Ein Tibetischer Mastiff ist wahrlich eine imposante Erscheinung. Dabei hat der Vierbeiner zahlreiche Namen: Er wird als Tibetischer Mastiff bezeichnet, aber auch als Tibet Dogge, Tibet Mastiff, Tibetan Mastiff oder Do Khyi. Doch all diese Namen beziehen sich auf den gleichen Hund, welcher gleichzeitig als der teuerste Hund der Welt gilt.
Diese beeindruckende Hunderasse ist nicht für Jedermann geeignet. Darum solltest du dir diesen Beitrag genau durchlesen, bevor du dich für den Kauf eines Tibetischen Mastiffs entscheidest.
Wie sieht die Tibet Dogge aus?
Der Tibetische Mastiff hat einen mächtigen, beeindruckenden Körperbau. Dabei kann man eine starke Ähnlichkeit zu einem Löwen ausmachen. Dies kommt nicht nur daher, dass sein tiefes Bellen dem Löwengebrüll ähnelt, sondern auch sein Haarkleid erinnert an das eines Löwen.
Denn ein Tibetischer Mastiff hat ein doppeltes Haarkleid, welches sehr dicht ist. Zudem bildet sein Fell an seinen Schultern und um seinen Hals eine Art Mähne. Doch nicht nur in der Halsgegend wird sein Haarkleid besonders dicht, sondern auch im oberen Bereich seiner Hinterläufe wie auch an seiner Rute.
Zwar ist an seinem übrigen Körper das Fell nicht ganz so dicht, doch auch dort schützt es ihn zuverlässig vor der Kälte. So besteht sein doppelschichtiges Fell nicht nur aus einem geraden und dicken Deckhaar, sondern zudem aus einer sehr dichten Unterwolle, welche Umwelteinflüsse von dem Vierbeiner abhält.
Sein extrem dickes Fell besitzt die Tibet Dogge allerdings nur im Winter. Wenn die Temperaturen im Frühling wärmer werden, durchlebt er einen Fellwechsel, während dessen ihm seine dichte Unterwolle ausgeht. Dadurch bekommt der Vierbeiner in den heißen Monaten ein Aussehen, welches sich stark von dem während des Winters unterscheidet. Durch seine plötzliche Schlankheit ist die Fellnase kaum mehr wiederzuerkennen.
Dabei ist das Fell des Tibetischen Mastiffs stets glatt und robust. Es kommt niemals gewellt, gelockt oder seidig vor.
Allerdings gibt es den Vierbeiner in vielen verschiedenen Farben. Neben Tiefschwarz kommt er auch noch in Blau und Schiefergrau, teils auch mit lohfarbenen Abzeichen wie auch in Schwarz mit lohfarbenen Abzeichen vor. Außerdem gibt es ihn mit einem goldenen Fell. Dabei kommen alle möglichen Schattierungen vor, von einem dunklen Rotgold bis hin zu einem hellen Goldgelb.
Bei jeder dieser Fellfarben ist es vom Rassestandard erlaubt, dass der Do Khyi weiße Abzeichen hat. Diese dürfen sich an seinen Zehen und an seiner Brust befinden und haben in der Regel die Form von einem kleinen Stern.
Der Vierbeiner hat einen sehr mächtigen, breiten Kopf, auf welchem verhältnismäßig kleine Ohren sitzen. Seine Rute rollt er ein und trägt sie über dem Rücken.
Was wiegt ein Tibet Mastiff?
Das Gewicht des Tibetanischen Mastiffs beträgt üblicherweise etwa zwischen 36 und 72 Kilo. Die schwerste Tibet Dogge erreichte sogar ein Gewicht von stolzen 127 Kilo! Der große Gewichtsunterschied kommt davon, dass Rüden mehr wiegen als Hündinnen, ist aber auch vom Körperbau und der Größe des Hundes abhängig.
So erreicht ein Tibetischer Mastiff Rüde eine Schulterhöhe von mindestens 66 cm, während eine Hündin mindestens 61 cm groß wird. Damit gehört die Tibet Dogge zu den größten Hunderassen der Welt.
Wie gestaltet sich die Pflege des Tibetischen Mastiffs?
Durch sein dichtes Haarkleid ist es in Bezug auf die Fellpflege notwendig, Tibet Doggen mehrmals die Woche gründlich zu bürsten. So kann nicht nur Schmutz, welcher sich in den Haaren verfangen hat, sondern auch lose Haare entfernt werden.
