Vom Rottweiler denken viele Personen irrtümlich, dass es sich dabei um einen gefährlichen Kampfhund handelt und haben Angst vor ihm, wenn sie ihm auf der Straße begegnen. In Wirklichkeit hat der so gefährlich aussehende Vierbeiner aber einen weichen Kern und ist ein liebevolles Familienmitglied, welches man schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte.
Neugierig geworden? Na dann solltest du dir diesen Beitrag, der sich rund um den Rotti dreht, durchlesen. Und wer weiß, vielleicht bereichert ein Vertreter dieser Hunderasse ja schon bald auch dein Zuhause?
Sind Rottweiler böse?
Beim Rottweiler handelt es sich um einen sehr selbstsicheren und unerschrockenen Hund, welcher aber nicht per se böse ist.
So wird er der FCI-Gruppe 2 zugeordnet, welcher molossoide Rassen, beispielsweise doggenartige Hunde, Schnauzer, Pinscher wie auch Schweizer Sennenhunde angehören. Dabei wird der Rottweiler vom Rassestandard als Hund von „freundlicher und friedlicher Grundstimmung“ beschrieben – von böse ist also keine Rede. Stattdessen wird auf seine Gehorsamkeit, seine Anhänglichkeit wie auch seine Kinderliebe Bezug genommen.
Doch warum wird der eigentlich gutmütige und ruhige Hund dann dennoch in einigen Bundesländern in Deutschland als Listenhund geführt? Leider erlangte der Rottweiler in den vergangenen Jahren vor allem durch Beißattacken traurige Berühmtheit in den Medien. Daran hat aber der friedliebende Rottweiler keine Schuld, sondern Hundehalter, welche aus ihm einen aggressiven Hund, welcher zum Beißen neigt, gemacht haben. Den friedlichsten Hund kann man durch die Erziehung zu einem gefährlichen Beißer machen – und bei einem Vierbeiner mit der Kraft eines Rottweilers ist dies natürlich besonders gefährlich. Erfährt er einen falschen Umgang und die falsche Erziehung, kann ein Rottweiler aggressiv reagieren und Menschen anfallen.
Genauso kann dieses Verhalten aber auch daher kommen, dass eine in der Hundehaltung gänzlich unerfahrene Person sich einen Rottweiler angeschafft und dann in der Erziehung vollständig versagt hat. Denn mit einer inkonsequenten oder mangelhaften Erziehung können sich bei einigen Hunden Charakterschwächen entwickeln, welche schlimmstenfalls in aggressivem Verhalten resultieren können.
Du siehst also: Das Verhalten eines Hundes hängt maßgeblich vom Verhalten seines Hundebesitzers ab. Kommt der Rottweiler in verantwortungsbewusste und erfahrene Hände, wo er eine konsequente Erziehung erfahren darf, entwickelt er sich zu einem wahren Bilderbuchhund, von dem keine Gefahr ausgeht. Rottweiler sind an sich nämlich absolut nicht gefährlicher als andere Hunde, welche ihre Größe haben.
Im Normalfall musst du keine Angst haben, dass dein Rottweiler nervös oder angriffslustig reagieren könnte. Es stimmt, dass er gegenüber Fremden meist einen gewissen Argwohn zeigt, doch wenn der Hund gut erzogen ist, bleibt er auf Distanz und zeigt keine offene Feindseligkeit.
Weil der Vierbeiner sehr mutig ist und über einen ausgeprägten Schutzinstinkt verfügt, wird er natürlich alles daran setzen, seine Liebsten zu verteidigen. Dies kann durch seine enorme körperliche Kraft schnell gefährlich werden. Doch wenn ihn sein Besitzer nicht dazu animiert, dann hält sich der gut erzogene Rottweiler auch hier zurück.
Der Vierbeiner wird gerne als Polizeihund oder Militärhund und als Wachhund eingesetzt, weil er nun mal eine sehr abschreckende Erscheinung ist. Beim Militär wird er vor allem zur Bewachung von Sperrgebieten, Munitionslagern, Flughäfen und technischen Anlagen eingesetzt. Da kann es durchaus mal vorkommen, dass er zur Warnung seine Zähne zeigt.
Der Vierbeiner gehört mit zu den wichtigsten Diensthunden Deutschlands. So erfreut sich der beeindruckende Hund auch als Spürhund und Schutzhund einer großen Beliebtheit. Es verwundert nicht, dass der vielseitige Vierbeiner auch in der Wasserrettung und Bergrettung ein gern gesehener Helfer ist.
