Ein Portugiesischer Wasserhund ist wahrlich ein besonderer Vierbeiner. Hat die Wasserhunderasse es auch dir angetan, und du überlegst, ob der Portugiesische Wasserhund zu dir und deinen Lebensumständen passt? Dann bist du hier genau richtig, denn in diesem Beitrag dreht sich alles rund um den Portugiesischen Wasserhund!
Wie sieht ein Portugiesischer Wasserhund aus?
Der Portugiesische Wasserhund hat eine recht kräftige Statur. Unter dem wuscheligen Fell verstecken sich viele Muskeln.
Das Haarkleid des Porties ist entweder curly, also gelockt, oder wavy, also gewellt. Suchst du nach einem Hund mit Locken, der Portugiesische Wasserhund ist aber nichts für dich? Dann findest du hier noch zahlreiche andere gelockte Hunderassen.
Der Vierbeiner hat keine Unterwolle und haart nicht. Deshalb ist er unter Umständen auch gut für Allergiker geeignet. Das Haarkleid ist mittellang und recht üppig – ungeschoren kann er auch zum Langhaar-Hund werden.
Zudem ist sein Fell recht widerstandsfähig. Das war auch dringend nötig, so arbeitete der Portugiesische Wasserhund früher bei praktisch allen Wetterbedingungen und Wellengängen.
Er kommt in verschiedenen Fellvarianten vor. So ist sein Fell wahlweise einfarbig oder auch mehrfarbig. Mögliche Farben sind Weiß, Braun und Schwarz.
Weil er nur wenige Haare verliert, muss er regelmäßig zum Hundefriseur gebracht werden. Zwei Arten, sein Fell zu tragen, sind sehr beliebt bei Hundehaltern: Der einfache „Working Retriever
Clip“ sowie die „Löwenschur“ beziehungsweise „Lion Clip“. Letzteres ist sehr auffällig und entscheidest du dich dafür, wird deine Fellnase sicherlich alle Blicke auf sich ziehen. Bei der Löwenschur kann es schon mal vorkommen, dass dein Portie mit einem Pudel verwechselt wird.
Der Portie zeichnet sich zudem durch einen recht strengen Ausdruck aus. Von seinem durchdringenden Blick kann man sich schonmal einschüchtern lassen.
Eine Besonderheit des Portugiesischen Wasserhundes ist, dass er an seinen Pfoten sogenannte Zwischenzehenhäute hat. Damit kann er besonders gut schwimmen.
Wie groß werden Portugiesische Wasserhunde?
Beim Portugiesischen Wasserhund handelt es sich um eine mittelgroße Hunderasse. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 50 bis 57 Zentimeter. Hündinnen werden 43 bis 52 Zentimeter groß.
Der Rüde wird 19 bis 25 Kilo schwer, Hündinnen erreichen ein Gewicht von 16 bis 22 Kilo. Um mögliches Übergewicht früh erkennen zu können, solltest du es dir angewöhnen, deinen Vierbeiner regelmäßig zu wiegen.
Wie ist der Charakter eines Portugiesischen Wasserhundes?
Im VDH wird der Charakter des Portugiesischen Wasserhundes als sehr temperamentvoll beschrieben. Neben seinem Temperament wird auf seinen Stolz hingewiesen. Zudem soll er recht streitsüchtig und eigenwillig sein. Gleichzeitig handelt es dich beim Portie aber um einen äußerst genügsamen Vierbeiner, mit einer nahezu unerschöpflichen Ausdauer.
Die schlechten Eigenschaften mögen vielleicht auf den ersten Blick abschrecken. Allerdings solltest du dir vor Augen führen, dass ein jeder Hund einen eigenen Charakter hat, und sich somit auch die Charaktereigenschaften nicht auf alle Vertreter einer Hunderasse verallgemeinern lassen.
Richtig ist aber, dass Portugiesische Wasserhunde sehr widerwillig und sensibel reagieren, wenn Druck auf sie ausgeübt wird. Dies ist bei der Erziehung zu berücksichtigen, weshalb der Vierbeiner ausschließlich mit positiver Verstärkung erzogen werden sollte.
Durch sein heftiges Temperament gepaart mit einer ausgeprägten Bewegungsfreude ist der Portugiesische Wasserhund ausschließlich für Menschen geeignet, die sich ebenfalls viel bewegen möchten und dem Vierbeiner dadurch ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten bieten können. Der Hund ist keinesfalls für Menschen geeignet, die ihn den Großteil des Tages in einer kleinen Wohnung halten möchten.
