Der flauschige American Akita gewinnt das Herz von Hundehaltern wie im Flug. Dabei ist der anspruchsvolle Hund aber keinesfalls für Jedermann geeignet.
Hat der Amerikanische Akita auch dein Interesse geweckt? Dann solltest du unbedingt weiterlesen, denn hier erfährst du alles rund um den Charakter, die Besonderheiten, das Aussehen wie auch die beeindruckende Herkunft des großen Vierbeiners.
Was ist der Charakter des American Akitas?
Der American Akita wird der FCI Gruppe 5 zugeordnet. Dieser Gruppe gehören Spitze und Hunde vom Urtyp an. Dabei wird weiter in die Sektion 5 unterteilt, welcher asiatische Spitze und verwandte Rassen angehören. Die Standardnummer des Hundes ist 344, ohne Arbeitsprüfung.
Beim Amerikanischen Akita handelt es sich um einen ausgesprochen stolzen und intelligenten Hund. Dabei hat er eine sehr würdevolle Ausstrahlung. Du wirst es vermutlich nie erleben, dass dein American Akita unterwürfig reagiert. Er ist sehr lernfähig, allerdings macht es sein Hang zum Dominanzverhalten häufig schwer, ihm neue Sachen beizubringen.
Der American Akita hat einen ausgeprägten Jagdinstinkt und wurde früher gerne als Jagdhund eingesetzt. Dadurch verfügt der Vierbeiner über eine große Unerschrockenheit und Tapferkeit.
Durch die große Kraft, über welche der ausgewachsene American Akita verfügt, ist es unbedingt notwendig, dass er bereits als Welpe die richtige Leinenführigkeit lernt. Denn ansonsten wird es vermutlich passieren, dass die Fellnase mit dir spazieren geht, und nicht du mit ihr.
Während er seiner Menschenfamilie gegenüber sehr aufgeschlossen ist, ist der American Akita Fremden gegenüber ausgesprochen reserviert. Er beobachtet sie lieber vorsichtig aus der Ferne.
Dabei musst du aber keine Sorge haben, dass er aggressiv auf fremde Personen reagiert – denn dies ist beim Charakter dieses Hundes nicht üblich. Stattdessen hat er eine starke Beißhemmung, wenn er Menschen gegenüber steht.
Hat man sein Vertrauen aber erstmal gewonnen, wird man schnell erkennen, was für ein sensibler und freundlicher Hund der American Akita eigentlich ist. Selbst in hektischen Momenten bleibt der Vierbeiner gelassen und strahlt Ruhe aus.
Bei der Fellnase handelt es sich allerdings absolut nicht um einen Anfängerhund. Nur wenn du bereits Erfahrung im Umgang und mit der Erziehung von Hunden sammeln konntest, solltest du die Anschaffung eines American Akitas in Betracht ziehen. Ansonsten ist es besser, wenn du eine Hunderasse auswählst, welche einfacher im Umgang ist. Hier findest du eine Liste mit Familienhunden für Anfänger.
Außerdem solltest du die Lust mitbringen, dich eingehend mit der Erziehung des Vierbeiners auseinanderzusetzen. Bringst du nicht nur Erfahrung und Zeit, sondern auch Spaß an der Herausforderung mit, ist der American Akita vielleicht wie für dich gemacht.
Durch seine sensible Seite ist Druck und übermäßige Strenge in der Erziehung völlig fehl am Platz – damit wirst du nur das Gegenteil erreichen und einen kleinen Sturkopf zu Tage bringen.
Wichtig ist hingegen, neben einer konsequenten Erziehung auch auf das nötige Feingefühl zu achten.
Denn möchtest du erreichen, dass dein Amerikanischer Akita deine Befehle befolgt, dann ist es notwendig, dass du ihn von deren Sinnhaftigkeit überzeugst und ihn nicht zur Ausführung zwingst.
Ansonsten wird er eher seinem eigenen Willen folgen und das tun, was er selbst für richtig hält.
Ist ein Akita ein Familienhund?
Der American Akita eignet sich gut als Familienhund. Dabei ist allerdings wichtig, dass der Vierbeiner eine frühe Sozialisierung erfährt. Das gilt auch dann, wenn er mit anderen Haustieren zusammenleben soll. Der Besuch einer Welpenspielstunde ist immer ratsam.
Anschließend solltest du mit deinem American Akita eine Hundeschule besuchen – auch dann, wenn du schon viel Erfahrung in der Haltung von Hunden mitbringst. Denn dort kann man sich stets wertvolle Tipps holen. Mit der richtigen Erziehung kann dein Vierbeiner ein überaus loyaler und treuer Begleithund werden, den du und deine Familie nicht mehr missen möchtet.
