioren für ihn ein guter Besitzer
• hat Zeit für seinen Hund – für diese Liebe und diesen Beschützerinstinkt lohnt es sich doch 🙂
Apropos lohnen, wie viel kostet im Durchschnitt ein Kroatischer Schäferhund?
Was kostet ein Kroatischer Schäferhund?
Der Preis bewegt sich zwischen 330 und 390 Euro bis zu 1000 Euro.
Die Kosten variieren sehr stark bei dieser Hunderasse. Es kann sein, dass diejenigen, die gut trainiert wurden, dann natürlich auch mehr kosten. Man sollte bei dem Preis auch nachdenken und nachfragen, warum die Kosten so hoch oder niedrig sind.
Man kann den intelligenten Vierbeiner auf Kleinanzeigen oder auch im Tierheim finden. Man sollte auch die Kosten für die Überführung und für die Tierarztuntersuchung bedenken.
Bei vielen Anzeigen kann man auch verschiedene Mischlinge entdecken. Wenn es jedoch wenige Informationen über ihre Herkunft gibt, solltest du skeptisch sein, zusätzlichen Rat hinzuziehen oder die Finger davon lassen…
Fazit
Als talentierter Sporthund oder menschenbezogener Familienhund ist er prädestiniert, seine Intelligenz und Loyalität machen ihn besonders. Er erfordert viel Aufmerksamkeit, die sich aber immer lohnt, denn er ist seinem Besitzer treu und beschützt seine Familie, als ob sie seine kleine Herde wäre.