Der Border Collie zählt zweifellos zu den Sportlern unter den Vierbeinern. Doch neben seiner großen Bewegungsfreude bringt diese Hunderasse noch zahlreiche weitere besondere Eigenschaften mit.
Womit der intelligente und agile Hund sonst noch auftrumpfen kann, erfährst du in diesem Beitrag! Denn die Fellnase ist keinesfalls für einen jeden Hundehalter zu empfehlen.
Welchen Charakter hat ein Border Collie?
Der Border Collie hat einen extrem stark ausgeprägten Arbeitswillen – dies gepaart mit seiner schnellen Auffassungsgabe macht ihn zu einem idealen Arbeitshund. Weil er seinem Hundehalter möglichst gefallen möchte, erlernt er mit Begeisterung neue Kommandos.
Sein Charakter macht den Border Collie zu einem herausragenden Hütehund. So verfügt er nicht nur über eine gute Kooperationsbereitschaft mit den Menschen, sondern er hat auch ein extrem schnelles Reaktionsvermögen.
Er ist ein extrem vielschichtiger Hund, da bei seiner Zucht über viele Jahre darauf geachtet wurde, nur die besten Hütehunde miteinander zu verpaaren. Seine Instinkte sind sehr komplex und basieren auf den Verhaltensweisen des Wolfs bei der Jagd. Sein Verhalten weicht nur in dem Sinn ab, dass er seine Beute lediglich zusammentreibt, und sie im Anschluss nicht fängt oder gar tötet.
Da verwundert es nicht, dass er seit Jahrhunderten ein sehr beliebter Hund von Schäfern ist. Denn durch seine Intelligenz in Kombination mit seinem Arbeitseifer kann er ohne Mühe auch große Schafherden unter seine Kontrolle bringen. Dabei ist es ganz egal, ob er einzelne Tiere isolieren muss, die Herde in eine bestimmte Richtung treiben soll oder die Schafe einfach durch ein Gatter gehen sollen – der Border Collie erfüllt alle Kommandos seines Halters mit Fleiß und Freude.
Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass unbedingt auf eine ausreichende Auslastung des Border Collies geachtet werden muss, wenn er nicht als Hütehund eingesetzt wird. Dazu benötigt er nicht nur eine entsprechende körperliche, sondern auch eine geistige Auslastung. Dann und mit der richtigen Erziehung ist der Vierbeiner ein sehr freundlicher Zeitgenosse, der Zuhause überraschend ruhig ist.
Denn weiß man, richtig mit dem Hund umzugehen, dann ordnet er sich nicht nur gerne unter, sondern ist zudem auch sehr leichtführig. So ist der Border Collie, obwohl dies viele nicht vermuten würden, sehr sensibel und würde fast alles dafür tun, um denen zu gefallen, die sein Herz gewonnen haben.
Wird er bereits im Welpenalter gut sozialisiert, dann kommt er in der Regel auch mit anderen Haustieren gut zurecht. Dazu ist vor allem der Besuch einer Welpenspielstunde empfehlenswert.
Grundsätzlich ist der Vierbeiner seiner Menschenfamilie gegenüber treu ergeben. Trotz seiner Wachsamkeit neigt er nicht zum Bellen, ist also nur bedingt als Wachhund geeignet. Fremden gegenüber reagiert er nicht ängstlich. Nach einer anfänglichen Reserviertheit begegnet er auch fremden Personen sehr freundlich.
Kann ein Border Collie ein Familienhund werden?
Zwar wurde der Border Collie ursprünglich als Hütehund gezüchtet, doch mittlerweile erfreut er sich auch als Familienhund einer wachsenden Beliebtheit. So versuchen immer mehr Züchter, etwas ruhigere und eher für Familien geeignete Border Collies zu züchten. Dies gelingt aber nur bedingt, da die Vierbeiner über Jahrhunderte ausschließlich als Hochleistungen bringende Hütehunde gezüchtet wurden, und sich dies nicht einfach mal so rückgängig machen lässt.
