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Der Westfalenterrier: Rasseportrait

Der Westfalenterrier: Rasseportrait

Beim Westfalenterrier handelt es sich um eine recht neue Hunderasse, welche erst vor nicht einmal 50 Jahren entstand. Seitdem erfreut sich der Vierbeiner allerdings einer stetig wachsenden Beliebtheit – vor allem bei leidenschaftlichen Jägern.

Spielst auch du mit dem Gedanken, dir einen Westfalenterrier zu holen, um mit ihm einzigartige Abenteuer zu erleben? Dann bist du hier genau richtig, denn hier kannst du herausfinden, ob der Vierbeiner wirklich zu dir passt.

Wie sieht der Westfalenterrier aus?

Der Westfalenterrier hat ein Fell, welches saufarben bis lohfarben ist. Es ist erwünscht, dass der Vierbeiner zudem eine ausgeprägte Maske hat. Kleine weiße Abzeichen, welche sich an den Zehen oder an der Brust befinden, sind erlaubt.

Es gibt glatthaar wie auch rauhaar Westfalenterrier. Bei den rauhaarigen Westfalenterriern ist zudem ein Bart vorhanden.

Er hat ein recht dichtes Fell mit Unterwolle. Seine Behaarung verdichtet sich auf der Rückenlinie, auf den Behängen wie auch am Fang. Sein Fell ist optimal darauf ausgelegt, dem Vierbeiner bei schlechtem Wetter und Kälte wie auch bei der Jagd durch Sträucher Schutz zu bieten. Durch die kurze Länge seines Fells hat der Westfalenterrier die maximale Bewegungsfreiheit und wird bei der Jagd durch nichts gestört.

Der Vierbeiner bedarf durch sein kurzes Haar keiner besonderen Fellpflege. So muss dieses nicht getrimmt werden. Es ist ausreichend, das Fell des Vierbeiners von Zeit zu Zeit zu bürsten, um lose Haare zu entfernen.

Üblicherweise wird die Rute des Hundes um etwa ein Drittel gekürzt. Der Kopf des Westfalenterriers ist recht schmal und lang, mit relativ kleinen Ohren. Seine Augen sind ebenfalls relativ klein, aber mit einem aufgeweckten und wachsamen Ausdruck. Die Vierbeiner haben eine stolze und aufrechte Körperhaltung.

Wie groß werden Westfalenterrier?

Der Westfalenterrier

Westfalenterrier Rüden und Hündinnen erreichen eine Widerristhöhe von etwa 32 bis 40 Zentimeter. Anders als bei den meisten anderen Hunderassen gibt es bei dieser Rasse also keinen Größenunterschied der beiden Geschlechter. Die Vierbeiner werden etwa 8 bis 10 Kilo schwer.

Somit gehört der Westfalenterrier zu den eher schlanken und kleinen Terriern. Der Vierbeiner hat dabei einen für Terrier typischen Körperbau, welcher an ein Rechteck erinnert. Er verfügt über gute Proportionen mit starken Muskeln und Knochen. Zwar ist seine Taille recht schlank, doch vor allem an der Brust, am Rumpf und an den Hinterläufen befinden sich starke Muskeln.

Was ist der Charakter des Westfalenterriers?

Westfalenterrier hund

Der Westfalenterrier ist vor allem als Jagdhund sehr beliebt. So wird er besonders gern auf der Drückjagd eingesetzt, wo er nicht nur in Meuten, sondern auch als Solojäger sehr erfolgreich ist.

Vor allem seine Leidenschaft macht ihn zu einem so beliebten Jagdbegleiter.

Er jagt spurlaut und fährtenlaut und eignet sich vor allem zur Bejagung von großen Waldgebieten. Denn er ist sehr ausdauernd und kann große Strecken zurücklegen. Dabei bleibt er aber stets in Kontakt zu seinem Hundehalter. Er kann dabei über wie auch unter der Erde eingesetzt werden. Zudem zeichnet ihn sein einzigartiger Geruchssinn aus.

