Wohl fast kein anderer Hund zieht so viele Blicke auf sich wie der Tamaskan. Denn dieser Vierbeiner sieht dem Wolf zum Verwechseln ähnlich.
Hier erfährst du, ob sich die beiden auch im Charakter ähneln, oder ob der Tamaskan ohne Bedenken in der Wohnung gehalten werden kann. Und natürlich erhältst du in diesem Beitrag noch zahlreiche weitere Infos rund um die beeindruckende Hunderasse.
Was ist ein Tamaskan?
Beim Tamaskan handelt es sich um eine Hunderasse, welche ursprünglich aus Finnland stammt. Das Ziel der Zucht ist es, einen Vierbeiner zu erschaffen, welcher dem Wolf so ähnlich wie möglich sieht.
Es handelt sich dabei also um eine Abbildzüchtung. Gleichzeitig soll der Tamaskan die Charaktereigenschaften eines idealen Haushundes aufweisen.
Das Aussehen eines Wolfes ist also gewünscht, das Wesen seines Stammvaters sollte der Tamaskan aber möglichst nicht haben.
Der Vierbeiner ist unter zahlreichen Namen bekannt. So sind Bezeichnungen wie Finnish Tamaskan Dog, Tamaskan Wolf-dog und Tamaskan Husky geläufig.
Wie groß werden Tamaskan Hunde?
Tamaskan Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 63 bis ganzen 84 cm. Dies verdeutlicht die beeindruckende Erscheinung, die diese Hunde bieten. Hündinnen werden meist ein wenig kleiner, so erreichen sie eine Größe von 61 bis maximal 71 cm.
Dabei werden Rüden etwa 32 bis 50 Kilo schwer. Hündinnen erreichen aufgrund ihrer geringeren Größe natürlich auch ein geringeres Gewicht, dieses liegt zwischen 25 und 41 Kilo.
Die Vierbeiner sind also recht große Hunde mit einem athletischen Körperbau.
Wie sieht ein Tamaskan aus?
Das Zuchtziel ist, dass der Tamaskan ein möglichst wolfsähnliches Aussehen hat. Das bedeutet, dass sein Körper mit dickem Fell bedeckt ist, welches recht rau ist. Das Sommerfell des Hundes ist ein wenig dünner als das Winterfell.
Zudem soll das Fell die charakteristische Wolfsmaske haben. Die Fellfarben des Vierbeiners sind Wolfsgrau, Schwarz-Grau oder Rot-Grau.
Er hat mittelgroße Ohren und einen geraden, buschigen Schwanz. Außerdem muss der Vierbeiner ein Scherengebiss und eine schwarze Nase haben.
Die Augen sollen, typisch für den Wolf, braun, bernsteinfarben oder gelblich sein. Setzen sich bei einem Tamaskan die blauen Augen des Huskys durch, dann wird er von der Zucht ausgeschlossen.
Was ist der Charakter des Tamaskan?
Der Vierbeiner hat einen recht freundlichen Charakter und kann trotz seines furchteinflößenden Äußeren als Familienhund gehalten werden. Zudem gilt der Tamaskan als arbeitsfreudig und als intelligent. Seinen Bezugspersonen gegenüber ist er sehr loyal.
Er kommt gut mit Kindern aus und liebt es, mit ihnen zu spielen. Auch das Zusammenleben mit anderen Hunden beziehungsweise anderen Haustieren bereitet im Normalfall keine Probleme. Du solltest aber unbedingt auf eine ausreichende Sozialisierung im Welpenalter achten, was du unter anderem durch den Besuch einer Welpenspielstunde erreichen kannst.
Als Arbeitshund mag er es, verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. So kann er als Packhund, als Fährtenhund und als Schlittenhund eingesetzt werden.
Er mag es gar nicht, wenn er über einen längeren Zeitraum alleine gelassen wird, weshalb du den Kauf eines Vertreters dieser Hunderasse nur dann in Erwägung ziehen solltest, wenn du oder Mitglieder deiner Familie viel Zeit für den Hund aufbringen können.
Zudem ist es ratsam, den Tamaskan nicht alleine zu halten. Die sozialen Tiere profitieren als typische Rudeltiere stark davon, wenn noch mindestens ein weiterer Hund mit im Haushalt lebt.
Auch für eine Außen- oder Zwingerhaltung sind die Vierbeiner ungeeignet. Denn sie benötigen die Nähe zu ihrer Menschenfamilie und werden, wenn sie von ihr getrennt leben müssen, nicht besonders glücklich werden.
Typisch für einen Arbeitshund benötigt der Tamaskan zudem recht viel Auslastung und Beschäftigung. Gewährst du ihm dies nicht, kann der Vierbeiner unerwünschte Charakterauffälligkeiten entwickeln. Auch Ausbruchsversuche aus dem Zuhause sind dann keine Seltenheit.
Genauso wie die meisten anderen großen Hunderassen auch sollte der Tamaskan nicht in einer kleinen Stadtwohnung gehalten werden. Denn nicht nur, dass er viel Platz benötigt, er benötigt auch viel Auslauf an der frischen Luft. Dazu ist ein Haus mit großem Garten auf dem Land ideal.