Beachte darum, dass der Border Collie einen extrem stark ausgeprägten Hütetrieb hat, was im Umgang mit Kindern zum Problem werden kann. Denn vor allem nicht genug ausgelastete Border Collies neigen dazu, sich unerwünschte Verhaltensweisen anzueignen und ihren Hütetrieb anders auszuleben – beispielsweise durch das übertriebene Hüten von Kindern, Autos oder irgendwelcher anderer Objekte.
Vor allem für kleine Kinder kann dies schnell gefährlich werden. Denn wenn der Border Collie beispielsweise seine Herde zusammenhalten möchte, kann er die Kinder schon mal unsanft schubsen und sie dadurch verletzen.
Ist der Vierbeiner richtig erzogen, wird er dir und deiner Familie aber ein Partner sein, den ihr nicht mehr missen möchtet. Dazu benötigt er aber ausreichend Beständigkeit, Ruhe wie auch Sicherheit, um sich ganz entfalten und ein liebevoller Hund sein zu können.
Ist ein Border Collie ein Anfängerhund?
Aufgrund seines komplexen Wesens eignet sich der Border Collie nicht als Anfängerhund. Stattdessen ist es ratsam, dass du nur dann seine Anschaffung in Erwägung ziehst, wenn du bereits einiges an Hundeerfahrung und in der Erziehung von Vierbeinern sammeln konntest.
Der Border Collie ist also auf keinen Fall ein Hund, der für jeden geeignet ist. Sein Kauf sollte im Vorfeld gründlich überlegt werden. Denn nicht jeder ist der Aufgabe der Haltung und Erziehung eines Vertreters dieser Hunderasse gewachsen.
Zwar ist die Fellnase sehr intelligent und hat einen ausgeprägten „Will-to-please“, sie möchte also ihrem Herrchen oder Frauchen möglichst alles recht machen. Doch genau dies ist auch der Grund dafür, weshalb sie sich recht schnell ungewünschte Verhaltensweisen aneignet, wenn ihr Halter einen Fehler in der Erziehung macht. Dies bedeutet, dass du kleine Fehler, die du in der Erziehung begehst, gleich wieder ausbügeln solltest.
Eine extrem konsequente Erziehung von Beginn an ist der Schlüssel zum Erfolg. Ungewünschtes Verhalten solltest du dem Hund nicht durchgehen lassen.
Auch wenn du dich bereits als erfahren in der Hundehaltung und Hundeerziehung siehst, ist es dennoch ratsam, dass du mit deiner Fellnase eine Hundeschule besuchst. Denn dort erhältst du zahlreiche, auf euch abgestimmte Tipps, mit denen die Erziehung deines vierbeinigen Lieblings mit Sicherheit zu einem Erfolg wird.
Bei der Erziehung deines Welpen solltest du auch an die hohe Intensität an Auslauf und Beschäftigung, die ein Border Collie benötigt, denken. Denn in der zweiten Hälfte seines ersten Lebensjahres erwacht seine grenzenlose Energie, und der Junghund würde am liebsten pausenlos beschäftigt werden.
Diese Beschäftigung soll er natürlich erhalten, aber nun ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem der Vierbeiner lernen muss, dass er auch mal damit klarkommen muss, wenn es eine Weile weder Beschäftigung noch Beachtung für ihn gibt. Das bedeutet, dass der junge Hund lernen sollte, dass er sich auch dann mal Ruhepausen gönnen sollte, wenn er gerade lieber mit seinen Lieblingsmenschen toben würde.
Denn powerst du den jungen Hund schon täglich bis an seine Grenzen aus, ist das zum einen nicht gut für seine körperliche Entwicklung, und zum anderen schneidest du dich damit ins eigene Fleisch. Denn der junge Border Collie wächst dann mit ziemlicher Sicherheit zu einem Vierbeiner heran, der ein wahrer Bewegungsjunkie ist und sich keine Sekunde still halten kann.