Welche Charaktereigenschaften bringt der Rottweiler mit?
Der Rottweiler hat also im Normalfall ein sehr friedliches und freundliches Wesen und kommt super mit Kindern zurecht. Auch der Umgang mit anderen Hunden bereitet ihm normalerweise keine Probleme, sogar mit Katzen kommt er aus, wenn er bereits als Welpe an sie gewöhnt wird.
Der Vierbeiner ist ausgesprochen anhänglich und baut eine sehr enge Bindung zu seinem Halter auf. Gleichzeitig ist er sehr arbeitsfreudig und freut sich, wenn er eine Aufgabe bekommt.
Allerdings kann der Rotti als Junghund noch nicht einschätzen, über was für eine enorme Kraft er verfügt. Vor allem, wenn er sich freut, beispielsweise wenn sein Lieblingsmensch nach Hause kommt, kann es darum vorkommen, dass er zu übermütig reagiert.
Bei einer guten Erziehung ist der Vierbeiner äußerst nervenfest und weder nervös noch angriffslustig. Selbst in stressigen Situationen behält er einen kühlen Kopf und bleibt ruhig.
Sind Rottweiler gut zu erziehen?
Rottweiler sind keinesfalls als Anfängerhunde geeignet. Denn sie benötigen eine erfahrene und konsequente Erziehung, um ihre besten Charaktereigenschaften und Wesenszüge hervorzubringen. Dem Vierbeiner müssen von Beginn an klar seine Grenzen aufgezeigt werden, um nicht zu riskieren, dass er einem später auf der Nase herumtanzt – was bei einem so kräftigen Hund wie dem Rotti schnell mal gefährlich werden kann.
Spielst du mit dem Gedanken, einen Rottweiler in dein Zuhause aufzunehmen, solltest du also nicht nur reichlich Erfahrung in der Hundehaltung mitbringen, sondern zudem auch Besonnenheit und Ruhe ausstrahlen. Neigst du zu Nervosität und Unsicherheit, wirst du vermutlich starke Probleme damit haben, den Vierbeiner dazuzubekommen, sich dir unterzuordnen.
Hinzu kommt, dass du bedenken solltest, dass die enorme Kraft des Rottweilers auch dazu führt, dass er nicht gerade leicht an der Leine zu führen ist. Denke daran, dass ein Rüde gerne mal 50 Kilo auf die Waage bringen kann – welche Kraft dann an der Leine zieht, kannst du dir vermutlich in etwa vorstellen. Mit der richtigen Erziehung ist es also nicht getan, sondern du solltest auch genügend Kraft haben, um deinen Rottweiler im Zweifel sicher festhalten zu können.
Unbedingt notwendig ist dabei, mit der Erziehung schon gleich von Anfang an, wenn man den kleinen Welpen nach Hause holt, zu beginnen. Denn im jungen Alter ist ein Hund noch viel besser dazu bereit, sich in einem Rudel unterzuordnen und sich nach ihm zu richten.
So ist es vor allem in seinem ersten Lebensjahr von großer Wichtigkeit, dass der Hund erlernt, dass er seiner Menschenfamilie Folge zu leisten hat. Auch das Zügeln seiner großen Kraft will gelernt sein. Er muss von Anfang an begreifen, dass du der Rudelführer bist und dass er sich dir bedingungslos unterordnen muss.
Wichtig bei der Erziehung des Rottweilers wie auch seiner Eingliederung in die Familie ist, dass mit einer großen Geduld und Behutsamkeit vorgegangen wird. Denn die Natur dieses Vierbeiners ist, dass er recht misstrauisch ist, weshalb es erstmal notwendig ist, dass man sein Vertrauen gewinnt. Das ganze Leben des Rottweilers lang wird es erforderlich sein, ihn behutsam und geduldig an neue Situationen und Menschen heranzuführen.
Erst die richtige Erziehung macht aus dem Rottweiler den Familien- und Begleithund, den man sich als Hundehalter im Normalfall wünscht. So bringt erst die entsprechende Erziehung die Freundlichkeit und den Sanftmut hervor, die in dem Hund schlummern. Dies wird sich aber auszahlen, so bekommst du dadurch einen treuen Partner, welcher nicht mehr von deiner Seite weichen wird.
