Ursprünglich gehörte der Schafpudel zu den altdeutschen Hütehunden. Verschiedene Aufgaben und Hundesport begeistern ihn. Er ist äußerst lernfähig und hat einen besonderen Charme.
Es gibt insgesamt acht Schläge der Altdeutschen Hütehunde. Dazu zählen der Fuchs, die Gelbbacke, Schwarzer, Strobel, Stumper, Tiger, Westerwälder und unser heutiger Star ‒ der Schafpudel.
Die Altdeutschen Hütehunde werden als sehr energisch aber auch selbstständig bezeichnet. Ihr Hütetrieb ist auf einem hohen Niveau und ihre Arbeitsleistungen sind einfach hervorragend. Das alles gilt auch für den Schafpudel.
Laut dem Namen würdest du sicher vermuten, dass es sich bei dem Schafpudel um eine Pudelmischung handelt, doch der Name ist das Einzige, was ihn mit einem Pudel verbindet. Es wird von einer Verwandtschaft gesprochen, dies wurde aber offiziell nie bestätigt, da er als Hunderasse nicht von der FCI anerkannt wird.
Der erste Teil des Namens hat im Gegensatz zu Pudel eine Bedeutung, denn er wurde auch zum Schützen von Schafen eingesetzt. Schäfer nannten ihn auch Hütepudel.
Wie ist die Geschichte des Schafpudels und wie ist sein Status heute?
Herkunft und Geschichte des Schafpudels
Er kommt ursprünglich aus Deutschland, dort gibt es jedoch nicht viele von ihnen, deshalb ist er auch keine von der FCI anerkannte Hunderasse. Er wurde als ein robuster Arbeitshund für die Herdenarbeit in ganz Deutschland, aber speziell in Norddeutschland herangezogen.
In Mitteleuropa waren die Herdengebrauchshunde und Hütehunde verbreitet. Manche seiner Nachfahren werden heute nach Rassestandard gezüchtet, wie z. B. der niederländische Schapendoes, der Bergamasker Hirtenhund, der PON und der Puli.
Zur Zeit der DDR waren Schafzucht und Hundezucht, eine Staatsangelegenheit. Die DDR hat die Schafzucht auch finanziell unterstützt, mit ihrem Zerfall litt auch die Schafzucht und somit verschwanden mehrere Hunderassen, auch der Schafpudel.
Manche haben sich dafür eingesetzt, dass diese Rassen erhalten bleiben. Meistens handelte es sich um engagierte Schäfer. Trotzdem ist der Schafpudel und die anderen Schläge Altdeutscher Hütehunde vom Aussterben bedroht.
Es gilt, dass eine Hunderasse bedroht ist, wenn weniger als 300 Welpen pro Jahr auf die Welt kommen. Die AAH (die Altdeutschen Hütehunde von der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde) sorgt sich um die Erhaltung dieser Hunderasse, sodass es heute eine Schafpudelzucht in Deutschland gibt, aber die Anzahl dieser Hunde ist immer geringer. Es ist jedoch möglich, dass gar nicht alle im Zuchtbuch aufgezeichnet sind.
Die AAH sorgt sich um die Erhaltung dieser Hunderasse.
Hat der Schafpudel aber nur einen Hütetrieb oder hat er auch andere Hundequalitäten und kann somit als Familienhund angesehen werden? Diese Erkenntnis könnte dazu beitragen, dass sie als ein wichtiges kulturelles Erbe in Deutschland gerettet werden und erhalten bleiben.
Was sind die Charaktereigenschaften des Schafpudels?
Der Schafpudel ist arbeitswillig, ausdauernd und temperamentvoll. Da er für die Herdenarbeit zuständig ist, hat er einen äußerst guten Beschützerinstinkt.
Neben dem Beschützerinstinkt hat er auch einen Hütetrieb, der nur mit der Arbeit oder Hundesport gestillt werden kann.
Dieser zottige Hund mag auch lange Spaziergänge. Wenn du einen Begleiter bei deinen Spaziergängen brauchst, ist er ideal für dich.
Er ist ein familienbezogener Hund und freut sich, wenn er ständig mit seiner Familie Zeit verbringen kann. Er ist wegen seines temperamentvollen Charakters aber nicht für Erstbesitzer geeignet. Für Allergiker ist er leider auch nicht geeignet.
Keineswegs können sie als aggressiv oder nervös bezeichnet werden. Doch alles hängt natürlich von der Erziehung ab. Er sollte schon recht früh sozialisiert werden, damit es dazu nicht kommt.