Ein solcher Hund ist nicht nur sehr schwer zu halten, sondern ein derartiges Verhalten ist auch stark gesundheitsgefährdend, da er sich damit ständig überanstrengt. Denn aufgrund seines „Will-to-please“ hört der Hund nicht auf zu arbeiten, bis sein Hundehalter ihm befiehlt, dass er sich ausruhen soll.
Wie viel Auslauf benötigt ein Border Collie?
Als Hütehund benötigen Border Collies entsprechend viel Beschäftigung und Auslauf, wenn sie nicht zum Hüten eingesetzt werden.
Bist du auf der Suche nach einem Hund, mit dem du nur ein- bis zweimal täglich eine kurze Runde spazieren gehen musst, und der die restliche Zeit mit dir auf der Couch faulenzt, dann ist der Border Collie mit Sicherheit nicht die richtige Hunderasse für dich. Lies dir dann am besten diesen Beitrag über Couch-Potatoes unter den Hunden durch.
Natürlich dürfen bei der Beschäftigung des Border Collies ausgiebige Spaziergänge oder Wanderungen in der freien Natur nicht fehlen.
Genauso gerne begleitet er dich aber beim Joggen, beim Radfahren oder beim Reiten. Beachte allerdings, dass derartige anstrengende Tätigkeiten erst dann erlaubt sind, wenn der Hund vollständig ausgewachsen ist.
Außerdem ist der Vierbeiner ideal für Hundesport geeignet. Denn nicht nur, dass er sich dabei verausgaben kann, die Herausforderungen der verschiedenen Sportarten bereiten ihm auch einen enormen Spaß. Beispiele für geeigneten Sport sind Obedience, Agility, Dog Frisbee und Dog Dance. Am besten probiert ihr einfach verschiedene Sportarten aus, um herauszufinden, was euch beiden den meisten Spaß bereitet.
Du solltest dir aber vor Augen führen, dass es nicht ausreicht, regelmäßig mit dem Vierbeiner spazieren zu gehen, ein bisschen zu joggen und ein wenig Hundesport zu betreiben. Wird er nicht für die Hütearbeit eingesetzt, muss das Arbeitstier anderweitig stark gefordert werden und ihm das Arbeiten ermöglicht werden. Das bedeutet, dass du nicht müde werden solltest, dir immer wieder neue Herausforderungen für die Fellnase auszudenken.
Egal, wie viel Spaß es dir bereitet, dich gemeinsam mit deinem Border Collie zu verausgaben – es ist von großer Wichtigkeit, dass du auf ausreichende Ruhepausen achtest. Denn zwar sollte der Hund nicht unterfordert werden, eine Überforderung ist aber mindestens genauso schlimm.
Um eine Überforderung zu verhindern, musst du deinen Border Collie genau beobachten und kennenlernen. Denn der Vierbeiner ist bekannt dafür, nie Schwäche zu zeigen – er zieht es einfach so lange durch, bis er vor Überanstrengung einfach umfällt. Manchmal musst du ihn darum vielleicht einfach dazu zwingen, dass er sich mal für eine Weile entspannt.
Du vermutest es vermutlich schon: Diese Hunderasse eignet sich nicht für die Haltung in einer kleinen Wohnung mitten in der Stadt. Denn der Vierbeiner benötigt viel Platz, um glücklich zu sein. Ideal ist darum ein Haus mit großem Garten auf dem Land.
Sind Border Collies gefährlich?
Grundsätzlich ist ein Border Collie weder gefährlich noch aggressiv – ein derartiges Verhalten ist seinem Wesen fremd. Allerdings kann der Vierbeiner Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, wenn bei seiner Haltung nicht auf seine besonderen Bedürfnisse geachtet wird. Dann kann er nicht nur einen gefährlichen auf Kinder oder Objekte bezogenen Hütetrieb entwickeln, sondern bisweilen auch aggressiv reagieren.