Wie bei Wasserhunden so üblich, sind auch die Portugiesischen Wasserhunde ausgezeichnete Schwimmer. Sie lieben das Wasser, weshalb es sich anbietet, im Sommer oft mit ihnen einen Fluss oder einen See aufzusuchen, damit sie sich abkühlen und schwimmen können. Einige Vertreter der Rasse lieben es sogar, zu tauchen – etwas, was die meisten anderen Hunde verabscheuen.
Ein Portugiesischer Wasserhund ist zudem ausgesprochen intelligent, weshalb es eine Freude ist, ihm Kommandos beizubringen. So liebt er es, den Befehlen seines Hundebesitzers Folge zu leisten – der Hund hat einen ausgeprägten „will-to-please“. Vorteilhaft ist auch, dass der Vierbeiner üblicherweise nicht zum Bellen neigt.
Aufgrund seines starken Bewegungsdrangs gepaart mit seiner großen Intelligenz muss man als Hundehalter unbedingt für eine ausreichende physische und geistige Auslastung sorgen. Geeignet ist dabei verschiedenster Hundesport, wie beispielsweise Apportieren, Agility, Mantrailing, Flyball, Obedience, Dummyarbeit und Suchspiele. Auch Tricks wird dein Portugiesischer Wasserhund liebend gerne lernen.
Grundsätzlich handelt es sich beim Portugiesischen Wasserhund um einen sehr freundlichen Vierbeiner, welcher seiner Menschenfamilie viel Freude bereitet. Auch mit anderen Haustieren versteht er sich in der Regel gut.
Doch die niedrige Reizschwelle, die schnelle Erregbarkeit und die hohe Reaktivität des Portugiesischen Wasserhundes erfordern auch, dass man dafür sorgt, dass der Portie ausreichend Ruhe und Entspannung bekommt. So haben viele Vertreter der Hunderasse Probleme, selbstständig wieder herunterzufahren, und benötigen dafür die Unterstützung ihres Herrchens oder Frauchens. Es gilt also, den richtigen Moment abzupassen, um vom Toben zur Ruhe überzugehen, damit der Vierbeiner nicht zu sehr überdreht. Mit etwas Erfahrung ist dies aber gut zu schaffen.
Durch seinen bemerkenswerten Geruchssinn und sein stark ausgeprägtes Sehvermögen entgeht dem Portie nahezu nichts. Dennoch hat er keinen ausgeprägten Jagdtrieb. Allerdings setzen viele Portugiesische Wasserhunde ihre Zähne ein, um Stress abzubauen, weshalb es gut möglich ist, dass allerhand Möbel und Haushaltsgegenstände innerhalb kurzer Zeit angeknabbert sind.
Heutzutage wird der Portugiesische Wasserhund nur noch in seltenen Fällen bei der Seenotrettung eingesetzt. Die Vierbeiner eignen sich auch gut als Assistenz- und Therapiehund. Hauptsächlich wird ein Portugiesischer Wasserhund aber als Begleit- und Familienhund gehalten.
Wie gestaltet sich die Pflege des Portugiesischen Wasserhundes?
Im Hinblick auf die Fellpflege des Vierbeiners solltest du einiges beachten. So muss ein Portugiesischer Wasserhund mehrmals in der Woche gründlich gebürstet werden. Nur so kann verhindert werden, dass sich sein Fell hoffnungslos verknotet.
Außerdem solltest du sein Fell täglich nach dem Spaziergang untersuchen. Denn darin können sich zahlreiche kleine Stöckchen, Kletten und andere Mitbringsel verstecken.
Weil er keinen Fellwechsel hat, ist es notwendig, das Hundefell regelmäßig zu kürzen – am besten alle vier bis acht Wochen. Im Zweifel suchst du dafür einen Hundefriseur auf. Vor allem auf die Augen des Vierbeiners ist dabei zu achten, da die Haare ansonsten die Sicht behindern können.
Um Ohrenentzündungen vorzubeugen, solltest du regelmäßig die Haare in den Ohren entfernen. Nachdem der Vierbeiner schwimmen war, ist es zudem wichtig, die Ohren abzutrocknen. Wenn du bemerkst, dass sich dein Portugiesischer Wasserhund plötzlich vermehrt an den Ohren kratzt oder häufig seinen Kopf schüttelt, solltest du dir diesen Beitrag durchlesen.
Das Fell des Portugiesischen Wasserhundes hat eine gute Selbstreinigungskraft. Es ist also im Normalfall nicht notwendig, den Vierbeiner häufig zu baden – was man bei Hunden sowieso nur dann machen sollte, wenn es nicht mehr anders geht. Zu häufiges Baden zerstört die Schutzschicht der Haut.