Der Westfalenterrier besitzt die Fähigkeit, zahlreiche Tierarten zu jagen und ist extrem vielseitig einsetzbar. Dazu gehören das Dachsgraben, das Fuchssprengen, die Drückjagd auf Hochwild wie Wildschweine, die spurlaute Stöberarbeit an Niederwild wie beispielsweise Hasen und die Wasserarbeit. Auch Schweißarbeit sowie das Apportieren von leichtem Wild sind mögliche Aufgabengebiete des Westfalenterriers.

Zudem ist er sehr freundlich im Umgang mit Kindern und ist somit nicht nur als Jagdhund, sondern auch als Familienhund und Begleithund gut geeignet. Auch mit anderen Hunden im Haus kommt er gut zurecht. Außerdem zeichnet er sich durch seinen großen Mut, seine Ruhe und seine Ausgeglichenheit aus.

Durch sein ruhiges Wesen ist er ein toller Gefährte, auf den man sich stets verlassen kann. Er ist weder aggressiv noch streitlustig, ist aber auch nicht scheu. Zudem hat er ein sehr sonniges Gemüt, wodurch ihm die Herzen nur so zufliegen.

Der Vierbeiner ist recht leicht zu erziehen, weshalb auch Anfänger keine großen Schwierigkeiten mit ihm haben werden. Dennoch ist es ratsam, mit ihm eine Hundeschule aufzusuchen. Du kannst aber damit rechnen, dass der Westfalenterrier die grundlegenden Kommandos in Windeseile verinnerlicht haben wird. Für eine gute Sozialisierung bereits im Welpenalter wird zudem der Besuch einer Welpenspielstunde empfohlen.

Er ist sehr bodenständig und nicht übermütig. Anders als die meisten anderen Terrierarten hat man beim Westfalenterrier nicht mit einem hoffnungslosen Sturkopf zu kämpfen. Außerdem geht er auch recht gut an der Leine.

Westfalenterrier in der Natur

Wenn er nicht gerade auf die Jagd mitgenommen wird, benötigt der Westfalenterrier viel Auslauf und Beschäftigung. Weil er eine richtige kleine Wasserratte ist, machen ihm besonders Ausflüge zu Seen oder Flüssen Spaß. Durch seine ausgeprägte Arbeitsfreude und Strapazierfähigkeit sollte stets für eine gute Auslastung des Vierbeiners gesorgt werden.

Dabei ist neben langen Spaziergängen auch der Einsatz von Intelligenzspielzeugen empfehlenswert. Genauso erfreuen den Vierbeiner Spiele wie Fährtenarbeit und Suchspiele. Hundesport wie Obedience, Flyball, Agility und Breitensport begeistert den Westfalenterrier – am besten probierst du einfach verschiedene Sportarten durch, um herauszufinden, was euch beiden den meisten Spaß zusammen bereitet. Er braucht unbedingt mehrere Stunden am Tag Beschäftigung.

Dennoch brauchst du keine Angst zu haben, pausenlos mit dem Vierbeiner unterwegs sein zu müssen. Denn der Westfalenterrier hat auch gegen ruhige Nachmittage auf dem Sofa nichts einzuwenden. So jagt er nicht nur gerne, sondern kuschelt genauso gerne mit seiner Menschenfamilie.

So ist es auch kein Problem, den Vierbeiner in einer nicht allzu großen Wohnung zu halten. Denn dadurch, dass die Fellnase nicht besonders groß ist und ein sehr entspanntes und gelassenes Wesen hat, ist es kein Problem für ihn, auf weniger Raum zu leben. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass er ausreichend Auslauf und Auslastung erhält.