Darum gehört der Vierbeiner ausschließlich in erfahrene Hände und sollte nur von denjenigen gehalten werden, die ihm genug Beschäftigung bieten können. So ist es nach wie vor am besten, wenn der Border Collie seinen Urinstinkten nachkommen und Schafe hüten kann.
Bist du kein Schäfer, solltest du nur dann die Anschaffung eines Vertreters dieser Hunderasse in Betracht ziehen, wenn du ihn entsprechend auslasten und seine rassetypischen Bedürfnisse und Eigenschaften verstehen und lenken kannst. Das bedeutet auch, dass du viel Zeit für diesen Vierbeiner aufbringen können musst.
Wie sieht ein Border Collie aus?
Border Collie Rüden erreichen eine Widerristhöhe von bis zu 55 cm, Hündinnen sind in der Regel ein wenig kleiner. Die Vierbeiner sind dabei zwischen 13 und 22 Kilo schwer.
Es gibt ihn laut dem Rassestandard in zwei Fellvarianten: stockhaarig und mäßig langhaarig. Bei der Variante mit dem langen Fell ist das Fell an den Ohren, im Gesicht, an der Vorderseite von den Vorderläufen sowie an den Hinterläufen ab dem Sprunggelenk kurz.
Egal, welcher der beiden Varianten der Vierbeiner angehört, sein Haarkleid ist stets üppig – so hat er dichtes Deckhaar und eine dichte Unterwolle. Diese macht den Hund wetterfest, da ihm Kälte und Regen damit nicht viel anhaben kann.
Zahlreiche Fellfarben sind erlaubt. Zweifellos am häufigsten sieht man aber die Variante mit einem Fell in Schwarz-Weiß. Ansonsten sind fast alle Farben möglich, allerdings sollte dabei nie Weiß die vorherrschende Fellfarbe sein. Möglich sind beispielsweise Farben des Fells in Lila, Zobelfarben, Blau, Rot, Red-Merle und Blue-Merle. Bei allen Fellfarben sind Tan-farbene Abzeichen erlaubt.
Die Border Collies unterscheiden sich auch im Hinblick auf die Farbe ihrer Nase. Denn diese kann nicht nur schwarz sein, sondern auch schiefer oder braun. Die Augen des Vierbeiners sind meist braun. Hat er aber eine Blue-Merle Fellfarbe, dann ist es auch erlaubt, dass der Hund blaue Augen hat.
Er hat einen recht breiten Kopf mit einem recht kurzen Fang. In seinem Maul hat er ein Scherengebiss. Die Ohren sind entweder nach vorne gekippt oder stehen aufrecht. Seine Rute trägt der Border Collie niemals über seinem Rücken.
Der Vierbeiner hat einen Körper mit guten Proportionen und Muskeln. Man sieht es ihm schon an, wie athletisch er ist. Denn er bewegt sich sehr geschmeidig und fließend, was von seiner Ausdauer, hohen Beweglichkeit und Schnelligkeit zeugt.
Vor allem der Ausdruck seiner Augen ist beeindruckend. Denn im Ruhezustand hat der Border Collie einen aufmerksamen und treuen Blick, der Herzen erweichen kann. Sobald er sich aber bei der Arbeit befindet, ändert sich sein Augenausdruck schlagartig und wechselt ins Strenge und Starre. Dadurch erhält er die nötige Autorität, um die Herde unter seine Kontrolle zu bekommen.
Konzentriert sich der Border Collie, zeigt sich dies aber nicht nur in seinen Augen, sondern in seiner gesamten Körperhaltung. Denn typisch für diese Hunderasse ist ihre geduckte Haltung, wenn sie sich bei der Arbeit befindet. Dabei senkt der Border Collie nicht nur seinen Kopf auf Bodennähe, sondern zieht auch seine Rute unter seinen Bauch.
Wie gestaltet sich die Pflege des Border Collies?