Während des Fellwechsels nimmt das Bürsten eine noch wichtigere Rolle ein. Denn dann solltest du deinen Do Khyi jeden Tag gründlich bürsten. Außerdem solltest du dich darauf einstellen, dass sich zu dieser Zeit sehr viele Haare in deiner Wohnung befinden werden, du also häufig putzen musst – vor allem im Frühling, wenn die dichte Unterwolle ausfällt.
Das Bürsten solltest du allerdings nicht als lästige Pflicht sehen, sondern vielmehr als Möglichkeit, die Bindung zu deiner Fellnase zu stärken. Denn das Bürsten kannst du gut mit einer ausgiebigen Streicheleinheit kombinieren. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass du dadurch gut kontrollieren kannst, ob sich unter dem dichten Fell etwas versteckt, was da nicht hingehört. Dazu gehören zum Beispiel lästige Parasiten oder auch ein Hotspot, welcher, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird, extrem schmerzhaft für den Vierbeiner werden kann.
Zur Pflege kommen ansonsten die gleichen Aufgaben hinzu, die auch bei einem jeden anderen Hund anfallen. Dazu gehört, dass du mindestens einmal wöchentlich die Zähne und Ohren deines Hundes kontrollieren solltest. Eine tägliche Zahnreinigung ist Pflicht, um das Gebiss deines Lieblings möglichst lange stark und gesund zu halten. Auch ist es notwendig, die Krallen hin und wieder zu kürzen.
Was ist der Charakter des Tibet Mastiffs?
Die Tibet Dogge wird der FCI-Gruppe 2 der Molosser zugeordnet. Durch seinen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt wird der Vierbeiner gerne als Wachhund eingesetzt – ganz egal, ob für Vieh, den Hof oder für das Haus. Meist reicht schon seine imposante Erscheinung, um jeden Eindringling zu verscheuchen.
Doch auch seine aufmerksame Art macht den Tibet Mastiff zum idealen Wachhund. Selbst wenn man denkt, dass er nichts mitbekommt, weil er seine Augen geschlossen hat und vor sich hindöst, entgeht ihm nichts. Dabei hat er ein sehr stark ausgeprägtes Territorialverhalten. Vorteilhaft ist dabei auch seine Eigenschaft, dass er Fremden gegenüber von Natur aus sehr misstrauisch ist.
Seinem Hundehalter gegenüber ist der Vierbeiner aber ausgesprochen loyal und würde ihn bis aufs Blut verteidigen. Der Tibetische Mastiff hat dabei ein sehr furchtloses und selbstsicheres Auftreten.
Grundsätzlich eignet sich der Tibet Mastiff als Familienhund. Es ist wohl selbsterklärend, dass ein Hund dieser Größe niemals auch nur eine Sekunde mit einem Kind alleine gelassen werden sollte. Anders als das Auftreten des Hundes vermuten lassen würde, ist es üblich, dass er gerne Zeit mit seiner Familie verbringt und einen engen Anschluss an seine Familie benötigt, um glücklich zu sein.
Während er im Freien dazu neigt, verspielt und sehr lebhaft aufzutreten, ist der Tibetische Mastiff drinnen ein ruhiges und angenehmes Familienmitglied. Pluspunkt ist, dass er nicht zu unnötigem Bellen neigt.
Das Leben in einer Familie mit Kindern ist aber nur dann möglich, wenn der Hund bereits im Welpenalter eine konsequente Erziehung erfährt. Denn ansonsten kann sein starker Schutzinstinkt überhandnehmen und die Kinder wie auch fremde Personen in Gefahr bringen.
Darum sollte der Vierbeiner bereits als Welpe gut sozialisiert werden. Am besten beginnst du damit, indem du mit ihm die Welpenspielstunde besuchst. Denn nur durch eine gute Sozialisierung wirst du später keine Probleme damit bekommen, Besuch zu empfangen. Wird er nicht ausreichend sozialisiert, kann es vorkommen, dass er keinerlei fremde Personen auf sein Territorium kommen lässt.
Wird der Tibetische Mastiff nicht bereits als Welpe ausreichend erzogen und sozialisiert, wird man mit dem erwachsenen Vierbeiner riesige Probleme haben. Denn durch seine Eigensinnigkeit und seine enorme Kraft kann man ihn dann nicht mehr in den Griff bekommen. Und dies kann in gewissen Situationen schnell gefährlich werden, da er dann Personen, welche er in seinem Territorium entdeckt, angreift – vor allem, wenn er das Gefühl hat, seine Menschenfamilie beschützen zu müssen.
Was muss man in Bezug auf die Erziehung des Tibet Mastiffs beachten?