Was ist die Geschichte vom Portugiesischen Wasserhund?
Der Portugiesische Wasserhund, auch unter seinem portugiesischen Namen Cão de Agua português bekannt, stammt, wie sein Name schon vermuten lässt, ursprünglich aus Portugal. Genauer: Aus der Algarve im Süden Portugals, wo er den dort ansässigen Fischern half.
Es handelt sich dabei um eine sehr alte Hunderasse. So gab es den Portugiesischen Wasserhund allem Anschein nach bereits bei den Römern. In einer Enzyklopädie aus dem Jahr 1297 wird über eine Rettung eines Fischers durch einen Vierbeiner, bei dem die Beschreibung auf einen Portugiesischen Wasserhund hindeutet, berichtet.
Als Fischerhund waren seine Einsatzgebiete vielfältig. So entdeckte der Portugiesische Wasserhund nicht nur kaputte Netze und Fischschwärme, sondern er konnte auch gut nach Fischen oder über Bord gegangene Gegenstände tauchen. So wird er auch in die FCI-Gruppe 8 der Wasserhunde, Stöberhunde und Apportierhunde eingeteilt.
Auch unterstützte er die Fischer als Arbeitshund bei der Kommunikation mit dem Festland oder mit anderen Booten. Von vielen Fischern wurde er zudem als Wachhund eingesetzt, um im Hafen den Fang wie auch die Boote zu bewachen. Es gibt zudem zahlreiche Geschichten darüber, dass Portugiesische Wasserhunde Schiffbrüchigen das Leben gerettet haben.
Der Portugiesische Wasserhund wurde von den Fischern sehr geschätzt und erhielt als Belohnung seiner Dienste stets einen Anteil des Fangs. Allerdings gab es im Zuge der Industrialisierung immer weniger Fischer, welche auf die Hilfe des Portugiesischen Wasserhundes angewiesen waren, weshalb er plötzlich keinen Nutzen mehr hatte und fast ausstarb.
Erst langsam wurden sich die Menschen darüber bewusst, dass der Portie auch super als normaler Haushund und Gefährte geeignet ist und es gab somit langsam wieder mehr Portugiesische Wasserhunde. Als dann der damalige US Präsident Barack Obama den Portugiesischen Wasserhund Bo ins Weiße Haus aufnahm, brach ein wahrer Hype aus und alle Welt kannte plötzlich die Hunderasse.
Der Vierbeiner wurde im Jahr 1955 offiziell anerkannt. Damals gab es weltweit lediglich 50 Exemplare der Hunderasse. Auch wenn er als First Dog Obamas weit über Amerika hinaus eine große Bekanntheit erlangte, kommt der Portugiesische Wasserhund noch immer recht selten vor. Dadurch ergeben sich auch einige Probleme, wie beispielsweise die Gefahr der Inzucht – vor allem, weil seit Bo zahlreiche unseriöse Züchter mit dem Vierbeiner ein Geschäft wittern.
Wie teuer ist ein Portugiesischer Wasserhund?
Ein Portugiesischer Wasserhund Welpe kostet im Schnitt etwa 1.300 Euro. Allerdings gibt es auch Raum nach oben, so ist es keine Seltenheit, Welpen für 1.800 Euro angeboten zu bekommen. Preise, die stark unter den 1.300 Euro liegen, sollten dich misstrauisch machen.
Wie bei jedem Hund sollte man auch beim Portugiesischen Wasserhund nicht an der falschen Stelle sparen und einen Welpen von einem unseriösen Züchter kaufen. Es ist zum einen wichtig, dass sich der Welpe einer einwandfreien Gesundheit erfreut und seine Elterntiere auf mögliche Erbkrankheiten getestet wurden. Zum anderen ist unbedingt darauf zu achten, dass keine Inzucht vorliegt. Dies siehst du durch einen Blick auf den Stammbaum.
Außerdem sollte der Welpe schon in seinen ersten Lebenswochen eine ausreichende Sozialisierung erfahren haben. Sobald er bei dir Zuhause eingezogen ist, ist es auch ratsam, mit ihm eine Welpenspielstunde zu besuchen.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, sich schon früh nach einem Züchter umzusehen. Denn unter Umständen kann es zu recht langen Wartezeiten kommen.
Weil der Portugiesische Wasserhund tendenziell eher aufgedrehter ist als andere Hunderassen, solltest du möglichst schon beim Kauf darauf achten, einen etwas gemäßigteren Welpen zu finden. Dabei spielt unter anderem der Charakter der Elterntiere eine Rolle, weshalb du den Züchter nach deren Temperament fragen solltest. Genauso kann der erfahrene Züchter aber in der Regel auch schon bei den Welpen Hinweise auf die Charakterzüge der Vierbeiner ausmachen.
