Einige Hundehalter schwören nach wie vor auf den sogenannten Schnauzengriff oder Schnauzgriff bei ihrem Vierbeiner. Doch ist diese Erziehungsmethode wirklich sinnvoll oder ist davon gänzlich abzuraten?
Viele Hundebesitzer setzen den Schnauzengriff als eine Art Allheilmittel in der Erziehung ihres Vierbeiners ein. Zeigt der Hund ein unerwünschtes Verhalten, wie zum Beispiel übermäßiges Bellen oder er gehorcht nicht, dann wird ihm stark an die Schnauze gefasst.
Doch diese Maßnahme ist alles andere als wirksam – eher ist das genaue Gegenteil der Fall. Denn bei diesem Mittel handelt es sich um eine sehr brutale Maßregelung, welche total ungeeignet in der Hundeerziehung ist.
Wie macht man den Schnauzengriff?
Der Begriff bezeichnet einen speziellen Griff, bei welchem dem Vierbeiner von seinem Hundehalter von oben über seine Schnauze gegriffen wird. Nun wird mit mäßigem oder auch stärkerem Druck zugedrückt, wodurch der Oberkiefer, also die Lefzen, gegen die Zähne des Unterkiefers gepresst werden.
Diese Disziplinarmaßnahme ist absolut nicht mehr zeitgemäß, wird allerdings nach wie vor von manchen Hundeschulen angepriesen. Manche Hundetrainer empfehlen diesen brutalen Griff gar bei Welpen, mit der Anmerkung, dass er erst dann richtig ausgeführt wird, wenn der Vierbeiner laut aufheult.
Dem Hund sollen also bewusst Schmerzen zugefügt werden. Möchtest du eine liebevolle Beziehung zu deinem Vierbeiner aufbauen, ist von der Anwendung des Schnauzengriffs allerdings unbedingt abzuraten.
Denn es ist verständlich, dass der Vierbeiner unter diesen Umständen zunächst gehorcht. Schließlich erschreckt ihn der brutale Griff und er empfindet Schmerzen. Jedoch versteht der Hund nicht, was er falsch gemacht hat, weshalb die vermeintliche Erziehungsmethode keine langfristige Wirkung hat.
Was sind mögliche Folgen des Schnauzengriffs?
Dieser Griff an die Hundeschnauze ist nicht nur extrem unangenehm für den Vierbeiner, sondern auch teils mit großen Schmerzen verbunden. Vor allem, wenn der Schnauzengriff beim Welpen oder jungen Hund Anwendung findet, kann man häufig beobachten, dass sie richtig aufschreien.
Als liebevoller Hundehalter sollte man darum seinem Liebling keinesfalls absichtlich durch Anwendung dieser Maßnahme Schmerzen zufügen. Schließlich gibt es genügend andere Methoden, wenn der Vierbeiner diszipliniert werden muss. Es steht außer Frage, dass Hunde manchmal bestraft werden müssen, um zu vermeiden, dass sie einem auf der Nase herumtanzen und nicht gehorchen. Doch von einer körperlichen Züchtigung mit Gewalt sollte unbedingt abgesehen werden.
Aus Hundesicht handelt es sich beim Schnauzengriff um einen tätlichen Übergriff. Und dies von der Person, der sie am meisten Vertrauen und Liebe entgegenbringen. Dies kann schwerwiegende Folgen mit sich bringen.
Denn viele Vierbeiner bekommen dadurch Angst vor ihrem Herrchen oder Frauchen. Da sich die Angst vor allem auf die Hand bezieht, weigern sich darum einige Hunde, sich anfassen zu lassen. Oft wird auch mit Aggressivität und Schnappen reagiert. Es ist also nicht ungewöhnlich, einem Welpen mit diesem Griff ängstliches Verhalten und Beißen anzugewöhnen.
Eine Hundeerziehung, welche Schmerzen beinhaltet, sollte also keinesfalls angewandt werden. Denn nicht nur, dass die Freundschaft zwischen dem Menschen und dem Hund unheilbar zerstört werden kann, durch so eine Behandlung können auch Verhaltensauffälligkeiten entstehen. Dazu gehören vor allem Angststörungen und Aggressionen.
Wendet die Hundemutter den Schnauzengriff Welpe an?
Eine häufige Rechtfertigung, welche man von Fürsprechern des Schnauzengriffs zu hören bekommt, ist, dass auch die Hundemutter bei ungezogenen Welpen eine Art Schnauzengriff anwendet. Denn sie beißt ihre Nachkommen, wenn sie nicht gehorchen, in die Schnauze.