Zudem eignet sich der Hund für zahlreiche Hundesportarten. Das Betreiben von Hundesport kann dir sehr dabei helfen, deine Fellnase ausreichend auszulasten.
Geeignet sind zum Beispiel Zughundesport, Mantrailing, Agility und Tunierhundesport. Probiere am besten verschiedene Sportarten aus, um herauszufinden, was deinem Hund und auch dir den meisten Spaß bereitet.
Beachte zudem, dass der Vierbeiner als Wachhund gänzlich ungeeignet ist. Denn fremde Personen wird er eher freundlich begrüßen, als dass er sie vertreibt.
Die meisten der Vierbeiner haben einen nur sehr schwachen Jagdtrieb. Das bedeutet, dass man sie in Gegenden, wo dies erlaubt ist, durchaus von der Leine lassen kann.
Grundsätzlich ist die Fellnase gut erziehbar, wenn mit liebevoller Konsequenz vorgegangen wird. Allerdings können Vertreter der Hunderasse teils in manchen Situationen recht stur sein. Dies solltest du vor dem Kauf eines Welpen bedenken. Du solltest nämlich ausreichend Geduld bei der Erziehung mitbringen. Meist verspüren Tamaskane aber durchaus das Bedürfnis, ihren Besitzern zu gefallen.
Durch seinen Charakter unterscheidet sich der Tamaskan von anderen Hunderassen, die dem Wolf ähnlichsehen. Dazu gehört neben dem Tschechoslowakischen Wolfhund auch der Saarlooswolfhund.
Beachte aber, dass du dir mit dem Tamaskan ein kleines Überraschungspaket nach Hause holst.
Denn nicht nur, dass es sich bei dem Vierbeiner um eine noch sehr junge Rasse handelt und man deshalb noch nicht alles über die Hunderasse weiß, es wurden auch zahlreiche verschiedene Hunderassen miteinander gekreuzt.
Das bedeutet, dass sich die Vertreter der Rasse recht stark in ihrem Charakter unterscheiden können.
Wie alt wird ein Tamaskan?
Die Lebenserwartung eines Tamaskan liegt bei etwa 12 bis 15 Jahren.
Es sind bisher nur wenige rassetypische Krankheiten bekannt. Beachte aber, dass es die Hunderasse erst seit wenigen Jahren gibt, weshalb es durchaus sein kann, dass in den nächsten Jahren noch weitere rassetypische Krankheiten auftreten können.
Zu den für diese Hunderasse typischen Krankheiten gehört Kryptorchismus. Betroffene Hunde haben lediglich einen Hoden in ihrem Hodensack. Auch Epilepsie kam bei einzelnen Hunden vor.
Eine weitere Krankheit, die beim Tamaskan vorkommen kann, ist die Hüftgelenksdysplasie. Schließlich kommt diese Erkrankung bei Sibirischen Huskies wie auch Deutschen Schäferhunden, von denen der Tamaskan unter anderem abstammt, vor.
Aus diesem Grund ist es für die Züchter, die im Tamaskan-Dog-Register anerkannt sind, vorgeschrieben, dass sie die Tamaskan, welche zur Zucht eingesetzt werden sollen, auf eine erbliche Veranlagung zur Hüftgelenksdysplasie testen. Nur wenn dieser Test negativ ausfällt, dürfen sie zur Zucht zugelassen werden.
Außerdem ist vorgeschrieben, dass die Zuchttiere auf eine genetische Veranlagung zur Degenerativen Myelopathie getestet werden. Auch Gentests auf Zwergenwuchs sowie ein Test, um die Farbloki zu bestimmen, sind bei der Tamaskanzucht sinnvoll.
Wie viel kostet ein Tamaskan?
Die Preise für einen Tamaskan Welpen weichen stark voneinander ab. Möchtest du einen Tamaskan kaufen, solltest du mit einem Preis von etwa 1500 bis 2000 Euro rechnen.
Schließlich gibt es nach wie vor nicht besonders viele Vertreter der Hunderasse, und sie erfreuen sich aufgrund ihrer großen Ähnlichkeit zum Wolf einer großen Beliebtheit.
Begehe niemals den Fehler, deinen Hund von einem unseriösen Tamaskan Züchter zu kaufen, nur um ein wenig Geld zu sparen. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du im Anschluss ein Vielfaches des gesparten Geldes beim Tierarzt ausgeben müssen.
Was ist die Geschichte des Tamaskan?
Der Tamaskan blickt auf eine noch recht junge Geschichte zurück. So wurde erst in den 1980er-Jahren mit seiner Zucht begonnen, als Schlittenhunde mit einem nicht bekannten Ursprung, welche dem Husky ähnelten, wurden sie von den USA nach Großbritannien importiert.
Dort fanden dann Kreuzungen mit zahlreichen Hunderassen, wie dem Kanadischen Eskimohund, dem Samojede, dem Alaskan Malamute, dem Sibirischen Husky und dem Deutschen Schäferhund statt.
