Du möchtest weder einen sehr kleinen, noch einen sehr großen Hund? Dann ist die schöne Mitte genau das Richtige für dich, wie beispielsweise der Kromfohrländer als mittelgroße Hunderasse.
Doch beim Kauf eines Hundes kommt es natürlich nicht nur auf dessen Größe an, sondern sein Charakter spielt eine noch viel wichtigere Rolle. Schließlich soll der Vierbeiner ja optimal zu dir und deinen Anforderungen an einen Hund passen. Darum solltest du nun weiterlesen, um herauszufinden, ob der Kromi vielleicht der ideale Hund für dich ist.
Was ist der Charakter des Kromfohrländers?
Beim Kromfohrländer handelt es sich um einen überaus freundlichen und fröhlichen Vierbeiner. Er ist sehr aufgeweckt und bringt mit Sicherheit Schwung in deinen Alltag. Er wird der FCI Gruppe 9 der Gesellschafts- und Begleithunde zugeordnet, genauer der Sektion 10 Kromfohrländer.
Bei dieser Hunderasse handelt es sich also um einen Begleithund, was bedeutet, dass er eine sehr enge Bindung mit seiner Menschenfamilie eingeht. Dabei ist es der Fellnase ganz egal, ob sie in einen Singlehaushalt mit einem jungen oder alten Hundehalter oder in eine große Familie mit Kindern aufgenommen wird – wichtig ist ihr nur, dass sie genügend Liebe und Aufmerksamkeit erhält. Denn sie ist sehr anpassungsfähig.
Der Kromfohrländer eignet sich also auch gut als Familienhund. Er ist kinderlieb und spielt gerne mit den jungen Mitgliedern der Familie. Er ist seinen Lieblingsmenschen gegenüber sehr treu und anhänglich.
Dies gilt auch für Spaziergänge, wo er auch am liebsten in der Nähe seiner Familie bleibt. Es ist mit der entsprechenden Erziehung also in der Regel kein Problem, den Vierbeiner – in Gegenden, wo es erlaubt ist – ohne Leine laufen zu lassen. Vorteilhaft hierbei ist, dass er, anders als sein Terrierblut vermuten lassen würde, über keinen oder fast keinen Jagdtrieb verfügt.
Der Vierbeiner ist sehr umgänglich und sensibel. Bei ihm handelt es sich um einen sogenannten Einmannhund, was bedeutet, dass er eine sehr starke Bindung zu einer Bezugsperson aufbaut.
Dennoch liebt und respektiert er natürlich auch die anderen Familienmitglieder.
So ist ihm eine Einbindung in Aktivitäten seiner Menschenfamilie sehr wichtig. Der Vierbeiner ist am glücklichsten, wenn alle seine Lieblingsmenschen zusammen sind, er legt also großen Wert auf einen guten Familienanschluss.
Damit der Einmannhund mit allen Familienmitgliedern gut auskommt und er sie gleichermaßen akzeptiert, sollten sich alle schon im Welpenalter gut mit ihm beschäftigen. Dazu gehören nicht nur gemeinsame Kuscheleinheiten, sondern auch Spiele, das Einüben von Kommandos und Spaziergänge.
Fremden gegenüber ist er hingegen eher reserviert – auch fremden Kindern gegenüber. Darum dauert es bei Besuchern meist eine Weile, bis sie das Vertrauen des Hundes gewinnen können. Ist es ihnen aber dann gelungen, zeigt sich die Fellnase von einer sehr umgänglichen Seite. So eignet er sich gut als Wachhund, da er fremde Personen gerne durch lautes Bellen ankündigt.
Damit der Kromfohrländer auch mit anderen Hunden gut zurechtkommt, ist eine frühe Sozialisierung des Vierbeiners vonnöten. Dazu empfiehlt sich vor allem der Besuch einer Welpenspielstunde. Denn ansonsten tendiert der Vierbeiner dazu, sich bei der Begegnung mit anderen Hunden zu überschätzen und sein Revier übermäßig zu verteidigen – hier wird seine Abstammung vom Terrier sehr deutlich.
Ist ein Kromfohrländer für Anfänger geeignet?