Du wirst es vermutlich schon vermuten: Bei dem Vierbeiner handelt es sich keinesfalls um einen Anfängerhund. Nur erfahrene Hundehalter sollten die Anschaffung eines Tibetischen Mastiffs in Erwägung ziehen.
Mit der notwendigen Erfahrung kann man den Do Khyi durchaus zu einem Begleithund erziehen, der nicht nur zuverlässig, sondern auch sehr angenehm im Umgang ist. Denn der Vierbeiner zeichnet sich durch eine große Loyalität und Treue gegenüber seinen Vertrauenspersonen aus. Der Tibet Mastiff geht ein sehr inniges Verhältnis mit seiner Familie ein und wird somit schon nach kurzer Zeit ein treuer Begleiter, den man nicht mehr missen möchte.
Seine Eigensinnigkeit macht es allerdings notwendig, dass man ziemlich viel Geduld in die Erziehung mitbringen muss. Denn dieser Hund hat seinen eigenen Kopf und neigt dazu, Befehlen nur dann Folge zu leisten, wenn er auch Lust dazu hat und das Kommando als sinnvoll erachtet.
Wichtig ist also die richtige Kombination aus konsequenter Erziehung, verständnisvoller Zuwendung und grenzenloser Geduld, wenn man den Tibetischen Mastiff erfolgreich erziehen möchte.
Denn der Vierbeiner verfügt über eine große Intelligenz und kann sehr schnell lernen – wenn er denn gerade möchte.
Darum solltest du davon absehen, ihn Übungen ständig wiederholen zu lassen. Denn üblicherweise beherrscht er die Übung schon nach kürzester Zeit, und es klappt nur nicht, weil er gerade keine Lust darauf hat. Wenn du ewig bei der gleichen Übung bleibst, führt das dazu, dass sich der Tibet Mastiff langweilt und du erreichst nur, dass er noch weniger Lust hat, auf deine Kommandos zu hören.
Stattdessen ist es bei einem Vertreter dieser Hunderasse am ehesten zielführend, wenn du bei der Einübung von Kommandos kreativ wirst. So sollte die Erziehung des Tibetischen Mastiffs vor allem abwechslungsreich sein. Wichtig ist auch immer eine positive Bestätigung.
Außerdem solltest du von deinem Welpen noch nicht zu viel erwarten und ihn nicht überfordern – vor allem die ersten 16 Lebenswochen benötigt der Vierbeiner voll und ganz, um die Welt kennenzulernen. Lange Lerneinheiten sind hier fehl am Platz. Auch als Junghund ist der Do Khyi gerne mal recht schwer zu erziehen und reagiert abweisend oder gar ängstlich und nervös. Denn diese Fellnase kann bis zu vier Jahre brauchen, um ihren Charakter zu festigen und die nötige geistige Reife zu erreichen.
Das bedeutet, dass es vor allem beim jungen Tibetischen Mastiff, bei dem die Erziehung noch nicht so viel Erfolg gebracht hat, Probleme im Umgang mit Fremden geben kann. Dennoch solltest du nicht aus Angst jeglichen Kontakt mit fremden Tieren oder Personen meiden.
Stattdessen solltest du deine Fellnase behutsam und einfühlsam an alles Neue heranführen. Denn es ist von großer Wichtigkeit, dass der Vierbeiner bereits in seiner Jugendzeit mit allen möglichen Dingen und Situationen vertraut wird, damit es später keine Probleme gibt.
Wie viel Auslauf benötigt ein Tibetischer Mastiff?
Zwar hat der Vierbeiner ein äußerst schweres Erscheinungsbild und macht auf den ersten Blick einen eher schwerfälligen Eindruck, in Wirklichkeit ist der Tibet Mastiff aber recht leichtfüßig und athletisch.
So benötigt die Tibet Dogge natürlich eine ausreichende Bewegung – und das jeden Tag. Doch du kannst beruhigt sein: Der Tibetische Mastiff hat nur einen gemäßigten Bewegungstrieb, was bedeutet, dass du keine endlosen Spazierrunden mit ihm drehen musst. Die Fellnase ist auch mit kürzeren Spaziergängen glücklich.
Kürzere Spaziergänge reichen aber nur dann aus, wenn der Do Khyi ansonsten ausreichend die Möglichkeit hat, Zeit im Freien zu verbringen. Ein Haus mit großem Garten, in welchem er sich frei bewegen kann, ist darum optimal.
Ist der Tibet Mastiff ein Listenhund?