Die dabei entstehenden Vierbeiner wurden anschließend nach Finnland importiert. Dort wurde dann mit der Mission, einen Hund zu erschaffen, der dem Wolf bis zur Haarspitze gleicht, fortgefahren. Dazu wurden die Hunde nun in Finnland mit Schlittenhunden, welche dem Wolf ähnlichsehen, gekreuzt.
Im Anschluss wurden die entstandenen Hunde noch einige Male untereinander gekreuzt, bis die Hunde nicht nur dem Wolf möglichst ähnlich sahen, sondern auch ideale Charaktereigenschaften eines Haushundes aufwiesen. So war das zweite Ziel, einen wolfsartigen Hund zu schaffen, welcher als Familienhund geeignet ist und als Arbeitshund eingesetzt werden kann.
Zunächst erhielt der Vierbeiner den Namen Wolfshund beziehungsweise wolf-dog. Aufgrund dieses irreführenden Namens folgte nach einigen Jahren aber eine Umbenennung in Tamaskan.
Das Problem dieser recht schnellen Zucht und der Verpaarung zahlreicher Hunde miteinander kam erst einige Jahre später zum Vorschein. Denn aufgrund von ungenauen Zuchtstatistiken der Züchter kam es im Laufe der Jahre zu einigen Fällen der Inzucht, und damit verbunden zu gesundheitlichen Problemen unter den Hunden.
Aus diesem Grund mussten weitere Hunde eingekreuzt werden, welche die gesundheitlichen Probleme auslöschen konnten. Schlittenhunde aus Lappland verfügten über die gewünschten geistigen und körperlichen Eigenschaften, und sahen zudem den wolfsähnlichen Vierbeinern ähnlich.
Mit ihrer Einkreuzung wurde 2005 begonnen. In den folgenden Jahren folgten zur Erweiterung des Genpools Kreuzungen mit weiteren Rassen.
Im Jahr 2006 wurden schließlich das Tamaskan-Dog-Register, der Nationale-Tamaskan-Club der USA sowie die Tamaskan-Gesellschaft Großbritanniens gegründet.
In dem Jahr wurden dann auch die ersten Tamaskan Hunde in andere Länder überführt, wo ihre Zucht weitergeführt wurde. In Deutschland wurde 2010 der Tamaskan-Germany-Club gegründet.
Woher kommt der Name „Tamaskan“?
Der Name Tamaskan passt für die wolfsähnlichen Hunde wie die Faust aufs Auge. So stammt das Wort aus einer Sprache von nordamerikanischen Ureinwohnern und bedeutet übersetzt „starker Wolf“ oder „mächtiger Wolf“.
Sind Tamaskan Hunde in Deutschland erlaubt?
Die Haltung von Tamaskan Hunden ist in Deutschland erlaubt. Denn zwar ähneln sie dem Wolf stark in ihrem Aussehen, doch ihr Charakter ist der eines typischen Haushundes. Die Vierbeiner neigen nicht zu aggressivem Verhalten – ganz im Gegenteil: Sie gelten als sehr freundliche und umgängliche Vierbeiner.
Wie heißt die Hunderasse aus Game of Thrones?
Wolfsähnliche Hunde werden auch gerne im Fernsehen eingesetzt, da sie nunmal besser geeignet sind als Wölfe 😉 So auch bei der bekannten Serie Game of Thrones. Die Schattenwölfe in der ersten Staffel wurden hier von den Northern Inuit gespielt, welche mit den Tamaskan verwandt sind und ihnen sehr ähnlichsehen.
Fazit
Beim Tamaskan handelt es sich um eine noch sehr neue Hunderasse aus Finnland, welche bisher nicht vom FCI anerkannt wurde. Das Ziel der Zucht ist es, einen Hund zu schaffen, welcher wie ein Ebenbild des Wolfs aussieht, aber gleichzeitig den umgänglichen Charakter eines Haushundes hat.
Dazu fanden Kreuzungen zahlreicher verschiedener Hunderassen statt, bis man den gewünschten Hund geschaffen hatte. Der Tamaskan eignet sich, trotz seines gefährlichen Aussehens, aufgrund seines freundlichen und liebevollen Wesens sogar als Familienhund.
Die Anschaffung des Vierbeiners sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn man viel Zeit für den Hund aufbringen kann. Denn es handelt sich dabei um eine sehr gesellige Hunderasse, welche nicht gerne alleine ist. Am besten ist es, wenn du noch einen anderen Hund hast.
Beachte zudem, dass Vertreter dieser Rasse viel Auslauf benötigen. Für ein Leben in der Stadt sind sie gänzlich ungeeignet.
Begehe nicht den Fehler, einfach einen Tamaskan zu kaufen, weil du es cool findest, einen Hund zu haben, der wie ein Wolf aussieht.
Wie bei einer jeden anderen Hunderasse auch solltest du dich zunächst genau mit den Wesenszügen des Vierbeiners auseinandersetzen. Nur so kannst du herausfinden, ob die Fellnase wirklich zu dir und deinen Lebensumständen passt.
Ansonsten werden weder der Hund noch du glücklich miteinander werden.