Beachte aber, dass es sich beim American Akita um einen Einmannhund handelt. Das bedeutet, dass er nur mit seiner Bezugsperson eine sehr starke Bindung eingeht. Doch er benötigt auch zu seiner restlichen Menschenfamilie einen engen Anschluss. Diese bewacht und beschützt er stets zuverlässig. Die Treue dieses Hundes wird dich beeindrucken.
Allerdings entwickeln die meisten Amerikanischen Akitas gegenüber ihrer geliebten Menschenfamilie einen sehr stark ausgeprägten Schutztrieb. Diesen solltest du auf keinen Fall unkontrolliert lassen, weil er sonst gefährliche Ausmaße annehmen kann. Es ist wichtig, dass stets der Hundehalter die Führung behält und er allein entscheidet, ob er wirklich verteidigt werden muss oder nicht.
Der Vierbeiner ist für die Zwingerhaltung absolut ungeeignet. Stattdessen benötigt er jeden Tag einen engen Kontakt zu seiner Familie. Andere Haustiere akzeptiert er zwar, wenn er entsprechend sozialisiert wurde, in der Regel ohne Probleme, doch er bevorzugt einen Haushalt ohne andere Tiere. Denn statt großem Trubel will die Fellnase eher Ruhe. Vor allem beim Rüden kann es teils Probleme mit anderen Hunden geben.
Wie viel Auslauf braucht ein Akita?
Der Amerikanische Akita benötigt recht viel Auslauf, weshalb du ihn dir nur dann anschaffen solltest, wenn du über die nötige Zeit wie auch die notwendige körperliche Fitness verfügst.
Selbstverständlich ist es bei diesem Hund kontraproduktiv, wenn du zu den Couchpotatoes gehörst und recht wenig Lust hast, mehrere Stunden täglich draußen mit deinem Hund zu verbringen.
Auf Spaziergängen solltest du zudem nicht vergessen, dass der Akita über einen ausgeprägten Jagdtrieb verfügt. Das bedeutet, dass du vor allem im Wald und auf Wiesen besonders aufmerksam sein solltest. Ist der Vierbeiner noch nicht ausreichend erzogen oder bist du dir unsicher, ob er deinen Kommandos Beachtung schenken wird, solltest du deinen Hund unbedingt stets an der Leine führen.
Im Hinblick auf Hundesport eignet sich nicht jede Sportart für die Fellnase. Denn mit Aufgaben wie durch Ringe zu springen oder das geworfene Stöckchen zurückzubringen, wirst du den stolzen Hund eher nicht begeistern können.
Der intelligente Vierbeiner erachtet es stattdessen als notwendig, dass er einen Sinn hinter der Aufgabe sieht, die er erledigen soll. Darum kann es manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein, den American Akita dazu zu bewegen, mitzumachen.
Wie sieht ein American Akita aus?
Ist der American Akita ausgewachsen, erreicht der Rüde eine Größe von bis zu 71 cm und wird dabei bis zu 55 Kilo schwer. Hündinnen sind etwas kleiner und leichter als Rüden, so erreichen sie eine Widerristhöhe von maximal 65 cm und ein Gewicht von bis zu 40 Kilo. Der American Akita hat also, ganz egal, ob Rüde oder Hündin, einen sehr kräftigen Köperbau.
Dieser Eindruck wird noch durch das stockhaarige Fell des Hundes verstärkt. So ist dieses sehr dick und hat eine füllige Unterwolle. Vor allem an der Rute, am Widerrist und an der Kruppe ist es recht lang und dicht. Sein Fell macht einen richtig plüschigen Eindruck und lädt einen schier zum Kuscheln ein.
Den American Akita gibt es in zahlreichen verschiedenen Fellfarben, auch gestromt und gescheckt ist erlaubt. Vom Rassestandard ist keine bestimmte Farbe vorgeschrieben. Es ist auch möglich, dass die Unterwolle eine andere Farbe als das Deckhaar hat. In den USA erfreuen sich aber besonders Schwarzmasken und Pintos einer großen Beliebtheit, während in Japan vor allem brindelfarbene, rote und weiße Vertreter der Rasse beliebt sind.
Der American Akita hat einen auffällig kräftigen und breiten Kopf, welcher eine Dreiecksform hat. Auch seine Stehohren sind dreieckig und stets aufmerksam nach vorne gerichtet. Seine Augen sind bei den meisten Vertretern dieser Hunderasse dunkelbraun und wirken in dem großen Gesicht eher klein. Die Rute des Vierbeiners ist von dichtem Fell bedeckt und wird entweder auf die Seite gerollt oder auf dem Rücken liegend getragen.