Unerlässlich ist es natürlich auch, mit seinem Rotti eine erfahrene Hundeschule zu besuchen. Dazu ist es ratsam, eine Schule zu wählen, welche Erfahrung im Umgang mit derartigen Hunden mitbringt. Setze dich am besten mit dem ADRK, also dem Allgemeinen Deutschen Rottweiler Klub e.V. in Verbindung, damit du die notwendigen Tipps zur Haltung und Erziehung des Hundes erhältst.
Ist ein Rottweiler für die Familie geeignet?
Viele wollen es gar nicht glauben, doch der Rotti ist ein idealer Familienhund. Denn mit der richtigen Erziehung zeigt er im Umgang mit Kindern die nötige Sanftheit und Geduld. Dabei ist er nicht nur treu und anhänglich, sondern sogar ausgesprochen verschmust. Der Vierbeiner benötigt gar einen engen Familienanschluss.
Dabei ist allerdings nicht nur eine konsequente Erziehung notwendig, sondern auch eine gute Sozialisierung bereits im Welpenalter. Dann ist er den Kindern ein zuverlässiger und treuer Begleiter, welcher ihnen nicht nur ein lieber Spielkammerad, sondern durch seinen Schutztrieb auch ein guter Beschützer ist.
Zwar ordnet sich ein Rottweiler in der Regel nur seiner Bezugsperson unter, doch auch gegenüber den anderen Familienmitgliedern zeigt er sich ausgesprochen loyal. Rottis kann man also durchaus als Familienhunde sehen.
Was man von dem kräftigen Hund mit dem angsteinflößenden Aussehen vielleicht gar nicht vermuten würde, ist, dass er bei Kindern seiner Menschenfamilie sehr sanft ist. Es ist aber selbsterklärend, dass ein Rottweiler, genauso wie eine jede andere Hunderasse auch, niemals mit Kindern alleine gelassen werden sollte.
Doch auch anderen Familienmitgliedern begegnet der Rottweiler üblicherweise sehr lieb. Gehören noch andere Tiere eurem Haushalt an, musst du im Normalfall keine Bedenken haben. Natürlich ist während der Anfangszeit eine gewisse Geduld notwendig, da sich die Tiere erst aneinander gewöhnen müssen. Für eine gute Sozialisierung besuchst du mit deinem Rottweiler Welpen am besten von Beginn an eine Welpenspielstunde.
Wie viel Auslauf benötigt ein Rottweiler?
Zuhause ist der Rottweiler, anders als man es vielleicht vermuten würde, ein entspannter und ruhiger Vierbeiner, welcher gerne auch mal einfach auf dem Sofa entspannt. Sobald man mit ihm das Haus verlässt, liebt er es aber, herumzutoben und sich auszupowern.
Der Vierbeiner liebt es, im Freien zu spielen und ausgedehnte Spaziergänge sind Pflicht. Genauso ist Hundesport gut für die Fellnase geeignet, da hierbei nicht nur sein Körper, sondern optimalerweise auch sein Köpfchen gefordert wird. Geeignete Hundesportarten sind beispielsweise Agility, Fährtenarbeit und Obedience.
Genauso kannst du zusammen mit deinem Vierbeiner Sport treiben. Dein Rottweiler wird dich gerne auf Wanderungen, beim Joggen oder beim Radfahren begleiten. Dies führt nicht nur zu einer guten Auslastung des Hundes, sondern stärkt durch die gemeinsame Unternehmung zudem eure Bindung.
Denn damit sich der Rotti von seiner besten Seite zeigt, ist es wichtig, dass er nicht nur körperlich, sondern auch geistig voll ausgelastet ist. Damit sorgst du dafür, dass der Vierbeiner in jeglichen Situationen gelassen reagiert.
Wohnst du in einer kleinen Wohnung in der Stadt, ist dieser Hund absolut nicht für dich geeignet und du solltest dich nach einem gemütlicheren Vierbeiner umsehen. Am besten ist es für den Rottweiler, wenn du in einem Haus mit Garten wohnst. Denn dann hat er die Möglichkeit, auch eigenständig und allein herumzulaufen und sich auszutoben.