Der Kromi ist aufgrund seiner umgänglichen und unkomplizierten Art gut als Anfängerhund geeignet. So gilt es für eine erfolgreiche Erziehung lediglich, die notwendige Konsequenz aufzubringen und der Fellnase genügend Liebe entgegenzubringen. Grundsätzlich gilt er als sehr leicht erziehbar und als sehr lernwillig.
So hat der Vierbeiner in der Regel schon nach kurzer Zeit einen guten Grundgehorsam. Kommandos befolgt er mit einer solchen Begeisterung, dass es eine richtige Freude ist. Ihm liegt sehr viel daran, seine Lieblingsmenschen glücklich zu machen.
Wird der Hund in einen Mehrpersonenhaushalt aufgenommen, gilt es schon im Voraus zu klären, wer die Erziehung des Vierbeiners größtenteils übernehmen soll. Denn dadurch, dass es sich beim Kromfohrländer um einen Einmannhund handelt, hängen Erfolge in der Erziehung hauptsächlich von dieser einen Bezugsperson des Hundes ab.
Diese Person, welche die Erziehung des Vierbeiners hauptsächlich übernimmt, sollte sich gut darauf vorbereiten. Denn begegnet sie dem Kromfohrländer mit Inkonsequenz oder ist unsicher, wird die Fellnase dies schamlos ausnutzen.
Denn durch den Einfluss des Terriers hat der Kromfohrländer durchaus seinen eigenen Kopf und kann teils recht eigensinnig reagieren. Erwarte zudem beim Kromfohrländer auf keinen Fall, dass du einen unterwürfigen Hund erhältst – denn das ist die Fellnase ganz und gar nicht.
Bei der Erziehung des Kromfohrländers gilt es auch, ein besonderes Augenmerk auf die Eindämmung des Bellens zu legen. Zwar wirst du der Fellnase dies nie ganz abgewöhnen können, doch es lässt sich zumindest eindämmen.
Für einen möglichst guten Erziehungserfolg ist die Beziehung, welche zwischen dem Vierbeiner und seiner Bezugsperson besteht, von entscheidender Bedeutung. Denn je inniger die Beziehung ist und je mehr Vertrauen herrscht, desto bereitwilliger folgt der Kromi auch den Kommandos.
Beachte aber auch, dass diese Bezugsperson möglichst viel Zeit für den Kromfohrländer haben sollte. Denn an dieser hängt er nun mal am meisten. Da die Fellnase sehr gesellig ist, mag sie es gar nicht, längere Zeit alleine gelassen zu werden.
Wie viel Bewegung braucht ein Kromfohrländer?
Der Kromfohrländer gehört zu den sportlichen Hunderassen und ist somit nur für dich geeignet, wenn du gerne viel Zeit in der Natur verbringst. Wenn du einen Begleiter für Wanderungen, das tägliche Joggen oder für Radtouren suchst, ist der Kromfohrländer der ideale Hund für dich.
Da verwundert es nicht, dass man den Vierbeiner auch mit Hundesport begeistern kann. Beispielsweise ist Agility gut für ihn geeignet.
Du musst aber keine Angst haben, dass du deinen Kromfohrländer pausenlos beschäftigen musst. Denn es ist keinesfalls erforderlich, dass du jeden Tag ein intensives Sportprogramm mit deinem Hund durchziehst.
Dieser hat nämlich auch kein Problem damit, wenn es an manchen Tagen ruhiger zugeht und er dann viel auf der Couch entspannen kann. Denn während er auf Spaziergängen sein großes Temperament zeigt und einen Jeden mit seiner ausgelassenen Albernheit begeistert, ist er im Haus ein ruhiger und angenehmer Zeitgenosse.
Dieser Charakter macht es auch möglich, den Kromi als Bürohund mit zur Arbeit zu nehmen. Denn es macht ihm nichts aus, wenn er sich über mehrere Stunden ruhig verhalten muss – das Einzige, was für ihn zählt, ist, dass er mit dabei sein darf. Vor und nach der Arbeit ist es aber dann natürlich wichtig, dass sich die Fellnase so richtig austoben kann. Hier findest du 10 weitere ruhige Hunderassen zum Verlieben.