Zwar geht der Westfalenterrier eine enge Bindung mit seiner Menschenfamilie ein, es ist aber dennoch kein Problem für ihn, ein paar Stunden alleine gelassen zu werden – natürlich setzt dies eine gewisse Übung voraus. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Vierbeiner in der Regel nicht zum Bellen neigt. Deshalb und weil er keinen ausgeprägten Beschützerinstinkt hat, eignet er sich nicht unbedingt als Wachhund.

Seine Begeisterung für das Wasser ist keine große Überraschung. So lieben doch alle Hunderassen, welche in den Kreuzungen, die zur Entstehung der Rasse Westfalenterrier geführt haben, das Wasser mit einer großen Leidenschaft. Vor allem mit Apportierspielen im Wasser kannst du den Vierbeiner begeistern.

Bist du auf der Suche nach einem Jagdhund, welcher hauptsächlich im Wasser eingesetzt werden soll? Dann bist du dennoch mit dem Portugiesischen Wasserhund besser beraten.

Was ist die Geschichte des Westfalenterriers?

Westfalenterrier im wasser

Der Westfalenterrier blickt auf eine noch recht junge Geschichte zurück. Sein Bestehen verdankt er Manfred Rüter aus Dorsten in Nordrhein-Westfalen, welcher sich zur Aufgabe machte, einen deutschen Terrier zu züchten, welcher dazu in der Lage ist, mit Verstand und Intelligenz zu jagen. Weitere Kriterien waren gute soziale Verträglichkeit mit anderen Hunden und eine Eignung als Familienhund.

Dazu setzte er sich zunächst intensiv mit der Vererbungslehre auseinander. Er war bereits sehr vertraut im Umgang mit Deutschen Jagdterriern, allerdings war er unzufrieden mit deren Eigenschaften während der Jagd. So waren sie ihm zu hart, zu scharf und zu unruhig. Auch wollte er gegen die genetische Krankheit der Linsenluxation, welche zu einer Verlagerung der Augenlinse führt, vorgehen.

Um also die besten Eigenschaften aus dem Deutschen Jagdterrier, welcher über eine große Leidenschaft für die Jagd verfügt, herauszubringen, war ihm klar, dass er dazu andere Terrier einkreuzen musste. Diese sollten vor allem mit ihrem sozialen Verhalten wie auch ihrer Führigkeit punkten. Die Verbesserung von Leistung und Wesen waren also die Hauptziele, doch auch das Aussehen sollte optimiert werden.

Im Jahr 1970 wagte Manfred Rüter dann seinen ersten Zuchtversuch, bei welchem er den Lakeland Terrier mit dem Deutschen Jagdterrier kreuzte. Der Lakeland Terrier brachte in die Züchtung vor allem seine Verspieltheit, Geschicklichkeit, Freundlichkeit und Fröhlichkeit mit ein. Allerdings war Rüter mit dem Ergebnis dieser Zucht noch nicht vollends zufrieden, weshalb er noch eine dritte Rasse einkreuzte: Den Foxterrier.

So überwiegt bei Foxterriern der Mut, der Tatendrang wie auch die Intelligenz, was zu der Entstehung des Terriers führte, den sich Rüter gewünscht hatte. So war der Vierbeiner, der bei den Kreuzungen entstand, nicht nur leicht umgänglich, sondern auch führig und zuverlässig. Zudem bekam er die Härte, die Ausdauer wie auch die Arbeitsfreue des Deutschen Jagdterriers mit.

Damit hatte er sein Zuchtziel erreicht – den dabei entstehenden Hund nannte er zunächst Westdeutscher Jagdterrier. Um einen Hinweis auf die Herkunft des Hundes zu geben, wie auch um ihn deutlicher von anderen Terrierrassen abzugrenzen, wurde der Vierbeiner dann im Jahr 1988 in Westfalenterrier umbenannt.

Bereits im Jahr 1972 wurde dann der Verein für Westfalenterrier (VWT) gegründet. Schnell wurde der Vierbeiner immer beliebter und bekannter. So verbreitete er sich zunächst in Deutschland, schließlich aber auch im restlichen Europa und gelang bis nach Amerika.