Damit ist es aber natürlich nicht getan, denn kein Rotti wird ausreichend ausgelastet sein, wenn er einfach nur eine Weile im Garten herumläuft. Als Richtwert kannst du mindestens zwei Stunden am Tag gemeinsame Bewegung an der frischen Luft anpeilen. Der Vierbeiner ist also nur dann für dich geeignet, wenn du viel Zeit für ihn aufbringen kannst – und das jeden Tag. Auch die nötige Fitness solltest du natürlich mitbringen.
Wird dieses Kraftpaket nicht genügend ausgelastet und erhält es nicht ausreichend Bewegung, dann kann sich dies sehr schnell in seinem Verhalten äußern. Denn der Vierbeiner nimmt dann Verhaltensweisen an, welche absolut ungewollt sind, sich aber auch mit der besten Erziehung nicht bekämpfen lassen.
Wie sieht ein Rottweiler aus?
Der Rüde erreicht eine Widerristhöhe von 61 bis 68 cm. Dabei erreichen Rüden ein Gewicht von etwa 50 Kilo. Hündinnen sind etwas kleiner, so werden sie zwischen 56 und 63 cm groß und etwa 42 Kilo schwer.
Rottis haben ein kurzes, dichtes Fell, welches zweischichtig ist. Es besteht aus Unterwolle und Deckhaar.
Die Vierbeiner haben meistens eine schwarze Fellfarbe, welche durch ihren Glanz auffällt. Diese schwarze Farbe wird allerdings von rotbraunen Abzeichen unterbrochen. Diese werden Brand genannt und befinden sich üblicherweise über den Augen, an den Läufen, der Brust, der Halsunterseite, dem Fang und den Backen des Vierbeiners. In seltenen Fällen unterscheidet sich die
Fellfarbe von Rottweilern aber, denn manche Vertreter der Rasse haben ein braunes, rotes oder gelbes Fell.
Der Rotti hat einen sehr kräftigen Körperbau, welcher etwas gedrungen ist. Sein gesamter Körper ist vollgepackt mit Muskeln. Doch nicht nur sein muskulöser Körper, sondern auch sein kräftiges Gebiss ist wahrlich furchteinflößend.
Obwohl der Rottweiler eine breite Brust und einen festen Rücken hat, wirkt er nicht plump und schwerfällig. Man muss diesem Hund nur kurz dabei zusehen, wie leichtfüßig er sich bewegt, und man kann Rückschlüsse auf seine Ausdauer und große Wendigkeit ziehen.
Der Vierbeiner hat Ohren mit einer dreieckigen Form, welche hängen. Sie befinden sich recht hoch an seinem Kopf. Der Schädel des Hundes ist breit und von mittlerer Länge. Seine Nase hat eine breite, und nicht wie bei den meisten Hunden, eine runde Form. Seine Zahnleiste, Lefzen und Nase haben allesamt eine tiefschwarze Farbe.
Sind Rottweiler pflegeleicht?
In Bezug auf die Fellpflege gehören Rottweiler zu den sehr pflegeleichten Hunden. So muss sein kurzes Fell nur hin und wieder gebürstet werden. Während des Fellwechsels, welcher zweimal im Jahr stattfindet, ist es notwendig, das Fell des Hundes etwa alle ein bis zwei Tage zu bürsten, um lose Haare zu entfernen.
Wie viel kostet ein Rottweiler?
Möchtest du einen reinrassigen Rottweiler haben und das von einem seriösen Züchter, dann musst du mit einem Preis von mindestens 500 Euro rechnen. Je nach Stammbaum können für manche Welpen aber auch bis zu 1200 Euro fällig werden.
Zwar ist es bei einem jeden Hund wichtig, ihn von einem verantwortungsbewussten und seriösen Züchter zu kaufen, bei Hunden wie dem Rottweiler kommt dem aber noch eine viel größere Bedeutung zu. Denn bereits bei der Verpaarung der Elterntiere ist es wichtig, auf gewisse Eigenschaften zu achten, damit der Rottweiler Welpe die gewünschten Eigenschaften hat und keine Gefahr wird.
Ein guter Züchter legt vor allem Wert auf Mut, Kraft und Wachsamkeit des Vierbeines. Genauso wichtig sind aber eine gute Nervenstärke wie auch seine psychische Belastbarkeit, damit den Rottweiler nichts so schnell aus der Ruhe bringen kann und er seiner Menschenfamilie ein treuer und ausgeglichener Begleiter sein kann. Hinzu kommt natürlich, dass der Vierbeiner möglichst gehorsam und willig sein sollte, sich seiner Bezugsperson unterzuordnen.