Was sind rassetypische Krankheiten des Portugiesischen Wasserhundes?
Die Lebenserwartung eines Portugiesischen Wasserhundes beträgt 12 bis 14 Jahre. Vierbeiner dieser Hunderasse erfreuen sich in der Regel einer sehr guten Gesundheit. Allerdings kann Inzucht zum Problem werden, weshalb darauf unbedingt beim Kauf geachtet werden sollte.
Auch einige Erbkrankheiten können beim Portugiesischen Wasserhund auftreten, allerdings kann man diese durch einen Gentest entdecken. Ein seriöser Züchter testet alle Hunde vor der Zucht auf mögliche Erbkrankheiten, um das Risiko bei den Welpen zu minimieren.
Zu diesen Erbkrankheiten gehört beispielsweise die Progressive Retina Atrophie. Diese Krankheit kann zum Erblinden des Vierbeiners führen. Das Risiko kann man nicht mit bloßem Auge erkennen, da die Elterntiere auch Träger des Gens sein können, ohne dass die Krankheit bei ihnen ausbricht.
Weitere mögliche Erbkrankheiten, welche mittels eines Gentests festgestellt werden können, sind Gangliosidose, wobei es sich um eine Lipid-Speicher-Erkrankung handelt, sowie die Juvenile Dilatative Cardiomyopathie – eine Herzkrankheit.
Auch eine Hüftgelenksdysplasie kann den Portugiesischen Wasserhund betreffen. Zwar kann man die Elterntiere auch darauf testen, jedoch kann die Krankheit ebenso durch eine falsche Haltung des Welpen auftreten. Denn solange der Hundewelpe noch nicht ausgewachsen ist, gilt es, seine Gelenke möglichst zu schonen. Außerdem sollte unbedingt darauf geachtet werden, den Vierbeiner möglichst langsam seine Endgröße erreichen zu lassen. Hier erfährst du, was es mit der Wachstumskurve von Welpen auf sich hat.
Was essen Portugiesische Wasserhunde?
Ein Portugiesischer Wasserhund stellt im Hinblick auf die Ernährung keine besonderen Ansprüche. Selbstverständlich sollte man als Hundehalter aber darauf achten, ausschließlich hochwertiges Hundefutter zu verfüttern.
Portugiesische Wasserhunde sind optimal dafür geeignet, gebarft zu werden. Möchtest du mehr zum Thema Barfen erfahren? In diesem Beitrag dreht sich alles rund um die Rohfleischfütterung von Hunden.
Zwar kann man auch schon einen Welpen barfen, allerdings sollte das Futter nicht gleich bei seinem Einzug radikal umgestellt werden. Stattdessen ist es ratsam, zunächst das Hundefutter, das der Vierbeiner bei seinem Züchter erhalten hat, weiterzufüttern. So erleichterst du ihm die Eingewöhnung in die neue Umgebung.
Für wen ist ein Portugiesischer Wasserhund geeignet?
Grundsätzlich kann der Portugiesische Wasserhund auch als Anfängerhund gehalten werden. Er benötigt allerdings einen Hundehalter, der weiß, wie er mit ihm umgehen muss. Es ist ratsam, mit dem Portie eine Hundeschule aufzusuchen. Denn er benötigt eine konsequente Erziehung, wenn man vermeiden möchte, dass er einem auf der Nase herumtanzt.
Außerdem solltest du möglichst aktiv und sportbegeistert sein. Denn faulenzt du am liebsten auf der Couch, wird der Portugiesische Wasserhund nicht glücklich werden mit dir – und du auch nicht mit ihm.
Ein Portugiesischer Wasserhund ist grundsätzlich auch als Familienhund geeignet. Denn der Vierbeiner liebt Kinder. Allerdings ist es wichtig, den Kindern von Anfang an einen richtigen Umgang mit dem Hund beizubringen. Auch kann er gerade bei kleinen Kindern noch etwas zu stürmisch sein. Hier findest du zahlreiche weitere Familienhunde für Anfänger.
Es ist dem Portugiesischen Wasserhund aber ganz egal, ob er in eine Familie mit vielen Kindern oder in einen Singlehaushalt kommt. Wichtig ist ihm nur, dass er ausreichend Beachtung und
Liebe von seinem Halter geschenkt bekommt. Dann ist er ein treuer Freund, den man nicht mehr missen möchte.