Erst im Jahr 2020 wurde der Westfalenterrier vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) offiziell anerkannt. Dabei befindet er sich in der Gruppe 3, Sektion 1 der hochläufigen Terrier. Vom FCI erfolgte bislang keine Anerkennung.

Wie alt werden Westfalenterrier?

Der Westfalenterrier im Büro

Die Lebenserwartung eines Westfalenterriers beträgt 13 bis 14 Jahre. Allerdings treten, wie auch bei den meisten anderen Hunderassen, beim Westfalenterrier verschiedene Krankheiten vermehrt auf.

So leiden viele Terrier unter einer Primären Linsenluxation (PLL). Dies führt zu einer Dislokation der betroffenen Linse, was, vor allem mit fortgeschrittenem Alter, zur Erblindung des Auges führen kann. Dies betrifft aber vor allem kleinere Terrierrassen, der Westfalenterrier ist relativ selten davon betroffen. Weil diese Krankheit erblich bedingt ist, ist die Wahl eines seriösen Züchters beim Kauf des Welpen von großer Wichtigkeit.

Doch auch sonst kannst du viel dazu beitragen, deinen Westfalenterrier möglichst lange fit und gesund zu halten. Dazu gehört zum einen, dass du ihn artgerecht und abwechslungsreich ernähren solltest, damit er alle wichtigen Vitamine und Mineralien aufnimmt. Zum anderen ist auch eine ausreichende Bewegung essentiell.

Wie teuer ist ein Westfalenterrier?

Der Westfalenterrier in der natur

Möchtest du einen Westfalenterrier kaufen, musst du mit einem Preis zwischen etwa 350 und 950 Euro rechnen. Dieser Preis richtet sich nach der Abstammung und der Herkunft des Welpen.

Spare dabei bitte auf keinen Fall am Preis, indem du deinen Westfalenterrier Welpen von einem unseriösen Züchter kaufst. Dein Hund sollte ausschließlich von einem zertifizierten und seriösen Züchter stammen, ansonsten wirst du dies im Nachhinein mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bereuen. Außerdem kann langfristig nur so schlechten Zuchtumständen und illegalem Hundehandel entgegengewirkt werden.

Lass dich dabei nicht beirren, wenn du bei einem Züchter Zuhause bist und siehst, dass die Westfalenterrier in einem großen Rudel im Zwinger gehalten werden. Das ist keinesfalls Tierquälerei, da dies dem natürlichen Urinstinkt dieser Hunde entspricht.

Alternativ kannst du dich natürlich im Tierheim auf die Suche nach einem Westfalenterrier begeben. Die Hunde dort warten sehnsüchtig auf ein neues, liebevolles Zuhause. Holst du dir einen erwachsenen Vierbeiner nach Hause, hat das sogar einige Vorteile. So hat er in der Regel bereits den Grundgehorsam, ist stubenrein und muss nicht mehr so häufig nach draußen.

Wie viele Terrier Arten gibt es?

Ein Yorkshier Terrier im Park

Es gibt zahlreiche Terrier Arten, dazu gehören:

• English Toy Terrier

• American Staffordshire Terrier

• Jack Russel Terrier

• Airedale Terrier

• Miniature Bull Terrier

• West Highland White Terrier

• Yorkshire Terrier

• Manchester Terrier

• Lakeland Terrier

• Australian Silky Terrier

• Welsh Terrier

• Kerry Blue Terrier

• Border Terrier

• Bullterrier

• Sealyham Terrier

• Scottish Terrier

• Norfolk Terrier

• Foxterrier

• Cairn Terrier

• Japanischer Terrier

• Staffordshire Bullterrier

• Norwich Terrier

• Irish Terrier

• Australian Terrier

• Deutscher Jagdterrier

• Dandie Dinmont Terrier

• Skye Terrier

• Irish Soft Coated Wheaten Terrier

• Parson Russell Terrier

• Bedlington Terrier