Kaufe also keinesfalls einen Rotti ohne Papiere von einem privaten Züchter. Möchtest du nicht so viel Geld für den Welpen ausgeben, dann statte lieber mal dem Tierheim einen Besuch ab. Hier gibt es oft erwachsene Rottweiler, die sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten.
Bevor du einen solchen Vierbeiner zu dir nach Hause holst, solltest du aber natürlich im Vorfeld Zeit mit ihm verbringen, um herauszufinden, ob ihr zueinander passt. Denn beim erwachsenen Hund ist der Charakter schon gefestigt, und du kannst mit der Erziehung nicht mehr so viel ausrichten wie bei einem Welpen.
Was bedeutet es, wenn man einen Listenhund bei sich aufnehmen will?
Dort, wo der Rottweiler als Listenhund geführt wird, kommen gewisse Hürden auf diejenigen zu, welche einen Vertreter dieser Hunderasse in ihr Zuhause aufnehmen möchten. In Teilen Österreichs müssen Personen, welche einen Rotti halten möchten, zunächst einen „Sachkundenachweis“ oder einen „Hundeführerschein“ machen, um dies genehmigt zu bekommen.
In den betroffenen Bundesländern in Deutschland muss der Hund unter anderem einen Wesenstest durchlaufen und natürlich auch bestehen. Auch Schutzgebühren werden fällig. Die Steuern für Listenhunde sind um einiges höher als für „normale“ Hunde. Die Kosten für einen Listenhund sind letztendlich also viel höher als für andere Vierbeiner.
Dies zeigt, dass es nicht möglich ist, einfach spontan zum Züchter zu gehen und einen Rottweiler zu sich nach Hause zu holen. Informiere dich im Vorfeld unbedingt über die gesetzlichen Bestimmungen, welche dort, wo du wohnst, gelten. Und natürlich solltest du auch gründlich überlegen, ob du dem Rotti der Hundehalter sein kannst, den er benötigt.
Beachte auch, dass in vielen Gegenden vorgeschrieben ist, dass Listenhunde einen Maulkorb tragen müssen. Dass du deinen Rottweiler keinesfalls frei laufen lassen darfst, ist selbsterklärend.
Wie alt wird ein Rottweiler?
Die Lebenserwartung eines Rottweilers beträgt 8 bis 10 Jahre. Damit wird er für einen Hund seiner Größe relativ alt. Weil bei seiner Zucht ein so hoher Wert auf eine hohe Leistungsfähigkeit gelegt wird, bleibt der Rotti üblicherweise bis ins hohe Alter fit und agil.
Wie die meisten anderen Hunderassen auch ist der Rottweiler anfällig für gewisse Krankheiten. Durch seine Größe und sein Gewicht kommen vor allem die Hüftgelenksdysplasie wie auch die Ellbogendysplasie relativ häufig vor. Die genetische Disposition für eine derartige Gelenkserkrankung kann man allerdings bei den Elterntieren durch ein Röntgenbild untersuchen, und betroffene Vierbeiner von der Zucht ausschließen.
Zudem werden Herzerkrankungen verhältnismäßig häufig bei dieser Hunderasse festgestellt. Dazu gehört zum Beispiel die Herzverengung.
Damit die Fellnase möglichst lange fit und gesund bleibt, ist zum einen wichtig, dass sie ausreichend Bewegung und Auslastung erhält. Genauso wichtig ist aber die richtige, artgerechte Ernährung des Vierbeiners. Das Hundefutter sollte hochwertig sein und zum Großteil aus Fleisch bestehen, ohne die Zugabe von unnötigen oder schädlichen Zusätzen und Füllstoffen. Alternativ eignen sich Rottweiler ideal zum Barfen.
Was ist die Geschichte des Rottweilers?
Den Rotti gab es bereits zu Zeiten der Römer. Das bedeutet, dass der Vierbeiner mit zu den ältesten Hunderassen der Welt gehört.
Die Römer wussten ihre enorme Ausdauer, ihre große Wendigkeit wie auch ihre enorme Kraft zu schätzen und für sich zu nutzen. So wurden die Vorfahren des Rottweilers wie wir ihn heute kennen von Hirten aus dem Römerreich als Hütehunde und Treibhunde eingesetzt. Auch bei Überquerungen der Alpen waren die Vierbeiner als Gebrauchshund ein wichtiger Begleiter, da sie dem Vieh und den Menschen Schutz boten.