Erhält der Vierbeiner genügend Auslastung, dann ist es auch möglich, ihn in einer Stadtwohnung zu halten. Bedenke dann aber, dass er zum Kläffen neigt und es dadurch Probleme mit den Nachbarn geben könnte. Grundsätzlich ist der Kromfohrländer aber natürlich am glücklichsten, wenn er im Haus mit Zugang zu einem Garten wohnen darf.
Wie sieht ein Kromfohrländer aus?
Der Kromfohrländer Rüde erreicht ein Gewicht von 11 bis 16 Kilo, während Kromfohrländer Hündinnen 9 bis 14 Kilo schwer werden. Dabei liegt die Widerristhöhe bei 38 bis 46 cm. Es handelt sich dabei also um eine mittelgroße Hunderasse.
Bezüglich seines Fells erlaubt der Rassestandard den Vierbeiner in zwei Varianten: rauhaar und glatthaar. Bei der glatthaar Variante hat das Fell eine weiche Textur und der Vierbeiner hat keinen Bart, während die rauhaarige Variante ein eher raues Fell hat und ein Bart vorhanden ist.
Bei beiden Varianten ist das Fell dicht und erreicht auf dem Rücken und am Widerrist eine Haarlänge von maximal 7 cm, während es auf den Seiten nur etwa 3 cm lang wird. Zudem haben beide Varianten eine weiche und kurze Unterwolle.
Die Grundfarbe des Fells eines jeden Kromis ist dabei Weiß. Erst die Abzeichen, welche sich als Flecken von verschiedener Größe über seinem ganzen Körper verteilen, verleihen ihm sein charakteristisches Äußeres. Diese Abzeichen gibt es in einer dunkelbraunen, rotbraunen oder hellbraunen Farbe. Auf seinem Kopf befindet sich eine symmetrische Blesse.
Der Kromfohrländer hat ein sehr niedliches Aussehen, welches ihm alle Herzen in Windeseile zufliegen lässt. So hat er nicht nur süße Kippohren, sondern zudem dunkle Augen mit einem treuen Ausdruck.
Wie gestaltet sich die Pflege des Kromfohrländers?
Die Pflege dieses Vierbeiners nimmt nicht besonders viel Zeit in Anspruch. So ist es ausreichend, sein Fell etwa zwei- bis dreimal in der Woche gründlich zu bürsten. Bei den rauhaarigen Kromfohrländern ist es aber notwendig, das Fell regelmäßig zu trimmen, da abgestorbenes Fell anders nicht gut entfernt werden kann.
Wie bei einem jeden Hund ist es zudem notwendig, regelmäßig die Zähne und Ohren des Vierbeiners zu kontrollieren. Auch seine Krallen müssen regelmäßig gekürzt werden.
Eine Besonderheit bei dieser Fellnase ist, dass sie keinen typischen Hundegeruch hat. Auch dann, wenn das Fell nass wird, stinkt es kaum.
Wie lange lebt ein Kromfohrländer?
Die Lebenserwartung des Kromfohrländers beträgt stolze 15 Jahre.
Kromfohrländer sind vor allem anfällig für Erkrankungen der Knie. Auch eine Hyperkeratose, wobei sich die Hornschicht der Ballen krankhaft verdickt und es zu sehr schmerzhaften Rissen kommt, ist möglich. Eine weitere, verhältnismäßig häufig vorkommende Krankheit ist bei dieser Hunderasse die Cystinurie, welche zu Nierenproblemen und Harnsteinbildung führt. Schlimmstenfalls kann diese Erkrankung tödlich enden.
Aufgrund von strengen Zuchtauflagen ist die Fellnase bezüglich anderer Krankheiten nicht anfälliger als andere Rassehunde auch – vorausgesetzt, er kommt von einem seriösen und verantwortungsbewussten Züchter.
Was ist die Geschichte des Kromfohrländers?
Beim Kromfohrländer handelt es sich um eine recht neue Rasse und er gehört zu den jüngsten Hunderassen von Deutschland. Dabei hat er eine sehr interessante Herkunft. So beginnt seine Geschichte mit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, und zwei Hunden namens Fiffi und Peter.
Damals fand eine Frau namens Ilse Schleifenbaum in ihrer Heimat im Süden von Nordrhein-Westfalen in der Nähe der Gemarkung Krom Fohr einen herrenlosen Rüden, der völlig abgemagert war. Sie entschied sich dazu, ihn mit nach Hause zu nehmen und wieder aufzupäppeln. Bei diesem Vierbeiner, den sie Peter nannte, handelte es sich vermutlich um einen Bretonischen Griffon oder um einen Grand Griffon Vendéen.