Die Fellpflege des Border Collies gestaltet sich denkbar unkompliziert. So reicht es in der Regel aus, den Vierbeiner mehrmals die Woche gründlich zu bürsten, um nicht nur lose Haare, sondern auch Schmutz aus seinem Fell zu entfernen.
Vor allem dann, wenn du dich für einen langhaarigen Border Collie entschieden hast, ist dies sehr wichtig. Denn ansonsten können sich
Verfilzungen des Fells bilden, was dazu führen kann, dass die Haare abgeschnitten werden müssen.
Das regelmäßige Bürsten solltest du aber nicht als lästige Pflicht sehen, sondern zu schätzen lernen. Schließlich kannst du das Bürsten mit einer kleinen Massage deines Lieblings kombinieren und so eure Bindung stärken.
Wie bei einem jeden anderen Hund auch gehört ebenfalls zur Pflege dazu, dass du regelmäßig seine Ohren kontrollierst – denn dort können zahlreiche Probleme entstehen, beispielsweise durch einen Befall mit Ohrmilben. Außerdem gehören die Krallen regelmäßig gekürzt und auch das Gebiss, die Pfoten und die Augen deiner Fellnase solltest du einer regelmäßigen Kontrolle unterziehen.
Wie viel kostet ein Border Collie?
Preise für Border Collies variieren stark von Züchter zu Züchter. Du solltest aber mit einem Preis von mindestens 1.000 Euro für einen Welpen rechnen.
Bevor du dich für einen Border Collie Welpen entscheidest, solltest du zunächst einmal Kontakt zu mehreren Züchtern knüpfen. Dies ist besonders gut auf einer der zahlreichen Hütevorstellungen möglich.
Alternativ kannst du auch mal in einem Tierheim nach einem Border Collie Ausschau halten. Denn sehr viele Hundehalter sind mit der Haltung dieses Vierbeiners überfordert, weshalb viele Vertreter dieser Rasse am Ende abgegeben werden.
Wie alt wird ein Border Collie?
Die Lebenserwartung des Border Collies beträgt durchschnittlich 12 bis 14 Jahre. Die Vierbeiner gelten als recht robust und als nicht krankheitsanfällig.
Allerdings gibt es auch beim Border Collie Krankheiten, welche diese Hunderasse verhältnismäßig häufig betreffen. Dazu gehören beispielsweise Gelenkprobleme wie die sogenannte Hüftgelenksdysplasie.
Doch das ist nicht die einzige Erbkrankheit, die beim Border Collie vorkommen kann. So ist auch ein Ausbruch der Knochenmarkserkrankung Trapped Neutrophil Syndrom (TNS), der Stoffwechselerkrankung Canine Ceroid-Lipofuszinose (CL) wie auch von Erkrankungen der Augen wie beispielsweise die Collie Eye Anomaly (CEA) beziehungsweise die Progressive Retina Atrophie (PRA) möglich. Außerdem kommt Epilepsie vor.
Zudem ist er auch wie andere Collie Rassen verhältnismäßig häufig vom MDR1-Defekt betroffen. Dieser Defekt führt zu einer Überempfindlichkeit gegenüber einiger Inhaltsstoffe von Arzneien.
Was ist die Geschichte des Border Collies?
Der Name des Border Collies gibt einen kleinen Hinweis auf seine Herkunft. So stammt der Vierbeiner aus dem Grenzgebiet von Schottland und England, und hat darum das Wort „Border“, also „Grenze“ in seinem Namen.
In Großbritannien wurde der Vierbeiner für das Hüten der Schafe eingesetzt – und das über viele Jahrhunderte. So wurde er bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von John Caius in seinem Buch „Treatise on Englische Doggess“ als außergewöhnlicher Hirtenhund erwähnt.
Denn der Border Collie war ideal für den Einsatz in dem rauen Klima, welches im Norden Englands beziehungsweise im Süden Schottlands herrscht, geeignet. So ist der Hund ausgesprochen wetterfest und robust und hat somit keine Schwierigkeiten, in diesem Klima zu überleben.