Doch das war noch nicht alles. Denn die ausdauernden Rottweiler wurden auch im Krieg eingesetzt. Zudem nahmen sie an Schaukämpfen teil, in denen sie gegen andere Tiere oder gar Gladiatoren antraten und kämpften.
Außerdem übernahmen die Rottweiler für Viehhändler die Aufgabe, Viehherden zu den Viehhandelsmärkten, welche es zahlreich im Römischen Reich gab, zu treiben. Durch diese Aufgabe gelangen sie schließlich auch in die Stadt Rottweil, wobei es sich über viele Jahre um ein sehr wichtiges Zentrum des Viehhandels handelte. Wegen des Namens der Stadt gelangten die Vierbeiner schließlich zu ihrem Namen.
Vor allem die Metzger vor Ort kümmerten sich um den Viehhandel. Darum waren auch sie diejenigen, die im Mittelalter schnell erkannten, dass man die fleißigen Hunde noch für eine Vielzahl an weiteren Aufgabengebieten einsetzen konnte. Aus diesem Grund waren sie die Ersten, die mit der geplanten Zucht von diesem Arbeitshund begannen. Dies führte dazu, dass der Rottweiler Metzgerhund genannt wird.
Denn die Metzger unterstützten sie nicht nur beim Treiben und Bewachen des Viehs, sondern wurden auch durch andere Fähigkeiten Begleiter, die niemand mehr missen mochte. Durch ihren Beschützerinstinkt, ihrem Arbeitseifer und ihrer Wachsamkeit wurden sie als Wachhunde eingesetzt, welche nicht nur die Metzger, sondern auch ihr Eigentum vor Menschen und Tieren beschützten.
Besonders praktisch war der Rottweiler, wenn es darum ging, die laufenden Einnahmen des Tages zu beschützen. So banden die Metzger ihm einfach einen Lederbeutel um den Hals, in welchen sie ihr eingenommenes Geld gaben. Kein Dieb der Welt wäre auf die Idee gekommen, dem Rotti freiwillig so nahezukommen, um das Geld stehlen zu können.
Die enorme Kraft des Rottweilers wird nochmal dadurch deutlich, dass er früher vielen Hundehaltern als Ersatz für Bullen diente. Denn auch der Vierbeiner konnte vor einen Karren gespannt werden und diesen ziehen.
In den nächsten Jahrhunderten wurden gezielt die besten Eigenschaften dieser Hunde gezüchtet, um die ideale Version des Rottweilers zu erhalten. Zuchtziele waren unter anderem eine hohe Intelligenz, herausragende Treibeigenschaften und eine hohe Ausdauer.
Im späten Mittelalter dann verbreitete sich die Hunderasse von Rottweil ausgehend auch in andere Bereiche des Landes. Allerdings wurden sie dann schon bald nicht mehr für ihre ursprünglichen Arbeitsbereiche benötigt, da sich Fahrzeuge und Eisenbahnen immer weiter verbreiteten. Denn damit konnte das Vieh auf viel schnellere Weise transportiert werden.
Aufgrund seiner Einzigartigkeit starb der Rottweiler allerdings dennoch nicht aus, obwohl er seiner ursprünglichen Aufgabengebiete beraubt wurde. Stattdessen bekam er schnell neue Aufgaben in anderen Bereichen.
So wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die Polizei auf den Vierbeiner aufmerksam und er wurde im Jahr 1910 offiziell als Diensthund eingesetzt. Bis heute findet man häufig Rottweiler, welche Polizisten bei ihrer Arbeit unterstützen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der treue und gehorsame Hund allerdings brutal ausgenutzt. So befestigten die Soldaten eine Mine auf seinem Rücken und befahlen ihm, zum Tankwagen ihres Gegners zu gehen. Dort explodierte die Mine, was zum Tod einiger gegnerischer Soldaten, aber auch des Rottweilers führte.
Du siehst also: Der Rottweiler ist eine extrem vielseitige Hunderasse, welche das Leben eines Hundehalters stark bereichern kann. Denn das Image der „Beißmaschine“ wird dem Charakter des Rottis absolut nicht gerecht. Wichtig ist nur, dass man viel Zeit, Geduld und die nötige Erfahrung mitbringt, dann steht unzähligen gemeinsamen Abenteuern und Kuscheleinheiten nichts mehr im Weg.