In einigen Gegenden wird der Tibetische Mastiff als Listenhund geführt, was bedeutet, dass seine Haltung nur dann möglich ist, wenn du gewisse Auflagen einhältst. Dazu kann beispielsweise – je nach Region – ein Wesenstest oder eine Art Hundeführerschein gehören.
Beachte auch, dass dies mit höheren Kosten einhergeht, als wenn man einen Hund aufnimmt, welcher nicht als Listenhund geführt wird. Informiere dich am besten rechtzeitig im Vorfeld, ob die Tibet Dogge auch in deiner Wohnregion als Kampfhund gilt.
Wie viel kostet ein Tibetan Mastiff?
Ein Tibetischer Mastiff Welpe ist in der Regel ab einem Preis von 1.500 bis 2.000 Euro zu haben – mit großem Spielraum nach oben. So gilt der Tibetan Mastiff als teuerster Hund der Welt – ganze 1,5 Millionen Euro wurden für einen Vertreter dieser Hunderasse im Jahr 2014 gezahlt. Auch der zweitteuerste Hund der Welt ist ein Tibetan Mastiff, für welchen im Jahr 2011 1,1 Millionen Euro gezahlt wurden. Derart astronomische Preise gibt es allerdings nur in China, wo der Vierbeiner als Statussymbol der extrem Reichen gesehen wird.
Wichtig ist auch zu wissen, dass der Tibetische Mastiff hierzulande sehr selten ist und es darum auch nur sehr wenige Züchter und Welpen gibt. Zudem werden Tibet Mastiff Hündinnen nur einmal jährlich läufig, was bedeutet, dass es noch seltener Nachwuchs gibt als bei vielen anderen Hunderassen.
Der Kauf eines Tibetischen Mastiffs sollte aber sowieso gut überlegt sein, weshalb die lange Wartezeit eher förderlich ist. So hält sie Menschen von einem unüberlegten Spontankauf ab.
Kommst du zu dem Entschluss, dass der Tibetische Mastiff perfekt zu dir passt (und du auch zu ihm), dann kannst du mit Züchtern in Verbindung treten und sie besser kennenlernen. Am besten ist es, wenn du dich schon, bevor es Welpen gibt, mit dem Züchter triffst, um die Elterntiere zu sehen und die außergewöhnliche Hunderasse auch mal in echt zu erleben – denn es ist eher unwahrscheinlich, dass in deiner Nachbarschaft ein Tibetischer Mastiff zu Hause ist.
Bist du dann noch immer von deiner Entscheidung überzeugt, kannst du die restliche Wartezeit überbrücken, indem du alle notwendigen Sachen für den Einzug der Fellnase besorgst und dich schon mal eingehender mit Erziehungstipps für diese Hunderasse auseinandersetzt.
Wie alt wird ein Tibetischer Mastiff?
Der Tibetische Mastiff hat eine Lebenserwartung von 10 bis 15 Jahren. Dabei ist er recht robust.
Der Vorteil davon, dass diese Hunderasse bei uns nicht so gefragt ist, ist, dass es den Züchtern mehr darum geht, die Rasse zu erhalten, als Gewinn mit dem Verkauf von Welpen zu erzielen. Denn das Problem in China ist, dass der Do Khyi dort seit einigen Jahren vermehrt als Statussymbol von wohlhabenden Chinesen gesehen wird, und deshalb viele unseriöse Züchter aus dem Boden schießen.
In Deutschland hingegen wird von den Tibetischen Mastiff Züchtern vor allem auf eine gute Gesundheit, ein tolles Aussehen und einen einzigartigen Charakter Wert gelegt. Dies hat zur Folge, dass potenzielle Elterntiere zahlreiche Gesundheitstests durchlaufen müssen und auch Zuchtverwendungsprüfungen durchgeführt werden.
Dadurch erfreut sich der Tibetische Mastiff in der Regel einer sehr guten Gesundheit. Zwar ist bei ihm, wie bei allen anderen großen Hunderassen auch, die Hüftgelenksdysplasie relativ verbreitet, doch andere rassetypische Krankheiten existieren nicht.
Damit der Do Khyi möglichst bis ins hohe Alter fit und agil bleibt, ist neben einer ausreichenden Menge an Bewegung und geistiger Auslastung auch die richtige Ernährung von großer Bedeutung.
Dabei geht es weniger um die Quantität, als vielmehr um die Qualität des Hundefutters. Denn das Hundefutter des Vierbeiners sollte hauptsächlich aus hochwertigem Fleisch bestehen, seinen Nährstoffbedarf decken und keine unnötigen oder schädlichen Füllstoffe enthalten.