Insgesamt hat die Fellnase einen freundlichen Gesichtsausdruck. So bekommt man den Eindruck, dass sie ständig verschmitzt lächelt. Außerdem hat sie einen recht schweren Knochenbau.
Wie gestaltet sich die Pflege des American Akitas?
Die Pflege des Amerikanischen Akitas ist, im Vergleich zu anderen Hunderassen, recht unkompliziert. Vor allem die Fellpflege ist sehr einfach. Denn das Fell dieses Hundes ist nicht nur kurz, sondern selbstreinigend und wasser- wie auch schmutzabweisend. Aus diesem Grund ist es ausreichend, wenn du es einfach ein- oder zweimal in der Woche bürstest.
Dadurch kannst du zum einen loses Fell entfernen, zum anderen hast du so aber auch die Möglichkeit, zu kontrollieren, ob mit dem Fell und der Haut des Vierbeiners alles in Ordnung ist. So kannst du beispielsweise erkennen, ob sich ein schmerzhafter Hotspot entwickelt, oder ob lästige Parasiten die Fellnase für sich entdeckt haben.
Beachte allerdings, dass ein Amerikanischer Akita zweimal im Jahr einen Fellwechsel durchlebt, welcher jeweils um die zwei bis vier Wochen dauert. Während dieser Zeit fallen vermehrt Haare aus, weshalb es dann nicht nur notwendig ist, die Wohnung häufiger zu putzen, sondern auch das Fell des Hundes häufiger zu bürsten.
Am besten ist es, wenn du deinen American Akita während des Fellwechsels jeden Tag gründlich bürstest, um deiner Fellnase den Fellwechsel zu erleichtern und abgestorbene Haare zu entfernen, bevor sie sich in deiner Wohnung verteilen können.
Wie alt wird ein American Akita?
Die Lebenserwartung des American Akitas beträgt 11 bis 13 Jahre. Üblicherweise erfreut sich der Hund, wenn er von einem seriösen Züchter stammt, einer sehr guten Gesundheit.
Denn bei der Zucht des Amerikanischen Akitas herrschen sehr strenge Auflagen. Dies führt dazu, dass der American Akita zu den robusten Hunderassen gehört. So gibt es auch keine speziellen rassetypischen Krankheiten.
Allerdings ist der Amerikanische Akita, genauso wie die meisten anderen großen Hunde auch, recht anfällig für Gelenkerkrankungen wie die Hüftdysplasie. Vererbbare Krankheiten können durch entsprechende Gentests der Elterntiere ausgeschlossen werden.
Außerdem können Erkrankungen des Fells oder der Haut vorkommen. Derartige Haar- oder Hauterkrankungen sind allerdings nicht genetisch bedingt, sondern kommen von der falschen Ernährung des Akitas. Denn verschiedenste Futterbestandteile können zu allergischen Reaktionen der Hundehaut führen.
Dazu gehört zum Beispiel ein zu hoher Anteil von Rohprotein im Futter, welcher vor allem bei Hochleistungsfutter häufig gegeben ist. Doch auch im Futter enthaltenes Soja oder Getreide kann zu Problemen des Fells oder der Haut des Vierbeiners führen.
Genauso kann falsches, minderwertiges Hundefutter langfristig zu zahlreichen weiteren Gesundheitsproblemen des American Akitas führen. Dies zeigt die große Wichtigkeit, ausschließlich hochwertiges Futter an den Vierbeiner zu verfüttern. Entscheidest du dich für Fertigfutter – ganz egal, ob es sich dabei um Nass- oder Trockenfutter handelt – solltest du zunächst einen genauen Blick auf die Inhaltsangabe des Futters werfen.
Hochwertiges Hundefutter erkennst du daran, dass es hauptsächlich aus Fleisch besteht – darum sollte dieses auf der Liste auch an der ersten Stelle stehen. Auf unnötige Füllstoffe und Geschmacksverstärker sollte im Futter verzichtet werden. Dazu gehören beispielsweise Aromen und Zucker, aber auch Schlachtabfälle und Getreide.
Da Hunde nunmal die Nachfahren von Wölfen sind und von Natur aus Karnivoren, also Fleischfresser, sind, entscheiden sich immer mehr Hundehalter dazu, ihren vierbeinigen Liebling zu barfen. Denn bei der Rohfleischfütterung handelt es sich um die artgerechteste Ernährung von Hunden.