Dies ist grundsätzlich auch richtig. Denn hört der Welpe nach mehrmaliger Verwarnung nicht auf seine Hundemutter, dann wendet diese den Griff an. Dieser ist allerdings absolut nicht vergleichbar mit dem schmerzhaften Eingriff, welcher von den Menschen angewandt wird.
Denn die liebevolle Hundemutter würde nie so fest zuschnappen, dass dem Welpen Schmerzen bereitet werden und er zu quietschen beginnt. Stattdessen basiert er auf sehr gut kontrolliertem und instinktivem Verhalten, um den Welpen ohne Schmerzen zu erziehen und ihm zu zeigen, dass er mit seinem Verhalten zu weit gegangen ist. Dies ist vergleichbar mit der Menschenmutter, welche ihrem Kind kurz aber bestimmt zu verstehen gibt, dass es jetzt genug ist.
Und auch der Welpe reagiert gut auf die Maßregelung. So hält der Welpe, wenn sich seine Schnauze im Maul seiner Hundemutter befindet, gleich ganz still und er beruhigt sich wieder. Nun lässt ihn die Mutter gleich wieder frei. All dies läuft ohne Schmerzen und bleibende Schäden ab.
Du siehst also, dass das Argument, dass diese Methode auch von der Mutterhündin angewandt wird, nicht vertretbar ist. Denn er ist nicht zu vergleichen mit dem schmerzhaften Griff des Hundehalters an die Lefzen des Vierbeiners.
Der Schnauzengriff ist also eine gängige Erziehungsmethode unter Hunden, als Erziehungsart zwischen Mensch und Tier ist er allerdings komplett ungeeignet.
Der Schnauzengriff bei erwachsenen Hunden
Vielleicht hast du auch bei spielenden Hunden schon mal beobachtet, dass sie nach der Schnauze ihres Artgenossen schnappen und in ihr Maul nehmen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen schmerzhaften Biss, sondern um ein zärtliches Verhalten, Schnauzenzärtlichkeiten genannt, ganz ohne die Ausübung von Druck. Dieses Verhalten kann man bei erwachsenen Hunden beobachten.
Allerdings kann man den Schnauzengriff in der Regel nur bei erwachsenen Hunden beobachten, welche sehr vertraut miteinander sind. Vor allem also bei Hunden, welche zusammen wohnen. Doch auch dann kommt er äußerst selten vor, handelt es sich bei der Schnauze des Hundes doch um ein sehr empfindliches Körperteil.
Was sind Alternativen zum Schnauzengriff Hund?
Anstatt körperlicher Züchtigung sollte auf alternative Erziehungsmethoden zurückgegriffen werden. Denn es gibt unzählige Alternativen zum Schnauzengriff, welche um einiges tierfreundlicher und auch effektiver sind.
Besonders geeignet sind hierbei indirekte Bestrafungen. Vor allem der vorübergehende Entzug von Aufmerksamkeit trifft den Vierbeiner hart, ohne ihm schwerwiegende seelische oder körperliche Schäden zuzufügen.
Am wichtigsten ist allerdings, dass dem Vierbeiner von Beginn an die wichtigsten Kommandos beigebracht werden, damit er schnell über einen Grundgehorsam verfügt. Dazu gehören zum Beispiel die Kommandos „Aus!“ und „Nein!“. Hab Geduld in der Erziehung und nimm dir ausreichend Zeit. Bleib konsequent bei den aufgestellten Regeln und dein Vierbeiner wird sie sicherlich schon bald einhalten.
Eine sehr beliebte und sinnvolle Erziehungsmethode ist die negative Verstärkung. Bei dieser wird der Hund dafür belohnt, wenn er unerwünschtes Verhalten abstellt. Verhält er sich also in einer Situation so, wie du das möchtest, dann verschwindet als Belohnung ein negativer Reiz.
Ein Beispiel dafür ist das Betteln um Essen, wenn du gerade isst. Steht er am Tisch und macht deutlich, dass er auch etwas abhaben möchte, dann äußerst du ein entschiedenes „Nein!“ und schaust ihn streng an. Unterlässt er nun das Betteln, dann blickst du ihn wieder freundlich an, wodurch du den negativen Reiz also wieder entfernst.
Außerdem gibt es die Erziehungsmethode der positiven Verstärkung. Diese Methode funktioniert genau andersrum, es wird also erwünschtes Verhalten belohnt. Kommt dein Vierbeiner beispielsweise auf Zuruf sofort zu dir, dann wird er als Belohnung ausgiebig gestreichelt und erhält vielleicht sogar ein Leckerli.
Grundsätzlich ist es immer zu empfehlen, mit jedem Hund eine Hundeschule zu besuchen. Hier erhältst du zudem wertvolle Tipps, was du beim Hundetraining beachten solltest.