Wozu wird also so ein Hund verwendet, wenn es heute nicht so viele Schäfer in Deutschland gibt, denen sie nutzen können?
Wozu wird der Schafpudel verwendet?
Es handelt sich hier um einen Gebrauchshund, da der Schafpudel zum Hüten, Treiben und Schützen von Schafen verwendet wurde und heute noch verwendet wird. Er gilt auch als ein selbstständiger Arbeiter, denn man kann ihm wandernde große Herden anvertrauen.
Heute gibt es leider in Deutschland wenig Arbeit für ihn, so gibt es immer weniger Schafpudel. Man kann den Schafpudel heute meistens als Familienhund finden. Er hat nur seine Herde mit einer Familie gewechselt und den gleichen Beschützerinstinkt hat er für sie beibehalten und beschützt seine Familie, als ob sie seine Herde wäre.
Er verteidigt auch sein Territorium und eignet sich gut als Wachhund. Er reagiert Fremden gegenüber ein wenig zurückhaltend.
Ideal passt ihm ein Privathaus als Umgebung mit einem Garten, da er es gewohnt ist, frei herumzulaufen.
Da der Schafpudel ein ausdauernder und aktiver Hund ist, ist er ein begeisterter Vierbeiner für den Hundesport. Wenn du einen sportbegeisterten Hund suchst, dann kann er dein felliger Freund und Begleiter sein. Er ist für Sportarten wie Agility, Hundefrisbee oder Flyball geeignet.
Auch anspruchsvollere Arbeiten als Rettungs- oder Therapiehund meistert dieser intelligente Vierbeiner wie im Nu.
So ist er am besten für aktive Menschen geeignet. Für ihn stellt die Fahrradfahrt keine Herausforderung dar, dabei kann er auch seine Ausdauer trainieren. Er ist auch ein optimaler Begleiter für Jogger.
Von Bergwanderungen ist er auch begeistert und kann gut mithalten. Falls du ein Bergwanderer bist, dann kannst du mit dieser Fellnase den Gipfel erklimmen.
Also du kannst so manches mit ihm unternehmen, es liegt nur an dir, wie du ihn erziehst.
Wie ist die Erziehung des Schafpudels?
Da er sehr temperamentvoll ist, wird empfohlen, dass der Schafpudel eine Hundeschule besucht.
Viele Züchter nehmen nur die intelligentesten und arbeitsfreudigsten Hunde für die Verpaarung, damit nur robuste und anspruchsvolle Hunde gezüchtet werden.
Für die Schafpudelzucht braucht man z.B. viel Platz, damit der Schafpudel seinen Auslauf hat. So sollte man auch als sein Hundebesitzer über ausreichend Platz verfügen.
Wichtig ist, dass man ihn in seinen ersten Lebenswochen von Menschen, anderen Hunden und Tieren nicht isoliert. Wenn man das macht, dann kann sich das später negativ auswirken, da er später als erwachsener Hund scheu, störrisch und unsozial sein kann.
Die Welpen sollten sich schon recht früh sozialisieren, damit sie an andere Hunde und auch Menschen gewöhnt werden. So werden sie sicher nicht im späteren Alter auf fremde Menschen aggressiv reagieren.
Man muss seinen Bewegungsdrang durch verschiedene Aktivitäten stillen. Er ist ein Arbeitshund und sein Wesen kann nicht geändert werden. Daher sollte man immer mit ihm Spaziergänge machen oder die Arbeit durch einen Hundesport ersetzen.
Er braucht eine ausgewogene konsequente Erziehung in Kombination mit viel Liebe und Geduld. Er sollte lernen, dem Herrchen und Frauchen gehorsam zu sein. Nachdem er gut austrainiert ist, hat man einen gehorsamen, intelligenten und gut mit Kindern umgehenden Vierbeiner.
Vom Charakter her haben wir ihn kennengelernt, doch das Aussehen fehlt noch. Wie sieht der arbeitsfreudige Vierbeiner eigentlich aus?
Wie sieht ein Schafpudel aus?
Da diese Hunde nicht von der FCI anerkannt sind, haben sie auch keinen Standard. Die Züchter achten also bei der Zucht nicht auf die Fellfarbe und so kann man an ihnen eine ausreichende Farbpalette erkennen.