Wie viel kostet ein American Akita?
Bei einem American Akita Welpen musst du mit einem Preis von etwa 2.000 Euro rechnen. Dabei solltest du auf keinen Fall am Preis sparen. Denn in den meisten Fällen wirst du dies ansonsten später bitter bereuen. So achtet ein seröser American Akita Züchter nicht nur auf die Erhaltung der rassetypischen Merkmale des Vierbeiners, sondern auch auf seine Wesensfestigkeit und seine Gesundheit.
Beachte bei der Wahl des Züchters, dass es in Europa mittlerweile Züchter der japanischen wie auch der amerikanischen Akita Linie gibt. Du solltest also genau darauf achten, welche Akita-Sorte der jeweilige Züchter zum Kauf anbietet.
Was ist die Geschichte des American Akitas?
Die Fellnase stammt ursprünglich aus Japan, wo es sie bereits seit etwa 5.000 Jahren gibt. Dies wird durch Darstellungen auf Bronzeglocken wie auch auf Tongefäßen belegt. Somit gehört der Akita zu den ältesten Hunderassen Asiens.
In einer Region Japans namens Akita wurden die großen Hunde schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Jagdhunde eingesetzt. Doch nicht nur für die Jagd auf Federvieh und Schwarzwild, sondern sogar für die Jagd auf Bären. Auch als Zughund und Wachhund erwies er seinen Besitzern treue Dienste.
Im 19. Jahrhundert kam dann ein neues Einsatzgebiet in Japan hinzu: Der Akita musste an Hundekämpfen teilnehmen. Diese brutalen Kämpfe wurden aber Anfang des 20. Jahrhunderts verboten.
Zu dieser Zeit verfolgten die Züchter des Akitas das Ziel, den Hund noch stärker und größer zu machen. Aus diesem Grund wurden bei der Züchtung Mastiffs wie auch Tosa-Hunde eingekreuzt.
Durch die allgemein recht häufige Einkreuzung von anderen Hunderassen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderte sich das Aussehen des Akitas stark und es bildeten sich zahlreiche verschiedene Linien heraus.
Darum wurde der Versuch unternommen, Ordnung in das dabei entstehende Chaos innerhalb der Hunderasse zu bringen. Aus diesem Grund wurden die Akitas zwei Blutlinien zugeordnet: Der Dewa-Linie und der Ichinoseki-Linie.
Im Jahr 1931 wurde der Akita von Japan gar zum Naturdenkmal erklärt. Über viele Jahre war es sogar verboten, die Hunderasse von Japan aus in andere Länder zu bringen.
Nur durch den Zweiten Weltkrieg gibt es den Amerikanischen Akita. Denn nach dem Ende des Kriegs nahmen US-Soldaten Japanische Akitas in die USA mit – vorwiegend diejenigen der Delta-Linie. Aufgrund der japanischen Abstammung des American Akitas überrascht auch die Bezeichnung „Great Japanese Dog“, welche gerne für den American Akita verwendet wird, nicht.
Im Jahr 1956 gründeten dann die Amerikaner den Akita Kennel Club, welcher später in „Akita Club of America“ umbenannt wurde. Dadurch entstand in den USA eine eigene Zucht des Akitas, wodurch sich aus dem Japanischen Akita Inu der Amerikanische Akita entwickelte.
Japan erkannte aber die Züchtung aus Amerika nicht an. Darauf reagierte im Jahr 1972 der American Kennel Club, indem er sein Zuchtbuch für aus Japan importierte Hunde schloss. Weil nun der Austausch zwischen Japan und den USA bezüglich des Akitas nicht mehr stattfand, entwickelten sich die Hunde der beiden Länder in den folgenden Jahren stark auseinander.
Ab dem Jahr 1992 erlaubte der American Kennel Club zwar wieder Zuchtimporte aus Japan, allerdings hatten sich der Japanische und der Amerikanische Akita bis dahin schon so weit auseinander entwickelt, dass sie fast nicht mehr als die gleiche Hunderasse erkennbar waren.
Zwar ähneln sich der Japanische und der Amerikanische Akita noch stark in Bezug auf ihren Jagdinstinkt, der Körperbau des American Akitas ist allerdings viel kräftiger und größer als der seines japanischen Vorfahrens.
Da verwundert es nicht, dass der FCI im Jahr 2000 beschloss, die Hunderasse in zwei separate Rassen zu teilen. Dadurch entstanden offiziell der Japanische Akita und der American Akita. Diese beiden Rassen des Akitas werden beide im VDH betreut.