Wann fängt man an, einen Welpen zu erziehen?
Du hast einen Welpen zu dir nach Hause geholt und fragst dich nun, wann du mit der Erziehung beginnen sollst? Am besten sofort!
Denn kaufst du den Welpen von einem seriösen Züchter, dann ist er bereits mindestens acht Wochen alt, wenn er bei dir Zuhause einzieht. In diesem Alter verfügt er bereits über circa 80 Prozent seiner Gehirnleistung, sollte also schon entsprechend gefordert und gefördert werden.
Zudem ist es viel einfacher, einen Hund zu erziehen, wenn er noch sehr jung ist. Denn in einigen Monaten wird er nicht nur größer und stärker sein, sondern auch seine Verhaltensweisen sind viel gefestigter.
Beginne also am besten nach einer sehr kurzen Eingewöhnungsphase mit der Erziehung deines kleinen vierbeinigen Freundes. Auch der regelmäßige Besuch einer Welpenspielstunde ist sehr zu empfehlen, damit der Vierbeiner zahlreiche Hundebegegnungen haben kann.
Warum beißen Welpen so viel?
Vor allem, wenn sie spielen, beißen die meisten Welpen hin und wieder zu. Dies kommt daher, dass sie ihre Zähne ausprobieren und den Umgang damit lernen möchten.
Das Beißen gehört zur normalen Entwicklung des Welpen dazu und ist somit ein natürliches Verhalten. Schließlich sind dem Welpen erst vor kurzer Zeit die Zähne gewachsen, welche er nun gründlich ausprobieren möchte.
Dies machen Hundewelpen vor allem bei ihren Geschwisterchen, indem sie beim Spielen zuschnappen. Der Geschwisterwelpe lässt sich dies aber selbstverständlich nicht gefallen und beißt zurück, was für den Welpen schmerzhaft ist.
Durch diese spielerischen Beißereien entwickeln Hunde eine Beißhemmung. Denn der Welpe lernt dabei, dass etwas Unangenehmes auf einen Biss folgt. So gewöhnen sich die meisten Welpen das Beißen ab. Dennoch beißen viele Welpen, wenn sie aus der Hundefamilie herausgenommen und in eine Menschenfamilie gebracht werden.
Wie bringt man Welpen bei, nicht zu beißen?
Es ist wichtig, dass Welpen schon früh die Grenzen kennen. Beißt dein Welpe, solltest du die Handlung konsequent unterbrechen, ein Signal geben und ihm für kurze Zeit deine Aufmerksamkeit entziehen.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Welpen beißen. Wichtig ist einfach nur, dass es ihnen zeitnah abgewöhnt wird. Schließlich tut ein Welpenbiss in der Regel noch nicht sonderlich weh, beißt ein erwachsener Hund, ist es sehr schmerzhaft. Darum sollte ein Hund spätestens, wenn er das Erwachsenenalter erreicht hat, keinesfalls mehr beißen.
Vor allem, wenn mit dem Welpen gespielt wird, neigen einige zum Beißen. Ist dies bei deinem Vierbeiner der Fall und er kommt mit seinen Zähnen an deine Kleidung oder Haut, solltest du das Spiel sofort unterbrechen und ein akustisches Abbruchsignal äußern, wie beispielsweise „Aua“.
Nun ist es wichtig, dass du ihm für kurze Zeit die Aufmerksamkeit entziehst. Um die 15 Sekunden sind hierfür in der Regel schon genug. Denn so lernt er die Konsequenz, welche auf das Beißen folgt, kennen. Beißt der Welpe allerdings gleich nochmal zu, dann ist es das Beste, wenn du den Raum für circa 1 Minute verlässt und den Welpen alleine lässt.
So verbindet der Welpe negative Folgen mit dem Beißen, und wird mit der Zeit lernen, seine kleinen Beißerchen nur mit Bedacht einzusetzen. Dadurch kann er eine natürliche Beißhemmung entwickeln und wird in stressigen Situationen lediglich noch ein Abwehrschnappen zeigen.
Es ist selbsterklärend, dass bei dieser Beißübung weder ein Klaps, der Schnauzengriff, noch Schimpfen erlaubt sind.
Da Welpen gerne knabbern, solltest du deinem Liebling ein Kauspielzeug besorgen. Denn an diesem darf er sich mit seinen Zähnchen nach Herzenslust austoben. Besonders dieses langlebige Welpenspielzeugset hat es mir angetan, da es nicht nur seinen Zweck erfüllt, sondern zudem ein wahrer Hingucker ist.
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