Eine andere Möglichkeit ist es, den Tibetischen Mastiff zu barfen. Bei der Rohfleischfütterung des Hundes handelt es sich um eine maximal artgerechte Ernährung, welche sich an der Ernährungsweise des Wolfs orientiert. Weiterer Vorteil davon ist, dass du hier einen genauen Überblick darüber hast, was dein vierbeiniger Liebling frisst – ganz im Gegenteil zu dem Fertigfutter, welches Hunde sonst zu fressen erhalten.
Was ist die Geschichte des Do Khyis?
Der imposante Vierbeiner stammt ursprünglich aus dem Himalaya in Asien. Dabei gilt er als die älteste Hunderasse dieser Gegend. Hier sprechen wir nicht von Jahrhunderten, sondern ganzen Jahrtausenden!
Denn es wird davon ausgegangen, dass der Tibetische Mastiff schon vor 3000 Jahren existierte. Damals wurde er von den tibetischen Mönchen in den Klöstern gehalten, wo er als Wachhund diente. Außerdem war er ein beliebter Herdenschutzhund für die nomadischen Hirten, welche durch die Gegend des Himalayas wanderten.
Diese besondere Gegend, aus der der Vierbeiner stammt, beeinflusste auch maßgeblich die Entwicklung seines Charakters. Denn in einer derart unwirtlichen Gegend mit einer nahezu grenzenlosen Weite entwickelte sich die Fellnase zu einem sehr selbstständigen und robusten Hund. Schließlich konnten dort nur die stärksten Vertreter der Rasse überleben.
In Tibet erhielten die Vierbeiner auch ihren Namen Do Khyi. Dies heißt übersetzt „angebundener Hund“. Doch woher kommt dieser Name? Traditionell wurde der Tibetische Mastiff früher an einem Tor festgebunden.
Auch ein gewisser Aberglaube haftet dem Vierbeiner an. So glauben die Menschen Tibets, dass die Seelen derjenigen Nonnen und Mönche, welche nicht in den Himmel oder als Menschen wiedergeboren wurden, in den Tibet Doggen wohnen.
Durch die besondere Lage des Himalayas lebte der Do Khyi über viele Jahrtausende isoliert und gelangte nicht in andere Teile der Welt. So stammt der erste Beleg, dass der Tibetische Mastiff nach Europa gelangte, erst aus dem Jahr 1847. Damals erhielt ihn die Queen Englands, Victoria, als Geschenk aus Indien. Einige Jahre später gelangten noch zwei weitere Do Khyis nach Großbritannien.
Der erste Tibetan Mastiff Club wurde dann im Jahr 1931 gegründet, wodurch die ersten Zuchtversuche stattfanden. Dann kam allerdings der Zweite Weltkrieg dazwischen, welcher dazu führte, dass zunächst mit der Zucht in Europa aufgehört wurde.
Erst in den 1970er-Jahren wurden Züchter aus den USA und Europa aktiv und importierten Do Khyis direkt aus ihrer Heimat Nepal. Von da an entwickelten sich langsam Zuchtstätten dieser majestätischen Hunde auf beiden Kontinenten.
Seine enorme Beliebtheit von Beginn an zeigen antike Malereien und Thankas, wo der Do Khyi im „Rad des Lebens“ dargestellt wird. Auch Aristoteles war von diesem mächtigen Hund fasziniert und beschrieb ihn in seinen Schriften als einen muskulösen, schweren und großköpfigen Hund mit kolossalen Knochen.
Im 13. Jahrhundert dann gewann der Vierbeiner auch die Bewunderung von Marco Polo, welcher seine Stimme mit der eines Löwen und seine Größe mit der eines Esels verglich. Durch die Erzählungen Marco Polos wurde der Do Khyi erstmalig auch in Europa bekannt – allerdings in abenteuerlichen Erzählungen, die sich um die exotischen Gebirgshunde drehten.
Dadurch erweckte der Vierbeiner auch die Aufmerksamkeit von europäischen Kynologen, welche sich mit der Herkunft der Hunderasse befassten. Zunächst wurde vermutet, dass verschiedene tibetische Hunderassen in der Entwicklung des Tibetan Mastiffs beteiligt waren, so zum Beispiel der Mastiff wie auch die Dogge. Darauf deuten auch die Namen des Vierbeiners hin.
DNA-Tests zeigten dann allerdings, dass dieser beeindruckende Hund Tibets genetisch nicht mit diesen Hunden verwandt ist. So ist diese Hunderasse so alt und ursprünglich, dass keine Beeinflussung durch andere Hunderassen festgestellt werden konnte.