Sein wichtigstes Merkmal ist natürlich sein zottiges Fell. Er verfügt auch reichlich an einer dichten und warmen Unterwolle, die sich verfilzen kann. Die Farben des Fells sind meistens weizenfarbig oder schwarz, weiß und gescheckt. Aber generell können alle Farben bei ihnen hervortreten.
Die zottelhaarigen Schafpudel werden als mittelgroße Hunde bezeichnet. Die Rüden werden 50-60 cm groß und die Hündinnen sind in der Regel etwas kleiner und können eine Widerristhöhe von 45-55 cm erreichen.
Auch im Gewicht unterscheiden sie sich. Rüden bringen bis zu 25 Kilogramm auf die Wage und die Hündinnen etwa 17 Kilogramm.
Sein zotteliges Fell bedeckt auch sein Gesicht, sie sollten auch abgeschnitten werden, damit sie dem Hund nicht die Sicht versperren. So kann man auch Augenentzündungen bei ihm vorbeugen.
Wir haben schon erwähnt, dass er zu den mittelgroßen Hunden gehört, aber wann erreicht er seine endgültige Größe?
Wie lange dauert es, bis ein Schafpudel ausgewachsen ist?
Kleine Hunde brauchen nur acht Monate, bis sie ausgewachsen sind, hingegen brauchen mittelgroße Hunde, so auch der Schafpudel unter ihnen, bis zu einem Jahr. Das Auswachsen der Hunde hängt also von ihrer Größe ab. Die großen Vierbeiner brauchen bis zu anderthalb Jahre und die Riesen unter den Hunden auch zwei Jahre, um vollständig auszuwachsen.
Wie lange leben Schafpudel?
Der Schafpudel lebt 12-15 Jahre. Seine Lebenserwartung hängt natürlich auch von seinen Lebensumständen ab. Wenn er genügend und gut gefüttert wird, hochwertiges Futter bekommt, genügend Auslauf hat, hat man auch keine Probleme mit der Gesundheit und so gibt es keinen Grund, die alten Hundejahre nicht zu erleben.
Hochwertiges Fleisch und ein hoher Anteil an Fleisch in den Mahlzeiten sind sehr wichtig für unsere Vierbeiner.
Wie viele Welpen gibt es in einem Schafpudel Wurf?
Bei einem Schafpudelwurf kann die Hündin bis zu 10 Schafpudel-Welpen werfen. Die Zahl variiert natürlich, es besteht auch die Möglichkeit, dass beim C-Wurf nur zwei Welpen auf die Welt kommen, meistens kommen im Durchschnitt 6-7 Welpen auf die Welt.
Hast du dich für den Schafpudel entschlossen oder denkst du noch über andere Hunderassen nach? Brauchst du einen Hütehund?
Welche Rasse eignet sich noch als Hütehund?
Als Hütehunde eignen sich auch der Border Collie, Australian Shepherd, Deutsche Schäferhund und der Shetland Sheepdog.
Sie wurden ursprünglich zum Hüten verschiedener Nutztiere eingesetzt und sie alle verwenden unterschiedliche Techniken für die Arbeit, keine von den Techniken sind schädlich für die Tiere.
Sie alle wurden für diesen Zweck gezielt gezüchtet. So wurden sie immer zahlreicher und so entstanden die uns heute bekannten Hunderassen.
PS: Den Hütehund sollte man nicht mit einem Herdenschutzhund gleichsetzen, da er die Aufgabe hat, die Herde vor Raubtieren zu beschützen. Wenn ein Hund ein Hirtenhund ist, dann ist damit beides gemeint.
Fazit:
Der Schafpudel ist ein seltener Hund, der ursprünglich aus Deutschland kommt und auch meistens nur in Deutschland zu finden ist.
Auch dort gibt es sie nicht in großer Zahl, die Zahlen machen klar, dass sie vom Aussterben bedroht sind. Es war leider logisch, dass das passiert, da sie früher nur als Nutztiere gezüchtet wurden. Heute gibt es in Deutschland nicht so viele Leute, die einen Hütehund brauchen.
Er ist nicht von der FCI anerkannt und die AAH hat das auch nicht beantragt, da ihnen bei der Zucht nur die Gesundheit und der Charakter der Hunde wichtig sind. Um das Äußere machen sie sich keine Sorgen.
Schäfer und organisierte Züchter haben sich für den Erhalt des Schafpudels eingesetzt. Man sollte ihnen auch dafür danken, da man die Schafpudel auch als kulturelles Erbe betrachten sollte. Sie erzählen uns nämlich die Geschichte eines früheren Deutschlands.