In der Nachbarschaft wohnte Fiffi, welche vermutlich eine Foxterrierhündin war. Die beiden Hunde lernten sich kennen und verpaarten sich. Daraus entstand ein Wurf mit niedlichen Welpen von weißbrauner Farbe.
Weil sich die Hundewelpen schnell verkauften und sich ihre Eigenschaften einer großen Beliebtheit erfreuten, entschied sich Ilse Schleifenbaum dafür, diese Hunde als neue Hunderasse zu etablieren. Deswegen verpaarte sie Peter und Fiffi noch viele Male, um eine gute Basis für die Zucht der neuen Rasse zu haben.
Weil es dadurch zunächst nur eine einzige Zuchtlinie gab, kam es vermehrt zu Inzucht. Dass die neu entstandene Hunderasse trotzdem bereits im Jahr 1955 offiziell vom VDH anerkannt wurde, hatte Schleifenbaum vor allem ihrer Freundschaft mit Otto Borner, welcher damals der Geschäftsführer des VDHs war, zu verdanken. Bereits kurze Zeit danach wurde der Kromfohrländer auch durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt.
Beim Kromfohrländer gibt es nach wie vor ein Problem mit der Inzucht. Darum widmet sich ein Zuchtverein namens ProKromfohrländer seit dem Jahr 2010 der Aufgabe, dieser Problematik entgegenzuwirken. Um das Problem zu entschärfen, entschied man sich zu einem Einkreuzprojekt und kreuzte den Dansk-Svensk Gârdshund ein, eine Hunderasse, welche aus Dänemark und Schweden stammt.
Das Ziel davon ist, dem Vierbeiner wieder genetische Vielfalt mitzugeben. Dies soll dazu führen, durch den durch Inzucht entstandenen genetischen Stress zu reduzieren, wie auch der Entstehung von Krankheiten vorzubeugen. Dabei ist das Ziel, das rassetypische Aussehen und den Charakter nicht zu verändern.
Der Name Kromfohrländer nimmt Bezug auf das Tal Krom Fohr nähe Siegen, in welchem ihre Entstehungsgeschichte einen Anfang nahm. Krom Fohr heißt auf hochdeutsch „krumme Furche“.
Wie viel kostet ein Kromfohrländer?
Bei einem Kromfohrländer Welpen musst du mit einem Preis von etwa 1.000 Euro rechnen. Spare dabei keinesfalls an der falschen Stelle am Geld und hole dir deinen Welpen nicht von einem unseriösen Kromfohrländer Züchter, nur weil du ihn dort vielleicht für ein paar hundert Euro günstiger bekommst!
Beim Kromfohrländer war auch in den letzten Jahren Inzucht immer mal wieder ein Problem. Um die damit einhergehenden Probleme zu vermeiden, versuchen darum die Zuchtvereine, wie beispielsweise der Rassezuchtverein der Kromfohrländer e.V. oder der Zuchtverein Prokromfohrländer e.V., zu verhindern, dass weiterhin Inzucht betrieben wird. Die Wahl eines Züchters, welcher einem derartigen Zuchtverein angehört, ist also sehr zu empfehlen.
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du bei der Wahl des Züchters zudem einen genauen Blick auf den Stammbaum des Welpen werfen. Genauso ist es wichtig, dass du den Impfnachweis von dem Kromfohrländer Welpe zu sehen bekommst. Außerdem solltest du dir auch den Nachweis, dass die Elterntiere auf Erbkrankheiten getestet wurden, zeigen lassen.
Ein seriöser Züchter lädt dich sowieso im Vorfeld in sein Zuhause ein, damit du nicht nur die Welpen kennenlernen, sondern auch einen Blick auf die Elterntiere werfen kannst. Auch siehst du so, in welchem Umfeld die Hunde aufwachsen. Zudem beantwortet er alle deine Fragen bereitwillig und ausführlich.
Wenn du all dies beachtest, steht einem glücklichen Zusammenleben mit deinem Kromfohrländer nichts mehr im Weg!