Damals fanden auch die sogenannten Sheepdogtrails statt. Dabei handelt es sich um organisierte Wettbewerbe, bei denen die Hirten ihre Hunde gegeneinander antreten ließen. Dadurch lassen sich gut die Hütefähigkeiten des jeweiligen Vierbeiners erkennen, weshalb diese Wettkämpfe bis heute abgehalten werden.
Allerdings wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts mit der gezielten Zucht von Border Collies begonnen. Damit zusammenhängend wird der im Jahr 1893 geborene Border Collie Rüde „Old Hemp“ als Stammvater der Border Collies gesehen. Denn weil er herausragende Fähigkeiten als Hütehund vorzuweisen hatte, war er zu der Zeit der beliebteste Zuchtrüde.
So zeugte er in seinem Leben über 200 Nachkommen, welche die herausragenden Hüteeigenschaften von Old Hemp vererbt bekamen. Noch heute geht der Ursprung vieler Border Collies auf diesen Stammvater zurück.
Die Vierbeiner erhielten im Jahr 1915 ihren Rassennamen „Border Collie“. Dies geschah durch James Reid, dem damaligen Geschäftsführer der International Sheep Dog Society (ISDS).
Allerdings wurde die Hunderasse erst im Jahr 1976 vom FCI als eigenständige Rasse offiziell anerkannt. Dabei wird der Border Collie der FCI-Gruppe 1, welcher die Hütehunde und Treibhunde angehören, zugeordnet. Bereits zwei Jahre später wurde der Border Collie erstmalig in das Zuchtbuch des Clubs für Britische Hütehunde eingetragen.
Erst durch die offizielle Anerkennung durch den FCI wurde ein Rassestandard aufgestellt, an den sich bei der Zucht gehalten werden musste. Davor waren einzig und allein die Hütequalitäten des jeweiligen Vierbeiners entscheidend, um zur Zucht zugelassen zu werden. Von nun an spielten auch weitere Charaktereigenschaften und das Aussehen eine Rolle.
Schon gewusst? Funfacts über den Border Collie
• Ein Border Collie hat es sogar in das Guinness Buch der Rekorde geschafft. So ist Striker der Weltrekordhalter der Hunde im schnellsten Öffnen eines Autofensters – er schaffte dies in stolzen 11,34 Sekunden.
• Border Collies sind nicht nur beliebte Hüte- und Familienhunde, auch im Fernsehen sind sie gern gesehene Gäste. So trat der Border Collie Rico 1999 in der Fernsehshow „Wetten, dass…?“ auf und begeisterte mit seinen kognitiven Fähigkeiten die Zuschauer. Denn er schaffte es, 77 Spielzeuge zu unterscheiden und konnte nach der Nennung des jeweiligen Spielzeugs durch seine Hundehalterin, das richtige Spielzeug holen.
• Doch er wurde später von der Border Collie Hündin Betsy geschlagen. Denn sie konnte stolze 340 Gegenstände auseinander halten. Sie wurde dadurch so bekannt, dass sie sogar auf die Titelseite vom „National Geographic“ Magazin gezeigt wurde.
• Zudem hat sich die Hunderasse auch in Hollywood einen Namen gemacht. So spielten Border Collies in zahlreichen Filmen mit, beispielsweise in „Das Hundehotel“, „Ein Schweinchen namens Babe“ und in „Snowdogs – Acht Helden auf vier Pfoten“.
• Doch der Border Collie kann auch für andere interessante Jobs eingesetzt werden: Piper arbeitete jahrelang als „Wildlife Manager“ auf dem Cherry Capital Airport in Michigan, wo er dafür zuständig war, Tiere wie Vögel vom Rollfeld fernzuhalten.
• „Old Hemp“, der als Stammvater der Border Collies gilt, hat sogar sein eigenes Denkmal erhalten. Dieses steht seit 2015 in Northumberland.